
(Rom) Die weltweite Nachfrage nach Exorzismen steigt rapide. Laut vatikanischen Quellen gingen allein in den vergangenen zwölf Monaten 500.000 Anfragen ein. Das entspricht einer Verdreifachung innerhalb eines Jahrzehnts.
Jeder Diözesanbischof der Welt sollte zumindest einen Exorzisten beauftragen. Doch nicht alle Bischöfe habe eine Ernennung vorgenommen. Einige Diözesen verfügen dafür über mehrere Exorzisten, nicht so sehr wegen der größer werdenden Zahl von Anfragen, sondern weil die Bischöfe zum Schluß gelangen, daß sie objektiv notwendig sind. Das Erzbistum Mailand verfügte unter Kardinal Angelo Scola über zwölf Exorzisten.
Italien zählt 227 Diözesen und rund 260 bischöflich beauftragte Exorzisten. An sich ist jeder Priester durch das Weihesakrament befähigt, den Exorzismus durchzuführen. Wegen der notwendigen Unterscheidung der Geister, weil der Exorzismus durch die dämonische Macht nicht ungefährlich ist und wegen möglicher Rückwirkungen auf die öffentliche Meinung durch eine Randal-Presse, verlangen die Bischöfe eine besondere Vorbereitung und Ausbildung der Exorzisten.
Dazu wird in Rom an einer Päpstlichen Hochschule ein spezieller Lehrgang angeboten, inzwischen bereits der fünfzehnte, nachdem der im Vorjahr geplante Kurs wegen der Corona-Maßnahmen abgesagt werden mußte. Der Kurs des Jahres 2021 ist der erste, der online stattfindet, und zählt 200 Teilnehmer. Die Lehrveranstaltungen finden in italienischer Sprache statt und werden simultan ins Englische, Spanische und Portugiesisch übersetzt. Der Lehrgang wird nicht zur Gänze virtuell abgehalten. Für den Herbst ist eine Blockveranstaltung mit Präsenzpflicht vorgesehen.
2005 fand der erste Lehrgang am Päpstlichen Athenaeum Regina Apostolorum der Legionäre Christi statt. Als Koordinator zeichnet heute Pater Luis Ramirez (Istituto Sacerdos) dafür verantwortlich. Die Ausbildung findet interdisziplinär statt. Der emeritierte Erzbischof von Ferrara Luigi Negri betont, daß der Exorzismus „ein Dienst der Barmherzigkeit für jene ist, die leiden“.
Ein erstes Ziel der Ausbildung besteht darin, den Exorzisten in die Lage zu versetzen, „mit ein paar Fragen zu verstehen, ob sein Gesprächspartner ein spirituelles Phänomen oder etwas anderes erlebt“, so Prof. Pater Pedro Barrajon, Theologe am Athenaeum und Rektor der Europäischen Universität Rom. Die Dämonologie gehört zu seinen Schwerpunkten. Der Exorzist ist angehalten, die Hilfe der Wissenschaft zu Rate zu ziehen durch Psychiater, Psychologen und andere Fachleute.
Wie viele Exorzisten weltweit tätig sind, kann nicht gesagt werden, da eine zentrale Erfassung nicht stattfindet. Papst Franziskus spricht im Vergleich zu seinen Vorgängern deutlich häufiger über den Teufel: Ist er für die starke Zunahme der Nachfrage verantwortlich? Er spricht allerdings nie über den Exorzismus.
Geradezu legendär waren im vergangenen halben Jahrhundert einige Exorzisten des Bistums Rom. 2016 ist Pater Gabriele Amorth verstorben, nachdem er mehr als 30 Jahre in der Diözese des Papstes als Exorzist gewirkt und 1992 zu den Gründern der Internationalen Vereinigung der Exorzisten AIE gehört hatte.
Keinen Erfolg hatte P. Amorth, als er in einem Brief an Papst Franziskus für den Vorschlag eintrat, als Gegenmaßnahmen gegen den Bösen die Erlaubnis zum Exorzismus auf alle Priester auszuweiten. Er selbst sagte kurz vor seinem Tod, mehr als 70.000 Exorzismen durchgeführt zu haben.
Jede Anfrage wird geprüft, der Großteil scheide jedoch aus augenscheinlichen Gründen sofort aus. Verdachtsfälle kommen in eine genauere Überprüfung. Nur in wenigen Fällen liege tatsächlich eine Besessenheit oder Umsessenheit vor. Für diese Fälle werde die Erlaubnis zum Exorzismus erteilt.
Pater Amorth war in mehrerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Dazu gehörte auch seine Bereitschaft, freimütig in der Öffentlichkeit über seine Tätigkeit zu sprechen. In den allermeisten Fällen verhält es sich anders. Die meisten Exorzisten sind in der Öffentlichkeit nicht bekannt. Ihre Arbeit vollzieht sich unter Ausschluß der Öffentlichkeit. In vielen Diözesen wissen nicht einmal aufmerksame Menschen, daß es einen Exorzisten gibt.
Am 17. April schrieb die Tageszeitung Clarin: Argentinien, die Heimat von Papst Franziskus, gliedert sich in 64 Diözesen, drei Territorialprälaturen, das Militärordinariat und drei unierte Eparchien, im ganzen Land wisse man aber nur von einem Priester mit Sicherheit, daß er Exorzist ist. Dabei handelt es sich um den 87jährigen Don Carlos Alberto Mancuso. 2012 veröffentlichte er das Buch „Mano a mano con el diablo: Crónicas de un cura exorcista“ („Auge in Auge mit dem Teufel. Chronik eines Exorzisten“). 2018 zeigte er in einem Pressegespräch seine Genugtuung darüber, daß der regierende Papst, als er noch Erzbischof von Buenos Aires war, Verdachtsfälle von Besessenheit an ihn weitervermittelte.
Don Mancuso stellt allerdings klar, noch keine Besessenen erlebt zu haben, die den Kopf um 360 Grad gedreht oder „übernatürliche Flüssigkeiten“ erbrochen hätten, wie es im Film „Der Exorzist“ zu sehen ist. Die Begegnung mit dem Bösen sehe anders aus …
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Upra.org (Screenshot)
Vaticanum I hat die Türen und Fenster vor den Freimaurern und somit vor dem Teufel zugemacht. Vaticanum II von Lieblingspapst der Deutschen, Roncalli, die Türen und Fenster der Welt geöffnet und so den Bösen und seine Handlanger reingelassen. Nun haben sie Bergolio und glauben am Ziel zu sein. Aber keine Angst Freunde, lt. Benedict XVI ist Fatima nicht zu Ende!