
(Rom) Über die Gerüchte, Papst Franziskus hege die Absicht, die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei aufzulösen, berichtete auch der Vatikanist Edward Pentin vom National Catholic Register.
„Verschiedene Quellen haben bestätigt“, daß die 1988 von Papst Johannes Paul II. errichtete Kommission, die beim Heiligen Stuhl für die überlieferte Form des Römischen Ritus und die Gemeinschaften der Tradition zuständig ist, abgeschafft werden soll.
Johannes Paul II. hatte sie vor 30 Jahren mit dem Motu proprio Ecclesia Dei als eigenständige Behörde errichtet. Unter Papst Benedikt XVI. war sie der Glaubenskongregation unterstellt worden. Nun, wie Pentin bestätigt, sollen ihre Aufgaben direkt der Glaubenskongregation übertragen werden.
Laut dem Vatikanisten befinde sich das Motu proprio, mit dem die Änderung vollzogen werden soll, bereits in Ausarbeitung. Die Veröffentlichung sei innerhalb Januar geplant.
„Andere“ Quellen, die er ungenannt zitiert, behaupten, es sei schon ausformuliert und von Papst Franziskus bereits unterschrieben. Es stehe nur mehr die Veröffentlichung aus, die unmittelbar bevorstehe.
Pentin erwähnte auch die „Sorgen“, die einige traditionsverbundene Medien äußerten, besonders Messa in Latino, das als erstes Medium vor wenigen Tagen über die Gerüchte berichtete.
„Quellen innerhalb des Vatikans und andernorts, die der Kommission nahstehen, sind optimistischer“, so Pentin. Sie äußerten gegenüber dem National Catholic Register, daß die Neuordnung „positiv“ sein könnte und die „Anerkennung der getrennten Priesterbruderschaft St. Pius X. erleichtern könnte“.
Die traditionalistische, französische Internetseite L’Homme Nouveau bestätigte, daß die Piusbruderschaft die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei „als Hindernis“ für die Verhandlungen mit dem Vatikan betrachtet. Sie bevorzuge direkte Verhandlungen mit dem Präfekten der Glaubenskongregation, derzeit Kardinal Luis Ladaria Ferrer SJ, und nicht mit einem ihm untergebenen Sekretär der Kommission, derzeit Kurienerzbischof Guido Pozzo. Die Bruderschaft habe jahrelang mit Pozzo verhandelt, doch als eine kanonische Anerkennung 2012 und 2017 in Greifweite schien, schaltete sich die vorgesetzte Glaubenskongregation ein und verwarf in ihrer Vollversammlung die Übereinkunft.
Der neugewählte Generalobere der Piusbruderschaft, P. Davide Pagliarani, traf sich am vergangenen 22. November mit Glaubenspräfekt Ladaria im Vatikan. Bei dieser Gelegenheit, so die Andeutung, dürfte über direkte Gespräche zwischen der Bruderschaft und der Glaubenskongregation gesprochen worden sein. Kurze Zeit danach tauchten erste Gerüchte über eine Auflösung der Kommission Ecclesia Dei auf.
Damit verbunden sind allerdings zahlreiche Fragen, z.B., wem die sogenannten Ecclesia-Dei-Gemeinschaften künftig unterstehen, wer für sie Ansprechpartner ist und Entscheidungen zu Fragen des überlieferten Ritus trifft.
Pentin erwähnt es nicht, doch herrscht in Kreisen, die den Ecclesia-Dei-Gemeinschaften nahestehen, ein offenes oder latentes Mißtrauen gegen Papst Franziskus. Es besteht die Sorge, daß Franziskus mit Hilfe der Piusbruderschaft zuerst die in der Einheit mit Rom stehenden Gemeinschaften der Tradition ins Abseits manövrieren und die Piusbruderschaft dann doch vor der Tür stehenlassen könnte. „Dann wäre die Tradition ganz draußen“, so ein Insider.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: National Catholic Register (Screenshot)
Die traditionalistischen Gemeinschaften haben allen Grund, vorsichtig zu sein. Drei traditionalistischen Gemeinschaften hat Papst Franziskus in der letzten Zeit den Garaus gemacht, er strebt die völlige Vernichtung an. Hoffentlich währt sein Pontifikat nicht ewig.
Keine Tradition mehr und vor allem keine tridentinische Heilige Messe mehr – das ist das Ziel, was immer drängender und schneller verfolgt wird. Satan hat keine Zeit mehr.…
Genau darum geht es!
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1) Die Kommission „Ecclesia Dei“ wird aufgelöst, um 10 Jahre nach der Aufhebung der Exkommunikationen den letzten Schritt zu machen, die vollkommene Eingliederung der FSSPX in die Konzilskirche als Personalprälatur, respektive als Personaladministration /(-ordinariat). Hier wäre der Umgang mit der „Patriotischen Union der Katholiken in der Volksrepublik China“ das Vorbild. Darauf aber wird sich Generaloberer Davide Pagliarani nicht einlassen, dieses hat er schon bei seiner Wahl seinem Vorgänger zugesichert. Eine unilaterale Anerkennung würde das sofortige Aus bedeuten. Datum hierfür wäre der 21.01.2019 – optimal, das kann man dann gleich in der Generalaudienz der verdutzten Öffentlichkeit präsentieren.
2) Die Kommission „Ecclesia Dei“ wird aufgelöst, weil die Institute angesichts des eklatanten Priestermangels in die diözesane Seelsorge eingebunden werden, d. h. sie werden verstärkt Novus-Ordo zelebrieren müssen, wie es die Gründer damals Papst Johannes Paul II zugesagt haben. Bisig weiß, was er gesagt hat, Aulagnier auch. Damit würde die Zeit für die Zelebration der Überlieferten Heiligen Messe fehlen und die Tradition langsam zugrunde gehen. Zudem: Robert Kardinal Sarah hat es immer verlangt, daß die Trennung zwischen Ordo Ordinarius und Extraordinarius sich im hause der Ritenkongregation zu finden habe, daß ihr die Zuständigkeit für den Ritus zustünde. Es dürfe keine Unterscheidung mehr geben. „Beide Formen drücken dieselbe lex credendi aus“. Daher ist kein Platz für eine Sonderbehandlung des überlieferten Ritus unter dem Dach der Glaubenskongregation. Ebenso gilt dies für die Zuständigkeit für die Gemeinschaften die sich durch das MP „Ecclesia Dei“ von 1988 gebildet haben, für die nun die Klerus- respektive die Religiosenkongregation zuständig sein soll. Für die Gemeinschaften die sich nach dem MP „Summorum Pontificum“ gebildet haben sollten nun endlich die Ordinarien ihre Zuständigkeit wieder erlangen. Somit würde für die Kommission „Ecclesia Dei“ keine Notwendigkeit mehr bestehen. Die Doktrinären Unterschiede zwischen dem Vatikan und der Priesterbruderschaft St. Pius X. sind in forma specifica eine Angelegenheit der Glaubenskongregation.
Generell: Es ist eine weitere Anerkennung der Tatsache, daß sich entlang des doppelten Römischen Ritus ein Schisma gebildet hat, für das Papst Paul VI, Papst Johannes Paul II, Papst Benedikt XVI und Papst Franziskus die volle Verantwortung haben. Die frage nach der Sedisvakanz sollte daher jeder für sich beantworten.