(Rom) Papst Franziskus besuchte am vergangenen Sonntag die römische Stadtpfarrei San Paolo alla Croce a Corviale und verkündete dort zwei neue Lehren.
Die Tränen des kleinen Emanuele
Das Stadtviertel entstand zwischen 1975 und 1984 am Stadtrand von Rom. Dazu gehört der „Serpentone“, ein gigantischer Wohnsilo mit 1.200 Wohnungen, errichtet vom Amt für den sozialen Wohnungsbau der Stadt Rom. Die Pfarrei wurde 1977 errichtet, die Kirche im modernen Stil 1983 geweiht. Papst Johannes Paul II. erhob sie 1985 zur Titelkirche eines Kardinalpriesters, deren Inhaber seit 2007 Oswald Kardinal Gracias, der Erzbischof von Bombay ist.
Ein Programmpunkt des Besuches war eine Begegnung mit Kindern der Pfarrei. Dabei wurden dem Papst einige Fragen gestellt. Auch Emanuele durfte sich an den Papst wenden. Erst vor wenigen Monaten hatte der Junge seinen Vater verloren. Als er vor dem Mikrophon stand, brach er in Tränen aus und konnte nicht sprechen.
Emanuele weinte über den Tod seines Vaters, aber mehr noch, weil ihn ein tieferer Schmerz bewegte. Papst Franziskus winkte das Kind zu sich und sagte, Emanuele solle ihm einfach ins Ohr flüstern, was ihn bewegt. Der Papst und das Kind sprachen auf diese Weise einige Minuten unter Ausschluß der Mikrophone miteinander. Nur sie beide. Dann kehrte Emanuele zu seinem Sitzplatz zurück und Franziskus ergriff wieder für alle hörbar das Wort.
Ist der Vater obwohl Atheist im Himmel?
Der Papst erzählte, daß der Junge eine große Sorge habe. Sein Vater ließ zwar alle Kinder taufen, war aber Atheist. Auf diese bange Sorge, ob sein atheistischer Vater nicht im Himmel sein könnte, antwortete Franziskus.
Papst Franziskus: Könnten wir nur weinen wie Emanuele, wenn wir ein Leid in unserem Herzen tragen wie er. Er weinte um seinen Vater und hatte den Mut, es vor uns allen zu tun, weil in seinem Herzen die Liebe des Vaters ist. Ich habe Emanuele um Erlaubnis gefragt, seine Frage öffentlich zu wiederholen, und er hat mir sein Einverständnis gegeben. Deshalb sage ich sie. „Vor kurzem ist mein Vater gestorben. Er war Atheist, hat aber alle vier Kinder taufen lassen. Er war ein guter Mann. Ist Papa im Himmel?“
Wie schön, daß ein Kind von seinem Vater sagt: „Er war gut“. Ein schönes Zeugnis, das dieser Mann seinen Kindern gegeben hat, weil seine Kinder sagen werden können: „Er war ein guter Mensch“. Es ist ein schönes Zeugnis des Sohnes, der die Kraft des Vaters geerbt hat und auch den Mut gehabt hat, hatte den Mut, vor uns allen zu weinen. Wenn dieser Mann imstande war, solche Kinder zu zeugen, dann war er wirklich ein braver Mann. Er war ein braver Mann. Dieser Mann hatte nicht das Geschenk des Glaubens, er war nicht gläubig, aber er hat seine Kinder taufen lassen. Er hatte ein gutes Herz. Und er hat den Zweifel, daß der Vater, weil er nicht gläubig war, nicht im Himmel sei. Wer sagt, wer in den Himmel kommt, das ist Gott. Aber wie ist das Herz Gottes gegenüber einem solchen Vater? Wie ist es? Was meint ihr? … Gott hat ein Vaterherz. Und bei einem nicht gläubigen Vater, er imstande war, die Kinder zu taufen und ihnen diese Bravour zu geben den Kindern, denkt ihr, daß Gott imstande wäre, ihn fern von sich zu lassen? Denkt ihr das? … Laut, mit Mut…Alle: Nein!
Papst Franziskus: Läßt Gott Seine Kinder im Stich?
Alle: Nein!
Papst Franziskus: Läßt Gott seine Kinder im Stich, wenn sie brav sind?
Alle: Nein!
Papst Franziskus: Emanuele, das ist die Antwort.
Gott war sicher stolz auf deinen Vater, denn es ist viel leichter die Kinder taufen zu lassen, wenn man gläubig ist, als wenn man es nicht ist. Und ganz bestimmt hat Gott das sehr gefallen. Sprich mit deinem Vater, bete für deinen Vater. Danke, Emanuele, für deinen Mut.
Die „wunderschönen Worte des Papstes“
Die italienischen Medien widmeten dem Ereignis breiten Raum und waren entzückt. Die bedeutendste Tageszeitung Italiens, der Corriere della Sera titelte:
„Papst Franziskus in Corviale tröstet ein Kind: „Dein Vater, obwohl nicht gläubig, ist im Himmel“.
Sogar die Tageszeitung Il Foglio schrieb von „wunderschönen Worten des Papstes“.
Hatten sie alle den Papst mißverstanden? Franziskus hatte doch gar nicht gesagt, daß der Vater des Kindes im Himmel ist, obwohl er Atheist war.
Oder doch?
Wandte Franziskus in der römischen Vorstadtpfarre seine spezielle Zauberformel der Kommunikation an, mit der alle verstehen, was er sagen will, ohne daß er es ausdrücklich sagen muß?
Le Cronache di Papa Francesco hörten in der Antwort an den Jungen nicht, was die meisten Medien hörten, sondern eine „Anerkennung des Atheismus“.
Läßt sich die ernste Frage von Emanuele wirklich nur unter dem Blickwinkel eines Kindes beantworten, das getröstet werden soll? Selbst im persönlichen Gespräch und unter Berücksichtigung des Alters des Kindes wäre die Antwort verkürzt und mißverständlich gewesen. Der Papst antwortete jedoch öffentlich, was die üblichen Medienberichte „Der Papst sagte …“ zur Folge hatte. Die Antwort an ein spezifisches Kind in einer spezifischen Situation wird zu einer davon losgelösten Aussage des Papstes, die weltweit Menschen bewegen und in ihrem Denken und in ihren Entscheidungen beeinflussen kann.
Le Cronache schrieben zur Antwort des Papstes:
„Bergoglio ist Jesuit, weshalb er so formuliert, daß man ihn nicht leicht festnageln kann. Während er die gläubigen Katholiken beschuldigt, ‚streng‘ zu sein und ‚auf alles eine Antwort zu haben‘, war er es am Sonntag, und das nicht zum ersten Mal, der den Eindruck vermittelte, eine schnelle und gefällige Antwort für alles zur Hand zu haben. Mit ihm wäre es wahrscheinlich schier unmöglich, eine ernste und klare Auseinandersetzung über die Glaubenslehre zu führen.“
Kein Wort über Fegefeuer, Sünde und Seelenheil
Emanuele, das Kind, stellte dem Kirchenoberhaupt eine berechtigte Frage, die ihren Ursprung in der Liebe zum Vater hat. Es handelt sich um eine durch und durch katholische Frage, denn das Anliegen ist die Sorge um das ewige Seelenheil des Vaters. Das Kind zeigte ein sehr klares Bewußtsein. Es weiß um den Atheismus des Vaters und es weiß, daß dieser im Widerspruch zur Liebe Gottes steht. Genau deshalb ist es besorgt.
Papst Franziskus begann seine Antwort, wie sie jeder gute Katechist beginnen würde. Er tröstete das Kind, indem er von dem ausging, was das Kind vom Vater weiß und mitteilen konnte. Was der Vater wirklich gedacht und getan hat, entzieht sich der Kenntnis des Papstes. Aus diesem Grund antwortete er Emanuele eben nicht mit einem „Ja, dein Vater ist, obwohl ungläubig, im Himmel“, wie es von den Medien behauptet wurde.
Aus der für Kinder typischen, kurzen und direkten Frage, machte Franziskus aber eine ganze Reihe von Fragen, die er indirekt an das Publikum richtete, dieses damit in eine Richtung lenkte und zu der Antwort führte, die er ihm in den Mund legen wollte. Die erste Antwort war sicher die wichtigste. Es ist Gott der „sagt“, wer in den Himmel kommt. Dann aber drehte er den Ball mit weiten Fragen mehrmals hin und her, sodaß am Ende eigentlich gar keine andere Antwort mehr möglich schien als die, obwohl vom Papst gar nicht ausgesprochen, daß Emanueles Vater, obwohl Atheist, im Himmel sein müsse.
Vom Fegefeuer sprach Papst Franziskus in seinem Pontifikat noch nie. An diesem Tag wäre die Gelegenheit dafür gewesen. So wie der Papst nicht wissen kann, ob Emanueles Vater in der Hölle ist – und dies zu sagen, gegenüber einem trauernden Kind ohnehin unangemessen wäre –, so kann er auch nicht wissen, und auch nicht andeuten, daß Emanueles Vater, von dem bereits sein kleines Kind wußte, daß er die Existenz Gottes leugnete, im Himmel sei, und das auf direktem Weg.
Tröstung zum Preis der Irreführung?
Die Tröstung der Hinterbliebenen ist nicht nur eine ehrenvolle Aufgabe, sondern gehört zu den Werken der Barmherzigkeit Aber auch um den Preis, sie in falschen Hoffnungen oder gar Gewißheiten zu wiegen?
Der Papst hätte das Kind fragen können, ob für den Vater heilige Messen gestiftet werden. Zudem hätte er über das Purgatorium für die Armen Seelen sprechen können, wo jene hinkommen, die gerettet sind, aber noch gereinigt werden müssen, um Zutritt zum Himmel zu erlangen. Diese Zeit können die Lebenden durch ihr Gebet und das Aufopfern von Meßintentionen verkürzen und dadurch für die Verstorbenen große Liebesdienste verrichten.
Der Papst hätte über das ewige Seelenheil sprechen können und die notwendigen Voraussetzungen dafür. Man kommt nicht in den Himmel, weil man ein „guter Mensch“ war, sondern weil man nicht im Stand der Todsünde gestorben ist und natürlich Gott nicht abgelehnt, zurückgewiesen oder sogar verspottet hat.
Der Papst hätte also über den Sinn des Lebens sprechen können. Über die erste aller Fragen: Warum hat Gott mich erschaffen? Um Ihn zu erkennen, Ihn anzubeten, Seine Gebote zu befolgen und dadurch in den Himmel zu kommen. Franziskus hätte ein Wort zum Atheismus sagen können und wahrscheinlich auch müssen. So aber mußte der Eindruck geradezu entstehen, daß man unter dem „guten Papst“ Franziskus auch als Atheist in den Himmel kommt.
Wem aber sollte eine solche Irreführung nützen?
„Menschen, die nicht getauft sind, sind keine Kinder Gottes?“
Vielleicht hilft eine weitere, offenkundig vorbereitete Kinderfrage am selben Tag und bei derselben Begegnung, größere Klarheit zu erhalten. Auch Carlotta, ein junges Mädchen stellte Franziskus eine Frage.
Carlotta: Ciao Papst Franziskus! Wenn wir die Taufe empfangen, werden wir Kinder Gottes. Und die Menschen, die nicht getauft sind, sind keine Kinder Gottes?
Papst Franziskus: Carlotta, sag mir, frage ich dich umgekehrt: Was denkst du? Die Leute, die nicht getauft sind, sind sie Kinder Gottes oder sind sie nicht Kinder Gottes? Was sagt dir dein Herz?
Carlotta: Ja.
Papst Franziskus: Ja. Nun erkläre ist. Sie hat gut geantwortet, sie hat eine christliche Nase! Wir alle sind Kinder Gottes. Alle, alle. Auch die Nicht- Getauften? Ja. Auch de, die an andere, ferne Religionen glauben, die Götzen haben? Ja, sie sind Kinder Gottes. Auch die Mafiosi sind Kinder Gottes? … Ihr seid nicht sicher … Ja, auch die Mafiosi sind Kinder Gottes. Sie ziehen es vor, sich wie Kinder des Teufels zu benehmen, aber sie sind Kinder Gottes. Alle, alle sind Kinder Gottes, alle. Aber was ist der Unterschied? Gott hat alle erschaffen, hat alle geliebt und hat allen das Gewissen ins Herz gelegt, um das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Alle Menschen haben das. Sie wissen, nehmen war, was gut und gesund ist; auch die Menschen, die Jesus nicht kennen, die das Christentum nicht kennen, alle haben das in der Seele, weil das Gott dort hineingelegt hat. Aber als du getauft wurdest, ist in dieses Gewissen der Heilige Geist eingetreten und hat deine Zugehörigkeit zu Gott gestärkt und in diesem Sinn bist du mehr Tochter Gottes geworden, weil du Tochter Gottes wie alle bist, aber auch mit der Kraft des Heiligen Geistes, der hineingetreten ist. Hast du verstanden, Carlotta? Ich frage – alle sollen antworten -: Sind alle Menschen Kinder Gottes?
Kinder: Ja!
Papst Franziskus: Die guten Menschen sind Kinder Gottes?
Kinder: Ja!
Papst Franziskus: Die schlechten Menschen sind Kinder Gottes?
Kinder: Ja!
Papst Franziskus: Ja. Die Menschen die Jesus nicht kennen und andere, ferne Religionen haben, Götzen haben, sind Kinder Gottes?
Kinder: Ja!
Papst Franziskus: Die Mafiosi sind Kinder Gottes?
Kinder: Ja!
Papst Franziskus: Und wir müssen beten, daß sie zurückkehren und Gott wirklich erkennen. Jetzt soll niemand antworten, aber das Herz antworten: Wer von euch betet für die Mafiosi, damit sie sich bekehren? Jeder antworte in seinem Herzen.
Dann, wenn wir getauft sind: Wer kommt in unser Herz? …
Lauter!Kinder: Der Heilige Geist!
Papst Franziskus: Bravo. Der Heilige Geist kommt, und dieser Heilige Geist läßt uns mehr Kinder Gottes ein. Er gibt uns mehr Kraft, um uns wie Kinder Gottes zu verhalten. Deshalb hat der Heilige Paulus einen Satz, und ich möchte, daß ihr diesen Satz mit mir sagt. „Betrübt nicht den Heiligen Geist, der in euch ist.“ Warum sagt er diesen Satz? Weil ein Christ, ein Getaufter, der sich schlecht verhält, den Heiligen Geist, der in uns ist, betrübt. Der Satz lautet: „Betrübt nicht den Heiligen Geist, der in euch ist“. „Betrübt nicht den Heiligen Geist, der in euch ist.“ Sagen wir ihn?
Papst Franziskus zusammen mit den Kindern: „Betrübe nicht den Heiligen Geist, der in dir ist“.
Papst Franziskus: Noch einmal!
Papst Franziskus zusammen mit den Kindern: „Betrübe nicht den Heiligen Geist, der in dir ist“.
Papst Franziskus: Und wir Kinder Gottes, die wir mit der Taufe den Heiligen Geist haben, betrüben, wenn wir uns schlecht verhalten, wenn wir eine Sünde begehen, den Heiligen Geist, der in uns ist. Danke Carlotta!
Der von Franziskus abgeschaffte Unterschied
In Wirklichkeit spricht der von Papst Franziskus erwähnte Apostel Paulus im Neuen Testament nur die Christen als Kinder Gottes an und unterscheidet sie durch die Taufe von den Nichtchristen. Letztere bezeichnet Paulus als „Knechte“ und „Sklaven der Sünde“. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes, aber nur die Getauften sind Kinder Gottes. Eine klare und leicht nachvollziehbare Unterscheidung.
Die Nichtchristen sind also keine Kinder Gottes, doch Papst Franziskus dreht den Ball zweimal in seinen Händen und siehe da, alle Menschen „alle, alle“, „nicht nur die Getauften“ sind plötzlich Kinder Gottes.
Worin unterscheiden sich dann noch die Getauften und die Ungetauften. Alle sind Kinder Gottes, aber einige, die Getauften, sind „noch mehr Kinder Gottes“. Mit seiner saloppen Redeweise ruinierte das Kirchenoberhaupt am vergangenen Sonntag faktisch eine zentrale biblische, apostolische und vor allem glasklare Unterscheidung zugunsten eines verschwommen, letztlich unbrauchbaren Ersatzes.
Warum?
Die Botschaft von Franziskus, die Eugenio Scalfari gefällt
Wollte man dem Kirchenoberhaupt nicht Unbedachtheit und Naivität unterstellen, was gegenüber einem Jesuiten nicht einmal theoretisch denkbar scheint, wird man also eine Absicht hinter dieser Antwort annehmen müssen.
Bereits im ersten, umstrittenen „Video vom Papst“ vom Januar 2016 wurden in einem synkretistischen Aufguß alle Menschen (im Video wurden Christen, Juden, Muslime und Buddhisten gezeigt) zu „Kindern Gottes“ erklärt. Es handelte sich am vergangenen Sonntag also nicht um einen Versprecher des Papstes. Die Botschaft kann daher nicht die sein, daß man durch die Taufe „noch mehr Kinder Gottes“ wird. Die eigentliche Botschaft, die Papst Franziskus verbreiten will, ist die irrige Behauptung, daß alle Menschen Kinder Gottes sind.
Nimmt man die Antwort an Carlotta und die Antwort an den kleinen Emanuele zusammen, dann hat Papst Franziskus zwei Dinge gesagt:
- Nicht nur die Christen, sondern alle Menschen, auch die Anhänger irgendwelcher anderer Religionen oder die Mafiosi, kurzum wirklich alle sind Kinder Gottes, auch wenn sie nicht getauft sind.
- Auch wer Atheist ist kommt in den Himmel. Hauptsache er war ein „guter Mensch“.
Diese Aussage entspricht genau der These, die der Atheist Eugenio Scalfari von Franziskus so gerne hören wollte, und die er ihm jüngst in den Mund legte und zugleich die Hölle „abschaffte“. Der Vatikan reagierte mit einem Dementi, das in Wirklichkeit keines war. Nun weiß man auch warum: Weil Eugenio Scalfari zwar die Worte des Papstes nicht wortwörtlich, aber genau sein Denken wiedergab. Genau so hatte es Scalfari auch immer gesagt: Er bürge für die Echtheit der Aussagen.
Es war demnach der Vatikan, der mit einem Dementi-Nichtdementi Nebel streute und die nötigen Klärungen verhinderte oder zumindest erschwerte.
Oder haben alle alles falsch verstanden?
Das vollständige Video der Begegnung mit den Kindern. Das Video beginnt mit der Frage von Carlotta:
Der Ausschnitt der Videoaufzeichnung mit Emanuele:
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshots)
Das ist die Allerlösungslehre von Papst Franziskus, die die katholische Kirche überflüssig macht.
Mir fällt eine Geschichte aus einem Buch ein, ich weiß nicht ob sie Bestandteil der heiligen Schrift ist.
Und zwar begegnet Jesus einer Trauergesellschaft, die einen Toten beweint. Er sagt überraschend zu ihnen, wenn der Tote ein gottgefälliges Leben geführt hat, gibt es keinen Grund zur Trauer. Dann müssten sie sich ja für ihn freuen, da er nun, gesetz dem Fall, an einem besseren Ort wäre.
Wieviele gibt es heute, die nicht an die Hölle glauben, sich automatisch im Himmel wähnen, ein falsches Gottesbild haben und denen es zu gut geht, dass sie sich jemals Gott zuwenden würden?
Auch für die hat die heilige Schrift eine Antwort. Wer im Leben keine Entbehrungen kannte, wie der Reiche, der zeitlebens herrlich und in Freuden lebte, dabei den armen Lazarus vor seiner Tür verachtete (Lk 16, 19–31), hat ja seinen Lohn bereits erhalten (Mt 6, 2). Ein ungesunder Egoismus, der all jene betrifft, die das Gute tun könnten, es aber nicht tun.
die ganze Inszenierung hat etwas Ungesundes, Absonderliches an sich. Dass sich der Papst mit Kindern abgibt, ist schön, gut und richtig. Aber warum haben Kinder nicht das Recht von Erwachsenen, auf Audienz unter Ausschluss der Öffentlichkeit? Es ist doch unmenschlich, von so einem kleinen Knirps zu verlangen, sein fürchterliches Problem vor aller Augen ausbreiten zu müssen. Und das war ganz augenscheinlich so geplant. Die ganze Sache ist inszeniert, jede Frage und Antwort vorbereitet. Der kleine Emanuele konnte vor Schmerz und Trauer das nicht erfüllen. Bergoglio war die Antwort offenbar so wichtig, dass er sich über den Schmerz des Kleinen hinwegsetzte und diesen an die Öffentlichkeit zerrte. Die angebliche Zustimmung des Kindes ist doch eine glatte Farce. Wie hätte der arme Kleine einer päpstlichen Suggestion denn widerstehen können? Geht man so mit dem Schmerz eines Kindes um?
Es gibt nicht nur Schmierenkomödien, sondern auch ‑tragödien.
Wenn Bergoglio wirklich ein Herz hätte, dann hätte er, zumal ihm die Frage des kleinen Emanuele vorher bekannt sein musste, alles andere ist undenkbar, das Kind irgendwie herausgefischt und ihm unter vier Augen geantwortet.
Viele Ansätze wären denkbar gewesen: warum hat dein Vater, wenn er wirklich Atheist gewesen sein soll, dich und deine Geschwister taufen lassen? Das tun wirklich Atheisten in der Regel nicht. Oder: Wer weiß, was dein Vater im Moment seines Todes gedacht hat? Oder: Vor Gott ist alles möglich. Und natürlich die Aufforderung nach Messfeiern und Gebeten.
Stattdessen hat Bergoglio das wirklich herzzerreißenden Weh eines kleinen Kindes missbraucht, um seine modernistische Agenda auszubreiten.
Das ist richtig schäbig.
Sehr geehrter Herr Lechner, Sie haben es auf den Punkt gebracht. Das ganze war eine schlau eingefädelte, aber dennoch leicht durchschaubare Inszenierung fürs Schmierentheater. Man könnte es zudem auch als einen subtilen Fall von Kindesmissbrauch einstufen. Ihrem Kommentar ist nichts hinzuzufügen. Danke für Ihre Offenheit.
Dem kann ich nur zustimmen. Wir regen uns zwar auf, wenn türkische Kinder in Camouflage die Schlacht von Gallipoli nachspielen, aber diese römische, verlogenerweise Spontaneität vorspiegelnde Inszenierung ist auch ein schäbiger Missbrauch von Kindern für ideologische Zwecke. Ohne mir eine endgültige Entscheidung über das Schicksal von Atheisten nach dem Tode anzumaßen – gerne sähe ich das peinlich berührte Gesicht von Stephen Hawking, wenn er Petrus begegnet – die Allerlösungslehre, mit welcher die Heilige Mutter Kirche ihren Feinden unterwürfig entgegen kommt, wird ohnehin nicht einmal wirklich konsequent angewandt, da z.B. AfD-Wählern vermittelt wird, dass sie im Grunde zu den Verdammten gehören.
Hier sind wir wieder bei der heute von sie vielen Klerikern und Laien vertretenen Barmherzigkeit Gottes. Ihre Botschaft ist: Gott ist die Liebe, also kann man leben wie man will. Er verzeiht ja sowieso alles. Alle Menschen kommen am Ende ihres Lebens in den Himmel. Die Gebote sind abgeschafft und überflüssig geworden.
Wie sehr werden sich diese irregeleiteten Menschen wundern, wenn sie am Ende ihres Lebens feststellen werden, dass Gottes Barmherzigkeit auch ein bestimmtes Verhalten unsererseits voraussetzt. In unserem Leben sind wir dazu aufgefordert immer wieder einzusehen wenn wir uns auf einem falschen Weg befinden, dann sollten wir den von Gott wegführenden Weg mit aufrichtigen Herzen bereuen und mit seiner Hilfe ihn zu verlassen versuchen. Wenn wir so leben, wird uns Gott immer wieder die Chance zu einem Neuanfang geben, seine Barmherzigkeit ist dann wirklich unendlich.
Jeder Hirte der Kirche, ganz gleich welches Amt er in der Kirche einnimmt, wird sich einmal vor Gott für die falsche Wegführung seiner ihm anvertrauten „Schafe“ verantworten müssen.
Das ist ein lupenreiner Pelagianismus
Versimplifiziert gesagt: Das pelagianistische Grundanliegen ist es, daß jeder Mensch ohne göttliche Hilfe oder einen Gnadenbeistand Gottes, wenn er an Gutem nur das realisiert, was er natürlich vermag- auch nach dem Sündenfall- er das ewige Leben, den Entritt ins Reich Gottes erlangt. Jesus Christus, die Kirche, das Evangelium und die hl. Sakramente sind so völlig überflüssig für das Heil des Menschen. Lehrte Luther, daß der Mensch allein aus Gnade gerechtfertigt wird, so lehrt Papst Franziskus nun: Allein durch seine Natur, sein natürlich sittliches Vermögen könne sich jeder Mensch erlösen, vor Gott ein Gerechtfertigter werden! Radicaler kann die Katholische Kirche nicht ins Unrecht gesetzt werden als durch diesen päpstlichen Pelagianismus!
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot
Nun, wenn das wirklich die Auffassung des Papstes sein sollte, dass jeder in den Himmel kommt, und dass es weder eine Hölle noch ein Fegefeuer gibt, so würde das bedeuten:
„Nach Auffassung von Papst Franziskus ist Hitler auf jeden Fall im Himmel.“
Ein Bekannter von mir meinte tatsächlich einmal, Hitler wäre in den Himmel gekommen. Solche Ansichten kommen davon, wenn man sich nicht näher mit dem Evangelium und der katholischen Kirche auseinanderzusetzen bereit ist.
Das ist vereinfachend und naiv gedacht, nur um nicht anzuecken.
Jesus hat halt unentwegt angeeckt, indem er den Juden die Wahrheit predigte, deshalb wollten sie ihn einmal steinigen, ein ander Mal einen Hang hinabstürzen, etliche Male festnehmen und zum Schluss kreuzigen. Das darf man auch nicht vergessen.
Vom Inhalt abgesehen: medialer Kindesmissbrauch.
»
Auf die Warnung des Patriarchen: „Alle Menschen, Christen und Muslime, sind Kinder Gottes!“ schrieb Artemije: „Seine Heiligkeit irren. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes, aber nur gläubige, orthodoxe Christen sind Kinder Gottes!“ Damals schrieb der Patriarch zurück: „Ich habe dafür zu sorgen, dass mich eines Tages der Herr nicht wegschickt mit den Worten: Hinweg von mir, du bist verflucht!“ aus http://www.taz.de/!1274799/
«
Warum diese Antwort? Siehe sorgfältig: Mt. 25:31–46.
Peronistisches Schmierentheater in sauberster Form.
Theatralisch einen traurigen Fall ausschlachtend, Allgemeinmenschliches (die Trauer eines Kindes um den Tod seines Vaters und den pietätsvollen Respekt für einen Elter) benutzend um vom Volk (in der Sozialgegend „plebs“ hier als Synonym für „populus“) Antworten auf theologische Fragen zu bekommen.
Das ist Peron in seinen besten Zeiten.
(Fand sich auch bei Mussolini, unter den italienischen Immigranten in Argentinien besonders hochgeschätz, und natürlich bei Hitler und
Goebbels).
So etwas war früher bei den Jesuiten mit ihrem elitären Denken und Lebensstil unmöglich.
Inhaltlich ist es natürlich Apokatastasis und schlimmer noch, die Bestätigung daß der Mensch seine Wunsche als göttlich durchsetzen kann, wo wir doch nach dem Tode keine Möglichkeiten mehr haben.
Die große uralte Betörung des Lucifers.
In Te speravi. Non confundar in aeternum.
Noch einige Zitate.
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Auch vor Gott sind wir alle Kinder. Gott steht am Ursprung des Daseins eines jeden Geschöpfs, und er ist auf besondere Weise Vater eines jeden Menschen: er steht mit ihm oder mit ihr in einer einzigartigen, persönlichen Beziehung. Jeder von uns ist gewollt, ist von Gott geliebt.
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„Der Mensch ist entweder ein Bruder im Glauben oder ein Bruder in der Menschlichkeit.“ Das sagte im siebten Jahrhundert Ali ibn Abi Talib, der als vierter Kalif und zugleich erster Imam wie kein anderer Nachfolger des Propheten Sunniten und Schiiten verbindet. Das, genau das, ist aber auch zugleich der humane Kern, der den morgen- und abendländischen Religionen gemeinsam ist und in der französischen Revolution als Gleichheitsgebot säkularisiert wurde.
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(Navid Kermani, http://www.navidkermani.de/media/raw/CharlieCologne.pdf)
Das System löschte die Quellenangabe für das erste Zitat. Es ist von Papst Benedikt:
http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2012/documents/hf_ben-xvi_ang_20120108_battesimo.html
Bitte korrigieren.
Die Kommentatoren vor mir haben es auf den Punkt gebracht:
„Die Inszenierung hat etwas Ungesundes, Absonderliches an sich…“ (Franz Lechner)
Eine typische mediale Inszinierung. Bergoglio geht es nicht um das Kind, um das Seeleneil eines Atheisten, sondern um die Verkündigung seiner Häresien. Letzten Endes um die Zerstörung der Katholischen Kirche. Und dazu mißbrauchht er Kinder.
Eine gut gewählte Situation:
Es muss ein guter Mensch her, aber Atheist, der sich um seine Kinder gekümmert hat, war ein guter Vater.
Es wird weder das Kind, noch Bergoglio richten, sondern einzig und allein Jesus.
Einige Bibelworte zum Nachdenken:
Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!
Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. (Mk 16,15)
Denn es entspricht der Gerechtigkeit Gottes, denen mit Bedrängnis zu vergelten, die euch bedrängen,
euch aber, den Bedrängten, zusammen mit uns Ruhe zu schenken, wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart mit seinen mächtigen Engeln in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. (2Thess 1,7)
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, (Gott) zu gefallen. (Hebr 11,6)