
Kardinal José Francisco Robles Ortega ist Erzbischof von Guadalajara in Mexiko. Das Erzbistum Guadalajara ist eine der blühendsten Hochburgen der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) in Lateinamerika. Auf Twitter veröffentlichte der Kardinal das von ihm erlassene Dekret zur Umsetzung des Motu proprio Traditionis custodes. Ein knallhartes Dekret.
Mit Traditionis custodes, von Papst Franziskus am 16. Juli erlassen, sollen der überlieferte Ritus und die Gemeinschaften und Gemeinden, die ihm verpflichtet sind, abgewürgt werden. Kardinal Robles setzt das päpstliche Gesetz mit großer Strenge um.
Das überrascht auf den ersten Blick Der mexikanische Kardinal wurde 2007, als er noch Erzbischof von Monterrey war, von Papst Benedikt XVI. in den Kardinalsstand erhoben. Benedikt XVI. war es auch, der ihn 2011 auf den Erzbischofsstuhl von Guadalajara berief. Allerdings folgte der deutsche Papst, im Gegensatz zu Franziskus, bei Bischofsernennungen und Kardinalskreierungen sehr viel stärker überkommenen Gepflogenheiten, die seinen Entscheidungsspielraum einschränkten.

Robles Vorgänger als Erzbischof von Guadalajara, Kardinal Juan Sandoval Íñiguez, der das Erzbistum von 1994 bis 2011 leitete, hatte am 6. Dezember 2010 eine Quasi-Personalpfarrei für den überlieferten Ritus errichtet und der Petrusbruderschaft anvertraut. Die Kirche Nuestra Señora del Pilar wurde zu ihrem Mittelpunkt. Im zwölften Jahr ihres blühenden Bestehens wurde die Pfarrei nun mit einem Federstrich beseitigt.
Auf das Erzbistum Guadalajara wurden in der Petrusbruderschaft Hoffnungen gesetzt. Dort wurde mit der Casa Cristo Rey ein erster Schritt zur Errichtung eines Priesterseminars mit spanischer Unterrichtssprache geschaffen (bisher gibt es solche mit deutscher, französischer und englischer Unterrichtssprache). Das Vorhaben war in den vergangenen Jahren jedoch ins Stocken geraten. Ein Grund dafür läßt sich nun erahnen.
Kardinal Robles duldet in seiner Bischofsstadt das Auftreten der Pachamama in einer ausgesprochen sakrilegischen Form.
Wie Papst Franziskus mehrfach betonte, jüngst am 12. September gegenüber den Jesuiten in der Slowakei, geht das Motu proprio Traditionis custodes apodiktisch davon aus, daß alle Priester und Gläubige, die dem überlieferten Ritus verbunden sind, „starre“, „rigide“, „pelagianische“ „Ideologen“ seien. Das, so Franziskus zu seiner Rechtfertigung, habe er bekämpfen müssen.
Die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus: Es geht nicht nur um den Ritus, sondern um ein unterschiedliches Kirchenverständnis, hinter dem eine andere Theologie steht. Wie sich Protestanten primär aus der Abgrenzung gegen die katholischen Kirche begründen, so begründet sich der Novus Ordo und das dahinterstehende Gedankengebäude primär aus der Ablehnung des Vetus Ordo, der durch seine bloße Existenz den Neuerern den Spiegel vorhält, was vielen unerträglich ist.
Der Papst postulierte eine Prämisse, um sein Einschreiten zu rechtfertigen, die es in dieser Form gar nicht gibt. So gesehen, ist Traditionis custodes ein Lehrbeispiel einer verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung. Vielmehr läßt das Motu proprio ein ideologisiertes Denken des regierenden Kirchenoberhaupts erahnen, der den überlieferten Ritus und seine Vertreter rundweg ablehnt und auch keine Bereitschaft zeigt, auf sie und ihr Anliegen einzugehen. Er hält ihre Existenz für überflüssig und störend. Erst recht scheint der Zuspruch, der in blühenden Gemeinschaften, vollen Priesterseminaren und Gemeinden mit vielen jungen Familien zum Ausdruck kommt, als unerträglicher Stachel im Fleisch der Kirche gesehen zu werden. Die grotesken Geschichtchen, die Franziskus zur Rechtfertigung seines Handelns erzählt, so am 12. September gegenüber den Jesuiten in der Slowakei oder am 1. September gegenüber dem spanischen Radiosender COPE, die als „Argument“ aus dem Mund des Papstes ungemein peinlich klingen, können über diese ideologisierte Triebfeder nicht hinwegtäuschen, sondern machen sie noch sichtbarer.
Kardinal Robles sagt in seinem Dekret nicht, was mit den angeblich „pelagianischen“ und „ideologisierten“ Gläubigen der nun aufgehobenen Quasi-Pfarrei geschehen soll. Ihre seelsorgliche Betreuung und ihr Zugang zur heiligen Messe und den Sakramenten scheint von untergeordneter Bedeutung. Sie werden zu Gläubigen zweiter Klasse degradiert.
Der vollständige Text des knallharten Dekrets:

- 1) Es wird erlaubt, daß die Messe gemäß dem Missale von 1962 (Art 2 TC) fortgesetzt wird mit der alleinigen Verkündigung der Lesungen in der Volkssprache, indem die von der Mexikanischen Bischofskonferenz approbierte Übersetzung der Heiligen Schrift verwendet wird (Art. 3 §3 TV).
- 2) Es dürfen keine weiteren Messen hinzukommen. „Ist die Zeit der Pandemie zu Ende, wird erneut ihre Zahl von Fall zu Fall überprüft.“
- 3) Die Zelebrationen haben täglich „ausschließlich“ in der Kirche Nuestra Señora del Pilar stattzufinden; an Werktagen eine einzige Messe in der Kapelle Cristo Rey; und an Sonn- und Feiertagen in der Pfarrkirche San Francisco Javier de las Colinas (Art 3 §2 TC).
- 4) „Die Zelebrationen im Ausbildungshaus oder anderen Häusern der Petrusbruderschaft in der Erzdiözese werden nach den Richtlinien der Ordenskongregation geregelt, wobei zu beachten ist, daß diese Kapelle und ähnliche Kapellen nicht die Erlaubnis der Erzdiözese für öffentliche Gottesdienste haben, sondern nur den Mitgliedern dieser Bruderschaft, die sich in Ausbildung befinden, vorbehalten sind.“
- 5) Die Quasi-Pfarrei von San Pedro en Cadenas wird zugleich kanonisch abgeschafft (Art. 3 §2, §5 und §6 TC).
- 6) Der Beauftragte für die Zelebration und die seelsorgliche Betreuung der teilnehmenden Gläubigen wird demnächst bekanntgegeben (Art 3 §4 TC).
- 7) Gemäß den Bestimmungen des Motu proprio Traditionis custodes müssen eventuelle andere Zelebrationen in Übereinstimmung mit dem Missale von 1962 „Fall für Fall die entsprechende Erlaubnis“ einholen (Art. 2 TC) und dürfen „nur an den zugewiesenen Orten“ stattfinden.
- 8) Die Priester, die die Absicht haben sollten, mit dem Missale Romanum von 1962 zu zelebrieren, müssen dazu „Fall für Fall autorisiert“ werden in Übereinstimmung mit dem Normen des Motu proprio Traditionis custodes:
Das gilt laut Art. 5 für die Priester, „die bereits nach dem Missale Romanum von 1962 zelebrieren“.
Art. 4 schreibt vor, daß bei Anträgen von Priestern, die erst nach der Veröffentlichung des Motu proprio geweiht wurden, „dazu der Apostolische Stuhl konsultiert werden muß“.
„In beiden Fällen präsentiert mir jeder Priester die entsprechende, handgeschriebene Anfrage, indem er die Motive dieses Antrags begründet und zusammen damit formal erklären muß: - A) daß er die Gültigkeit und die Legitimität der Liturgiereform, der Bestimmungen des Zweiten Vatikanischen Konzils und des Lehramtes der Päpste nicht ausschließt (Art 3 §1 TC);
- B) daß er ebenso anerkennt, daß die einzige Ausdrucksform der Lex orandi des Römischen Ritus die von den heiligen Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. promulgierten liturgischen Bücher sind (Art. 1 TC);
- C) daß er sich verpflichtet, normalerweise nach den Normen der von den heiligen Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. promulgierten liturgischen Bücher zu zelebrieren, sei es die heilige Eucharistie, außer in den Fällen, in denen ausdrücklich die außerordentliche Erlaubnis erteilt ist, der Editio des Missale Romanum von 1962 zu folgen, sei es in den anderen Sakramenten in allen Fällen ausnahmslos (da die vorausgehenden Normen, Instruktionen, Gewährungen und Gewohnheiten, die nicht dem entsprechen, was in diesem Motu Proprio festgelegt wird, außer Kraft gesetzt wurden, Art 8 TC).
Unterzeichnet am 21. September 2021 in der erzbischöflichen Kurie in Guadalajara im 525. Jahr der ersten Taufen in Lateinamerika. Gezeichnet von José Francisco Cardenal Robles Ortega, Erzbischof von Guadalajara, und Don Javier Magdaleno Cueva, Kanzleisekretär. Protokollnummer A4660/2021.
Ein Priesterseminar der Petrusbruderschaft für die spanischsprachige Welt ist im Erzbistum Guadalajara vorerst in unerreichbare Ferne gerückt.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/MiL/Twitter (Screenshots)
Sie werden alle von Jesus gerichtet werden. Wir müssen ruhig, still und ganz geduldig auf den Eingriff Gottes warten. Wir müssen ausharren und füreinander im Gebet um Kraft, Mut und Stärke bitten!
Das unbefleckte Herz Mariens wird triumphieren!!
Es ist unfassbar, man weiß fast nicht mehr, was man noch sagen soll. Mir erscheint das alles so boshaft und macht mich so wütend.
Es bleibt uns wirklich nur, inständig für den in unseren Apostolaten jeweils zuständigen Bischof zu beten, dass er sich nicht gegen uns wendet.
Hilf Maria, es ist Zeit, Mutter der Barmherzigkeit.
Du bist mächtig, uns in Nöten und Gefahren zu erretten, denn wo Menschenhilf‘ gebricht, mangelt doch die deine nicht.
Nein, du kannst das heiße Flehen deiner Kinder nicht verschmähen.
Zeige, dass du Mutter bist, wo die Not am Größten ist.
Hilf Maria, es ist Zeit, Mutter der Barmherzigkeit.
Die vatikanische Kirche entzieht der Messe aller Zeiten den Boden. Bergoglio richtet sich ja nicht allein gegen seinen direkten Vorgänger Benedikt XVI., sondern vor allem gegen den Hl. Pius V. Das ist eigentlich gelaufen.
Wichtiger scheint mir, dass sich die FSSPX den nun ausgestoßenen Priestern und Seminaristen öffnet. Nicht dass sie Mitglieder werden, sondern dass sie die Sakramente spenden können, die Ausbildung bestehen bleibt und die Berufenen geweiht werden können.
Man muss es wohl auch so sehen das ein haeretischer und ins schisma führender Ritus niemals neben dem Ritus aller Zeiten gleichwertig in der Kirche stehen kann.
Da hat der heilige Geist etwas dagegen denn er ist kein relativistischer Modernist.
ich denke, es ist langsam die Zeit gekommen, in der die wahre, überlieferte hl. Messe im Untergrund zelebriert werden muss und wird.
sollen diese Verbrecher an der Kirche Jesu machen was sie wollen, Jesus hat uns versprochen , dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden wird.
Gott ist stärker.
Doch passen wir auf und beten wir, dass der Teufel uns nicht überwindet. Wir dürfen nicht schwach werden, auch wenn sie uns bald öffentlich brandmarken werden.
Jetzt ist die Zeit gekommen, in der wir beweisen müssen, dem Herrn gegenüber, das wir wahre Christen und nicht nur Papierchristen sind.
Es wird wieder Märtyrer geben.
Das dauert nicht mehr lange.
Im neuen Athanasiusboten ist ein Interview mit Don Davide Pagliarai von der Piusbruderschaft abgedruckt.
Darin erfährt man sehr genau, wie Bergoglio tickt und wie pervertiert das Kirchenverständnis unter diesem Pontifikat bereits ist.
Vergleiche auch hier
https://fsspx.news/de/news-events/news/nicht-vor-dieser-welt-kapitulieren-sondern-alles-christus-zusammenfassen-64844
Das Interview fand bereits im März statt, war mir aber bisher entgangen.