(Wien) In Österreich finden am kommenden Sonntag Parlamentswahlen statt. Dabei zeichnet sich ein Wechsel an der Regierungsspitze ab. Ob es auch einen Wechsel in der Politik geben wird, muß sich erst noch zeigen. Eine Mitgliedschaft von Sebastian Kurz läßt Zweifel daran aufkommen.
Seit 1970 stellen die Sozialdemokraten (SPÖ), die sich bis 1991 Sozialisten nannten, den österreichischen Bundeskanzler. Lediglich von 2000–2007 gab es eine Unterbrechung, die Jörg Haider zustande brachte. Seiner Freiheitlichen Partei (FPÖ), die sich deshalb spaltete, bekam die Regierungsbeteiligung weniger gut.
Von Ende 1945 bis Anfang 1970 und von 2000 bis 2007 kamen die Bundeskanzler aus den Reihen der bürgerlich-konservativen, christdemokratischen Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Laut allen vorliegenden Umfragen dürfte dies auch nach dem kommenden Urnengang wieder der Fall sein. Der derzeitige Außen‑, Europa- und Integrationsminister Sebastian Kurz wird nach derzeitigem Stand der Dinge nächster Bundeskanzler werden.
Obwohl erst 31 Jahre alt, hat Kurz– dank einflußreicher Förderer – bereits eine steile Parteikarriere hinter sich.
Diese begann er als aalglatter Politkarrierist. Als solcher unterstützte Kurz, ganz dem Mainstream verpflichtet, die schrankenlose Masseneinwanderung, die 2015 als „Flüchtlingskrise“ getarnt über Österreich und die Bundesrepublik Deutschland hereinbrach. Im April jenes Jahr meinte er sogar, Zuwanderer seien „höher qualifiziert“ als Einheimische. Noch im Spätsommer 2015 verteidigte er die „Willkommenskultur“. Erst unter dem Eindruck massiver Wahlerfolge der FPÖ und immer schlechteren Umfragewerte der ÖVP änderte er seine Position und nahm eine Law-and-Order-Haltung ein. Damit machte ihn die krisengebeutelte ÖVP im Frühjahr 2017 zum Bundesvorsitzenden und Spitzenkandidaten. Die genauen Hintergründe dieses Wandels blieben unklar.
Die Umfragewerte schnellten von 19 auf 33 Prozent hinauf. Die FPÖ, die zwei Jahre lang in allen Meinungsfragen mit Abstand stärkste Partei war, fiel merklich zurück. Bevorzugen die Wähler doch eher den Schmiedl als den Schmied, wenn sich der Schmiedl zumindest als Schmied gibt?
Durch die Schmutzkampagnen eines Herrn Tal Silberstein, dessen tatsächliche Auftraggeber (neben der offiziellen SPÖ) unerkennbar im Dunkeln bleiben, sieht die FPÖ wieder eine realistische Chance, noch vor den Sozialdemokraten zweitstärkste Partei zu werden und in die Bundesregierung einzuziehen. Die Spaltung von 2005 (BZÖ) ist längst Vergangenheit. An der Spitze der Partei steht ein ganz anderes Personal als bei der ersten Regierungsbeteiligung von 2000. Der sich abzeichnende und offenbar auch gewollte Koalitionspartner wird die ÖVP sein.
Doch auf der rechten wie auf der linken Seite wird gerätselt, wofür Sebastian Kurz wirklich steht. Sein Kurswechsel vom Herbst 2015 ist nicht vergessen. Ganz unterschiedliche Kreise trauen ihm seither nicht wirklich über den Weg. Die Zweifel kommen nicht nur aus den Reihen der Freiheitlichen, sondern – wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen – vom ehemaligen Vizekanzler und ÖVP-Bundesvorsitzenden Erhard Busek. Er stammt aus derselben Wiener Landesgruppe wie Kurz. Wegen seiner liberalen Positionen als „bunter Vogel“ bezeichnet, ist Busek am linken Rand seiner Partei verortet. Zu Kurz sagte er in einem ARD-Interview:
„Es ist nicht genau erkennbar, wofür er steht. Die Ausformulierung seiner Politik und seiner Linie ist noch nicht klar.“
Wofür steht also Sebastian Kurz?
Antwort könnte eine Mitgliedschaft geben. Sag mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist. Kurz ist Mitglied des 2007 gegründeten European Council on Foreign Relations (ECFR).
Zu den Gründungsmitgliedern des ECFR zählen ehemalige Premierminister, Parlamentarier und Intellektuelle, die laut Eigendarstellung „Europas Rolle in der Weltpolitik stärken wollen“. Er besitzt Büros in sieben europäischen Großstädten: Berlin, London, Madrid, Paris, Rom, Sofia und Warschau, und verfügt über einen hauptamtlichen Angestelltenapparat, dessen Unterhalt Millionen kostet.
Der ECFR hat zwar trotz der Namensähnlichkeit nicht direkt mit dem 1921 in New York gegründeten Council on Foreign Relations (CFR) zu tun, bewegt sich aber auf derselben Ebene. Die Namensähnlichkeit ist kein Zufall. Der Gründer des ECFR ist nämlich Mitglied des CFR und heißt George Soros.
Beide Institutionen nennen sich „Denkfabriken“. Entscheidender ist jedoch ihr Einfluß, denn in Wirklichkeit handelt es um exklusive Clubs, die unter Ausschluß der Öffentlichkeit zur „Meinungsbildung“ unter den Entscheidungsträgern dienen. Diesen Clubs (CFR, Trilateral Commission, Bilderberger) wird eine „herausragende Funktion im Formulierungsprozeß außenpolitischer Strategien“ zugesprochen. Außenpolitik ist aber immer auch Innenpolitik. Der Einfluß dieser Clubs bedeutet ein strukturelles Demokratiedefizit, denn die Geheimhaltung und der „Ausschluß der Öffentlichkeit“ bei der Entscheidungsfindung bedeutet, daß die verfassungsgarantierte Volkssouveränität durch undurchsichtige Hinterzimmerabsprachen ausgehebelt wird. Es besteht der Verdacht, daß nicht die gewählten Politiker im Sinne des Gemeinwohls entscheiden, sondern mehr oder weniger Befehlsempfänger nicht greifbarer Eliten und ihrer Interessen sind. Die „Denkfabriken“ und Clubs dienen als Bindeglied zwischen Auftraggebern und Auftragsempfängern.
Kurz Mitglied der „PR-Abteilung einer Oligarchie“
Eine Gruppe von Philosophieprofessoren kritisiert in der am vergangenen Samstag veröffentlichten „Pariser Erklärung“ die Politiker, die „nach dem Applaus der ‚internationalen Gemeinschaft‘ gieren, die tatsächlich nur die PR-Abteilung einer Oligarchie ist“. Das European Council on Foreign Relations (ECFR) ist Teil dieser PR-Abteilung einer Oligarchie – im konkreten Fall des Oligarchen George Soros.
Offiziell klingt das so: „Die ECFR ist eine private, gemeinnützig arbeitende Organisation, die sich aus Spendengeldern finanziert.“ Konkret bedeutet das, daß sie in Abhängigkeit von George Soros steht. Wikipedia schreibt zum Thema Finanzierung: „Die Hauptunterstützer des ECFR sind die Open Society Foundations […] und der US-amerikanische Investor George Soros“. Wikipedia weist sie getrennt aus, doch in Wirklichkeit sind die Open Society Foundations der operative Arm von George Soros. Im Klartext ist der European Council on Foreign Relations eine von George Soros kontrollierte und gesteuerte Einrichtung.
Zu George Soros und den Open Society Foundations siehe:
- George Soros, der Mann, der die Invasion nach Europa bezahlt
- Einwanderung, Abtreibung, Homosex, Klimawandel – die ganze (linke) Agenda des George Soros
- Fakten zum „Project Syndicate“ von George Soros
- George Soros und die „Open Society“ der Neomalthusianer
- Hintergründe der Flüchtlingskrise
- „Bus der Meinungsfreiheit“ rollt gegen Gender-Ideologie – Der Zorn von George Soros und Open Society
- Versucht George Soros Einfluß auf die Kirche zu nehmen?
- Irland und die Abtreibung: Kauf dir deine öffentliche Meinung – NGO-Einfluß von Soros bis Feeney
Gründungsmitglieder des ECFR
Aufschlußreich sind die Gründungsmitglieder des ECFR:
- George Soros, Spekulant, „Philantrop“
- heute ist auch sein Sohn Alexander Soros Mitglied
- Hannes Androsch (SPÖ), ehemaliger Finanzminister, Unternehmer, Freimaurer
- Joschka Fischer (Grüne), ehemaliger Außenminister, Ex-Präsident des EU-Rates, Lobbyist, Vorstandsmitglied des ECFR
- Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen, bald Minister
- Emma Bonino (Radikale Partei), ehem. italienische Außenministerin, Ex-EU-Kommissarin, radikale Abtreibungs‑, Euthanasie‑, Gender- und Drogenfreigabe-Ideologin
- Karl Theodor zu Guttenberg (CSU), ehemaliger Verteidigungsminister
- Mabel von Oranien-Nassau, Ehefrau von Prinz Johan Friso, Bruder von König Willem-Alexander der Niederlande (Prinz Bernhard, der Großvater des heutigen Königs, lud zum 1954 zur ersten Bilderberg-Konferenz ein).
- Dominique Strauss-Kahn (PS), ehem. Direktor des Internationalen Währungsfonds
Sebastian Kurz hat die Verpflichtung aufzuklären
Die ECFR-Mitgliedschaft von Sebastian Kurz spielt im österreichischen Wahlkampf auffallenderweise keine Rolle. Die FPÖ scheint die Frage wegen der nahenden Aussicht auf Regierungsbeteiligung zu übergehen. Die erste freiheitliche Regierungsbeteiligung im Jahr 2000 wurde von Gegenkampagnen globalistischer und linker Kräfte begleitet, die bis zu EG-Sanktionen gegen Österreich gingen, um die FPÖ zu disziplinieren.
Es scheint daher um so notwendiger, in Erinnerung zu rufen, was Christian Zeitz, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für angewandte Politische Ökonomie, am vergangenen 19. Mai auf Andreas Unterbergers Tagebuch in seinem Artikel „Ist Kurz der neue ÖVP-Messias?“ schrieb:
„Sebastian Kurz hat daher die Verpflichtung, aufzuklären, was es mit der Organisation auf sich hat, die den klingenden Namen ECFR – European Council on Foreign Relations trägt. Präsident ist der ehemalige schwedische Ministerpräsident und Außenminister Carl Bildt, derzeit auch Berater des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Zu den führenden Mitgliedern der deutschen Sektion zählt sich Joschka Fischer. Das übergeordnete Ziel sei es, die nationalen Entscheidungsfindungsprozesse zu europäisieren. Auf der Homepage finden sich u.a. ein überaus aggressiver Artikel gegen Victor Orban, Anmerkungen zum Stopp von ‚Populisten‘, eine Liste prominenter Befürworter der umstrittenen Soros-Einrichtung ‚Central European University‘ in Budapest, und ein Artikel mit dem vielsagenden Titel ‚Stopping migration is impossible, managing it is smarter‘.
Sechzig hauptamtliche Mitarbeiter, viele von ihnen bereits in mehreren Soros-Einrichtungen tätig gewesen, sorgen für eine professionelles Vorantreiben der Agenda.
Die Liste der österreichischen Mitglieder des ECFR ist bemerkenswert. Sie umfasst folgende Namen:
- Erhard Busek
- Steven Heinz
- Gerald Knaus
- Sebastian Kurz
- Ursula Plassnik
- Albert Rohan
- Wolfgang Schüssel
- Hannes Swoboda
- Andreas Treichl
Es lohnt sich, insbesondere auch den elitären Kreis der ungarischen Sektion dieser Einrichtung zu studieren: Dort findet man George Soros höchstselbst und dessen Sohn Alexander. Welcher Natur der Einfluß von Soros auf die von ihm unterstützten ‚Bewegungen‘ ist, zeigt sich ganz aktuell zum Beispiel bei der soeben installierten französischen Verteidigungsministerin, die ihr Ressort kurzer Hand in ‚Ministerium der Armeen‘ umbenannt hat. Die gelernte Politologin Sylvie Goulard entstammt ebenfalls dem Soros-Netzwerk und hat sich gemeinsam mit Daniel Cohn-Bendit und Guy Verhofstadt in der Spinelli-Gruppe hervorgetan.
Es ist jedem Leser selbst möglich, die Verbindungen von einigen dieser Personen zu George Soros zu recherchieren. Verwiesen sei nur auf den öffentlich wenig bekannten Gerald Knaus, einem langjährigen Mitarbeiter von Soros-Thinktanks und Mastermind der Merkel’schen Massen-Einwanderungspolitik, ebenso auf Prinz Rohan, ehemaliger Generalsekretär des österreichischen Außenamtes und persönlicher Freund Henry Kissingers, der Sebastian Kurz am Tag seiner Nominierung zum Außenminister quasi persönlich adoptierte und in die Außenpolitik einführte.
Wenn Kurz sein Projekt nicht mit der Agenda der globalistisch orientierten europäischen Herrschaftseliten in Verbindung bringen lassen will, muss er hier vollständige Klarheit schaffen. Denn diese Agenda hat für das Jahr 2017 eine klar definierte Zielsetzung. Nach der Empörung der Mehrheiten der Völker der europäischen Staaten über die entsetzlichen Folgen der zügellosen, politisch erzwungenen, Masseneinwanderung der Jahre 2015/16 musste ein taktisches Moratorium inszeniert werden, um die sogenannten Schicksalswahlen in einigen europäischen Ländern aus der Sicht der EU-Nomenklatura nicht zu gefährden.
Holland, Frankreich, Deutschland – dazu jetzt noch möglicherweise Österreich. Die ‚Gefahren‘ Geert Wilders und Marine Le Pen sind gebannt, Merkels Einzementierung in Deutschland dürfte gesichert sein. Der 11.11. ist nicht nur Faschingsbeginn, sondern auch der Stichtag, mit dem die provisorische Berechtigung zur zeitlich begrenzten Grenzkontrolle ausläuft. Bis dahin sind in Österreich klare Verhältnisse zu schaffen, denn die EU-Agenda beinhaltet nicht nur die abermalige Öffnung der Schleusen für Masseneinwanderung und Flüchtling-Dschihad, sondern auch die endgültige Durchsetzung der ‚Flüchtlingsquoten‘ zur zielgerichteten Abschaffung nationalstaatlicher Souveränitäten in Europa.
Bevor er sein Projekt so richtig ins Werk setzt, muss Sebastian Kurz Farbe bekennen und offenlegen, auf welcher Seite dieses Kulturkampfes er steht. Ansonsten werden seine sieben Forderungen zur gefährlichen Zahlenmagie für Österreich.“
Text: Martha Burger-Weinzl
Bild: oevp.at/ECFR (Screenshot)