Von einer Katholikin
Täglich neue Meldungen über die Ausbreitung des Coronavirus, Vorsichtsmaßnahmen, Verunsicherung, abgesagte Veranstaltungen, Schulschließungen, Hamsterkäufe – das Virus hat die Welt auch da schon fest im Griff, wo noch keine Krankheitsfälle registriert wurden. Es setzt sich in den Köpfen fest.
Leere Weihwasserbecken, Hinweiszettel zum Kommunionempfang, mancherorts keine Messe mehr, geschlossene Bildungseinrichtungen, in Frankreich die Schließung der Pilgerbäder in Lourdes. Ist das erst der Anfang? Das Virus hat die Kirche fest im Griff.
Die deutsche Bischofskonferenz empfiehlt die ausschließliche Handkommunion, denn die Mundkommunion berge ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Spätestens hier fällt es schwer, den Gedanken zu verdrängen, daß diejenigen Priester, die die Mundkommunion grundsätzlich verabscheuen, sich jetzt endlich hinter dem schon immer von ihnen angeführten Hygieneargument verstecken und frohlocken könnten.
Denn nun ist es möglich, hartnäckige kniende Mundkommunikanten, denen man die tiefe Ehrfurcht vor dem Eucharistischen Herrn noch immer nicht austreiben konnte. als unverantwortliche Zeitgenossen darzustellen, die eine potentielle Ansteckung anderer billigend in Kauf nehmen, um ihrer Frömmigkeit frönen zu können.
Welche gesundheitlichen Risiken die Meßbesucher eingehen (einmal ganz abgesehen vom geistlichen Schaden), wenn sie die Hostie mit der Hand anfassen, ist den meisten vielleicht gar nicht bewußt. Umso unverantwortlicher ist es von den Bischöfen, auf Kosten der Mundkommunion den Gläubigen eine vermeintliche Risikominderung durch Handkommunion vorzugaukeln. Türgriffe, Kirchenbänke, Gesangbücher, Klingelbeutel – wahre Tummelplätze für Bakterien und Viren, die , wie man weiß, tagelang daran haften können und so auf die Hände gelangen: dieselben Hände und Finger, mit denen der Leib Christi dann von der Hand in den Mund gelangt.
„The Rite of Holy Communion in times of a pandemic“
In seinem Text vom 2. März beschreibt Weihbischof Athanasius Schneider genau diesen Übertragungsweg, der die Handkommunion wirklich gefährlich macht. Die Ächtung der Mundkommunion in Zeiten von Corona dagegen sei völlig unbegründet. Er vermutet, daß „manche kirchlichen Entscheidungsträger die Epidemie als Vorwand nehmen“, um eine „Banalisierung und Entsakralisierung des Allerheiligsten Göttlichen Leibes Christi im Sakrament der Eucharistie voranzutreiben“, wobei sie die ganz reale Gefahr des Partikelverlustes oder sakrilegischen Hostienraubs einkalkulierten.
Vor diesem Hintergrund betont Bischof Schneider, daß niemand uns zwingen kann, in der Handkommunion den Leib Christi in einer Weise zu empfangen, die diese Risiken birgt und bei der es an Ehrfurcht gebricht. Bevor wir das im schlimmsten Fall tun müssen, rät er zur geistigen Kommunion, die „die Seele mit besonderen Gnaden erfüllt“, und verweist auf Zeiten der Verfolgung, in denen Katholiken über lange Zeit keine sakramentale Kommunion empfangen konnten.
Die Verdrängung der Mundkommunion offenbare einen fehlenden Glauben an die heilige und göttliche Beschaffenheit des Leibes und Blutes des Eucharistischen Christus. Alles, was getan wird für die Sicherheit der Menschen, bleibe vergeblich, wenn sich die Kirche in diesen Tagen nicht wieder Christus zuwende und den Eucharistischen Herrn über alles stelle:
Wenn nicht der HERR das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen. Wenn nicht der HERR die Stadt behütet, wacht umsonst, der sie behütet.
(Psalm 126,1–2)
Eben. Man sorgt sich um die äußere, die leibliche Gesundheit der Schafe. Die Deutsche Bischofkonferenz verschickte Hinweise zur Vermeidung von Ansteckungen mit dem Virus COVID-19 (Coronavirus) in Gottesdiensten und Kirchenräumen an die Bistümer. Man übernimmt Verantwortung. Priester und Kommunionhelfer sollen vor ihrem Dienst die Hände waschen. (Daß man das so betonen muß, wirft durchaus Fragen auf.) Es gibt kein Weihwasser, keinen Friedensgruß (der am ehesten verzichtbar ist). Gravierendste Maßnahme: Man erschwert den Empfang der Mundkommunion. Doch wen es in diesen schweren Zeiten nach seelischer Stärkung verlangt, der sucht eher vergeblich nach kirchlichen Angeboten. Keine gemeinsamen Gebete, keine Sühnemessen, keine vermehrte Eucharistische Anbetung.
Und als wäre all das nicht wichtig, führt bei uns der sogenannte Synodale Weg in Deutschland auch noch mit seiner häretischen Agenda geradewegs in den Abgrund (wenn er denn nicht noch rechtzeitig vor die Wand fährt). Die Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischofskonferenz hat im Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing einen neuen Vorsitzenden, der überzeugt synodal unterwegs ist und die Lehren der Katholischen Kirche in würdiger Nachfolge von Kardinal Marx nicht mehr vertritt. Mahnende Stimmen aus den eigenen Reihen wurden und werden in den Wind geschlagen. Bischof Bätzings Forderung nach lehramtlicher Bestätigung der Interkommunion verrät den Eucharistischen Herrn. Genau das ist das Ergebnis des fehlenden Glaubens, von dem Athanasius Schneider spricht.
Doch nur wahrer Glaube wird uns retten. Im Leben und im Tod.
Für die Gläubigen, die sich in diesem Glauben ganz dem Herrn hingeben und die Mundkommunion in aller Ehrfurcht empfangen, wird die Coronaepidemie zunehmend zu einer Leidenszeit. Nicht wegen der gesundheitlichen Gefahren, sondern wegen einer schleichenden Aufhebung der Mundkommunion.
Der ehrfürchtige Empfang des kostbaren Leibes Christi im Knien und in den Mund wurde 1969 unter Papst Paul VI. in der Instruktion Memoriale Domini über die Art und Weise der Kommunionspendung relativiert, indem man für Länder, darunter zuerst Deutschland und Frankreich, in denen sich der „Brauch“ der Handkommunion ausgebildet hatte, unter bestimmten Umständen auf Antrag der Bischofskonferenz durch eine Indultregelung die Handkommunion möglich machte. Ein Dammbruch, wie die weitere Entwicklung zeigte, obwohl die Instruktion ausdrücklich die Mundkommunion als offizielle Form benennt, was durch die Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ von 2004 nochmals bestätigt wurde.
2009, als die Schweinegrippe grassierte, bestätigte die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung einem britischen Katholiken auf dessen Anfrage sein Recht auf die Mundkommunion.
Für die Feier der überlieferten Messe in der „außerordentlichen Form des römischen Ritus“, die Papst Benedikt XVI. 2009 wieder in ihre Rechte eingesetzt hat (Summorum Pontificum), ist die Handkommunion grundsätzlich ausgeschlossen.
In der Stuttgarter Gemeinde der dem traditionellen Ritus verpflichteten Petrusbruderschaft hat man deshalb unter dem Eindruck der Empfehlungen der Bischofskonferenz nun schon zum letzten Mittel gegriffen und die Kommunionspendung an die Gläubigen vollständig ausgesetzt und die geistige Kommunion initiiert. Man fühlt den Schmerz der Gläubigen, die ausgerechnet in Zeiten besonderen Heilsbedürfnisses auf die Kommunion verzichten müssen – bisher ohne Not. Denn diese Maßnahme ist keine verbindliche Anordnung der Priesterbruderschaft St. Petrus. Und bisher haben die Bischöfe vieler Länder nur „Empfehlungen“ zum Verzicht herausgegeben. Sollte man den Gläubigen nicht wenigstens so lange wie möglich die Wahl zwischen Mundkommunion und geistiger Kommunion lassen?
Wir wissen nicht, was noch geschieht, wenn die Zahl der Infektionen steigt und kein Ende der Pandemie absehbar wäre. Wenn die Mundkommunion im neuen Ritus vielerorts widerrechtlich untersagt würde und man dann vielleicht noch selbst schuld wäre, weil man die Hand nicht hinhalten will und kann. Vermutlich wird jeder von uns im vernünftigen Rahmen einer gebotenen Alltagshygiene versuchen, auf seine Gesundheit zu achten. Niemand will erkranken. Aber es liegt nicht in unserer Hand. Beten wir, daß unsere einzige Sorge bleibt, daß wir das Allerheiligste Sakrament des Altares würdig empfangen dürfen.
Bild: MiL
Der Engel in Fatima 1916 hat den Seherkindern und somit uns allen gezeigt, wie wir die hl. Kommunion empfangen sollen: in tiefster Ehrfurcht, kniend und mit dem Mund!!
Also, es gibt für uns nur geistige Kommunion oder Mundkommunion.
Lasst uns den Spieß umdrehen,
die Handkommunionsempfänger sind die Unverantwortlichen, und man muss (anders als ich es bin.)kein Arzt sein, um zu wissen, dass an den Händen die meisten Viren kleben, ja mit der Aufhebung des Friednsgrußes zeigt man ja, dass man das weiss.
Und wie großt ist also die Gefahr, dass Viren von der Hand, über die (entweihte) Hostie in den Mund kommen?
Genau, unendlich viel größer, als mit dem Mund!
Danke für diesen Bericht!