(Rom) Bischof Athanasius Schneider zählt zu den herausragenden Bischöfen unserer Zeit. Sein Handeln wird angetrieben von der Liebe und Treue zu Christus und der von ihm geoffenbarten Glaubenswahrheit, und der Treue und Anhänglichkeit zum Stellvertreter Christi auf Erden, dem Papst. Fünf Etappen umfaßt bisher sein Bemühen, Papst Franziskus auf Irrtümer im Dokument „über die menschliche Brüderlichkeit“ aufmerksam zu machen und ihn zu einer offiziellen Korrektur zu bewegen.
Das umstrittene Dokument wurde von Franziskus zusammen mit dem Großimam al-Azhar, Ahmad al-Tayyeb, in Abu Dhabi am 4. Februar 2019 unterzeichnet.
Eine überblicksartige Zusammenfassung (sie folgt einer Darstellung von Radio Spada) zeigt die mutigen Schritte von Bischof Schneider auf. Mit zwei Schreiben an Franziskus ersuchte er diesen in den vergangenen Wochen um eine formale Korrektur.
Alles dreht sich dabei um die umstrittenste Stelle des Dokuments von Abu Dhabi:
„Der Pluralismus und die Verschiedenheit der Religion, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Rasse und der Sprache entsprechen dem weisen, göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat.“
Bischof Schneider meldete sich als erster und in dieser Form auch einziger Bischof bereits wenige Tage nach der Unterzeichnung zu Wort und stellte öffentlich klar, daß „die Vielfalt der Religionen nicht gottgewollt ist“.
„Außerhalb des christlichen Glaubens kann keine andere Religion ein wahrer und von Gott gewollter Weg sein, weil es der ausdrückliche Wille Gottes ist, daß alle Menschen an Seinen Sohn glauben. Außerhalb des christlichen Glaubens ist keine andere Religion imstande, das wahre übernatürliche Leben zu vermitteln.“
Der österreichische Philosoph Josef Seifert bezeichnete die umstrittene Stelle sogar als „Häresie der Häresien“. Die Erklärung treibe als „Summe der Häresien“ den Relativismus auf die Spitze.
Fünf Etappen umfaßt das bisherige Bemühen von Bischof Schneider:
Etappe 1
Am 1. März 2019 zeigte Bischof Athanasius Schneider im Rahmen einer Audienz Papst Franziskus gegenüber die Problematik der Erklärung von Abu Dhabi auf. Anwesend waren 10 Bischöfe aus Kasachstan und Zentralasien, die sich zum Ad-Limina-Besuch in Rom befanden. Mehrere von ihnen äußerten bei dieser Gelegenheit ihre Sorge über einige Positionen des Papstes zu lehramtlichen Fragen. Bischof Schneider schilderte das Geschehen wie folgt:
„Während der Begegnung lud uns der Papst ein, unsere Sorgen und auch unsere Kritik frei zu äußern. Er betonte, eine sehr freie Konversation zu schätzen. Einige Bischöfe konnten ihre Besorgnis über das heutige Leben der Kirche aufwerfen, zum Beispiel die Frage der Kommunion für geschiedene und standesamtlich ‚wiederverheiratete‘ Katholiken, die Frage der Kommunion für protestantische Ehegatten in gemischten Ehen und die Frage der Ausbreitung der Homosexualität in der Kirche. Das sind die besprochenen Punkte. Dann habe auch ich den Heiligen Vater ersucht, die im Dokument von Abu Dhabi enthaltene Erklärung über die von Gott ‚gewollte‘ Verschiedenheit der Religionen zu klären. […] Ich habe diesen Punkt dem Heiligen Vater gegenüber angesprochen, und er hat eingeräumt, daß in diesem direkten Vergleich der Satz falsch verstanden werden kann“.
Etappe 2
Am selben Tag (1. März 2019) übergab Bischof Schneider dem Papst ein Schreiben, in dem er ihn ersuchte, die Behauptung, die „Verschiedenheit der Religionen“ sei gottgewollt, zurückzunehmen. Auf dieses Schreiben antwortete ihm Franziskus privat am 5. März, daß im Dokument von Abu Dhabi der Ausdruck „gottgewollt“ nicht meine, daß es von Gott gewollt sei, sondern, daß Gott es „zuläßt“.
Etappe 3
Am 21. März 2019 veröffentlichte Bischof Schneider als Weihbischof des Erzbistums der Allerseligsten Jungfrau Maria von Astana Gedanken über die Möglichkeit eines „häretischen Papstes“. Darin erklärte er offen:
„Eine revolutionäre theologische Änderung wurde von Papst Franziskus vorgenommen, indem er die Praxis einiger Ortskirchen guthieß, die in einzelnen, besonderen Fällen sexuell aktive Ehebrecher (die in sogenannten „irregulären Verbindungen“ leben) zur Heiligen Kommunion zulassen. Auch wenn diese lokalen Normen keine allgemeine Norm in der Kirche darstellen, so bedeuten sie doch eine faktische Leugnung der Wahrheit der absoluten Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe, die geschlossen und vollzogen ist. Eine andere radikale Veränderung in Fragen der Glaubenslehre ist die Änderung der biblischen Lehre und des zweitausendjährigen Lehramtes in Bezug auf die grundsätzliche Legitimität der Todesstrafe. Eine weitere Änderung der Doktrin stellt die Zustimmung von Papst Franziskus zu dem im interreligiösen Dokument von Abu Dhabi vom 4. Februar 2019 enthaltenen Satz dar, der besagt, daß die Vielfalt der Religionen dem „weisen, göttlichen Willen“ entspricht. Diese Formulierung, so wie sie ist, verlangt nach einer offiziellen päpstlichen Korrektur, andernfalls wäre das ein offensichtlicher Widerspruch zum Ersten Gebot des Dekalogs und der eindeutigen und ausdrücklichen Lehre unseres Herrn Jesus Christus, und es wäre letztlich ein Widerspruch zur Göttlichen Offenbarung.“
Etappe 4
Am 25. März 2019 schrieb Bischof Schneider dem Papst noch einmal und ersuchte ihn erneut, die umstrittene Stelle zu korrigieren: „Deshalb habe ich am 25. März einen weiteren, persönlichen Brief geschrieben“, wie der Bischof schilderte. In diesem neuen Privatschreiben bat er Franziskus, „öffentlich der ganzen Kirche“ gegenüber zu wiederholen, was er ihm privat geschrieben hatte, „weil die Verwirrung über die Wahrheit, daß der Glaube an Jesus Christus als einzigem Erlöser der Menschheit und der einzigen Religion, die direkt und eindeutig von Gott gewollt ist, jeden Tag in der Kirche größer wird“. Stattdessen wiederholte Franziskus im Wesentlichen denselben Irrtum des Indifferentismus am 4. Mai in seiner Ansprache an die Schweizer Gardisten und ihre Angehörigen. Ebenso bei seinem darauf folgenden Besuch in Bulgarien und Nordmazedonien.
Etappe 5
Am 8. Mai 2019, wohl als Reaktion auf diese wiederholten Bekräftigungen des Irrtums durch Papst Franziskus, und weil er vom Papst keine Antwort auf sein Schreiben vom 25. März erhalten hatte, machte Bischof Schneider seinen Briefwechsel mit Franziskus publik. Er berichtete von seinem ersten Brief an Franziskus, den er ihm am 1. März im Rahmen der Ad-Limina-Audienz überreichte; vom privaten und damit nicht veröffentlichbaren Antwortschreiben von Franziskus; schließlich auch vom zweiten Privatschreiben an den Papst vom 25. März.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va /Screenshots)
Ich bete für Papst Franziskus, der ein großartiger und wunderbarer Papst ist, der die Kirche wahrhaft reformieren kann. Alle, die sich derartrig gegen ihn auflehnen und ihn der Heresie beschuldigen, erinnern mich an die Pharisäer, die Jesus auf die Probe stellen wollten.
Zum Glück gab es damals noch keine Pharisäerinnen. Heute wimmelt es nur so davon. Sie haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt und werfen von dort aus Steine auf alles Rechtgläubige …
.…..erinnern mich an die Pharisäer, die Jesus auf die Probe stellen wollten.“
Genau das tut Franziskus!
Danke an Herrn Bischof Athanasius Schneider,
der so tapfer und mutig, die Wahrheit verteitigt.
Das Kämpfen lohnt sich, mit so einen wunderbaren Priester.
So sind wir nicht alleine und bitten die Gottesmutter uns
zu helfen ‚daß viele Gläubige, ihn im Gebet, unterstützen.