
(New York) Ein Kinofilm bringt die vergessene Geschichte des blutigen mexikanischen Bürgerkriegs auf die große Leinwand. Und damit zurück ins allgemeine Bewußtsein. Der Kampf der katholischen Cristeros gegen das antiklerikale Regime unter freimaurischer Führung wird in den Schulbüchern nicht erwähnt. Es ist der Griff zur Fachliteratur notwendig und selbst dort sind ausgewogene Darstellungen rar.

Dabei ist der mexikanische Bürgerkrieg durchaus mit dem Spanischen Bürgerkrieg der 30er Jahre zu vergleichen. Die Kämpfe dauerten von 1926 bis 1929. Ausgelöst wurden sie durch die antikatholische Gesetzgebung von Staatspräsident Plutarco Elias Calles, der von den Vereinigten Staaten von Amerika und der Freimaurerei unterstützt wurde, der er selbst angehörte. Die katholischen Cristeros, gerne als „Bauernmilizen“ bezeichnet, kämpften für die „libertad religiosa“, die Religionsfreiheit und stellten sich unter den Schutz der Gottesmutter von Guadalupe.
Präsident Calles und seine Logenbrüder erklärten „die Kirche für alle Probleme Mexikos verantwortlich“. Mit dieser Begründung vergriff sich der Staat am Kircheneigentum, enteignete alle Klöster und beschlagnahmte die Stiftungen der Bistümer und Pfarreien. Um dies durchführen zu können, wurden zuvor alle religiösen Orden aufgelöst und verboten. Das gleiche Schicksal erlitt das katholische Schulwesen. Der Staat machte mit einem Gesetz alle katholischen Schulen zu Staatsschulen. „Der billigste Weg, um sich auf Kosten anderer zu bereichern“, wie der mexikanische Historiker Hector Ruiz Conas schrieb.

Die Priesterseminare wurden aufgelöst und deren Gebäude und Besitzungen, mit denen sie unterhalten wurden, vom Staat einkassiert. Priestern und Ordensleuten wurde verboten, in der Öffentlichkeit den Talar oder das Ordenskleid zu tragen. Mexikanische Priester erlitten damals das Martyrium für ihr Priesterkleid. Das freimaurerische Regiment legte eine Höchstzahl für Priester fest. Für ganz Mexiko sollten nur mehr 300 Priester ihr Amt ausüben dürfen.
Wer öffentlich Gott oder Christus erwähnte, auch nur in traditionellen Grußformeln wurde mit Geldstrafen belegt. Staatsbeamten mußten Gott und der Kirche abschwören oder sie wurden entlassen. Als die Katholiken die Unterdrückung nicht länger hinnahmen und der Aufstand der Cristeros losbrach, reagierte das Regime in manchen Gegenden mit der Hinrichtung derer, die ihre Kinder taufen ließen, kirchlich heirateten oder auch nur ein Skapulier trugen.
Der Schlachtruf der Cristeros lautete „Viva Cristo Rey!“ (Es lebe Christus König). Die katholische Kirche hat zahlreiche Märtyrer jener Zeit selig- und heiliggesprochen.
Der Regisseur Dean Wright bringt nun die Cristiada, den Kampf der mexikanischen Cristeros in die Kinos. Unter den Schauspielern finden sich Andy Garcia, Eva Longoria, Peter O’Toole, Bruce Greenwood, Oscar Isaac und Bruce McGill. Die Filmmusik komponierte James Horner. Der deutsche Filmstart ist noch nicht bekannt.
(Giuseppe Nardi, Bilder: Wikicommons)