
(Rom) Gestern fand auf dem römischen Kapitol ein interreligiöses Treffen statt, bei dem Papst Franziskus erstmals bei einem öffentlichen Auftritt eine Mund-Nasen-Maske trug.
Da der Papst bisher keine Maske trug, auch nicht bei den Generalaudienzen am Mittwoch, lag es nicht daran, daß Franziskus infektiös geworden wäre, noch daran, daß er sich vor den Vertretern anderen Konfessionen und Religionen mehr fürchten würde als vor den katholischen Gläubigen und den täglichen Audienzbesuchern.
Die seit Ende März von Regierungen und Bischofskonferenzen empfohlene Corona-Maske schützt nicht vor Viren, obwohl das viele Menschen glauben. In den Operationssälen werden medizinische Masken gegen Bakterien und andere Keime getragen, aber nicht gegen Viren. Die Masken werden deshalb empfohlen, obwohl es dafür keine wissenschaftlich gestützten Erkenntnisse gibt, um die anderen Menschen vor dem Maskenträger zu schützen. Entsprechende Bedenken teilt der Papst in Wirklichkeit nicht, wie sein Umfeld bestätigt.
In der Tat trug Franziskus bei der heutigen Generalaudienz in der großen Päpstlichen Audienzhalle im Vatikan keine Maske.
Die Regierungen bestätigen es nicht, doch gibt es ausreichend Hinweise, daß die anfangs von denselben Regierungen abgelehnte Maskenpflicht deshalb eingeführt wurde, um die große Masse der Menschen, die sonst von Corona weder direkt noch indirekt betroffen wären, das sind mehr als 99,9 Prozent, psychologisch in die „Corona-Pandemie“ zu involvieren.
Wenn Papst Franziskus gestern also dennoch beim interkonfessionellen Friedensgebet in der Basilika Santa Maria in Aracoeli passend zu seinem weißen Gewand eine weiße Maske trug, dann offensichtlich allein wegen der fiktiven „Vorbildwirkung“ von Verantwortungsträgern, die von den Regierungen angemahnt wird.
So wie es ungewöhnlich ist, daß massenhaft gesunde Menschen mittels zweifelhaftem PCR-Test auf eine Coronavirus-Infektion getestet werden, was sonst nicht der Fall ist, so ungewöhnlich ist es, die Masse von gesunden Menschen zu zwingen, eine Maske zu tragen, um fiktiv andere zu schützen, obwohl man selbst gar nicht krank ist.
Wovor geschützt werden soll, ist daher ebenso unklar, wie es unklar ist, was genau mit dem von Christian Drosten entwickelten und international eingesetzten PCR-Test ertestet wird. Die WHO nennt offiziell für den PCR-Test eine Fehlerquote von zwei Prozent, was in Italien derzeit allein ein Viertel aller positiven Testfälle ausmacht. In anderen Ländern sogar noch mehr.

Zuvor benutzte Papst Franziskus eine Maske nur im Papamobil bzw. im Auto, das ihn zu den Generalaudienzen brachte – absurderweise. Denn während der Audienzen und beim Kontakt mit den anwesenden Gläubigen trägt er keine Maske.
Beim ersten Teil des Treffens „im Geist von Assisi“, an dem Vertreter christlicher Konfessionen in der genannten Marienkirche teilnahmen, war als ranghöchster Vertreter der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel anwesend (zum interreligiösen Ereignis siehe auch den Vorbericht Der „Geist von Assisi“ auf dem Kapitol). Zur gleichen Zeit, als sich die Christen in Aracoeli versammelten, beteten die Juden in der nahegelegenen Hauptsynagoge, während Muslime, Buddhisten und Hinduisten ihre Gebete für Frieden und Dialog anderswo verrichteten.
Papst Franziskus kam in seiner Ansprache darauf zu sprechen, indem er sagte: „Wir haben alle, die einen an der Seite der anderen, für den Frieden gebetet.“
Weil das diesjährige „Friedensgebet“ der Gemeinschaft von Sant’Egidio wegen der Corona-Einschränkungen nicht in der üblichen Form stattfinden konnte, wurde die gestrige Veranstaltung in kleiner Form eingeschoben. Damit sollte verhindert werden, daß die seit 1986 stattfindende Initiative unterbrochen wird.
Nur während er in der Basilika seine Predigt verlas, nahm Franziskus die Maske ab. So taten es auch die anderen Religionsvertreter. Mitarbeiter des vatikanischen Presseamtes erinnerten in diesem Zusammenhang daran, daß Franziskus in jungen Jahren in Argentinien ein Teil eines Lungenflügels entfernt wurde.

Wegen der Corona-Reiserestriktionen konnte Justin Welby, der anglikanische Erzbischof von Canterbury und geistliches Oberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft, nicht am Treffen in Rom teilnehmen.
Bei den Reden auf dem Kapitolsplatz, wo auch Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella das Wort ergriff, nahmen lediglich Patriarch Bartholomäus I., der islamische Vertreter Mohammed Abdelsalam Abellatif, Vertreter des Großimams von Al-Azhar und Generalsekretär des Hohen Komitees für die menschliche Brüderlichkeit, und Papst Franziskus die Gesichtsmaske ab.
Franziskus sagte in seiner Ansprache:
„Die Gläubigen haben verstanden, dass die Religionsverschiedenheit keine Rechtfertigung für Gleichgültigkeit oder Feindschaft ist. Im Gegenteil, vom Glauben her können wir zu ‚Handwerkern‘ des Friedens werden und bleiben nicht länger träge Zuschauer des Übels von Krieg und Hass. Die Religionen dienen dem Frieden und der Brüderlichkeit.“
Und weiter:
„Das Wort unseres Herrn Jesus Christus besticht durch seine tiefe Weisheit: »Steck dein Schwert in die Scheide» – so sagt er – »denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen« (Mt 26,52). Alle, die zum Schwert greifen, vielleicht in der Meinung, schwierige Situationen rasch lösen zu können, werden an sich selbst, an ihren Lieben, an ihren Ländern den Tod durch das Schwert erfahren. »Genug davon!« (Lk 22,38), sagt Jesus, als ihm die Jünger vor seiner Passion zwei Schwerter zeigen. „Genug davon!“: Es ist eine unmissverständliche Antwort gegen jede Gewalt. Dieses „Genug davon!“ Jesu überdauert die Jahrhunderte und ergeht mit Nachdruck auch an uns heute: Genug der Schwerter, der Waffen, der Gewalt! Schluss mit dem Krieg!“
Er beendete seine Ansprache mit den Worten:
„Wir sind heute Abend zusammengekommen, um als Menschen unterschiedlicher religiöser Traditionen eine Botschaft des Friedens auszusenden. So wird deutlich, dass die Religionen keinen Krieg wollen, sondern vielmehr alle, die die Gewalt religiös zu verklären suchen, Lügen strafen; sie bitten alle, für die Versöhnung zu beten und entsprechend zu handeln, damit die Geschwisterlichkeit neue Pfade der Hoffnung eröffnet. Denn mit Gottes Hilfe ist es möglich, eine Welt des Friedens aufzubauen und so, liebe Brüder und Schwestern, gemeinsam Rettung zu erlangen. Danke!“
Das Hohe Komitee für die menschliche Brüderlichkeit war im Spätsommer 2019 von Papst Franziskus zusammen mit Großimam al-Tayyeb errichtet worden, um das gemeinsam unterzeichnete Abu-Dhabi-Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen umzusetzen.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Youtube (Screenshots)