(Stockholm) Greta Thunberg, die „heilige Greta“, die „Wunderwaffe der Grünen“, der „Cyborg des dritten Jahrtausends“ (Michel Onfray), darf nicht kritisiert werden. Andernfalls sperrt Twitter den Account.
Greta Thunberg ist das Produkt eigennütziger Lobbys, und die bestehen aus Erwachsenen. Nur so erklärt sich die scheinbare Infantilisierung, daß eine Horde hochbezahlter Politiker und „Experten“ bei „Klimakonferenzen“ und in Parlamenten von den Stühlen aufspringen und ihr frenetischen Applaus zollen, wenn sie ihnen entgegenschleudert: „Ich will, daß ihr Angst habt“. Wenn das nicht an eine Sportpalastrede erinnert?!
Die Zahl jener, die den grünen Kathastrophenklamauk nicht mehr hören können und die Natur einfach das seinlassen wollen, was sie ist, nämlich Natur, nimmt unterdessen zu. Das entschuldigt nicht die vielschichtige Manipulation, vor allem der derzeitigen Jugend durch skrupellose, wenn auch „wohlmeinende“ Fanatiker und Profiteure von den politischen Grünen bis zu Tesla-Chef Elon Musk, der durch den absurden CO2-Emissionshandel ohne jede Leistung eine Milliarde für sprichwörtlich „heiße Luft“ kassierte. Wenn das kein Geschäft ist?! Der „Klimawandel“ ist also längst zum großen Geschäft geworden, weshalb Ottonormalverbraucher täglich mit dem Thema belästigt wird. Denn darum geht es: ums Geschäft, ob in barer Münze für das Eco-Business oder in Prozenten, Mandaten und Macht für die Linksgrünen.
Kritik stört das Geschäft, also sperrt Twitter, wer Greta Thunberg, die „Lichtgestalt“ einer grotesken Infantilisierung der Erwachsenenwelt, zu kritisieren wagt. So erging es der französischen Parlamentsabgeordneten Emmanuelle Ménard. Die Journalistin und bekennende Katholikin wurde 2017 als Unabhängige für den südfranzösischen Wahlkreis Herault in die Französische Nationalversammlung gewählt. Ménard ist bekannt dafür, zu sagen, was sie denkt. Der politischen Auseinandersetzung entzieht sie sich nicht. Sie ist in der Bürgerrechtsbewegung Manif pour tous und in der Lebensrechtsbewegung aktiv. Wiederholt sprach sie sich gegen die „Homo-Ehe“, ein Kinderadoptionsrecht für Homosexuelle und die künstliche Befruchtung für Lesben und alleinstehende Frauen aus („Der Gesetzgeber hat kein Recht, die Kinder schon vor ihrer Geburt ihres Vaters zu berauben“).
Dafür muß sie es ertragen, von politischen Gegnern auf teils skandalös abschätzige Weise betitelt und beschimpft zu werden. Das gesamte Vokabular an Unfreundlichkeiten der „politisch Korrekten“ mußte sie bereits kennenlernen.
In den vergangenen Tagen erlebte sie jedoch eine neue Stufe der Gegnerschaft. Twitter sperrte ihren Account, wegen des „Verbrechens der Majestätsbeleidigung“, so Mauro Faverzani von Corrispondenza Romana. Ménard hatte es gewagt, die grüne Greta aus Schweden zu kritisieren.
Greta Thunberg wird seit Monaten, von wem auch immer, durch alle Parlamente Europas geschleust, wo ihr jene ehrfürchtig lauschen, die Sandkastenspiele längst hinter sich gelassen haben und Verantwortung für ihre Länder tragen sollten. Ein Schauspiel, das seinesgleichen sucht. Und man weiß nicht, was lächerlicher ist: die Abgeordneten, die an Gretas Lippen hängen, oder Figuren wie der schräge und alternde Regisseur Peter Sellars, der auch auf diesen Zug aufzuspringen versucht, um etwas vom „Gretaglanz“ abzubekommen, und einem ebenso devot und unkritisch applaudierenden Publikum zur Eröffnung der berühmten Salzburger Festspiele Unsinn hoch Drei vorschwatzen darf. Ein Unsinn, der am nächsten Tag von der „seriösen“ Tagespresse natürlich ebenso „pflichteifrig“ und in vollem Ernst auf die Titelseite gesetzt wird.
Bei soviel Devotem und Ehrfürchtigem muß Religion im Spiel sein. Die neue Öko-Religion vor allem jener, die als „aufgeklärte“ und „kritische“ Zeitgenossen, die wahre Religion mit dem Gestus verächtlicher Überheblichkeit abgestreift und hinter sich gelassen haben. Dazu kommen aber noch die Vielen, die gar nicht wissen, was sie tun.
Die Abgeordnete Emmanuelle Ménard, die keine Ersatzreligion braucht, protestierte zusammen mit anderen Abgeordneten gegen den Mißbrauch des Parlaments für ein ideologische Theater, indem sich das Hohe Haus von einem Asperger-Kind moralisierenden Nachhilfeunterricht mit abstrusen Stehsätze erteilen lassen muß.
Die ganze Bedenklichkeit wurde offensichtlich, als Thunberg verschiedene, konkrete Fragen zum Globalismus gestellt wurden wie zum Beispiel zum CETA-Abkommen, und das schwedische Kind jeweils erklärte, „keine Meinung“ dazu zu haben.
Man bedenke: Derselben Thunberg war erst zwei Tage zuvor in der Normandie der „Freiheitspreis“ verliehen worden. Ihr, nicht Politikern, Journalisten, Christen, die etwas geleistet haben und dafür in ihren Ländern einen hohen Preis bezahlen mußten mit Haft und oft auch Folter. Nein, der Preis der „Freiheit“ ging an ein verhätscheltes, schwedisches Kind, das einen pathologisch verengten Blick auf die Welt hat und an den wirklichen Problemen vorbei Katastrophenszenarien an die Wand malt. Keine Frage, Thunberg hat diese Szenarien in ihrem Kopf, dafür ist sie zu bemitleiden. Dafür sind ihr aber nicht die Tore zu den Parlamenten zu öffnen, und schon gar nicht haben sich Verantwortungsträger auf verantwortungslose Weise vor ihr in den Staub zu werfen. Genau das aber geschah in der Französischen Nationalversammlung wie zuvor bereits in einer Reihe anderer Parlamente.
Die Abgeordnete Ménard schrieb auch auf Twitter ihren ironischen Kommentar zur Schmierenkomödie:
„Schade, daß das Hinternversohlen verboten ist. Greta Thunberg würde eines verdienen.“
Und mehr noch die Erwachsenen rund um sie herum. Jene, die sie lenken und jene, die sie anhimmeln.
Ménards Tweet löste eine Kommentar-Lawine aus. Tausende reagierten mit Zustimmung oder auch Kritik. Während die Abgeordnete vielen Franzosen aus dem Herzen sprach, die es auch kundtaten, erntete sie von den Kritikern wüste Beschimpfungen und sogar Gewaltandrohungen. All die „schönen“ Paragraphen gegen „Haß im Netz“ bewegten keine zuständige Stelle, dagegen einzuschreiten. Den Grund kann man sich selbst zusammenreimen. Nicht einmal eine Morddrohung ließ die Staatsanwaltschaft aktiv werden.
In einer Presseerklärung schrieb Ménard:
„Es stimmt: Ich habe es gewagt eine ‚Öko-Ikone‘ zu kritisieren. Unsere Epoche hat die Heiligen, die sie verdient.“
Für manche, die großen Einfluß haben, so die Abgeordnete, ist die sogenannte „globale Klimaerwärmung“ zu einer „neuen Religion mit Dogmen geworden, die jede Diskussion ablehnt“.
Wie weit das Öko-Sektierertum geht, zeigte die Reaktion von Twitter. Ménards Tweet wurde gelöscht und ihr Account blockiert. Von der Tatsache, daß sie mit den gegen sie ausgesprochenen Drohungen alleingelassen wird, ganz zu schweigen.
Das Beispiel der Abgeordneten Ménard zeigt beispielhaft, daß „im Namen der Freiheit“ – Thunberg wurde ja der „Freiheitspreis“ verliehen – die Meinungsfreiheit erdrückt und abgewürgt wird, die in einem Land wie Frankreich eigentlich als sakrosankt gilt. Möglich macht das Twitter-Vorgehen das jüngst erlassene Gesetz AVIA, das von er französischen Regierung, angeblich eine „liberale“, vorgelegt und von Macrons linksliberaler Parlamentsmehrheit beschlossen wurde. Mit AVIA kann dem Internet, dem freiesten Medium aller Zeiten, der Maulkorb umgehängt werden. Das ist ein vordringliches Ziel eines aufgeschreckten Establishments, seit im November 2016 Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen gewann. Weshalb den europäischen Massen ja auch täglich via Staatsfunk „erklärt“ wird, daß der derzeitige Mann im Weißen Haus „völlig unberechenbar“, sprich eine Gefahr sei.
Es ist nicht die erste negative Erfahrung, die Ménard mit Twitter machen mußte:
„Twitter hat in diesem Fall weit schneller gehandelt, als damals, als ich im Polizeikommissariat von Beziers am 8. Juli 2018 Anzeige erstattet habe (Az 2018/6218), weil mein damaliger Twitter-Account gehackt worden war. Über ein Jahr danach warte ich immer noch auf eine Antwort von Twitter.“
Die Abgeordnete war damals gezwungen, einen neuen Account anzulegen, wodurch sie mehr als 10.000 Kontakte verlor. Nun muß sie erneut dasselbe tun.
„Was Twitter mir anbietet, ist reinste Erpressung: Entweder lösche ich mein Tweet über Greta Thunberg und gebe auf meinem Account-Profil zu, ‚gegen die Community-Regeln verstoßen zu haben‘, oder ich lege Einspruch ein, dann bleibt mein Account aber bis zur endgültigen Klärung der Frage gesperrt, und das könnte lange dauern! Ich bin nicht bereit, nachzugeben. Wir dürfen in solchen Dingen keinen Millimeter zurückweichen, sonst werden wir bald wirklich ausgelöscht, so wie man heute schon eine nicht gewünschte Meinung in den sozialen Netzwerken auslöscht.“
Einfach ausgelöscht. Mit einem Klick.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: CR/MiL