
(Rom) Gestern wurde in Rom das Instrumentum laboris 2 der Synodalitätssynode veröffentlicht, das Arbeitspapier, das Grundlage der Arbeiten des zweiten Teils dieser Synode sein wird, die im kommenden Oktober stattfinden wird. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Zusammensetzung der zehn Studiengruppen bekanntgegeben, die Papst Franziskus im vergangenen Februar unter Berufung auf den zusammenfassenden Schlußbericht (RdS) des ersten Teils der Synodalitätssynode angeordnet hatte. Das Generalsekretariat der Synode legte im März die entsprechende Arbeitsgrundlage vor. Das erklärte Ziel der Synode ist die Etablierung einer „synodalen Kirche“.
Jede dieser Studiengruppen widmet sich einem bestimmten Thema, hat dieses zu untersuchen und die Ergebnisse im Oktober bei der Synodenvollversammlung zu präsentieren. Die Synodalitätssynode, von Franziskus ursprünglich auf 2023/2024 veranschlagt, wurde von ihm bis Juni 2025 verlängert.
Die fünfte Studiengruppe hat sich mit „einigen theologischen und kirchenrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit bestimmten Amtsformen“ zu befassen. Erstaunlicherweise wurde diese Studiengruppe, im Gegensatz zu den anderen, nicht eingesetzt. Gestern wurde dazu folgendes bekanntgegeben:
„Gruppe 5
einige theologische und kirchenrechtliche Fragen rund um spezifische Formen des Dienstes (RdS, 8 und 9)Die Vertiefung der anstehenden Fragen – insbesondere die Frage der notwendigen Beteiligung von Frauen am Leben und an der Leitung der Kirche – wurde dem Dikasterium für die Glaubenslehre unter der Koordination des Sekretärs für die Abteilung Glaubenslehre, Monsignore Armando MATTEO, und im Dialog mit dem Generalsekretariat der Synode anvertraut. Das Dikasterium hat die Studie gemäß den in seiner eigenen Geschäftsordnung festgelegten Verfahren im Hinblick auf die Veröffentlichung eines spezifischen Dokuments eingeleitet.“
Franziskus ändert die Spielregeln, wie es ihm gefällt. Was aber bedeutet die jüngste Änderung? Erstens: Franziskus will in dieser Frage, in der progressive Kreise massiven Druck auf ihn ausüben, das Heft des Handelns in der Hand behalten. Das „deutsche Schisma“ des Synodalen Wegs läßt schließlich grüßen. Das entspricht seinem Charakter und er will sich dabei von niemandem in die Karten schauen lassen. Zweitens legt er die Vorbereitungen und Ausarbeitungen in die Hand seines Ziehsohnes und Lieblingsprotegés Victor Manuel Fernández, genannt Tucho, jenem Porno-Kardinal, der Homo-Paare segnet, dessen verheerendes Wirken seit seiner Ernennung zum Präfekten des Glaubensdikasteriums im Sommer 2023 die Kirche erschüttert. Das öffentlichkeitswirksame Verhalten des Glaubensdikasteriums darf seither – groteskerweise – zumindest als heteropraktisch bezeichnet werden.
Die Frage nach dem Frauendiakonat, den Diakoninnen als Einfallspforte zum Weihesakrament, liegt in Franziskus treuest ergebenen, aber ansonsten höchst unzuverlässigen Händen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL