
Der Jesuitenorden, der größte, bekannteste, von vielen bewunderte und von vielen gefürchtete Orden, steckt in einer tiefen Krise. Die 500jährige Geschichte des Ordens wird durch große Männer Gottes ausgezeichnet, durch eine Vielzahl von Märtyrern und Heiligen. Ihnen stehen in den vergangenen 50 Jahren aber auch viele umstrittene Gestalten gegenüber, die rebellieren und häretische Ideen verbreiten. In Spanien „stirbt der Orden in schnellen Schritten ab“, so der Kolumnist Francisco Fernandez de la Cigoña.
Im vergangenen Jahrhundert gab es in Spanien mehr als 3.000 Jesuiten. Die Alterspyramide vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil zeigte, daß der Orden sehr vital war. Heute steht die Alterspyramide auf dem Kopf. Die Zahl der Ordensangehörigen ist stark geschrumpft und überaltert. 2017 sank ihre Zahl unter 1.000. Der Großteil der spanischen Jesuiten ist bereits über 80 oder nähert sich diesem Alter. Im zu Ende gehenden Jahr 2018 sind bisher 60 Jesuiten in Spanien verstorben. Mehrere Niederlassungen mußten aufgegeben werden. Die Zahl der Jesuiten könnte 2019 unter 800 fallen. Nur die Hälfte von ihnen steht noch im wirklich aktiven Einsatz.
Berufungen gibt es nur sehr wenige. Die Berufungspastoral scheint dem Orden kein besonderes Anliegen mehr zu sein.
Zwei Jesuiten, wie nun bekannt wurde, werden in Chile des sexuellen Mißbrauchs von Minderjährigen beschuldigt. Am Canisius Kolleg in Berlin gab es unter deutschen Jesuiten bereits einen solchen Fall. Besonders homophile Jesuiten treten derzeit an die Öffentlichkeit, um ihre Irrtümer zu verbreiten.
Gibt es Aussicht auf eine Wende?
„Ordensgeneral Sosa und Papst Franziskus scheinen nichts zu verbessern. Sie beschleunigen vielmehr den monumentalen Rückschlag“, so Francisco Fernandez de la Cigoña, der bekannteste katholische Kolumnist Spaniens.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Gesuiti.it (Screenshot)