
Papst Leos erste Ernennung an der Römischen Kurie ist die Beförderung einer Ordensfrau, während er heute auch seine erste Bischofsernennung für die USA vornahm. Er ernannte einen Nachfolger für den ultraprogressiven Kardinal Robert McElroy als Bischof von San Diego.
Papst Leo XIV., der erste amerikanische Papst in der Geschichte, nahm heute seine erste Bischofsernennung für die USA vor. Zum Bischof von San Diego in Kalifornien ernannte er Msgr. Michael Pham.
Msgr. Pham, 58 Jahre alt, war bisher Weihbischof dieser Diözese. Er folgt Kardinal Robert McElroy nach, der von Papst Franziskus Anfang des Jahres zum Erzbischof von Washington ernannt wurde.
Kardinal McElroy, ein „besonderer Augapfel“ von Papst Franziskus
Der Ernennung kommt besondere Bedeutung zu, da McElroy zu dem von Franziskus geförderten progressiven Rand der Kirche in den USA gehört. Robert McElroy war 2010 auf Wunsch des damaligen Erzbischofs von San Francisco, Msgr. George Hugh Niederauer, von Benedikt XVI. zum Weihbischof von San Francisco ernannt worden, wurde dann aber schnell ein „besonderer Augapfel“ von Papst Franziskus, wie Katholisches.info 2016 schrieb. McElroy ist ein geistiger Ziehsohn des progressiven John Raphael Quinn, dessen Sekretär er war. Der homophile Quinn war bis 1995 Erzbischof von San Francisco.
2015 wurde McElroy zum Diözesanbischof von San Diego befördert und erwies sich dort als entschlossener Bergoglianer: Nach der Veröffentlichung des umstrittenen nachsynodalen Schreibens Amoris laetitia ließ McElroy in seiner Diözese sogenannte wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zu. Der Vatikanist Sandro Magister schrieb dazu: „Mit den von Bischof McElroy für die Diözese San Diego festgelegten Richtlinien wird die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen in vollem Umfang Teil der Normalität. Eine Normalität, in der jedoch die Ehe nicht mehr unauflöslich, die Zweitehe problemlos zugelassen, die sakramentale Beichte verschwunden und die eucharistische Kommunion ad libitum zugänglich ist. Wie in irgendeiner protestantischen Kirche“.
Innerhalb der Amerikanischen Bischofskonferenz gehört McElroy der progressiven Minderheit an, die politisch der links-woken Demokratischen Partei nahesteht. McElroy ist dabei kein leiser Mitläufer, sondern positionierte sich von Anfang an eindeutig an der Seite von Franziskus und dessen Agenda.
Franziskus nützte die zwölf Jahre seines Episkopats, um die Mehrheitsverhältnisse in der US-Bischofskonferenz zu kippen.
Der Bergoglianer McElroy bot den Katholiken regelmäßig vor Präsidentschaftswahlen eine „Orientierungshilfe“ an, die faktisch auf die Wahl des demokratischen Kandidaten hinauslief. Dafür ließ er die Abtreibungsfrage unter den Tisch fallen und wiederholte die wirren Klima-Hypothesen von Greta Thunberg, die inzwischen, allerdings aus anderen Gründen, in Ungnade gefallen ist.
So verwundert es nicht, daß McElroy Franziskus auch in der Homo-Agenda folgte und, mit den McCarrick-Boys, seit Jahren ein aktiver Parteigänger derselben in der US-amerikanischen Öffentlichkeit und in der Bischofskonferenz ist. Da versteht es sich fast von selbst, daß er sich lautstark auch gegen ein Kommunionverbot für den damaligen US-Präsidenten Joe Biden stemmte, das von anderen US-Bischöfen wegen Bidens Abtreibungspolitik gefordert wurde.
Dergleichen verlangte nach einer Belohnung und so wurde der Bischof der vergleichsweise unbekannten Diözese San Diego 2022 von Franziskus zum Kardinal kreiert. Als solcher verteidigte er die umstrittenen bergoglianischen Entscheidungen an vorderster Front, so auch die Erklärung Fiducia supplicans des Glaubensdikasteriums zur Segnung von Homo-Paaren. Den Widerstand kanzelte McElroy als „homophob“ ab.
Mit solchen „Verdiensten“ ernannte ihn Franziskus am vergangen 6. Januar als Nachfolger des McCarrick-Boys Wilton Kardinal Gregory zum Erzbischof von Washington. Diesem Bischofsstuhl kommt wegen der US-Bundeshauptstadt Washington D.C. besonderes Gewicht zu. Wer Erzbischof von Washington ist, hat den besten Kontakt zu den staatlichen Institutionen und den sie umgebenden Machtzirkeln.
Mit der Ernennung McElroys zum Erzbischof von Washington wollte Franziskus sicherstellen, daß es keine Zusammenarbeit mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump geben würde, der wenige Tage nach der Ernennung vereidigt wurde.
Früherer Erzbischof von Washington war der Homo-Päderast Kardinal Theodore McCarrick. Seit dessen Emeritierung und trotz seines 2018 erfolgten tiefen Falls, als seine Homo-Schandtaten von der New York Times veröffentlicht wurden, gelang es den progressiven, homophilen Seilschaften in der Kirche, den Erzbischofsstuhl von Washington in progressiver Hand zu halten.
Ein „Bootsflüchtling“ als neuer Bischof
Durch McElroys am 11. März erfolgten Wechsel in die Bundeshauptstadt wurde die Ernennung eines neuen Diözesanbischofs für San Diego notwendig. Der heute ernannte Msgr. Michael Pham wurde 1967 im damaligen Südvietnam geboren. Nach dem Sieg der Kommunisten flüchtete er mit seiner Familie 1980 nach Malaysia (damals im Westen als „Bootsflüchtlinge“ bekannt) und emigrierte von dort in die USA. Seit 1985 lebt die Familie in San Diego. Er erwarb zunächst einen Bachelor in Luftfahrttechnik und trat während seines Masterstudiums in das Priesterseminar ein. 1999 weihte ihn der damalige Bischof von San Diego, Msgr. Robert Brom, zum Priester dieser Diözese.
Pham war in der Pfarrseelsorge tätig, bis ihn der neue Bischof McElroy 2017 zum Bischofsvikar „für ethnische und interkulturelle Gemeinschaften“ und 2018 zum Generalvikar ernannte. 2020 erwarb Pham ein Lizentiat in Theologie.
2023 erfolgte auf Wunsch von McElroy die Ernennung von Pham zum Weihbischof von San Diego. Die Bischofsweihe am 28. September 2023 spendete ihm Msgr. McElroy. Das Bischofswappen, das sich Msgr. Pham zulegte, zeigt das Bischofsmotto erstaunlicherweise in vietnamesischer Sprache. Aufgrund seiner Aufgaben hinter dem bisherigen Diözesanbischof sind konkrete Aussagen von ihm zu aktuellen oder brisanten Themen nicht bekannt.
Seit März war Msgr. Pham bereits Apostolischer Administrator der Diözese San Diego. Die Diözese zählt 1,3 Millionen Katholiken, was 35 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Leo XIV. leitete vor seiner Wahl zum Papst das Bischofsdikasterium und ist somit über die anstehenden Ernennungen und die dazu geleistete Selektion genau informiert. Die von ihm geleitete Behörde prüft und bewertet die Kandidaten und bereitet die Ernennungen vor, wobei der Papst in seiner Entscheidung völlig frei ist.
Die erste Ernennung an der Römischen Kurie ist eine Frau
Heute kam es noch zu einer weiteren Personalentscheidung. Leo XIV. ernannte eine Ordensfrau zur Sekretärin des römischen Ordensdikasteriums. Damit setzt das neue Kirchenoberhaupt die Linie von Franziskus fort, Frauen an der Römischen Kurie an Entscheidungspositionen zu setzen.
Ernannt wurde Sr. Tiziana Merletti, die ehemalige Generaloberin der Franziskanerinnen der Armen. Die studierte Kirchenrechtlerin ist nun die rechte Hand von Sr. Simona Brambilla, die Franziskus im Januar zur Präfektin der Ordenskongregation ernannt hatte. Diese Entscheidung rief teils heftige Kritik hervor, da Präfektenstellen Bischöfen vorbehalten sind.
Das Ordensdikasterium ist mit einer Präfektin, einer Sekretärin und einer Untersekretärin fest in weiblicher Hand.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Radio Maris Stella (Screenshots)