
(Rom) Am 24. März gab der Heilige Stuhl bekannt, daß Papst Franziskus die Amtszeit der 15 Mitglieder der Päpstlichen Kinderschutzkommission um weitere drei Jahre verlängert und neue Mitglieder ernannt hatte. Zu den Neuernannten gehört der chilenische Journalist, Homosexuelle und Homo-Aktivist Juan Carlos Cruz, der in seiner Jugend Opfer des homosexuellen Mißbrauchs von Fernando Karadima geworden war. Ein Detail blieb aber unbeachtet.
Im vatikanischen Tagesbulletin fand sich keine Erwähnung, ob auch der Vorsitzende Kardinal Sean O’Malley, Erzbischof von Boston, und der Sekretär der Kommission, der US-amerikanische Priester und Kirchenrechtler Msgr. Robert Oliver, in ihren Ämtern bestätigt wurden. Oliver ist Priester des Erzbistums Boston. 2012 hatte ihn Papst Benedikt XVI. als Nachfolger von Erzbischof Charles Scicluna, heute Erzbischof von Malta, als Promotor Iustitiae an die Glaubenskongregation berufen. Als solcher war er für die Verfolgung besonders schwerwiegender Taten von Klerikern, darunter die sexuellen Mißbrauchsfälle, zuständig. Das prädestinierte ihn für das Amt in der Kinderschutzkommission, wo ihn Kardinal O’Malley als erfahrenen Juristen an seiner Seite haben wollte.
Lediglich The Irish Catholic fiel diese Nicht-Erwähnung auf. Dadurch wurden auch andere aufmerksam. Die Catholic News Agency kontaktierte Msgr. Oliver, der ihr erzählte, wie er vom Ende seiner Amtszeit auf eine Art und Weise erfahren mußte, die nicht zu den zivilisiertesten gehört. Am 6. April berichtete CNA darüber.
Msgr. Oliver war seit der Gründung der Päpstlichen Kinderschutzkommission im Jahr 2014 deren Sekretär gewesen. Von seiner Entlassung hörte er erstmals von Journalisten, die ihn anriefen, als er gerade sein Flugzeug besteigen wollte, um die Osterfesttage in Boston zu verbringen.
„Wir wollten gerade in das Flugzeug steigen, als mein Telefon klingelte und mich mehrere Medienvertreter fragten, warum der Vatikan angekündigt habe, daß mein Dienst beim Heiligen Stuhl endet.“
Der Priester wußte jedoch nichts davon. Seine Vorgesetzten in Rom hatten es versäumt, ihn darüber zu informieren. In Boston angekommen, kontaktierte er Kardinal Sean O’Malley, seinen Diözesanbischof und Vorgesetzten in der Kinderschutzkommission, der ihm die Entlassung bestätigte.
Kardinal O’Malley, der im vatikanischen Tagesbulletin des 24. März auch nicht erwähnt wurde, werde weiterhin Vorsitzender der Kommission bleiben, wie das Erzbistum Boston betont.
Msgr. Oliver hingegen wird in sein Heimatbistum zurückkehren, wie er am 2. April in seiner Predigt in der Kathedrale bekanntgab, als Kardinal O’Malley dort die Karfreitagsliturgie zelebrierte.
Noch wird er auf verschiedenen Internetseiten als Sekretär der Kinderschutzkommission geführt, da eine offizielle Mitteilung seiner Entlassung fehlt, auch auf der englischen Seite der Kommission. Auf der Internetseite des Heiligen Stuhls wurde die Seite mit den „Strukturen“ der Kommission deaktiviert. Auch die Internetseite der Kinderschutzkommission ist im Augenblick nicht zugänglich.
Die aktuelle Zwischenbilanz lautete: Msgr. Oliver raus, Juan Carlos Cruz rein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
Päpstliche Akademien und Kommissionen werden offensichtlich im Stillen, so still, dass noch nicht einmal Betroffene persönlich informiert werden, entleert und umgevolkt – Personen der Neuen Weltordnung mit ihrer Welteinheits„kirche“ passend hinein.
Auf Lebenszeit Berufene hat es auch schon erwischt, da war ja Kardinal Müller auf seiner befristeten Stelle direkt eine Ausnahme, er hat es noch persöhnlich erfahren, ob aber zivilisiert?