
(Rom) Gestern um 17 Uhr gingen die Lichter auf dem großen Christbaum und der gigantischen Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz an. Das Governatorat des Staates der Vatikanstadt hatte kurz zuvor bekanntgegeben, daß dies im Rahmen einer kleinen Zeremonie stattfinden werde, die dann unter Einhaltung strenger Corona-Bestimmungen stattfand. Zur Schönheit des Christbaums wirkt die Häßlichkeit der Weihnachtskrippe wie ein Faustschlag ins Gesicht. Die Römer sprechen von einer „Bruttura“.
Die vatikanischen Medien und TV2000, der Fernsehsender der Italienischen Bischofskonferenz, haben in Direktübertragung die Zeremonie gesendet. Der Christbaum stammt in diesem Jahr aus Slowenien, um genau zu sein aus der Gottschee in Unterkrain, einer alten deutschen Sprachinsel, die im Zweiten Weltkrieg untergegangen ist.
Die Gottschee (slowenisch Kočevje) liegt rund 60 Kilometer südöstlich der slowenischen Hauptstadt Laibach unmittelbar an der Grenze zu Kroatien. Der Gottscheer Wald, aus dem der Christbaum am Petersplatz stammt, ist heute ein Bärenparadies mit Hunderten von Exemplaren dieser Spezies. Das war nicht immer so. Die Bären haben nach dem Zweiten Weltkrieg das weitgehend vom Menschen verlassene Gebiet übernommen.
1247 belehnte der Patriarch von Aquileia, Berthold von Andechs, die Kärntner Grafen von Ortenburg mit dem Gottscheer Wald. Der Patriarch war ein Bruder der heiligen Hedwig von Schlesien und ein Onkel der heiligen Elisabeth von Thüringen. Aquileia war damals ein geistliches Reichsfürstentum des Heiligen Römischen Reiches, das Friaul und Teile Istriens und Krains umfaßte.
Die Grafen von Ortenburg ließen Anfang des 14. Jahrhunderts Teile des Waldes roden und Höfe anlegen. Für die schwere Rodungsarbeit riefen sie deutsche Bauern ins Land, die zum größten Teil aus Kärnten und Tirol stammten, weshalb in der Gottschee eine ausgedehnte deutsche Sprachinsel mit 176 Orten entstand, in der eine alte, südbairische Mundart gesprochen wurde.
1457 ging die Gottschee an das Haus Habsburg über und wurde wenige Jahre später von den Türken heimgesucht und der gleichnamige Hauptort niedergebrannt. Der Hauptort Gottschee, damals ein Markt, erhielt nach dem Wiederaufbau von Kaiser Friedrich III. das Stadtrecht verliehen. Ende des 19. Jahrhunderts war diese deutsche Sprachinsel zwar etwas geschrumpft, umfaßte aber noch eine Fläche von fast 900 Quadratkilometern mit 26.000 Einwohnern.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Herzogtum Krain zum neugeschaffenen Staat Jugoslawien. Die alten Verbindungen brachen ab, die deutsche Schule wurde slowenisiert. Eine starke Abwanderung prägte nach 650 Jahren des Bestandes die Lage. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gottschee von italienischen Truppen besetzt, was 1941 zu einem Umsiedlungsabkommen zwischen Hitler und Mussolini führte. Die Gottscheer sollten in der von deutschen Truppen besetzten ehemaligen Untersteiermark angesiedelt werden. 1942 erfolgte die Umsiedlung. Zurück blieben die in der Gottschee lebenden Slowenen, die damals bereits mehr als ein Viertel der Bevölkerung ausmachten, und 600 Deutsche. Diese wurden noch im selben Jahr Opfer der Vertreibung durch jugoslawische Partisanen, die sich die verlassene Gegend als Rückzugsgebiet zunutze machten. 100 Ortschaften wurden von italienischen Truppen im Zuge der Partisanenbekämpfung zerstört. Bei Kriegsende wurden von den kommunistischen Partisanen selbst Familien jener Deutschen vertrieben, die selbst als Partisanen gekämpft hatten.
Um Platz für die Gottscheer zu machen, mit dem Ziel der Eindeutschung eines vom Dritten Reich kontrollierten Gebiets in der vom Dritten Reich kontrollierten slowenischen Untersteiermark, waren Teile der örtlichen slowenischen Bevölkerung ins Deutsche Reich umgesiedelt worden. Die Gottscheer, die 1942 ihr Heimat aufgeben mußten, wurden bei Kriegsende auch aus der neuen Heimat vertrieben. Nach dem Krieg gab es aufgrund der bis heute geltenden antideutschen AVNOJ-Dekrete in Jugoslawien keine Möglichkeit zur Rückkehr. Ein großer Teil der Gottscheer und ihrer Nachkommen leben heute in den USA.
Die meisten Orte wurde nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut. Von den einst 123 Kirchen der Gottschee stehen nur mehr 28. Der Rest wurde ab 1948 von der Jugoslawischen Volksarmee gesprengt, nachdem das kommunistische Regime die Gottschee zum militärischen Sperrgebiet erklärt hatte. Nur mehr in sechs Orten leben heute deutsche Familien. Die im Moschnitzetal mit den Hauptorten Pöllandl, Tschermoschnitz und Stockendorf zurückgebliebenen Deutschen waren bis zum Ende der kommunistischen Diktatur Verdächtigungen und gesellschaftlichem Druck ausgesetzt sowie staatlicher Überwachung unterworfen. Sie waren weder als Minderheit anerkannt noch gab es deutschen Schulunterricht, weshalb heute auch in diesen Familien weitgehend slowenisch gesprochen wird. Die einst bekannte und nicht nur bei den Gottscheern beliebte Wallfahrt auf den über 1000 Meter hohen Friedensberg bei Stockendorf, wo eine dem heiligen Franz von Assisi geweihte Kirche stand, gibt es nicht mehr. Die Kirche wurde abgerissen und der Kirchturm in eine Aussichtswarte umgebaut.
Bis heute weigert sich Slowenien, die nur mehr sehr kleine deutsche Minderheit des Landes anzuerkennen und ihr damit Minderheitenschutz zu gewähren. Dabei war bis 1848 das gesamte öffentliche Leben selbst in der heutigen slowenischen Hauptstadt Laibach noch deutsch.
Corona-Weihnachtskrippe
So schön der Weihnachtsbaum aus Slowenien ist, so unansehnlich ist die diesjährige Weihnachtskrippe. Anstatt dem Schönen scheint man im Vatikan im Corona-Jahr dem Häßlichen den Vorzug gegeben zu haben. In Rom heißt es deshalb, es sei gut, daß man zu Weihnachten nicht in den Petersdom komme, weil Papst Franziskus wegen Corona keine öffentlichen Gottesdienste zelebrieren wird, so erspare man sich den Anblick dieser „Bruttura“ (Häßlichkeit). Der italienische Hörfunksender Radio Savana meinte zu den Krippenfiguren, einschließlich Maria und Josef und dem Jesuskind:
„Sie scheinen Marsmenschen zu sein. Gott vergebe uns.“
Ob die Vatikanverantwortlichen dachten, zum Corona-Jahr würden Außerirdische passen? In der Tat scheint so manche Reaktion der Regierenden realitätsfremd wie von einem anderen Stern zu sein.
Migrationsdenkmal bleibt dauerhaft auf dem Petersplatz
Und noch eine Neuerung bringt das bevorstehende Weihnachtsfest. Das bronzene Migrationsdenkmal, das Papst Franziskus 2019 „vorübergehend“ auf dem Petersplatz als Ausdruck der globalistischen Migrationsagenda aufstellen ließ, wird trotz erheblicher Kritik dauerhaft dort stehenbleiben. Kritiker betonten, daß es sich um einen Fremdkörper auf dem Petersplatz handle, der das Gesamtensemble störe. Doch inzwischen scheint festzustehen, daß aus der „vorübergehenden“ Initiative eine Dauerpropaganda wird.
Der Bronzeguß rückt das Migrationsphänomen des 20. Jahrhunderts ins Bild, doch die dahinterstehende Migrationsagenda bezieht sich auf heute und will der Migration eine positive Konnotation geben, die sie so nie hatte. Migration wird als etwas geradezu Anzustrebendes dargestellt mit dem Wunsch, daß sich die Völker auflösen und die „eine Menschheit“ entsteht, die Papst Franziskus 2016 im Gespräch mit seinem atheistischen Freund Eugenio Scalfari als „Meticciato“, als „Mestizentum“ oder Mischlingsdasein, für die Zukunft vorhersagte.
Siehe dazu:
- Rassenvermischung, Marxismus, Politik — Der „Revolutionär“ Franziskus im Gespräch mit Eugenio Scalfari
- Roberto de Mattei: Die Theologie der Vermischung von Papst Franziskus

Text: Giuseppe Nardi
Bild: TV2000/VaticanNews (Screenshots)
Nichts neues unter der Sonne. Prag, 1955: https://en.wikipedia.org/wiki/Stalin_Monument_(Prague)#/media/File:PomnikStalina-Praga1.jpg
Wohl wahr, werter Thomas. Alles Irdische ist vergänglich. Für die einen ein Schrecken, für andere ein Trost.
Oder frei nach Teresa von Avila: Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe!
In diesem Sinne: Danke für das Einstellen dieses Hinweises. Alles Gute und frohe christliche Grüße Kealani.
Interessante Sache, dieses Migrationsdenkmal: Während in der zeitgenössischen Kunst (oder „Kunst“) Gott, Jesus, Heilige und Gegebenheiten fast immer surreal dargestellt werden, sind diese Statuen sehr real dargestellt. Die Botschaft ist somit jedem verständlich, eine „offizielle Interpretation“ ist nicht notwendig.
Darüber hinaus bekommt die in dieser Zeit oft gebrauchte „Stay at home order“ plötzlich eine ganz neue Dimension.
Denk mal…
Maria und Jesus sind auf jeden Fall die schönste Frau und das schönste Baby, der schönste Junge, der schönste Mann der ganzen Menschheitsgeschichte, denn sie sind ohne jede Sünde. Auch Josef und die Heiligen sind reiner und schöner als andere, denn aus ihnen leuchtet ihre Gottnähe. Für Krippendarstellungen braucht es einen großen Künstler, noch wichtiger ist aber, dass er vor allem Gott liebt und die Menschen und Reinheit und Schönheit darstellen kann.
Dass sich kein Kardinal, Bischof, Priester gefunden hat, der diese Aufstellung dieser nicht-menschlichen „Star-Treck“- Gebilde verhindern konnte, ist traurig. Er nimmt damit den Menschen eine Möglichkeit, ihr Herz zu Gott zu erheben.
Im Volksmund heisst es, zeige mir, mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist. Ergänzend dazu gilt im Vatikan nun zeige mir, welche Krippe du aufstellst und ich sage dir, wer du bist.
Die Italiener haben ein gutes Gespür, diese Krippe ist eine Bruttura und man tut gut daran, besonders mit Kindern, einen großen Bogen darum zu machen. Ich erinnere mich auch noch an die Frage im Beichtspiegel ob man keine Zeitschriften oder Bilder im Haus hat, die den Glauben lächerlich machen.
Für all dies ist Herr Bergoglio zuständig und auch verantwortlich.
Gott sei seiner Seele gnädig.
Die Bibel sagt klar, der Herr wird seiner Seele nicht gnädig sein.