
Das Presseamt des Vatikans gab heute bekannt, daß Papst Leo XIV. den Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Víctor Manuel „Tucho“ Kardinal Fernández, zu einer Audienz empfangen hat. Hat Leo XIV. etwa seinen Widerstand gegen das umstrittene Dokument Fernández‘ aufgegeben?
Am 3. Juli kündigte Kardinal Fernández ein Dokument zu „verschiedenen marianischen Themen“ an. Dieses, noch aus der bergoglianischen Ära stammende, Dokument soll darauf abzielen, das Phänomen „unkontrollierter“ Marienerscheinungen unter Kontrolle zu bringen.
Trotz des beträchtlichen Drucks, der auf ihn ausgeübt wurde, zeigte sich Leo XIV. nicht bereit, das von Fernández ausgearbeitete Dokument einfach durchzuwinken. Vielmehr verlangte der Papst Klarstellungen – ob diese rein sprachlicher oder auch inhaltlicher Natur sind, bleibt bisher unklar.
Das heutige Marienfest, das dem Gedächtnis der sieben Schmerzen Mariens gewidmet ist, könnte darauf hindeuten, daß Leo XIV. das Dokument in einer modifizierten Fassung akzeptiert und möglicherweise heute unterzeichnet hat. Bis zur offiziellen Veröffentlichung bleibt dies jedoch Spekulation.
Das Hauptinteresse der Beobachter richtet sich vielmehr auf die Person von Kardinal Fernández. Wird er sein Amt behalten, oder wird er von Leo XIV. ersetzt? „Tucho“ Fernández, der engste Vertraute des verstorbenen Papstes Franziskus und Autor mehrerer der umstrittensten Dokumente jenes Pontifikats, gilt als ein Gradmesser dafür, inwieweit Leo XIV. sich vom bergoglianischen Erbe distanzieren will. Bisher gibt es keinerlei Anzeichen, daß Fernández demnächst eine neue Aufgabe, möglicherweise gar außerhalb des Vatikans, zugeteilt werden könnte.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)
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