Appell von Kardinal Gerhard Müller an die Kirchenverantwortlichen

Gedenktag der heiligen Agnes


In Sant'Agnese in agone, seiner Titelkirche, hielt Kardinal Gerhard Müller die Predigt zum Gedenktag der heiligen Agnes.
In Sant'Agnese in Agone, seiner Titelkirche, hielt Kardinal Gerhard Müller die Predigt zum Gedenktag der heiligen Agnes und sprach auch über aktuelle Fragen wie die Corona-Krise.

„Jetzt ist die Stun­de, die Türen der Kir­chen weit zu öffnen.“

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Die­sen Appell rich­te­te Ger­hard Kar­di­nal Mül­ler, der eme­ri­tier­te Bischof von Regens­burg, der von 2012 bis 2017 Prä­fekt der römi­schen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on war, am 21. Janu­ar an die Kirchenverantwortlichen. 

Der Kar­di­nal pre­dig­te am Gedenk­tag der hei­li­gen Agnes, einer der meist­ver­ehr­ten Mär­ty­re­rin­nen, in sei­ner römi­schen Titel­kir­che San­t’A­gne­se in Ago­ne an der Piaz­za Navo­na. Er sprach damit aus, was gläu­bi­ge Katho­li­ken seit Beginn der Coro­na-Kri­se sagen. Auf­ga­be der Kir­che sei es nicht, die Kir­chen wegen des Virus zu schlie­ßen und sich zu ver­bar­ri­ka­die­ren, son­dern ganz im Gegen­teil trotz und wegen Coro­na die Türen der Kir­chen beson­ders weit auf­zu­sto­ßen. Nichts ist ana­chro­ni­sti­scher und emble­ma­ti­scher als die Schlie­ßung der Was­ser­becken von Lour­des seit März 2020. Das hei­len­de Was­ser der Lour­des-Quel­le wur­de den Men­schen als himm­li­sches Gna­den­mit­tel zur Ver­fü­gung gestellt. Es macht nicht krank, son­dern heilt. Die Schlie­ßung der Was­ser­becken, weil sie zum Ort von Coro­na-Infek­tio­nen wer­den könn­ten, zeugt von einem erschrecken­den Unglau­ben. Glei­ches gilt wegen der Sor­ge, der Emp­fang der hei­li­gen Kom­mu­ni­on in der Mes­se könn­te zu Ansteckun­gen füh­ren. Das genaue Gegen­teil ist der Fall. Anzu­neh­men, der Leib Chri­sti könn­te krank­ma­chen, klingt gera­de­zu blas­phe­misch. Und tat­säch­lich ist in den zwölf Mona­ten seit Auf­tre­ten der ersten Coro­na-Fäl­le in Euro­pa kein Fall einer Erkran­kung bekanntgeworden. 

Gera­de in Kri­se und Not sind die Kir­chen­tü­ren weit auf­zu­ma­chen, um den ver­un­si­cher­ten, geplag­ten und geschun­de­nen Men­schen die heil­brin­gen­de Alter­na­ti­ve aufzuzeigen. 

Genau das wur­de durch Kar­di­nal Mül­ler am Gedenk­tag der hei­li­gen Agnes gepre­digt, die aller Wahr­schein­lich­keit nach unter Kai­ser Dio­kle­ti­an das Mar­ty­ri­um erlitt. Der genaue Todes­tag ist über­lie­fert, nicht aber das genaue Todesjahr.

Die Titel­kir­che des Kar­di­nals wur­de am Ort des Mar­ty­ri­ums errich­tet. Die Pre­dig­ten des ehe­ma­li­gen Glau­bens­prä­fek­ten am Gedenk­tag der Kir­chen­pa­tro­nin sind jedes Jahr beson­de­re Unterweisungen. 

Text und Bild: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Giu­sep­pe Nardi

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