(Madrid) Der Fernsehsender rtvd des Erzbistums Toledo empfiehlt den Zusehern die Schriften von Leonardo Boff und anderer Befreiungstheologen.
Der diözesane Fernsehsender des Erzbistums Toledo veröffentlicht Lese- und Geschenkempfehlungen. Darunter finden sich auf Bücher von Leonardo Boff und Pedro Casaldaliga, zwei führende Vertretern der Befreiungstheologie.
„49 oder mehr“ (49 o mas) nennt sich die neue Sendung des diözesanen Fernsehsenders, der „gute Literatur“ empfehlen will. Das von Boff empfohlene Buch nennt sich „Franziskus von Rom und Franziskus von Assisi“ (Francisco de Roma y Francisco de Asis). Mit dem weiten Bogen will der ehemalige Franziskaner Papst Franziskus in Zusammenhang mit dem heiligen Franz von Assisi bringen.
Boff war 1959 in Brasilien in den Franziskanerorden eingetreten. Seine Studien schloß er in München ab. Er gilt als einer der wichtigsten und vor allem bekanntesten Befreiungstheologen. Während er die Kirche als „Institution“ und ihre „Hierarchie“ als „fundamentalistisch“ kritisierte, zeigte er offene Sympathien für kommunistische Regime.
Als unter Papst Johannes Paul II. die Glaubenskongregation unter der Leitung von Joseph Kardinal Ratzinger die marxistische Befreiungstheologie verurteilte, bezichtigte Boff den späteren Papst Benedikt XVI. des „religiösen Terrorismus“. Boff war nicht nur der Marxismus zum Vorwurf gemacht worden, sondern mehr noch die Verbreitung von theologischen Häresien, darunter des Synkretismus.
Als Boff sich nicht an das von Rom auferlegte Schweigen in der Öffentlichkeit hielt, wurde er 1992 aus seinem Orden entlassen und von seinem Priestertum suspendiert. An einer staatlichen, brasilianischen Universität erhielt er dafür einen eigens für ihn errichteten Lehrstuhl für Ethik.
Während Boff unter Papst Benedikt XVI. zum Schisma aufgerufen hatte, zeigte er gegenüber dem amtierenden Papst schon am Beginn des Pontifikats Sympathien. Während Leonardo Boff dem neuen Papst aus Argentinien Blumen streute, äußerte sich sein Bruder Clodovis Boff, Servitenpater und früher ebenfalls Befreiungstheologe, ganz anders:
Erzbischof von Toledo ist Msgr. Braulio Rodríguez Plaza, der zugleich Primas von Spanien ist. Diese Stellung geht zwar erst auf das 11. Jahrhundert zurück, als die Stadt im Zuge der Reconquista zurückerobert werden konnte, bezieht sich aber darauf, daß Toledo vor der islamischen Besetzung unter den Westgoten die Hauptstadt Spaniens war. Als Ortsbischof ist Erzbischof Rodriguez Plaza für den diözesanen Fernsehsender verantwortlich.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: 49 o mas/Youtube (Screenshot)
Dass der Katholokommunist Boff den Katholokommunisten Bergoglio schätzt, darf nicht verwundern.