Papst Franziskus wird den Angelus nicht öffentlich beten

Der zweite Tag im Krankenhaus


Papst Franziskus ernannte zum 1. März Sr. Raffaella Petrini zur ersten Regierungschefin des Vatikanstaates (Archivbild)
Papst Franziskus ernannte zum 1. März Sr. Raffaella Petrini zur ersten Regierungschefin des Vatikanstaates (Archivbild)

Papst Fran­zis­kus wird am Sonn­tag nicht öffent­lich den Ange­lus beten, dies gab das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt bekannt. Fran­zis­kus befin­det sich seit gestern in der Gemel­li-Kli­nik in Rom. Dort wur­de mit einer „phar­ma­ko­lo­gi­schen The­ra­pie“ begonnen.

Auf­grund von mikro­bio­lo­gi­schen Befun­den, so das Pres­se­amt des Hei­li­gen Stuhls, wur­de die The­ra­pie­rung „leicht ver­än­dert“. Labor­tests, die heu­te durch­ge­führt wur­den, „zei­gen eine Ver­bes­se­rung eini­ger Wer­te“ im Ver­gleich zu gestern.

Am Sams­tag mor­gen „emp­fing er die hei­li­ge Eucha­ri­stie“ und ver­brach­te den Vor­mit­tag „mit Gebet und Lesen“.

„Um die Gene­sung zu erleich­tern“ wur­de Fran­zis­kus von den behan­deln­den Ärz­ten „abso­lu­te Ruhe“ ver­ord­net. Aus die­sem Grund wird Fran­zis­kus am Sonn­tag nicht öffent­lich den Ange­lus beten.

Fran­zis­kus wur­de, so heißt in der Pres­se­er­klä­rung wei­ter, über die zahl­rei­chen Gene­sungs­wün­sche und „Bot­schaf­ten der Nähe und Zunei­gung“ informiert.

Dazu gehö­ren auch die Wün­sche amtie­ren­der und ehe­ma­li­ger sozia­li­sti­scher latein­ame­ri­ka­ni­scher Prä­si­den­ten wie Evo Mora­les (Boli­vi­en) und Miguel Díaz Cenal Ber­mú­dez (Kuba). Fran­zis­kus hat­te mehr­fach jene, die nicht glau­ben und nicht beten (kön­nen), auf­ge­for­dert, zumin­dest eine „bue­na onda“ zu schicken, eine „gute Welle“.

Fran­zis­kus selbst, so das Pres­se­amt, habe sei­ne Dank­bar­keit für die guten Wün­sche zum Aus­druck gebracht und dar­um gebe­ten, „wei­ter­hin für ihn zu beten“.

Die Ein­lie­fe­rung in das Kran­ken­haus war not­wen­dig gewor­den, weil sich die Bron­chi­tis, an der Fran­zis­kus seit Monats­be­ginn lei­det, in den Tagen zuvor ver­schärft hat­te. Die in der Gemel­li-Kli­nik durch­ge­führ­ten Unter­su­chun­gen bestä­tig­ten eine „Infek­ti­on der Atem­we­ge“ mit „leich­tem Fieber“.

Inof­fi­zi­ell wur­de von vati­ka­ni­schen Ver­tre­tern gegen­über Medi­en erklärt, der Papst sei „gelas­sen, gut gelaunt und lese auch eini­ge Zei­tun­gen“, so die staat­li­che ita­lie­ni­sche Pres­se­agen­tur ANSA.

Kurz vor sei­ner Ein­lie­fe­rung hat­te Fran­zis­kus noch Medi­en­ver­tre­ter in Audi­enz emp­fan­gen: Mark Thomp­son, den Chef und Vor­stands­vor­sit­zen­den von CNN und mit ihm Chi­sto­pher Lamb, den Vati­kan-Kor­re­spon­den­ten von CNN. CNN ist ein zen­tra­ler Akteur der media­len Anti-Trump-Front.

Lamb schrieb anschlie­ßend an die Audienz: 

„Jetzt schien Fran­zis­kus für mich gei­stig sehr wach zu sein, er hat­te aber offen­sicht­lich län­ge­re Zeit Schwierigkeiten.“

Heu­te vor­mit­tag hat­te Vati­can­News bereits vor dem vati­ka­ni­schen Pres­se­amt berich­tet, daß die erste Nacht, die das Kir­chen­ober­haupt im Kran­ken­haus ver­brach­te, „ruhig“ ver­lau­fen ist.

Die Regie­rungs­ge­schäf­te lau­fen unter­des­sen aber wei­ter. So wur­de, wie schon frü­her ange­kün­digt, Sr. Raf­fa­el­la Pet­ri­ni FSE zur neu­en Regie­rungs­chefin des Staa­tes der Vati­kan­stadt ernannt. Es ver­steht sich von selbst, daß sie „die erste Frau“ ist, die die­ses Regie­rungs­amt über­nimmt. Sr. Pet­ri­ni war bereits bis­her Gene­ral­se­kre­tä­rin des Gover­na­torats (Regie­rung) des Vati­kan­staa­tes. Die Ordens­frau wird am 1. März ihr neu­es Amt antreten.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati­can­Me­dia (Screen­shot)

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