
(Rom) Der Besuch liegt bereits zwei Wochen zurück, dennoch ist darauf zurückzukommen. Am 17. Februar besuchte Papst Franziskus die römische Universität Roma Tre. 1992 gegründet, ist Roma Tre die jüngste der staatlichen Universitäten Roms. Sollten die Festredner, die zur Eröffnung des Akademischen Jahres eingeladen werden, Aussagekraft für eine Richtungsbestimmung haben, dann ist diese eindeutig im linken Spektrum zu verorten. Eine nennenswerte Ausnahme bildete nur Papst Johannes Paul II., der das Studienjahr 2001/2002 eröffnete. Papst Franziskus erteilte den Studenten 45 Minuten lang Handlungsanleitungen für Dialog, Globalisierung und Masseneinwanderung wie sie Barack Obama, Angela Merkel oder François Hollande nicht anders erteilen. Jesus und den christlichen Glauben erwähnte das katholische Kirchenoberhaupt kein einziges Mal. Wodurch unterscheidet sich die Agenda von Papst Franziskus vom globalistischen Mainstream linksliberaler Eliten? An der Universität Roma Tre jedenfalls durch gar nichts.
Vatikan veröffentlicht Rede, die der Papst aber nie gehalten hat
Die Ansprache des Papstes wurde auf der Internetseite des Heiligen Stuhls in mehreren Sprachen veröffentlicht, neben italienisch auch auf französisch, portugiesisch und sogar auf deutsch. Der Text stellt Jesus in den Mittelpunkt und wirkt durch eine persönliche Note besonders authentisch. Er stellt ein schönes Bekenntnis vor Universitätsprofessoren und Universitätsstudenten zum fleischgewordenen Gott dar. Nur: Papst Franziskus hat diese Rede nie gehalten.
Man wird nun sagen, daß es für Franziskus „üblich“ sei, vorbereitete Texte beiseite zu legen und frei zu sprechen. Mag sein. Eine Sache ist, frei sprechen zu wollen, eine ganz andere aber, mit dem vorbereiteten Text auch die darin enthaltenen Gedanken abzulegen. Das „Weglegen“, wie es in Roma Tre geschehen ist, ist ganz wörtlich zu nehmen.
Vier Studenten durften dem Papst Fragen stellen. Wie üblich waren diese Fragen vorher dem Heiligen Stuhl vorgelegt worden. Die Ansprache des Papstes war als Antwort auf diese Fragen formuliert worden. Franziskus bestätigte, daß er die Fragen bereits „vorher gelesen“ habe. Er hielt, als er ans Rednerpult trat, das Redemanuskript in die Höhe, zeigte es den Anwesenden und sagte, er werde es nicht vortragen, sondern dem Rektor übergeben. Der Papst wörtlich:
„Das ist eine überlegte, durchdachte, vorbereitete Rede, um auf die Fragen zu antworten, aber ich möchte ein bißchen spontan antworten, weil mir das besser gefällt.“
Mit anderen Worten: Dem Papst gefielen die Antworten nicht, die seine Mitarbeiter an der Kurie für ihn ausgearbeitet hatten.
Was also sagte der Papst wirklich in Roma Tre?
Jedenfalls nichts, was mit Jesus Christus oder dem katholischen Glauben zu tun hätte, jedenfalls nicht in einem direkten und erkennbaren Zusammenhang. Weder erwähnte er Gott, ob Vater, Sohn oder Heiligen Geist, noch sprach er von der Kirche, dem Evangelium oder dem christlichen Bekenntnis.
Franziskus trat vielmehr als Soziologe und Politiker vor die Studenten, manche würden sogar von einem „Zeitgeistphilosophen“ sprechen. Er sprach über Soziologie; über Gewalt in der Sprache; über die „zentrale Bedeutung“ des Dialogs; über fehlenden Dialog als Ursache für Krieg; darüber, daß eine Universität, an der nur eine Meinung gelehrt werde, „keine Universität ist“, sondern eine „Ausbildungsstätte für Ideologen“; er sprach über die Einheit, die anzustreben sei, die aber eine Einheit in der Vielfalt sein müsse, denn Uniformität zerstöre die Einheit; er sprach über die Globalisierung, die gut sei, aber die Einheit in der Vielfalt suchen müsse, denn es gebe ein „Recht, anders zu sein“; über die Jugendarbeitslosigkeit, die dazu führe, daß junge Menschen sich islamischen Terrororganisationen anschließen, um ihrem Leben „einen Sinn zu geben“; und er sprach vor allem über die Einwanderung, die Folge der Ausbeutung der Dritten Welt sei; die Migranten kämen in die reichen Länder, weil diese die armen Länder ausgebeutet haben, und daher dort Hunger herrsche und keine Arbeit sei; die Einwanderer kämen dann in die reichen Länder, wo sie „wieder ausgebeutet“ werden; Einwanderer „bringen eine Kultur mit, das ist ein Reichtum für uns“; er bezeichnete Schweden als vorbildliches Einwanderungsland, es habe viele Lateinamerikaner während der Militärdiktaturen aufgenommen, die seien nach Schweden gekommen und hätten „am nächsten Tag schon ein Haus und Arbeit“ gehabt; und noch einmal über die Ausbeutung, die aus dem Mittelmeer einen „Friedhof“ der Migranten gemacht habe; es sei notwendig, so der Papst, Einwanderer „Willkommen zu heißen, zu begleiten, zu integrieren“, dann brauche „niemand Angst zu haben“.
Migration Folge der Ausbeutung, islamischer Terrorismus Folge der Ausgrenzung durch die Europäer
Die vorbereitete Rede im Umfang von maximal 15 Sprechminuten ersetzte Papst Franziskus durch 45 Minuten spontaner Rede. Trotz der dreifachen Redezeit gelang es ihm, Jesus, den christlichen Glauben, Gott und die Kirche nicht einmal zu erwähnen. Durch das Beiseitelegen der vorbereiteten Rede schaffte es der Papst, den christlichen Glauben und die Religion insgesamt beiseite zu legen. Der Papst sprach zu den Professoren und den Studenten als eine Art „Meister“, als Politiker, als Soziologe, aber weder als Religionsvertreter noch als Mann Gottes.
Um es auf den Punkt zu bringen. Zu den Themen Massenmigration und islamischem Terrorismus sagte der Papst: Schuld an der Massenmigration ist die Ausbeutung armer Länder durch den reichen Westen; Schuld daran, daß junge Muslime in den Nahen Osten gehen und sich Terrororganisationen anschließen, ist die Jugendarbeitslosigkeit; Schuld daran, daß Muslime in Europa Attentate verüben, ist die Weigerung der europäischen Völker, die Einwanderer zu integrieren.
Als Kontrastprogramm zur durch und durch weltlich durchtränkten Rede des Papstes in Roma Tre drängt sich die Stelle 8,34–38 des Markusevangeliums auf.
Der Universitätssprecher kündigte zudem am Beginn als Programmpunkt die Segnung der Universitätskapelle durch den Papst an. Doch waren, wie für solche Fälle üblich, weder der Kardinalvikar für Rom noch sonst wer in liturgischen Gewändern zugegen. Der Papst hielt seine freie Rede, nahm ein kurzes Bad in der Menge und kehrte in den Vatikan zurück. Es wurde weder eine Kapelle noch sonst wer gesegnet. Es wurde kein Gebet gesprochen, und auch die sonst übliche Aufforderung des Papstes „Betet für mich“ fehlte.
In der vorbereiteten Rede hätte es am Ende geheißen:
„Ich danke euch von Herzen für diese Begegnung und für eure Aufmerksamkeit. Die Hoffnung möge das Licht sein, das euer Studium und euer Engagement stets erleuchte. Auf jeden von euch und auf eure Familien rufe ich den Segen des Herrn herab.“
Im „wirklichen Leben“ war keine Rede vom „Segen des Herrn“ und von den „Familien“. Franziskus endete wie folgte:
Schweden als vorbildliches Einwanderungsland, „dann gibt es keine Gefahr“
Die islamistischen Attentäter in Europa seien „zwar Söhne von Einwanderern, aber in Europa geboren“. Die Attentäter von Belgien [März 2016] „waren Belgier“, aber sie seien „ghettoisiert anstatt integriert“ worden. Dem stellte der Papst Schweden als Einwanderungsvorbild entgegen. Schweden habe zehn Prozent „Neuschweden“, dort funktioniere alles. „Sie verstehen Willkomen zu heißen“. Wo es „Willkommen heißen, begleiten und integrieren gibt, gibt es keine Gefahr. Man empfängt eine Kultur und gibt eine Kultur. Da ist keine Gefahr. Das ist meine Antwort auf die Frage nach der Angst.“
„Ich übergebe dem Rektor meine vorbereitete Rede auf die Fragen der Studenten, aber das ist eine andere Sache.“ Im allgemeinen Gelächter fügte er hinzu: „Das mag nützlich sein, um nachzudenken. Danke. Universität: Das ist Dialog in der Diversität! Vielen Dank.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube/Vatican.va
Papst Franziskus äussert klare Worte zu so ziemlich allen weltlichen Dingen, aber zu den Dubia schweigt er hartnäckig.
Mühe mit der katholischen Tradition hat Franziskus schon lange.
Politik machen schon genug, doch den „Job“ des Papstes kann nur einer wahr nehmen. Erstaunlich, dass sich eine kriselnde Kirche um Abwegiges kümmert, anstatt um die Konsolidierung des verlustig gehenden Glaubens. Der Irrtum liegt in der Bindung des Glaubens an gesellschaftspolitische Modelle und Theorien.
Ich finde, der Vorwurf sollte weniger das „Politikmachen“ per se sein, sondern die Art der Politik, der Bergoglio da das Wort redet! Gegen eine christliche Agenden betreibende Ansprache, und wäre sie noch so „politisch“, wäre weit weniger einzuwenden. Auch Levebvre war alles andere als apolitisch. Der Papst als Sprachrohr der Masonisten hingegen ist eine völlig neue Qualität des Verfalls.
Um ein „würdevoll-sakrales Auftreten“ geht es bei diesem Papst schon lange nicht mehr; aber er sollte als Stellvertreter Christi auch vom Herrn sprechen, ob gelegen oder ungelegen. Das ist seine Aufgabe. Von den Dummheiten seiner politischen Stellungnahmen wollen wir hier nicht sprechen; die stehen auf einem anderen Blatt (der Peinlichkeiten), richten aber enormen Schaden unter den Katholiken an.
Denselben Mumpitz, den anzuhören man seit langem allenthalben ausgesetzt ist, darf man nun auch noch vom Papst vernehmen. Und er sagt tatsächlich nichts Neues. Diese Ideologeme sind nicht nur falsch und gefährlich irreführend, ich bin dieser wirklich überdrüssig. Die Kirche sei ein Hort der Wahrheit und wenigstens der Klugheit. Pseudomoralisches Möchtegern-Weltverbesserer-Geschwätz gibt es bereits mehr als genug. Die Amntskirche ist inzwischen bis in ihre Spitze unterwandert und verkommen. Ein Trost bleibt immerhin, daß diese Schreibtisch- und Stuhlkreis-Revolutionäre in der Mehrzahl alle alt sind. Noch allerdings müssen wir durchhalten – und allmählich den Jugendwahnsinnigen dieser Generation ihr geistiges und körperliches Alter deutllicher vor Augen halten. Leisten wir Widerstand, den modernistischen Ewiggestrigen darf ihr Werk nicht noch im letzten Atemzug gelingen!
@ Martin Eisel, Sie fragen: Muss ein Papst partout immer als „Stellvertreter“ auftreten? … Es muss doch nicht immer würdevoll-sakral zugehen…
Ich muss Ihre Frage mit einem eindeutigen Ja beantworten, Er ist der Stellvertreter Christi, er handelt (oder besser er sollte) nie im eigenen Namen, sondern immer im Namen Christi
Diese Bindung an Christus ist so stark, dass dieser zum ersten Papst Petrus sagte, was Du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein und, was Du lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein. Dies hat mit dem von Ihnen offensichtlich eher abschätzig gebrauchten Eigenschaftswort „würdevoll – sacral“ nichts zu tun. Es ist seine Pflicht so zu handeln. Er hat sie mit seiner Papstwahl angenommen .
Ich muss dazu sagen, ich rede hier von einer päpstlichen Amtsauffassung, die ideal ist und die ich seinen Vorgängern
zuschreiben kann. Bei dem jetzigen Papst aber vermisse ich diese Amtsauffassung sehr oft. Sein Handeln als Stellvertreter Christi auf Erden ist für Gläubige eher nicht
nachzuvollziehen. Mir scheint jedoch, dass die Ungläubigen – wie beispielhaft Scalfari ‑seine Sprache besser verstehen.
Aber Christus spricht immer von Gott und dem Himmelreich, Bergoglio dagegen nur ausnahmsweise – obwohl es die erste Pflicht eines Papstes ist, die Menschen zu Gott zu führen, also bevorzugt über Gott und das Himmelreich zu sprechen.
Ein Gewerkschaftsvertreter redet in seiner Funktion über Arbeitnehmerfragen, ein Mitglied des Arbeitgeberverbands redet aus seiner Perspektive heraus.
Sollte da von einem Kirchenvertreter und dazu noch dem höchsten nicht erwartet werden können, dass er wenigstens ansatzweise von dem redet, was seine Aufgabe in dieser Welt ist?
Da es schon genug Politiker gibt, muss Franziskus diese Gilde nicht noch um seine Person erweitern.
Unabhängig von allen theologischen Fragen und Aspekten:
Diesem Papst mangelt es an fundierten politischen und gesellschaftlichen Kenntnissen über das jeweilige Land, zu dem er sich äußert.Sein Geschwafel über Schweden, das gerade in den letzten zehn Jahren massive Gewalt-Probleme aufweist, welche die muslimische Immigration dem Land beschert/e, ist erschreckend. Erschreckend sind auch seine Schuldzuweisungen an die europäischen Adressaten, die außer Kenntnismängeln eine gnadenlose Verhöhnung der Opfer darstellen.
Francesco, ma d’on sta la tua misericordia?
Fazit: Der Mehrheit der Kardinäle mangelte es im vergangenen Konklave offenbar an Verstand, der auch eine Gabe des Heiligen Geistes ist.
Dr. Juliana Bauer
Offengestanden verstehe ich nicht, wie dieser Bergoglio zum Papst gewählt werden konnte.
Es geht wieder nur darum die Kirche ein Stück weit mehr an die Welt und ihre Politik anzubiedern. Alle Aktionen in diesem Pontifikat zielen darauf ab, katholisches Denken und Handeln auszulöschen und durch strategische Neubesetzungen auch in der Zukunft zu unterbinden.
Ein Narr wer nicht erkennt, wessen Geist hier wirkt.
Das öffentlich ein anderer Text publiziert wird, zeigt die Zweigleisigkeit auf, mit der gehandelt wird. Das Volk soll in Sicherheit sich wiegen und wie im Land Schweden, das so ideal vermittelt wird, die Realität anders aussieht als die schönen Worte, so ist auch die Realität in diesem Pontifikat eine andere als die, die publiziert wird.
Den islamischen Terrorismus in Europa auf mangelnde Integration der Einwanderer zu schieben ist nicht nur haarsträubend falsch, sondern auch ein Schlag ins Gesicht unserer Eltern und Großeltern, die sich für Afrika die „Seele aus dem Leib“ gespendet haben.
Jetzt, wo die „katholische Kirche“ nicht einmal mehr hinter ihren tradierten „Ritualen“ die Fassade der „Gottverbundenheit“ aufrechterhält, hat sich der ganze Laden – zumindest in den „oberen Regionen“ – endgültig als leitendes bzw. vollstreckendes Organ der Neuen Weltordnung mit ihrer hirnwäscheartigen Ideologie offenbart.
Ist das Wort des „Papstes“ nicht die höchste Richtschnur seiner ganzen „Kirche“? Soll das bedeuten, dass man jetzt die päpstlichen Gemächer zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert und den „Flüchtlingen“ durch die Reichtümer ein wohlhabendes Leben finanziert? Das wäre doch mal konsequent.
Wenn er sich als nicht so konsequent erweisen sollte, dann sind seine Reden auch nur wieder folgenlose Propaganda. Und es ist doch besser, wenn man im Geschwätz sich nicht auch noch auf Gott und die Heiligen beruft, nicht wahr?
Ich empfehle hierzu mal Solofjoffs „Erzählung vom Antichristen“; der nimmt es ja mit dem Christentum auch nicht mehr so genau…