
Mit einem Brief ihres Generaloberen Pater Davide Pagliarani reagierte gestern die Priesterbruderschaft St. Pius X. auf das Motu proprio Traditionis custodes, mit dem Papst Franziskus einen Totalangriff gegen den überlieferten Ritus, die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften und die Gläubigen der Tradition eröffnete. Der Generalobere tadelt die „Hermeneutik der Kontinuität“, die sich aufgrund ihrer „Illusionen und Zweideutigkeiten“ als unzureichend erwiesen habe und „mit dem Ärmel weggewischt wurde“. Traditionis custodes sei eine Aufforderung, so P. Pagliarani, darüber nachzudenken, warum der überlieferte Ritus so angefeindet werde. Schließlich definiert er die Position der Piusbruderschaft in der aktuellen Situation: „Die Bruderschaft St. Pius X. hat sich zur Pflicht gemacht, all diesen Seelen, die sich gegenwärtig in einer Situation der Bestürzung und Verwirrung befinden, zu helfen.“ Der Generalobere der größten Priestergemeinschaft der Tradition bekräftigt zur Bedeutung der heiligen Messe im überlieferten Ritus:
„Diese Messe, unsere Messe, soll für uns wirklich zur Perle aus dem Evangelium werden, für die wir auf alles verzichten und alles verkaufen würden.“
Liebe Mitglieder und Freunde der Priesterbruderschaft St. Pius X.!
Das Motu proprio Traditionis custodes und sein Begleitbrief haben in den sogenannten traditionellen Kreisen hohe Wogen aufgeworfen. Man kann in aller Logik bemerken, dass das Zeitalter der Hermeneutik der Kontinuität mit seinen Zweideutigkeiten, Illusionen und unmöglichen Bemühungen sich drastisch überholen ließ und mit dem Ärmel weggewischt wurde. Diese sehr klaren und eindeutigen Maßnahmen betreffen die Bruderschaft nicht direkt, aber sie sollen uns zu tiefem Nachdenken anregen. Dafür ist es notwendig, die Dinge aus der Distanz zu betrachten und uns gleichzeitig die ewig alte und neue Frage zu stellen: Warum ist die tridentinische Messe nach fünfzig Jahren immer noch ein Stein des Anstoßes?
Zuallererst müssen wir uns ins Gedächtnis rufen, dass die heilige Messe eine Fortsetzung des verbissensten Kampfes aller Zeiten ist: die Schlacht zwischen dem Reich Gottes und dem Reich Satans. Dieser Krieg erreichte seinen Höhepunkt auf Kalvaria durch den Triumph unseres Herrn. Für diesen Kampf und diesen Sieg wurde Christus Mensch. Weil der Sieg unseres Herrn auf dem Kreuz und in seinem Blut stattfand, ist es verständlich, dass er fortwährend ebenfalls durch Kampf und Widerspruch aufrechterhalten wird. Jeder Christ ist zu diesem Kampf aufgerufen: Unser Herr erinnert uns daran, wenn er sagt, er sei gekommen, „das Schwert auf Erden zu bringen“ (Mt, 10,34). Es ist nicht erstaunlich, dass die Messe aller Zeiten, die ein vollkommener Ausdruck des endgültigen Sieges unseres Herrn durch sein Sühneopfer über die Sünde ist, selbst ein Zeichen des Widerspruchs ist.
Aber warum ist diese Messe sogar im Innern der Kirche zum Zeichen des Widerspruchs geworden? Die Antwort ist einfach und zeichnet sich immer klarer ab. Nach fünfzig Jahren leuchten die Elemente dieser Antwort jedem Christen guten Willens ein: Die tridentinische Messe äußert und vermittelt eine gewisse Auffassung des christlichen Lebens, und infolgedessen auch der Kirche, die mit der Ekklesiologie des II. Vatikanischen Konzils völlig unvereinbar ist. Das Problem stellt sich nicht nur auf liturgischer, ästhetischer oder rein formaler Ebene. Das Problem liegt gleichzeitig auf lehrmäßiger, moralischer, geistiger, ekklesiologischer und liturgischer Ebene. In einem Wort: Das Problem berührt ausnahmslos alle Aspekte des kirchlichen Lebens – es handelt sich um eine Frage des Glaubens.
Auf der einen Seite steht die Messe aller Zeiten, die Standarte einer Kirche, welche die Welt herausfordert und sich ihres Sieges gewiss ist, denn ihre Schlacht ist nichts anderes als die Fortführung des Kampfes, den unser Herr führte, um die Sünde und das Reich Satans zu zerstören. Mit und durch die Messe bezieht unser Herr die christlichen Seelen in seinen eigenen Kampf mit ein und lässt sie gleichzeitig an seinem Kreuz als auch an seinem Sieg teilhaben. Daraus ergibt sich eine grundsätzlich militante Auffassung des christlichen Lebens. Zwei Kennzeichen charakterisieren sie: der Opfergeist und eine unerschütterliche Hoffnung.
Auf der andern Seite erhebt sich die Messe eines Paul VI. als authentischer Ausdruck einer Kirche, die mit der Welt in Harmonie leben möchte und ihr Ohr dem Drängen der Welt leiht; eine Kirche, die letzten Endes keinen Kampf mehr zu führen hat gegen die Welt, weil sie ihr nichts mehr vorzuwerfen hat; eine Kirche, die nichts mehr zu lehren hat, weil sie auf die Mächte der Welt hört; eine Kirche, die das Opfer unseres Herrn nicht mehr nötig hat, weil sie keinen Begriff mehr von der Sünde und folglich nichts mehr abzubüßen hat; eine Kirche, die keinen Auftrag mehr hat, das allgemeine Königtum unseres Herrn wiederherzustellen, weil sie ihren Teil zur Errichtung einer besseren, freieren, egalitäreren und umweltbewussteren Welt beitragen möchte. Dies alles möchte sie mit rein menschlichen Mitteln erreichen. Dieser humanistischen Sendung, wie sie sich die Männer der Kirche zum Ziel gesetzt haben, muss zwangsläufig auch eine ebenso humanistische wie entsakralisierte Liturgie entsprechen.
Die Schlacht der letzten fünfzig Jahre, welche am vergangenen 16. Juli gewiss einen bedeutungsvollen Moment erlebte, ist nicht ein Krieg zwischen zwei Riten: Es ist definitiv ein Krieg zwischen zwei unterschiedlichen, sich widersprechenden Auffassungen über die Kirche und das christliche Leben; diese Auffassungen sind absolut unüberwindbar und miteinander unvereinbar. Sinngemäß könnte man mit dem heiligen Augustinus sagen: Zwei Messen haben zwei Städte errichtet: Die Messe aller Zeiten errichtete die christliche Stadt und die neue Messe errichtete eine humanistische und laizistische Stadt.
Wenn der liebe Gott all dies erlaubt, dann gewiss nur, um daraus ein größeres Gut zu ziehen: zuallererst für uns, die wir das unverdiente Glück haben, die tridentinische Messe zu kennen und von ihr Nutzen zu ziehen. Wir besitzen einen Schatz, dessen vollen Wert wir nicht immer richtig ermessen und den wir vielleicht zu oft nur aus Gewohnheit bewahren. Wenn etwas Kostbares angegriffen oder verachtet wird, lässt sich sein ganzer Wert besser ermessen. Möge dieser „Schock“ durch die Härte der offiziellen Texte vom vergangenen 16. Juli dazu dienen, unsere Treue zur tridentinischen Messe zu erneuern, zu vertiefen und wieder neu zu entdecken: Diese Messe – unsere Messe – soll für uns wirklich zur Perle aus dem Evangelium werden, für die wir auf alles verzichten und alles verkaufen würden. Wer nicht bereit ist, sein Blut für diese Messe zu vergießen, ist nicht wert, sie zu feiern. Wer nicht bereit ist, auf alles zu verzichten, um sie zu bewahren, ist nicht wert, ihr beizuwohnen.
Das sollte unsere erste Reaktion angesichts der Ereignisse sein, welche die Kirche soeben erschüttern. Unsere Reaktion als Priester und katholische Gläubige soll durch ihre Tiefe und Breite alle möglichen beunruhigenden und bisweilen hoffnungslosen Kommentare weitaus übertreffen.
Der liebe Gott verfolgt gewiss ein anderes Ziel, dass er diesen neuen Angriff auf die tridentinische Messe zuließ. Niemand kann in Zweifel ziehen, dass während der letzten Jahre zahlreiche Priester und Gläubige diese Messe entdeckten und sich dadurch einem neuen geistigen und moralischen Horizont näherten, der ihnen den Weg zur Heiligung ihrer Seelen eröffnete. Die kürzlich gegen die Messe gerichteten Maßnahmen werden diese Seelen zwingen, alle Konsequenzen aus dem, was sie entdeckt haben, zu ziehen. Es liegt jetzt an ihnen, das zu wählen, was das Gewissen von jedem einsichtigen Katholiken fordert. Dazu stehen ihnen die Elemente der Unterscheidung zur Verfügung. Viele Seelen werden vor einer wichtigen Wahl stehen, welche den Glauben berührt, denn – wir wollen es noch einmal wiederholen – die Messe ist der höchste Ausdruck eines lehrmäßigen und moralischen Universums. Es handelt sich folglich darum, den katholischen Glauben in seiner Vollständigkeit zu erwählen und sich durch ihn für unseren Herrn Jesus Christus, sein Kreuz, sein Opfer und sein Königreich zu entscheiden. Es handelt sich darum, sich für sein Blut zu entscheiden, den Gekreuzigten nachzuahmen und ihm durch eine komplette, radikale und konsequente Treue bis ans Ende zu folgen.
Die Bruderschaft St. Pius X. hat sich zur Pflicht gemacht, all diesen Seelen, die sich gegenwärtig in einer Situation der Bestürzung und Verwirrung befinden, zu helfen. Zuerst ist es unsere Pflicht, ihnen durch Fakten die Gewissheit zu geben, dass die tridentinische Messe nie vom Angesicht der Erde verschwinden wird: Es handelt sich hier um ein äußerst notwendiges Zeichen der Hoffnung. Zusätzlich muss jeder von uns, ob Priester oder Gläubige, ihnen eine helfende Hand entgegenstrecken, denn wer kein Verlangen hat, die Güter, von denen er profitiert, mit anderen zu teilen, der ist solcher Güter nicht wert. Nur so beweisen wir in Wahrheit unsere Liebe zu den Seelen und zur Kirche. Denn jede Seele, die wir für das Kreuz unseres Herrn und seine unermessliche Liebe, die er uns durch sein Opfer bewiesen hat, gewinnen, ist in Wahrheit für die Kirche und die Liebe, welche sie beseelt, – und von welcher auch wir vor allem in diesem Augenblick beseelt sein sollten –, gewonnen.
Der Schmerzensmutter vertrauen wir all diese Anliegen an, an sie richten wir unsere Gebete, denn niemand außer ihr ist besser in das Geheimnis des Opfers unseres Herrn und seines Sieges am Kreuz eingedrungen. Niemand außer ihr hat so innig am Leiden und Triumph unseres Herrn teilgenommen. In ihre Hände legte der Herr die gesamte Kirche. Darum wurde ihr auch das Kostbarste der Kirche anvertraut: das Testament unseres Herrn – das heilige Messopfer.
Menzingen, den 22. Juli 2021
am Fest der hl. Maria Magdalena
Don Davide Pagliarani, Generaloberer
Bild: Fsspx/news/de (Screenshot)
Heiliger Erzbischof Lebfevre bitte für uns und die Bruderschaft.
Deo Gratias
In zwei kurzen Absätzen ist der Unterschied der gläubig-gewachsenen Heiligen Opfer-Messe aller Zeiten zum künstlichen konstruierten Novus Ordo deutlich aufgezeigt.
Gott-zentriert oder Menschen-zentriert.
Altäre in Grabesform, bedeckt mit Altartüchern“erinnernd an die Leichentücher, den Erlösungstod Jesu am Kreuz“ oder Freimaurer-Klötze auch an die Kaaba erinnernd.
Die Seele zu Gott erhebend durch sakrale Räume, sakrale Kunst, sakrale Musik, oder den Alltag wiederholend und die Seele auf die Welt zurückwerfend durch hässliche Betonkirchen atheistischer Architekten, durch Entfernung der Heiligenstatuen entleert. Choral und Orgel werden ersetzt durch platte Änderung der Texte von ehemaligen Kirchenliedern und längst verstaubter Gitarrenmusik der 68ér Pfadfinderlager.
Im/durch den Novus ordo verloren gegangen sind:
– Symbolik und Zeichen, Körperhaltungen und ihre Bedeutungen, wertvolle Gebete tiefen geistlichen Inhalts
– Gottesfurcht=Erkennen des unendlichen Abstandes von Gott und Mensch, von Heiligkeit und Sünde, der Notwendigkeit der Erlösung, der Dankbarkeit für das unverdiente Geschenk der Erlösung, zur Sehnsucht nach einem Leben in der Heiligmachenden Gnade auf Erden und in der glückseligen Anschauung Gottes in der Ewigkeit
Ehrfurcht vor dem Hochzeitsmahl Gottes, kein Unterschied zur bequemen oft unsittlichen Freizeitkleidung (derart gekleidet würden die Weltmenschen noch nicht einmal zu einer rein weltlichen Hochzeit gehen) bequemste Körperhaltung, die Menschen wissen nicht, warum sie stehen oder sitzen oder gar knien (sollten), das Ziborium kann mehrfach an ihnen vorbeigetragen werden, niemand bemerkt dies oder geht gar in die Knie, aber bei der aus der Andacht heraussreißenden Aufforderung eines Priesters „gebt euch ein Zeichen des Friedens“, umarmen sie sich, strecken sie sich über zwei Kirchenbänke oder laufen im Kirchenschiff umher; mir steht jeder näher, der neben mir kniet und anbetet, sehr viel näher. Lässig schlangelaufend gehen sie zum Angreifen der Allerheiligsten Eucharistie, dann kauend, alle anderen ansehend, lässig zurücklaufend. Sie kennen nicht mehr den sehr intimen Moment, in dem Gott sich mir durch die Hand des geweihten Priesters schenkt, Mundkommunion, und anschließende Anbetung, durch die Hände geschützt vor Ablenkung durch die Sinneswahrnehmung der Augen.
Ein Ordenspriester predigt über die Nicht-persönliche-Änderung der liturgischen Texte aus Ehrfurcht vor uralten Texten, ändert sie dann doch und auf die Frage hierzu, erhalte ich die Antwort „die Freiheit habe ich mir genommen“.
Wir haben verschiedene Riten, u.a. einen Ambrosianischen Ritus, einen jahrhunderte alten tridentinischen Ritus und einen nur 60-Jahre alten Novus Ordo Ritus.
Auf die Frage „Rabbi, wo wohnst Du“, hat Jesus gesagt „Kommt und seht“
Ich sehe und feiere den Ritus, in dem mein Glaube vermehrt, meine Hoffnung gestärkt und meine Liebe entzündet wird.
Sie haben so Recht
bei jedem Helene Fischer Konzert ist mehr Andacht und wuerde seitens der Zuschauer als in dem verbotenen haeretischen und ins schisma führenden Novus Ordo Klamauk