![Coronavirus: Bischofskonferenz ordnet an, daß 25 Tage lang in Italien keine öffentliche Messe zelebriert werden soll. Coronavirus: Bischofskonferenz ordnet an, daß 25 Tage lang in Italien keine öffentliche Messe zelebriert werden soll.](https://katholisches.info/tawato/uploads/2020/03/Coronavirus-Bischofskonferenz-vier-Wochen-keine-Messen-in-Italien-1030x432.jpg)
Von einer Katholikin
Die Stellungnahme von Weihbischof Athanasius Schneider „The Rite of Holy Communion in times of a pandemic“ liegt nun auch in deutscher Übersetzung vor.
Als mein Text über das Coronavirus und seine Auswirkungen auf die Art und Weise des Kommunionempfangs am vergangenen Freitag erschien, war noch nicht bekannt, welche dramatischen Auswirkungen das Virus haben würde, insbesondere die verzweifelt anmutenden Versuche, in Italien seine Ausbreitung einzudämmen.
Italien im Würgegriff einer Seuche: Der Norden Italiens ist seit dem zweiten Fastensonntag weitgehend unter Quarantäne. Betroffen sind eine Vielzahl von Kommunen – nicht nur in Städten wie Mailand und Venedig. Bis zum 3. April gilt ein Ein- und Ausreiseverbot. Schulschließungen und andere schon italienweit umgesetzte Maßnahmen gelten natürlich weiterhin. Besuche in Krankenhäusern und Seniorenheimen sollen eingeschränkt werden. Religiöse Zeremonien und wohl selbst Beerdigungen werden in den Quarantänegebieten ausgesetzt. Die Italienische Bischofskonferenz hat bis zum 3. April italienweit alle Messen abgesagt. Und im Vatikan erscheint der Papst nur noch per Videoübertragung.
Das sind die menschlichen Sicherheitsmaßnahmen. Doch hören wir noch einmal die Mahnung von Bischof Athanasius Schneider:
„Wenn sich die Kirche in unserer Zeit nicht mit größtem Eifer bemüht, den Glauben, die Ehrfurcht und die Sicherheitsmaßnahmen für den Leib Christi zu vermehren, werden sämtliche Sicherheitsmaßnahmen für die Menschen umsonst sein.“
Mögen möglichst viele seinen Text lesen, der nunmehr in voller Länge in deutscher Übersetzung vorliegt. Mögen alle Priester dafür Sorge tragen, daß sie, solange sie es können, den Gläubigen in der Mundkommunion den würdigen Empfang der Eucharistie ermöglichen. Und mögen sie uns im Gebet beistehen, wenn sie täglich das Meßopfer feiern, falls wir Gläubigen die Messe auf behördliche Anordnung nicht mehr besuchen dürfen, damit wir in der geistigen Kommunion alle Gnaden empfangen, derer wir zu unserem Heil bedürfen.
Bischof Schneider empfiehlt uns dazu in seinem nachfolgend veröffentlichen Schreiben ein Gebet.
Der Ritus der heiligen Kommunion in Zeiten einer Pandemie
„Das Verbot der Mundkommunion während einer Pandemie ist im Vergleich mit den großen Gesundheitsrisiken der Handkommunion unbegründet. Ein solches Verbot ist Autoritätsmissbrauch.“
Von Bischof Athanasius Schneider
Keiner kann uns dazu zwingen, den Leib Christi auf eine Art und Weise zu empfangen, bei der die Gefahr besteht, dass Partikel verloren gehen und dass die Andacht abnimmt, wie es der Fall ist bei der Handkommunion. Es ist zwar denkbar, dass man die Kommunion auf einem kleinen weißen, sauberen Tuch (Purifikator, kleines Corporale) direkt in den Mund empfangen kann, doch das ist nicht immer umsetzbar und wird von manchen Priestern abgelehnt.
In diesen Fällen ist es besser, geistig zu kommunizieren, wodurch die Seele mit besonderen Gnaden erfüllt wird. In Zeiten der Verfolgung waren viele Katholiken während langer Zeitabschnitte nicht dazu in der Lage, die heilige Kommunion auf sakramentale Weise zu empfangen, doch praktizierten sie stattdessen mit großem geistlichen Gewinn eine geistige Kommunion.
Die Handkommunion ist nicht hygienischer als die Mundkommunion. Tatsächlich besteht durchaus Ansteckungsgefahr. Vom hygienischen Gesichtspunkt gilt, dass sich auf der Hand eine große Menge Bakterien befinden. Viele Krankheitserreger werden über die Hände weitergegeben. Ob man nun anderen Menschen die Hand schüttelt oder häufig Objekte anfasst wie etwa Türgriffe oder Geländer und Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln – schnell können Keime von Hand zu Hand gelangen; und mit diesen unhygienischen Händen und Fingern berühren die Menschen dann häufig ihre Nase und ihren Mund. Außerdem können Keime auf der Oberfläche der berührten Objekte häufig tagelang überleben. Eine in der Fachzeitschrift „BMC Infectious Diseases“ veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2006 kommt zu dem Ergebnis, dass sich Grippe- und andere, ähnliche Viren auf unbelebten Oberflächen wie beispielsweise Türklinken oder Geländern oder Haltegriffen in Verkehrsmitteln und öffentlichen Gebäuden einige Tage lang halten.
Viele Menschen, die in die Kirche kommen und dann die Kommunion in die Hand empfangen, haben zuvor Türgriffe oder Geländer oder Haltegriffe in öffentlichen Transportmitteln oder in anderen Gebäuden angefasst. Dadurch haben sich Viren auf ihrer Handfläche und ihren Fingern festgesetzt. Und während der heiligen Messe berühren sie mit diesen Händen und Fingern manchmal ihre Nase oder ihren Mund. Mit diesen Händen und Fingern berühren sie die geweihte Hostie, übertragen also das Virus auch auf die Hostie und befördern dann die Viren durch die Hostie in den Mund.
Mundkommunion ist im Vergleich mit Handkommunion eindeutig weniger gefährlich und hygienischer. Die Handinnenfläche und die Finger enthalten mit Sicherheit ohne intensives Waschen eine Vielzahl von Viren.
Das Verbot der Mundkommunion während einer Pandemie ist im Vergleich mit den großen Gesundheitsrisiken der Handkommunion unbegründet. Ein solches Verbot ist Autoritätsmissbrauch. Außerdem hat es ganz den Anschein, als würden einige Autoritäten in der Kirche die Epidemiesituation als Vorwand benutzen. Man meint darin sogar eine gewisse zynische Freude zu bemerken, den Prozess der Trivialisierung und Entsakralisierung des heiligsten, göttlichen Leibes Christi im Sakrament der Eucharistie immer weiter zu verbreiten, indem sie den Leib des Herrn den realen Gefahren der Verunehrung (Verlust von Fragmenten) und von Sakrilegien (Hostienraub) aussetzen.
Hinzu kommt die Tatsache, dass es während der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche keine Beweise für eine Ansteckung im Zusammenhang mit dem Empfang der heiligen Kommunion gab. In der byzantinischen Kirche gibt der Priester die Kommunion den Gläubigen sogar mit einem Löffel, demselben Löffel für jeden. Und dann trinkt der Priester oder Diakon den Wein und das Wasser, mit dem er den Löffel purifiziert hat, der manchmal sogar während des Empfangs der heiligen Kommunion von der Zunge eines Gläubigen berührt wurde. Viele Gläubige der Ostkirchen sind entsetzt, wenn sie den Glaubensmangel von Bischöfen und Priestern des lateinischen Ritus sehen, die sich für ein Verbot der Mundkommunion einsetzen, ein Verbot, das letztlich aus einem Mangel an Glauben an das heilige und göttliche Wesen von Leib und Blut des eucharistischen Christus herrührt. Ein Priester der orthodoxen Kirche hat während einer Epidemie die heilige Kommunion wie gewohnt mit dem Löffel ausgeteilt. Auf die Frage über die Ansteckungsgefahr antwortete er, dass im Kelch mit dem kostbaren Leib und Blut Christi alle Bakterien und Viren verbrennen.
Wenn sich die Kirche in unserer Zeit nicht mit größtem Eifer bemüht, den Glauben, die Ehrfurcht und die Sicherheitsmaßnahmen für den Leib Christi zu vermehren, werden sämtliche Sicherheitsmaßnahmen für die Menschen umsonst sein. Wenn die Kirche in unserer Zeit nicht umkehrt und sich Christus zuwendet, wenn sie nicht Jesus an die erste Stelle setzt, vor allem den eucharistischen Jesus, dann wird Gott die Wahrheit seines Wortes offenbar machen, das da lautet:
„Wenn nicht der Herr das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen. Wenn nicht der Herr die Stadt behütet, wacht umsonst, der sie behütet.“ (Psalm 127,1–2)
Folgendes Gebet empfiehlt sich für den Empfang der geistigen Kommunion:
„Zu deinen Füßen, o Jesus, falle ich nieder und biete dir die Reue meines zerknirschten Herzens an, das sich demütigt in seinem Nichts in Deiner heiligen Gegenwart. Ich bete Dich an im Sakrament Deiner Liebe, der unaussprechlichen Eucharistie. Ich begehre dich in der armseligen Wohnung, die mein Herz dir anbietet, zu empfangen. Während ich auf das Glück der sakramentalen Kommunion warte, wünsche ich, Dich geistig zu besitzen. Komm zu mir, o mein Jesus, denn ich komme ja zu Dir! Die Liebe umfasse mein ganzes Sein im Leben und im Tod. Ich glaube an Dich, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich. Amen.
+ Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der heiligen Jungfrau Maria in Astana
Bild: Il Giornale (Screenshot)
Die Panikmache schwächt die Menschen. Ich bin überzeugt, dass die öffentlichen Reaktionen genauso Ursache der Ausbreitung des Virus sind wie der Erreger selbst. War nicht Gesundbeten ein Bereich der katholischen Volksfrömmigkeit? Warum reagiert die Kirche nicht mit gezieltem Beten gegen diese Grippewelle? Wo ist der Glauben?
warum nicht Rosenkranzzug, die vierzehn Nothelfer und die Alle Heiligen Litanei, Fasten, Beten und Busse?