
Gastkommentar von Hubert Hecker
Im Frühjahr veröffentlichte ein italienischer Homosexueller ein Buch mit dem Titel: „Die Beichte eines Strichers“. Francesco Mangiacapra berichtet von sieben Jahren „Sexarbeit“ in Rom. Dabei hatte er 40 bis 50 Priesterkunden – auch aus dem Vatikan. Denen lieferte er Sex gegen Bezahlung. In einem 1.233 Seiten starken Dossier sammelte er alle Daten einschließlich Zahlungsbelege und Fotos der betreffenden Priester. Diese Unterlagen überreichte er Crescenzio Kardinal Sepe, dem Erzbischof von Neapel.
Homonetzwerke, Vertuschung und spiritueller Selbstbetrug
In Dossier und Buch prangert Mangiacapra die Doppelmoral seiner geistlichen Kunden an. Er wollte der Kurie zeigen, dass die homosexuellen Priester „ein Netzwerk bildeten, in dem sie sich untereinander Callboys vermittelten. Sie unterstützten sich gegenseitig mit dem Ziel, ihr Doppelleben möglichst bequem führen zu können. Sie besuchten auch regelmäßig gewisse Szenen.“ Ihn habe es unangenehm berührt, „mit welcher Überheblichkeit die Priester sich ihm gegenüber rechtfertigten. Sie sind der Ansicht, dass ihnen das zusteht.“

Der 37jährige Callboy gibt auch Einblick in die verlogenen Vertuschungsmechanismen, mit denen homosexuelle Priester und Bischöfe sich arrangieren: „Sie (die Priesterkunden) machen sich keine Sorgen darüber, eventuell entdeckt zu werden. Sie wissen nämlich, dass sie am Ende ihrer Spitze, ihrem Bischof, nur sagen müssen, sie würden es bereuen, um danach willkürlich weitermachen zu können.“ Deshalb seien sie zuversichtlich, ihre sexuelle Freiheit weiterhin ungestört ausleben zu können.
Schließlich konnte Mangiacapra berichten, wie homosexuelle Priester ihre Sexpraktiken vor sich selbst und vor Gott zu rechtfertigen versuchen: „Einmal wollte mich einer von ihnen in der Sakristei küssen. Als ich ihn fragte, ob ihn das nicht abschrecke, hier an diesem Ort, wo Jesus anwesend sein soll, antwortete er mir: ‚Nur Jesus weiß, wie sehr ich ihn liebe und nur Jesus versteht mich‘.“
Die 40 homosexuellen Priester, seine Kunden, praktizieren in der Tat eine skandalöse Doppelmoral: Sie spielen vor ihren Gläubigen die Rolle von frommen Pfarrern. Nach außen vertreten sie die sittlichen Werte der Kirche zur Sexualität. Aber in ihrem Lebenswandel halten sie ihr priesterliches Zölibatsversprechen nicht ein und verstoßen gegen die kirchliche Lehre zur Homosexualität und das Kirchenrecht. Sie kaufen sich sexuelle Befriedigung von Homo-Prostituierten ein und verkehren in Schwulenbars. Ihre Selbstbelügung, als wenn Jesus Christus ihre unmoralischen Handlungen gutheißen würde, ist als Gewissensmissbrauch anzusehen.

Wird sich an dieser Praxis etwas ändern, nachdem Mangiacapra sein Buch publiziert und sein Dossier an den Erzbischof von Neapel geschickt hat? Vermutlich nicht. Die kirchlich eingespielten Vertuschungsmechanismen, die der Ankläger selbst beschreibt – Reue ansagen und dann weitermachen –, werden auch nach der Skandalpublikation weiterwirken.
Das Ignorieren, Vertuschen oder Fördern von homoaktiven Priestern ist seit dem Regierungsantritt von Papst Franziskus noch erweitert worden. Gleich in den ersten Monaten nach seiner Wahl gab Franziskus mit seinen Entscheidungen, Signalen und Worten diese Richtung vor. In der Affäre um den Vatikan-Diplomaten Battista Mario Salvatore Ricca zeigte sich das Zusammenspiel der kurialen Homo-Lobby mit dem neuen Papst. Der Vatikanist des italienischen Magazins L’Espresso hat diesen Komplex vor fünf Jahren bis ins Detail recherchiert. Er publizierte seine Erkenntnisse unter dem Titel LA LOBBY GAY. Die Neulesung und Analyse dieser Zusammenhänge gibt neue Einsichten in die homosexualistischen Tendenzen des Bergoglio-Pontifikats.
Das Doppelleben des schwulen Prälaten Battista Ricca…
In den 90er Jahre hatte Monsignore Ricca als Nuntiatur-Mitarbeiter in Bern eine Homo-Beziehung mit einem Hauptmann der Schweizer Armee begonnen. Als er 1999 nach Montevideo (Uruguay) versetzt wurde, verlangte er für seinen Gay-Freund Aufgabe und Unterkunft in seiner neuen Nuntiatur. Der amtierende Nuntius lehnte das unmoralische Ansinnen des katholischen Priesters ab. Aber nach dessen Demission konnte der Homo-Prälat als provisorischer Amtsleiter seinem Homofreund umgehend Anstellung und Logis auf Kosten der Kirche besorgen. Der neue Nuntius, der polnische Erzbischof Janusz Bolonek, meldete Anfang 2000 die „unerträgliche“ Situation sofort nach Rom. Aber die zuständige Kurien-Abteilung rührte sich nicht. Sie war – wie sich später herausstellte – Teil des vatikanischen Homo-Netzwerkes. Im Wissen um diese Unterstützung von Rom konnte Ricca seinen Schweizer Homo-Gespielen in der Nuntiatur halten. Darüber hinaus gehörte er in Montevideo zu den häufigen Besuchern einer Schwulen-Bar am Bulevar Artigas. Anfang 2001 wurde er dort von anderen Schwulen zusammengeschlagen. Er musste von Priestern der Nuntiatur geborgen und in die Apostolische Residenz zurückgebracht werden. Selbst in die Räume der Nuntiatur bestellte sich der Homoprälat Callboys. Das wurde durch einen Zwischenfall bekannt, als Ricca mitten in der Nacht mit einem polizeibekannten Stricher im Aufzug der Nuntiatur steckenblieb und von der Feuerwehr befreit werden musste. Nuntius Bolonek forderte daraufhin definitiv von Rom Riccas sofortige Entfernung aus der Nuntiatur samt seines Gay-Freundes. Der schwule Prälat wurde danach an die Mini-Nuntiatur nach Trinidad und Tobago versetzt. Auch dort kam es wegen seines homosexuellen Doppellebens zu Konflikten mit dem dortigen Nuntius. Erst 2004 entfernte ihn der Vatikan aus dem Diplomatischen Dienst und rief ihn nach Rom zurück.
… vertuscht von einem vatikanischen Homo-Netzwerk

Die beschriebenen Vorfälle von Uruguay sind dort dutzenden Personen bekannt: Bischöfen, Priestern, Ordensfrauen, Laien sowie den zivilen Behörden, der Polizei und Feuerwehr. Auch im Vatikan wusste man durch die Berichte der Nuntiaturen sehr genau über das Tag- und Nachtleben des Homo-Diplomaten Bescheid. Aber das kuriale Homo-Netzwerk betrieb erfolgreich Verschleierung, blockte Ermittlungen ab und ließ Berichte der Nuntien verschwinden. Die Personalakte Riccas wurde immer makellos gehalten. Das war der Grund, warum der aus dem diplomatischen Dienst Gefeuerte im Vatikan sogleich eine neue prestigeträchtige Karriere starten konnte. Von 2005 bis 2012 stieg der Monsignore im päpstlichen Staatssekretariat zum Nuntiaturrat Erster Klasse auf. Zusätzlich übernahm er die Leitung der drei päpstlichen Gästehäuser, in denen die Kardinäle und andere hohe Würdenträger bei ihren Romaufenthalten wohnen. Hier lernte ihn auch Kardinal Bergoglio während des Konklave kennen und entschied sich, im Domus Sanctae Marthae unter der Obhut seines diplomatisch versierten Gastgebers auch als Papst wohnen zu bleiben.
… befördert von Papst Franziskus
Drei Monate nach seiner Wahl machte Franziskus Ricca zum persönlichen Sonderbeauftragten bei der Vatikanbank, ernannt mit sämtlichen Vollmachten bis zur Teilnahme an den Sitzungen der Kontrollkommission der Kardinäle. Die Ernennung galt als äußerst riskant – unter anderem wegen der Machtfülle für jemanden, der wegen seiner Homovergangenheit leicht erpressbar war. Für Sandro Magister war das der Zeitpunkt, seine Recherchen über das Vorleben Riccas dem Papst zukommen zu lassen, damit er die Bombe vor einer öffentlichen Publikation „entschärfen“ könnte. Magister ging davon aus, dass der Papst von den kurialen Stellen über den Homoprälaten getäuscht worden wäre und bei Kenntnis der Sachlage seine Beförderungsentscheidung zurücknehmen würde. Aber der Vatikan reagierte nicht, der Papst hielt an seinem Vertrauten fest. Nach zwei Wochen des Abwartens publizierte der L’Espresso die brisante Dokumentation. Die Kurie reagierte mit Mauern und Abstreiten. Der vatikanische Pressesprecher wurde angewiesen, Magisters Berichte grundlos als „unglaubwürdig“ hinzustellen. Damit reihte sich das päpstliche Medienamt in die Lügenpresse ein. Denn Papst und Vatikan hatten die gleichen Informationen bekommen wie Magister:
Der ehemalige Nuntius von Montevideo, Erzbischof Bolonek, hatte dem Papst persönlich in einer Audienz seine Bedenken vorgetragen und über Riccas Vorgeschichte informiert. Als Magister seine Recherchen publiziert hatte, bestätigte der Generalsekretär der Uruguayischen Bischofskonferenz (CEU), Msgr. Heriberto Bodeant, den Bericht über Riccas „dunkle Vergangenheit“ in Montevideo. Der Lebenswandel des Nuntiatur-Prälaten in seiner Zeit in Montevideo sei ein „Skandal“ gewesen. Fünf heute amtierende Bischöfe wurden Zeugen von Riccas homosexuellem Doppelleben und seien bereit, so Magister, seine Aussagen zu bestätigen. „Es todo verdad“, es ist alles wahr, bezeugten hohe uruguayische Kirchenvertreter in der wichtigsten Tageszeitung von Montevideo El Pais. Nach dem Magister-Artikel im L’Espresso griff Papst Franziskus selbst zum Telefon und rief mehrere Personen seines Vertrauens in Uruguay an, um endgültige Bestätigung der Fakten zu erhalten, so Magister. Aber warum passierte danach immer noch nichts – keine Untersuchung, kein Verfahren, keine Aussetzung der päpstlichen Entscheidung?
Wiederum zwei Wochen später, beim Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro, wurde der Papst auf die Affäre Ricca angesprochen. Es lohnt sich, seine längere Antwort genau zu studieren. Denn sie gibt Einblicke zu dem päpstlichen Denken und Vorgehen bezüglich der Komplexe Vertuschung, Homolobby und homosexuellen Verfehlungen.
Zusammenspiel von kurialen Homo-Netzwerken und Papst Franziskus
Der Papst sagte, er habe nach der Veröffentlichung von Sandro Magister die kirchenrechtlich vorgesehene Untersuchung angeordnet. Doch dabei „wurde nichts gefunden von dem, dessen er beschuldigt wurde“. Dieses Ergebnis überraschte nicht, denn die Personalakte Riccas war schon bei seiner Rückkehr nach Rom bereinigt worden von Schreiben und Hinweisen zu dessen diversen Homo-Aktivitäten. Die naheliegende Vermutung von Aktenvernichtung musste auch dem Papst bewusst gewesen sein, denn die kirchlichen Stellen aus Montevideo hatten ihn persönlich über das Homo-Doppelleben Riccas informiert. Jeder Chef einer Behörde wäre alarmiert gewesen bei Verdacht auf interne Aktenmanipulation. Nicht so Franziskus. Er ordnete keine Ermittlungen zu den offensichtlichen Verfälschungen von Akten an. Darüber hinaus wäre es ein Leichtes gewesen, den Sollbestand der vatikanischen Akten aus der Registratur der Nuntiatur von Montevideo zu rekonstruieren. Dadurch wäre es für alle Welt dokumentiert gewesen – so Sandro Magister: „Im Vatikan war eine Lobby am Werk, die die Spuren hat verschwinden lassen.“ Doch der Papst suchte nicht nach der Wahrheit. Er verkaufte den Journalisten eine oberflächliche Ermittlung. Der Öffentlichkeit tischte er die manipulierte Aktenlage als Unschuldsbeweis für Ricca auf. Dreimal wiederholte er das vorgetäuschte Ergebnis, dessen Falschheit er gewusst haben musste: „Zu Msgr. Ricca haben wir nichts gefunden.“

War diese Aussage nicht ein Meisterstück jesuitischer Taktik? Der Papst hatte formal nichts Falsches gesagt, aber im Ergebnis die Öffentlichkeit belogen. Er hatte im Wissen um die manipulierten Akten die Vertuschung der päpstlichen Behörde gedeckt. Zudem war das Übersehen der Aktenmanipulation ein Signal an die aktiven Homo-Netzwerke im Vatikan: Sie konnten sicher sein, dass ihre Aktivitäten nicht aufgedeckt würden und daher ungestört mit ihren Machenschaften fortfahren. Vermutlich wird eines Tages ebenfalls bekannt werden, dass nach dem Vertuschungsmuster zu Ricca auch die Akte des Erzbischofs McCarrick von allen schändlichen Homo- und Missbrauchsbelastungen bereinigt worden ist.
Franziskus hat in einer Bemerkung seiner fliegenden Pressekonferenz die Existenz von Homo-Netzwerken im Vatikan eingeräumt. Dabei kennzeichnete er die Lobby-Bildung sehr allgemein als „Problem“. Aber zu einem ernsthaften Angehen des Homo-Problems in Kurie und Kirche oder gar einer Bekämpfung der kirchenschädlichen Homo-Seilschaften sind keine seiner vielen Äußerungen bekannt. Im Gegenteil. Er machte sich lustig über das Gerede von der Homo-Lobby: „Bisher habe ich noch niemand getroffen, der ‚Homosexueller’ in seinem Personalausweis stehen hat.“
Exkulpation von homosexuellen „Jugendsünden“
Dass Franziskus selbst nicht an die Unschuld seines Schützlings glaubte, was er der Öffentlichkeit aus den manipulierten Akten zu lesen vorgab, das zeigte er in den weiteren Ausführungen. Er räumte indirekt ein, dass Ricca in Homo-Affären verwickelt war, stufte sie aber zu „Jugendsünden“ herab. Dabei war schon allein der Relativierungsbegriff Jugendsünden verräterisch. Denn der Prälat war in den Jahren, als seine schwulen Aktivitäten bekannt wurden, ein Endvierziger. Und in seinen Homo-Aktivitäten zeigte er sich nicht jugendlich-spontan, sondern zielgerichtet organisiert. Außerdem betrieb er sein schwules Tag- und Nachtleben als hoher Kirchenbeamter, was zum Ärgernis in der kirchlichen und säkularen Öffentlichkeit führte. Der Papst dagegen wollte in seinen öffentlichen Verfehlungen nur eine private „Sünde“ sehen, wie sie bei allen Gläubigen vorkomme. So führte er aus: „Wenn aber ein Laie oder ein Priester oder eine Ordensfrau eine Sünde begangen hat und sich dann bekehrt hat und gebeichtet hat, vergibt der Herr und vergisst. Und (auch) wir haben nicht das Recht, nicht zu vergessen.“
Diese Aussage ist ebenfalls geschickt formuliert. Der allgemeine Konditionalsatz in Bezug auf alle Gläubigen lässt es offen, ob auch Ricca seine Homo-Sünden gebeichtet und sich von seinem schwulen Lebensstil „bekehrt“ hat. Wegen des Beichtgeheimnisses kann Franziskus das gar nicht wissen. Oder sollte Ricca vor dem Papst bereut und gebeichtet haben? Das würde an die Konstellation erinnern, wie sie der Callboy Mangiacapra von seinen Priesterkunden berichtete (siehe oben): Die Geistlichen zeigten Reue vor ihrem Bischof – und damit wären dann alle Untaten vergeben und vergessen. Jedenfalls möchte auch der Papst die Folgerung von Sündenvergebung auf seinen Schützling angewandt wissen: Wenn Gott die Sünden vergebe und vergesse, dann hätten „wir“ die Pflicht, sie ebenfalls zu vergessen und als ungeschehen anzusehen – also auch das sündhafte Treiben des schwulen Prälaten!? Aber das waren eben keine privaten Sünden wie bei einem einfachen Katholiken. Msgr. Ricca hat als Priester gegen sein Zölibatsversprechen verstoßen. Als Kurienbeamter und kirchlicher Repräsentant hat er mit seinen öffentlichkeitsbekannten homosexuellen Doppelleben dem Ansehen der Kirche geschadet. Jeder säkulare Beamte wird bei amtsschädigenden Verhalten außerhalb des Dienstes belangt. Wie viel mehr gilt das für einen Prälaten im kurialen Kirchendienst? Zumindest hätte Franziskus ein Disziplinarverfahren einleiten müssen mit Sanktionsfolgen. Das Kirchenrecht ist in der Sache eindeutig. Stattdessen wurde Ricca befördert. Dieser inakzeptable Vorgang einer Belohnung bei Fehlverhalten ist aus dem Zusammenspiel von kurialen Homo-Netzwerken mit willkürlichen Personalentscheidungen des regierenden Papst abzuleiten.
Zweideutig-irreführende Aussagen des Papstes zur Akzeptanz von schwuler Lebensführung
Schließlich führte Franziskus vor den Journalisten eine dritte Rechtfertigung für seinen Schützling Ricca ins Feld: „Wenn eine Person homosexuell / schwul ist und den Herrn mit gutem Willen sucht – wer bin ich, um ihn zu richten?“ Anschließend zitiert er den Katechismus mit der Weisung, dass Menschen mit homosexueller Neigung nicht zu diskriminieren, sondern mit Achtung zu respektieren seien. Auch hier liegt wieder ein Konditionalsatz vor, der in dieser Allgemeinheit nicht falsch ist. Den Christen steht es nicht an, andere Christen und auch Homosexuelle qua Menschsein zu richten. Der Papst führt eine zweite Bedingung an: „Wenn … er den Herrn mit gutem Willen sucht“. Doch woher will der Papst (oder ein anderer Christ) von der inneren Einstellung und Ehrlichkeit wissen? Und selbst wenn Homosexuelle von sich sagen, sie würden mit gutem Willen den Herrn suchen, ist Skepsis angebracht. Denn gerade bei kirchlich aktiven Homosexuellen ist die Haltung verbreitet, mit der Hinwendung zum Herrn ihre sündigen Homo-Aktivitäten zu rechtfertigen.

Diese Instrumentalisierung der Gottsuche war dem Callboy Mangiacapra bei vielen seiner Klerikerkunden aufgefallen (siehe oben): Sie sagten, sie liebten Jesus (dafür), dass er ihr schwules Leben und Handeln verstehen würde. Daraus leiteten sie ein überhebliches Recht auf homosexuelle Befriedigung ab. Diese Tendenz einer selbstkonstruierten schwulen Spiritualität ist weit verbreitet und wird von Homo-Theologen wie auch von Laiengruppen offensiv propagiert. Die von Bischof Kamphaus (Bistum Limburg) 1991 eingerichtete Projektgemeinde in Frankfurt am Main mit dem Namen – horribile dictu – „schwul + katholisch“ feierte ihr zehnjähriges Bestehen unter dem Motto: „Der Herr ist mein Hirte – und weiß, dass ich schwul bin“. Es läuft auf eine Homosexualisierung der Theologie hinaus, wenn Papst Franziskus die schwule Selbstrechtfertigungsspiritualität in Namen der Gottsuche akzeptiert und sich eines Urteils dazu enthält.
Der eigentliche Skandal an dem Papstwort aber erschließt sich erst aus dem Kontext – und zwar als Antwort auf die Frage, wie er zu den Vorwürfen gegen Msgr. Ricca stehe. Dabei ging es um homosexuelle Handlungen und Verfehlungen eines Priesters sowie das kirchenöffentliche Ärgernis durch die Teilnahme an der Gay-Kultur. Wo es die Aufgabe der kirchlichen Oberen und erst recht des obersten Glaubenshüters gewesen wäre, im Namen der biblischen und kirchlichen Lehre solche sündigen Schandtaten unmissverständlich zu verurteilen, zeigte der Papst Verständnis und Rechtfertigung, indem er sich ein Urteil dazu verbat.
Die Tür für homosexualistische Wucherungen in der Kirche ist geöffnet
Franziskus schob die christliche Regel vor, dass man Menschen/Sünder/Homosexuelle nicht verurteilen darf, aber vergaß den zweiten Teil der Maxime, das sündige Handeln zu verabscheuen. Den Sünder lieben und die Sünde hassen! heißt die Maxime in der Kurzformel, nach der Jesus die Ehebrecherin behandelte: „Ich verurteile dich nicht. Aber sündige fortan nicht mehr!“ Die Ablehnung der Sünde wird in der heutigen kirchlichen Verkündigung vielfach unterschlagen – und so macht es auch Franziskus. Doch die Methode, auf die Frage nach der ‚Bewertung von Sünden’ – in diesem Fall die von Msgr. Ricca – die Antwort zu geben, man dürfe ‚Sünder nicht verurteilen’, ist bestenfalls ein unlauteres Spiel mit Zweideutigkeiten, schlimmstenfalls eine gezielte Irreführung. Ist das eines Papstes würdig? Er steht in der höchsten Pflicht vor Gott und den Gläubigen, in Klarheit die biblisch-katholische Lehre zu verkünden.

Das Ergebnis der zweideutig-irreführenden Aussage des Papstes ist bekannt: Progressive und homosexualistische Kirchenkreise verbreiten, der Papst würde Akzeptanz von schwuler Lebensführung verkünden. Mit solchen Ärgernis-Sprüchen gehen jedenfalls Katholiken und sogar Priester und Ordensleute auf die Straße. Erst kürzlich trug eine Gruppe der Katholischen jungen Gemeinde in Stuttgart beim CSD-Aufmarsch ein Papstspruch-Banner voran: „Gott hat dich so geschaffen. Gott liebt dich so, und der Papst liebt dich…“. Zudem zeigten die KjGler ein schwul-blasphemisches Plakat mit der Aufschrift: „Auch Jesus hatte zwei Väter.“ Das sind die Früchte der päpstlichen Zweideutigkeiten und irreleitenden Aussagen. Damit hat Franziskus die Tür für die homosexualistischen Wucherungen in der Kirche geöffnet.
Text: Hubert Hecker
Bild: MiL/Twitter/Rheinneckarblog (Screenshots)
Danke an Hubertus Hecker für diesen prufunden Artikel.
Das ist jetzt wirklich ebenso unsinnig wie böswillig, dieses Phänomen speziell Franziskus in die Schuhe zu schieben.
Nicht einmal kann man es als ein rein nachkonziliares Phänomen betrachten, wenn es sich durch die allgemeine Liberalität nach 1968 auch eher verstärkt hat.
Wir dürfen nicht mehr weiter dem Liberalismus folgen. Das ist keine katholische Kirche mehr, das sind Protestanten. Die Agenda ist links.
Folgen wir nur dem Herrn und beten wir um die Bekehrung des Papstes und der Purpuraten, die ihm gehorsam sind.