
Abtreibung in Zeiten der Coronavirus-Pandemie? Die Abtreibungsindustrie kennt kein Erbarmen. Die Abtreibung must go one. Die Abtreibungslobby schlägt Alarm: „Deutschland droht beschränkter Zugang zu Abtreibungen“, titelte gestern die linke österreichische Tageszeitung Der Standard. Wenn etwas im Zusammenhang mit Abtreibung „droht“, dann dem ungeborenen Kind der sichere Tod. Doch die „philanthropischen“ Menschenfeinde blenden das Kind aus. Es existiert für sie einfach nicht. Sie müssen sich und andere ständig belügen. Und vor lauter Lügen ist ihnen ein grundlegender Irrtum unterlaufen, der ihnen nicht einmal auffällt: Sie behaupten ernsthaft, Abtreibung sei „lebensnotwendig“.
Bundesrepublik Deutschland
Auch die linke taz in Berlin hat in Coronavirus-Zeiten „Sorgen“. Gestern titelte sie nach Empörung heischend: „Blutungen bis zum Tod“. Gemeint ist natürlich nicht der Tod des ungeborenen Kindes: „Ärzt:innen schlagen Alarm: Durch die Corona-Krise werde der Zugang zu Abbrüchen so erschwert, dass ungewollt Schwangere in Gefahr sind“.
So heißt es weiter im ebenso lächerlichen wie sprachzerstörenden Gendersprech: „Ärzt:innen und Fachverbände fürchten um Gesundheit und Leben von Frauen, weil die Expert:innen den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen während der Corona-Pandemie gefährdet sehen.“
Zu Wort kommen allerdings nur die üblichen Bekannten der Abtreibungslobby: allen voran die Abtreiberin Kristina Hänel, Doctors for Choice, Pro Choice und Pro Familia, der deutsche Ableger des weltgrößten Abtreibungskonzern Planned Parenthood.
Der Verein mit dem hochtrabenden, aber ziemlich irreführenden Namen Doctors for Choice existiert seit Herbst 2019 und will eine Reaktion der Abtreibungslobby gegen den zunehmenden Ausstieg der Ärzteschaft aus der Abtreibung sein. Im vierköpfigen, strikt weiblich besetzten Vorstand sitzt nur eine Ärztin. Es handelt sich um Alicia Baier mit politischer Nähe zu den Grünen. Die ehemalige Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung ist überzeugte Abtreibungideologin, weshalb sie bereits als Studentin die kleine Hochschulgruppe Medical Students for Choice gründete.
Baier, laut Eigendefinition „Feministin“ und erst als Stipendiatin durch die grüne Parteistiftung politisiert, findet auch in Zeiten des Coronavirus Grund zur Freude: „Erstmals können in England nun beide Abtreibungspillen auf Rezept genommen werden. Damit ist kein Arztbesuch mehr nötig. Was alles geht, wenn der Wille da ist! Wir brauchen dasselbe für Dtld.“
Was man in ihren zahllosen Tweets seit 2012 vergebens sucht, ist das Wort „Kind“. Das Kind ist der unsichtbare große Unbekannte der Abtreibungsideologen. Für Baier und Co. geht es nur um „ungewollte Schwangerschaften“. Der taz erklärte sie im Sommer 2019 es kaum erwarten zu können, bei der Abtreiberin Kristina Hänel in Gießen in die Lehre zu gehen, um selbst „Schwangerschaftsabbrüche“ durchführen zu können.
Während das Kind und die massenhafte Tötung der Ungeborenen mit keinem Wort – wortwörtlich keinem Wort – erwähnt werden, strotzen Baiers Twitter-Account wie die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der Abtreibungslobbyisten von empörten Klagen über die angebliche Bedrohung des Lebens der Frauen durch illegale Abtreibung oder Einschränkung der Abtreibung. Die beiden Aspekte stehen in keinem Verhältnis zueinander. Die Zahlen der absichtlich getöteten Kinder sind in ihrer Größenordnung genau bekannt. Zahlen von angeblich durch illegale Abtreibung oder Abtreibungsbeschränkung gestorbenen Frauen sind nur eine Propagandagröße. Sie werden zwar seit mehr als einem halben Jahrhundert ununterbrochen wiederholt, doch einen Beweis für die schaurigen Behauptungen ist die Abtreibungslobby schuldig geblieben. Das Märchen kann sich nur deshalb so lange halten, weil die Lobbyisten von den sympathisierenden Medien und ihren unkritischen Journalisten keine heiklen Nachfragen zu befürchten haben.
Österreich
Während in der Bundesrepublik Deutschland die Abtreibungslobbyisten tun, was sie immer tun, nämlich „Alarm schlagen“ und jammern, um eine permanente Anklage aufrechtzuerhalten, sehen ihre österreichischen Kollegen die Sache gelassener.
Der österreichische Ableger von Planned Parenthood, die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF), sieht derzeit „kein Problem“, wie die stets um die Abtreibung besorgte Gefälligkeitspresse von der APA bis zum Standard in Erfahrung brachte.
Abtreibung ist in Österreich eine Privatleistung, weshalb „ungewollt Schwangere daher auf private Einrichtungen zurückgreifen müssen“. Das sei nun ein Vorteil, so die ÖGF, denn während das einzige öffentliche Krankenhaus, in dem „der Eingriff“ in Wien „angeboten“ wird, wegen der Coronavirus-Pandemie „zurzeit nicht verfügbar“ ist und in anderen Bundesländern wie in Niederösterreich „Abbrüche“ an öffentlichen Krankenhäusern nur zu „hohen Kosten“ oder wie in Tirol gar nicht möglich sind, hätten die privaten Abtreibungszentren „jetzt noch offen“. „Erst wenn diese schließen müssen, gibt es ein massives Problem“, so die ÖGF-Geschäftsführerin.
Österreichs Regierung hat der eigenen Bevölkerung zahlreiche und restriktive Beschränkungen auferlegt. Alle Schulen und Kindergärten wurden geschlossen, alle Einzelhandelsgeschäfte – ausgenommen Lebensmittelgeschäfte und Drogerien – haben gesperrt. Sogar Kuranstalten und Rehakliniken wurden geschlossen, doch die Abtreibungszentren dürfen weitermachen. Die Tötung ungeborener Kinder darf offensichtlich nicht gestoppt, das Geschäft der Abtreiber nicht gestört werden.
Die Abtreibungslobbyisten von der ÖGF gehen davon aus, daß es wegen der Ausgangssperren „mehr zu ungewollten Schwangerschaften kommen wird“. Eine Begründung dafür bleiben sie zwar schuldig, haben dafür aber schon eine Forderung zur Hand. Es sei „jetzt an der Zeit“, die Beschränkung zur Abgabe der Abtreibungspille Mifegyne aufzuheben. Jeder niedergelassene Arzt solle das Rezept ausstellen können und „das Medikament“ in der Apotheke abgeholt werden dürfen. Derzeit ist die Abgabe nur in Krankenanstalten erlaubt.
Neuseeland
Auch Neuseeland, ein Land, das größer ist als die alte BRD, aber nur 4,7 Millionen Einwohner hat, ist vom Coronavirus betroffen. Der erste Erkrankungsfall wurde am 28. Februar bekannt. Das Virus wurde laut Behörden von einer dänischen Touristin eingeschleppt. Inzwischen gibt es im Inselstaat 155 Infizierte. Tendenz steigend. Die Bundesrepublik Deutschland startete auch von dort eine Rückholaktion für deutsche Touristen, nachdem die neuseeländische Regierung allen Touristen zwei Wochen Selbst-Isolation auferlegt hatte. Die Grenzen des Landes wurden geschlossen. Sport‑, Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen mit mehr als 100 Personen sind untersagt, weshalb auch eine nationale Gedenkveranstaltung in großem Stil zum ersten Jahrestag des Christchurch-Attentats abgesagt werden mußte.
Obwohl die Regierung inzwischen dem Land die Selbst-Isolation verordnete, fand sie Zeit, dem Parlament einen Gesetzentwurf für ein noch tödlicheres Abtreibungsgesetz vorzulegen und es abstimmen zu lassen. Mit 68 gegen 51 Stimmen wurde der Entwurf der linken Regierungspartei New Zealand Labour Party am 18. März beschlossen. Zugleich wurde der Antrag ihres kleinen rechten Koalitionspartners New Zealand First, eine Volksabstimmung darüber abzuhalten, von der Mehrheit abgelehnt. Gegen das neue Abtreibungsgesetz sprachen sich vor allem Familien mit Kindern mit Down-Syndrom und die große Mehrheit der Frauen aus. Dafür ist Neuseelands linke Premierministerin Jacinda Ardern und die Abtreibungslobby.

Bei der ersten Lesung im Parlament am 8. August 2019 war die Abstimmung noch mit 94 zu 23 Stimmen zugunsten der Abtreibungslobby ausgegangen. Dann trat der ehemalige konservative Premierminister Bill English zusammen mit seiner Frau an die Öffentlichkeit und stemmte sich gegen das Vorhaben, das er als „Katastrophe“ und als „Schande“ bezeichnete. Er konnte viele Neuseeländer überzeugen und die Stimmung schien zu kippen.
Die Abtreibungslobby pumpte deshalb in den vergangenen Monaten viel Geld nach Neuseeland. Damit rollte eine ziemlich einseitige Propagandawelle über das Land einschließlich der Verbreitung einer angeblich „wissenschaftlichen“ Studie, die behauptete, daß der Großteil von 600 befragten Frauen in Kalifornien, die in den vergangenen fünf Jahren eine Abtreibung durchführen hatten lassen, es „nicht bereuen“ würden.
Die Tötung ungeborener Kinder war bereits seit 1977 legal, aber Einschränkungen unterworfen. Zwei Ärzte mußten eine Abtreibung genehmigen. Abtreibungen durften nur in autorisierten Anstalten durchgeführt werden. Außer in den staatlich erlaubten Fällen galten Abtreibungen weiterhin als ein vom Strafrecht geahndetes Verbrechen.
Nun wurden alle diese Beschränkungen weggefegt. Die Tötung eines ungeborenen Kindes ist keine Straftat mehr. Bis zur 20. Schwangerschaftswoche genügt der bloße Tötungswille der Frau, die keiner Genehmigung mehr durch Ärzte bedarf. Eine solche ist erst ab der 21. Schwangerschaftswoche notwendig.
Die Familien- und Lebensrechtsorganisation Family First New Zealand nennt das neue Gesetz „radikal und menschenfeindlich“.
Die drei Parlamentsabstimmungen in den vergangenen sieben Monaten haben gezeigt, daß die Zustimmung zum neuen Abtreibungsgesetz von Abstimmung zu Abstimmung geringer wurde. Sie fiel zwischen der ersten und der letzten Abstimmung von 78 Prozent auf 56 Prozent. Wo die Verfassung und das Verfassungsgericht dem Gesetzgeber aber nicht klar und deutlich die Rote Karte zeigen, wenn es um Leben und Tod der eigenen Bürger geht, zählt allein die Mehrheit – und die sprach sich für noch mehr Kindestötungen aus. Dabei stimmten auch mehrere Abgeordneten der Opposition für das neue Abtreibungsgesetz.
Diese für etablierte konservative und christdemokratische Parteien typische Zerrissenheit zeigte sich auch an der zweifelhaften Rolle des Oppositionsführers und Vorsitzenden der New Zealand National Party, Simon Bridges. Er erklärte zwar, den Entwurf abzulehnen, lehnte aber auch die Forderung von NZ First, dem rechten Koalitionspartner von Labour, ab, eine bindende Volksabstimmung durchzuführen. Gemeinsam hätten NZ First und NZ National Party eine Mehrheit im Parlament. Stattdessen beharrte Bridges darauf, daß allein die Parlamentsabgeordneten in einer freien Gewissensentscheidung über den Gesetzentwurf zu bestimmen hätten.
Bereits mit dem alten Abtreibungsgesetz wurden 2018 (aktuellste vorhandene Zahlen) 13.282 ungeborene Kinder getötet. Der Anteil liegt damit fast doppelt so hoch als in Deutschland, was allerdings mehr ein Beleg dafür ist, daß die deutschen Abtreibungsstatistiken stark geschönt sind.
Premierministerin Ardern, seit 2017 im Amt, stammt aus einer Mormonenfamilie. Wegen ihrer Unterstützung der „Homo-Rechte“, die von den Mormonen abgelehnt werden, trat sie 2005 aus dieser Gemeinschaft aus und bezeichnet sich als „agnostisch“. Sie lebt in „wilder Ehe“ und ist seit 2018 Mutter einer Tochter.
2017 erreichte sie bei den Parlamentswahlen für Labour nur 36 Prozent der Stimmen. Es gelang ihr jedoch eine Koalition mit der rechten NZ First und der Unterstützung der Grünen zu bilden und die stärkste Partei, die konservativ-bürgerliche NZ National Party, in die Opposition zu zwingen.
Ob ohne oder mit Coronavirus, die Abtreibungslobby kennt nur ein Ziel: möglichst viele Abtreibungen. Und weil sie es verschweigt, sei es noch einmal gesagt: Jede Abtreibung bedeutet den sicheren Tod eines unschuldigen Menschen, eines unschuldigen Kindes.
Ob in Berlin, Wien, London oder Wellington: Auch die Coronavirus-Pandemie läßt in der Abtreibungslobby kein Umdenken erkennen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Standard/NBQ (Screenshots)
Was haben die Alliierten Richter mit den Herren Keitel und Jodl, Streicher etc? gemacht. Solche Hetzer*innen (ja ich kann auch Gender-Sprech!) Kriegsrecht und dann das Übliche!