Von Wolfram Schrems*
Univ.-Prof. a. D. Dr. Andreas Sönnichsen, gebürtig aus Hamburg, wohnhaft in Salzburg, ist Facharzt für Innere Medizin und war nach einer respektablen Laufbahn von 2018 bis 2022 Leiter der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin am Zentrum für Public Health an der Medizinischen Universität Wien. Er ist politisch in Deutschland bei der Basisdemokratischen Partei Deutschlands (dieBasis) tätig. Er war einer der wenigen Ärzte in Österreich, die sich öffentlich gegen den Corona-Terror gestellt haben. Schon im Frühjahr 2020 forderte er eine Berücksichtigung der Kollateralschäden der Maßnahmen. Er kritisierte die übereilt zugelassenen „Impfstoffe“. Er gründete die Wissenschaftliche Initiative Gesundheit für Österreich.
Heuer brachte Sönnichsen seine höchstpersönliche „Aufarbeitung“ der Coronakrise heraus. Er berichtet über seine Kündigung, Disziplinar- und Strafverfahren, Dialogverweigerung, unbeantwortete Briefe und mediale Verleumdung. Das alles ist sehr schmerzhaft zu lesen.
Professor Sönnichsen verfaßte kein religiös oder theologisch akzentuiertes Buch. Es beruht auf gutem Willen, gesundem Menschenverstand, politischer Erfahrung und wissenschaftlicher Bildung. Es wird aus diesen Gründen auch den Lesern einer katholischen Netzseite empfohlen.
Wissenschaftliches und Autobiographisches
Umfangreich stellt Sönnichsen Fakten zur wirklichen Gefährlichkeit von COVID dar. Schon sehr bald, nämlich im März 2020, als der erste „Lockdown“ verhängt wurde, obwohl die erste – kleine – Welle bereits am Verebben war, sei bekannt gewesen, daß COVID nicht gefährlicher als die Influenza ist (34). Sönnichsen analysiert die Todesfallrate in bezug auf Lebensalter, Vorerkrankungen und weitere Risikofaktoren. Er kommt auf den Schwindel von der „Überlastung der Krankenhäuser“ (51) zu sprechen und auf den desaströsen „Abschied von der Wissenschaft“, d. h. auf die unwissenschaftliche Dialogverweigerung und die Bekämpfung von abweichenden Wissenschaftlern (57). Sönnichsen erzählt vom Netzwerk für evidenzbasierte Medizin, von der Plattform Respekt und dem Offenen Brief an die österreichische Bundesregierung.
Sönnichsen unterzieht die „sinnlosen Massentests“ und deren astronomische Kosten einer kritischen Untersuchung und konzediert dem „Mund-Nasen-Schutz“ nur (!) dann einen – wenn auch begrenzten – Sinn für den Selbstschutz, wenn er in Krankenhaus oder Altenheim korrekt und dicht aufgesetzt und nach dem Besuch im Krankenzimmer entsorgt wird.
Nach Sönnichsen war der Schaden der Lockdowns immens.
Sönnichsen befaßt sich ausführlich mit den sogenannten „Impfungen“ gegen COVID, die er (fast) immer unter Anführungszeichen setzt, weil sie eben keine klassischen Impfungen, sondern neuartige, hochriskante Gen-Behandlungen seien.
Sönnichsen geht auf die politischen Entwicklungen um die schändliche Diskriminierung der Ungeimpften und um die schrecklichen Nebenwirkungen der „Impfungen“ ein. Er spricht von einer „Pandemie der Impfschäden“, die noch dazu in keiner Weise vollständig erfaßt werden („Underreporting“). Darunter fielen mit höchster Wahrscheinlichkeit auch die weltweit explodierende Übersterblichkeit und die ebenfalls explodierenden Fehlgeburten.
Sönnichsen berichtet über seine verdienstvolle Initiative zur Ausstellung von temporären Impfunfähigkeitsbescheinigungen (über Liberation Express). Das beigebrachte Kriterium war einleuchtend: „Kannst du eine Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe der in Österreich verfügbaren COVID-‚Impfstoffe‘ mit Sicherheit ausschließen?“ Diese Initiative führte zu einem Disziplinarverfahren und einem Strafverfahren.
Das Schlußkapitel mit dem Titel „Versöhnung“ ist in einem eher skeptischen Tonfall gehalten. Sönnichsen verweist auf die Seite Ich habe mitgemacht – Das Archiv für Corona-Unrecht und fordert „schmerzvolle, sehr mutige Schritte, um einen gesellschaftlichen Neuanfang zu ermöglichen“ (296). Unter Heranziehung von Mattias Desmets Psychologie des Totalitarismus erläutert Sönnichsen den Mechanismus der Erzeugung von Massenpsychosen und Angstzuständen. Erst wenn all das aufgearbeitet wird, können wir „unsere schwer angeschlagene Demokratie retten“ (299).
Brisante Aussagen gegen das offizielle Narrativ
In aller Offenheit äußert sich Sönnichsen zum Kampagnencharakter der „Pandemie“:
„Mir wurde erst zur Jahreswende 2020/2021 klar, dass die gesamte Pandemie inszeniert war, um die im Eiltempo entwickelten ‚Impfstoffe‘ zu vermarkten. Bill Gates hatte bereits am 16. April 2020, wenige Wochen nach Beginn der Pandemie gefordert, dass sieben Milliarden Menschen die neue ‚Impfung‘ erhalten sollten“ (113).
Das Auftreten des Virus war kein natürliches Ereignis:
„Vielmehr spricht heute einiges dafür, dass SARS-CoV‑2 das künstliche Produkt von Gain-of-Function-Forschung ist und sowohl PCR-Test als auch Genom-Sequenz und mRNA-Impfstoff bereits ‚in der Schublade‘ waren, als die Krankheit ‚COVID‘ zur Jahreswende 2019/2020 bekannt (gemacht) wurde“ (ebd.).
Die Vollzulassung der „Impf“-Stoffe durch die EMA am 10. Oktober 2022 wird angesichts der desaströsen Erfahrungen mit der „Impfung“ als „vollkommen unverständlich, um nicht zu sagen kriminell“ bezeichnet (198).
Erst durch das Hineinimpfen in die Pandemie hätten sich weitere Virusvarianten gebildet:
„[Es kam] erst nach Einführung der ‚Impfung‘ zu den großen COVID-Massenausbrüchen durch die Delta- und die Omikronvariante. Möglicherweise hat die Impfung sogar die rasche Mutation des Virus und die Bildung infektiöserer Varianten durch ‚Immunflucht‘ (durch die vorhandenen Antikörper in der Bevölkerung werden resistente Viren gezüchtet) begünstigt“ (262f).
All das steht natürlich gegen das weltweit verordnete offizielle Narrativ, das sich als gigantische Lüge erwiesen hat.
Resümee: Würdigung und ein Kritikpunkt
Prof. Sönnichsen hat sich als tapferer Kämpfer gegen Unrecht erwiesen. Er tritt für eine Medizin ein, die „zuerst nicht schadet“, wie es im Hippokratischen Eid heißt. Er wehrt sich im Sinn des Nürnberger Codex von 1947 gegen Zwangsbehandlungen (269). Sönnichsen prangert die lügenhaften „linientreue[n] Medien“ scharf an (263): Besonders schlecht kommen die österreichische Tageszeitung Der Standard (übrigens Member Publication der Soros-Organisation Project Syndicate) und der Österreichische Rundfunk (ORF) für ihre Bekämpfung abweichender Meinungen und ihr negatives Framing weg (276). Professor Sönnichsens Initiativen verdienen unseren Respekt. Vorliegende Publikation ist akribisch recherchiert und hochinteressant, aber aufgrund der Opfer, die seine Haltung kostete, oft peinvoll zu lesen. Kirchliche Amtsträger und katholische Publizisten, die die Corona- und Impf-Tyrannei verteidigten, sollten sich hier an Sönnichsen ein Beispiel nehmen und seine Ausführungen sorgfältig konsultieren. –
Eine Kritik kann man dem Autor nicht ersparen:
„Ich lernte die [‚Initiative für evidenzbasierte Corona Informationen‘] erst im Spätsommer 2020 kennen und Christian Fiala, Arzt und Initiator von ICI, lud mich Ende September ein, an einer größeren Pressekonferenz zu den wichtigsten Corona-Themen mitzuwirken. Ich musste nicht lange nachdenken“ (67f).
Das war keine gute Entscheidung. Dr. Christian Fiala ist Abtreibungsarzt. Er lebt davon, menschliches Leben in den frühesten Stadien auszulöschen. Blut an den Händen also. Unschuldig vergossenes Blut schreit zum Himmel um Vergeltung (Gen 4,10; KKK 1867). Abtreibung widerstreitet direkt dem Wortlaut des Hippokratischen Eides. Professionelles Abtreiben wurde im alten Strafrecht vor der Fristenlösung als besonders schwerwiegend angesehen. Die Abtreibung und ihre Duldung durch einen erheblichen Teil der Ärzteschaft seit ihrer Straffreistellung in Österreich durch die „Fristenlösung“ (gültig ab 1975) mußten sich auf das ärztliche Ethos im allgemeinen (wenn auch nicht auf jeden einzelnen Arzt) negativ auswirken. Damit hätte die kaltschnäuzige Brutalität der Impfkampagne unter Ärzten („fesseln“ nach Ärztekammerpräsident Dr. Thomas Szekeres) zumindest eine teilweise Erklärung gefunden.1
Abtreibung und Impfstoffgewinnung sind darüber hinaus miteinander verquickt. Was geschieht mit den abgetriebenen Kindern beispielsweise in Fialas Ambulatorium?
Auch wenn dieser dann keine weitere Rolle im Buch mehr spielt, sollte Dr. Sönnichsen hier seine Haltung überdenken. –
Zahlenangaben, Illustrationen, Tabellen und Statistiken wurden in großem Umfang eingearbeitet, die besonders für Ärzte, Politiker und Publizisten von Interesse sein werden. Für Nichtmediziner ist das Glossar hilfreich.
Sönnichsen lagerte die Fußnoten aus. Sie können über eine App oder über seine Netzseite eingesehen werden. Seine Überlegung ist, daß der Leser ohnehin keine langen Internetadressen eintippen würde. Das kann man so sehen, allerdings fände es der Rezensent praktisch, alle Informationen beieinander zu haben. –
Dank und Anerkennung dem Autor. Dem Buch ist weite Verbreitung zu wünschen.
Andreas Sönnichsen, Die Angst- und Lügenpandemie – Ein Beitrag zur Aufarbeitung der Coronakrise, mit einem Vorwort von Prof. DDr. Martin Haditsch, Books on Demand, Norderstedt 2023, 305 S.
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro Lifer, nahm an zahlreichen Kundgebungen gegen das „Maßnahmen“-Regime teil und an der regimekonformen Haltung der kirchlichen Amtsträger und vieler katholischer Publizisten Anstoß.
1 Der Rezensent thematisierte bei einer Kundgebung am 6. Jänner 2023 am Wiener Heldenplatz diesen Zusammenhang. Abtreibungsarzt Fiala rückte übrigens schon vor etwa fünfzehn Jahren die in der Nähe seiner Tötungsstätte wirkenden Lebensschützer in die Nähe von Terroristen und stellte in den Medien wahrheitswidrige Behauptungen („Psychoterror“, „bezeichnen Frauen als ‚Mörderinnen‘“, „in die Straßenbahn verfolgen“) auf. Er stellte damals „Schauspieler“ an, die die betenden Lebensschützer „ablenken“ sollten (so im linken Falter). Was sie wirklich taten, waren Terrorisierung und Körperverletzung.