Ein neuer Bischof der Tradition – und zwei Exkommunikationen

Die Enthüllung


Erzbischof Mpundu weihte Pater Anthony Ward heimlich im März 2024 zum Bischof. Nun erklärte das römische Glaubensdikasterium, daß beide Bischöfe der Exkommunikation latae sententiae unterliegen.
Erzbischof Mpundu weihte Pater Anthony Ward heimlich im März 2024 zum Bischof. Nun erklärte das römische Glaubensdikasterium, daß beide Bischöfe der Exkommunikation latae sententiae unterliegen.

Die alt­ri­tu­el­le Gemein­schaft Ser­vi Sanc­tae Fami­liae ent­hüll­te vor kur­zem, daß ihr Grün­der und Obe­rer, Pater Antho­ny Ward, am 19. März 2024 heim­lich zum Bischof geweiht wur­de – ohne päpst­li­ches Mandat.

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Am 19. März 2024 spen­de­te der eme­ri­tier­te Erz­bi­schof von Lusa­ka, Msgr. Tele­spho­re Geor­ge Mpun­du, Pater Antho­ny Ward die Bischofs­wei­he nach dem über­lie­fer­ten Römi­schen Ritus.
Msgr. Mpun­du wur­de 1972 zum Prie­ster und fünf­zehn Jah­re spä­ter zum Bischof geweiht. Ab 1987 war er Bischof der Diö­ze­se Mba­la in Sam­bia. 2004 ernann­te ihn Papst Johan­nes Paul II. zum Erz­bi­schof­ko­ad­ju­tor für die Erz­diö­ze­se Lusa­ka. 2006 wur­de Msgr. Mpun­du Erz­bi­schof von Lusa­ka. Zwei Amts­pe­ri­oden war er auch Vor­sit­zen­der der Sam­bi­schen Bischofs­kon­fe­renz.
2018 wur­de Msgr. Mpun­du, erst 70 Jah­re alt, von Papst Fran­zis­kus eme­ri­tiert. Grün­de für die­sen Schritt wur­den nicht genannt.

Pater Antho­ny Ward ist ein ehe­ma­li­ges Mit­glied der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. (FSSPX). Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re weih­te ihn zum Prie­ster. 1977 grün­de­te Pater Ward in Colo­ra­do in den USA die Gemein­schaft Ser­vants of the Holy Fami­ly (Ser­vi Sanc­tae Fami­liae, Die­ner der Hei­li­gen Fami­lie). Die Gemein­schaft ist dem über­lie­fer­ten Römi­schen Ritus ver­pflich­tet und bekennt sich zum unver­kürz­ten tra­di­tio­nel­len katho­li­schen Glauben.

Nach­dem 1988 das Motu pro­prio Eccle­sia Dei erlas­sen wur­de, unter­hielt die Gemein­schaft Kon­takt mit der damals zustän­di­gen Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei. Zu einer vol­len Ein­heit mit Rom kam es offen­bar aber nicht. Nach­dem Bene­dikt XVI. zurück­ge­tre­ten und Fran­zis­kus zum Papst gewählt wor­den war, erklär­te der zustän­di­ge Orts­bi­schof Msgr. Micha­el John Sher­i­dan 2013, daß die Gemein­schaft sich nicht in der vol­len Ein­heit mit der Diö­ze­san- oder Welt­kir­che befinde.

Obwohl Erz­bi­schof Mpun­du Pater Ward geheim ohne päpst­li­ches Man­dat zum Bischof geweiht hat­te, wur­de der Wei­he­akt in Rom bekannt. Nun teil­te Kar­di­nal Vic­tor Manu­el „Tucho“ Fer­nan­dez, Prä­fekt des römi­schen Glau­bens­dik­aste­ri­ums, den bei­den Bischö­fen mit, daß sie sich durch die uner­laub­te („illi­cit“) Hand­lung die Exkom­mu­ni­ka­ti­on latae sen­ten­tiae zuge­zo­gen haben.

Die Ent­hül­lung erfolg­te am 16. Novem­ber durch Bischof Ward per­sön­lich. Er gab bekannt, daß sowohl er als auch Erz­bi­schof Mpun­du von Rom benach­rich­tigt wur­den, der Exkom­mu­ni­ka­ti­on zu unterliegen.

Erz­bi­schof Mpun­du nahm bis­her nicht dazu Stel­lung. Auf der Inter­net­sei­te der Ser­vants of the Holy Fami­ly fin­det sich noch kein Hin­weis auf die Bischofs­wei­he, sehr wohl aber auf deren Face­book-Sei­te.

Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò, selbst exkom­mu­ni­ziert, schrieb vor zwei Tagen auf X:

„Ein tra­di­tio­na­li­sti­scher Bischof wird exkom­mu­ni­ziert.
Ein DJ-Prie­ster wird dafür gelobt, daß er eine Kathe­dra­le in eine Tanz­flä­che ver­wan­delt.
Ein Mann, der für die Wei­he von Frau­en ein­tritt, wird zum Bischof erho­ben.
Ein Bischof, der die Keusch­heit ver­tei­digt, wird wie ein haß­er­füll­ter Straf­tä­ter behan­delt.
Indi­ge­ne Ritua­le zu Ehren der Erde wer­den in die Lit­ur­gie inte­griert, wäh­rend die alte Mes­se als toxisch gilt.
Hun­der­te katho­li­sche Kin­der wer­den ent­führt, und die Kir­che kann kaum mehr tun, als zum Gebet auf­zu­for­dern.
Miß­brauchs­op­fer müs­sen gegen die vati­ka­ni­sche Büro­kra­tie kämp­fen, damit ihr Leid über­haupt aner­kannt wird.
Es gibt eine ‚Kir­che‘, die unter blau­en Lich­tern tanzt, hei­li­ges Gras ver­brennt, um die Mut­ter Erde zu ehren, Pro­te­stan­ten für ihre Prie­ste­rin­nen lobt und die Leh­re wie eine Stim­mungs­ta­bel­le behan­delt, die von syn­oda­len Bera­tern umge­stal­tet wer­den kann.
Und es gibt eine ande­re, katho­li­sche Kir­che, die noch glaubt, daß der Glau­be unver­än­dert über­lie­fert wer­den muß, durch ech­te Bischö­fe, ech­te Prie­ster und ech­te Mär­ty­rer, auch wenn Rom sei­ne Zen­su­ren den fal­schen Per­so­nen und sei­ne Zunei­gung den fal­schen Anlie­gen schenkt.
Nur eine die­ser bei­den Rea­li­tä­ten kann die Reli­gi­on der Apo­stel sein.
Die ande­re benutzt ledig­lich die Gebäude.“

Erz­bi­schof Viganò selbst wur­de im Zuge eines römi­schen Ver­fah­rens am Glau­bens­dik­aste­ri­um wegen der feh­len­den Aner­ken­nung von Papst Fran­zis­kus exkommuniziert.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Ser­vants of the Holy Fami­ly/​Face­book (Screen­shot)

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