Kardinal O’Malley läßt Papst Franziskus und die Öffentlichkeit einiges wissen

Reaktion auf Ernennung des Organisationskomitees für den Sondergipfel gegen sexuellen Mißbrauch


Sexueller Mißbrauchsskandal: Kardinal O'Malley reagierte auf die Ernennung des Organisationskomitees für den Sondergipfel und ließ die Öffentlichkeit und Papst Franziskus einiges wissen.
Sexueller Mißbrauchsskandal: Kardinal O'Malley reagierte auf die Ernennung des Organisationskomitees für den Sondergipfel und ließ die Öffentlichkeit und Papst Franziskus einiges wissen.

(Washing­ton) Kar­di­nal Sean Patrick O’Malley nahm zur Ernen­nung des Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tees für den Son­der­gip­fel gegen sexu­el­len Miß­brauch Stel­lung, der von Papst Fran­zis­kus für Febru­ar 2019 ein­be­ru­fen wur­de. O’Malley wur­de von Papst Fran­zis­kus über­ra­schend nicht in das Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee beru­fen, obwohl er Vor­sit­zen­der der Päpst­li­chen Kin­der­schutz­kom­mis­si­on ist.

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Der Kar­di­nal reagier­te noch Abend des­sel­ben Tages, an dem das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt die Namen der von Papst Fran­zis­kus ernann­ten Komi­tee-Mit­glie­der bekannt­ge­ge­ben hat­te. Mit sei­ner Stel­lung­nah­me unter­nimmt Kar­di­nal O’Malley aus der Fer­ne den Ver­such, in der Sache doch ein Wort mitzureden.

Ver­packt in eine über­leg­te Spra­che las­sen sich vier Bot­schaf­ten an die Öffent­lich­keit und an Papst Fran­zis­kus herauslesen:

  • Der Erz­bi­schof von Bos­ton und Ver­tre­ter Nord­ame­ri­kas im C9-Kar­di­nals­rat läßt wis­sen, daß die Idee zum Son­der­gip­fel im kom­men­den Febru­ar von ihm stammt.
  • Wenn jemand bis­her prak­ti­sche Schrit­te unter­nom­men und Emp­feh­lun­gen gegen den Miß­brauch durch Kle­ri­ker gege­ben hat, dann waren es er und die von ihm gelei­te­te Kinderschutzkommission.
  • Obwohl er den­noch von Papst Fran­zis­kus nicht in das Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee beru­fen wur­de, gibt er die Hoff­nung kund, doch mit­ar­bei­ten zu können.
  • Für die Unter­su­chung von Anschul­di­gun­gen gegen Bischö­fe braucht es unab­hän­gi­ge Lai­en­kom­mis­sio­nen, die in die­ser Sache die inef­fi­zi­en­ten Bischö­fe erset­zen sol­len, die ihren Amts­kol­le­gen, die ver­tusch­ten oder selbst Täter sind, den Rücken deck­ten. Damit distan­ziert sich Kar­di­nal O’Malley vom „alter­na­ti­ven Vor­schlag“ der Kar­di­nä­le Cupich und Wuerl, der den Metro­po­li­ten die Zustän­dig­keit ür die Unter­su­chun­gen über­tra­gen will.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Archio­ce­se of Bos­ton (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. Im Grun­de hat sich in der Wahr­neh­mung von Papst Fran­zis­kus Kar­di­nal O’Malley mit sei­nen For­de­run­gen auf die Sei­te von Erz­bi­schof Vig­a­no gestellt und ist zum ‚Auf­wieg­ler‘ geworden. 

    D.h. er ist zu einem Werk­zeug des Teu­fels gewor­den, den man igno­rie­ren muss. SO denkt Franziskus!

    Damit ist nun auch O’Mal­ley für für Fran­zis­kus – ‚dem Papst, der nicht ver­zei­hen konn­te‘ – zur ‚per­so­na non gra­ta‘ geworden. 

    Es ist unübersehbar: 

    die gei­sti­gen Spal­tun­gen gehen wei­ter und O’Mal­ley reiht sich in die Zahl der Opfer eines kle­ri­kal-dik­ta­to­ri­schen Papa­lis­mus ein, wie er unter die­sem Pon­ti­fi­kat seit gerau­mer Zeit betrie­ben wird.

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