Fronleichnam – Unbeirrt katholisch

Corpus Christi statt Corporate identity


Fronleichnam Corpus Christi

von einer Katholikin

Anzei­ge

An Fron­leich­nam, dem katho­lisch­sten aller Feste, beken­nen sich die Gläu­bi­gen vor den Augen der Welt zum eucha­ri­sti­schen Herrn, wenn sie sin­gend und betend dem Prie­ster fol­gen, der die Mon­stranz mit dem kost­ba­ren Leib unse­res Herrn Jesus Chri­stus durch die Stra­ßen trägt. Doch auch im nun­mehr zwei­ten Coro­na­jahr wer­den vie­le Pro­zes­sio­nen ausfallen.

Die Auf­la­gen, die Unwäg­bar­kei­ten heißt es. Und nicht alle Pfar­rer sehen sich beru­fen, wenig­stens eine klei­ne Pro­zes­si­on mit einer stell­ver­tre­ten­den klei­nen Grup­pe von Gläu­bi­gen um die Kir­che zu machen und sich als from­me „Retro­ka­tho­li­ken“ zu outen, über die sich im letz­ten Jahr die Theo­lo­gin Julia Knop erei­fern durfte.

Ja, Coro­na und die mas­si­ven Ein­schrän­kun­gen des reli­giö­sen Lebens haben für vie­le Katho­li­ken, die lan­ge auf Mes­se und Kom­mu­ni­on ver­zich­ten muß­ten oder teil­wei­se noch müs­sen, weil man ihnen die Mund­kom­mu­ni­on vor­ent­hält, gro­ßes Leid bedeu­tet. Aber die Coro­na­ein­schrän­kun­gen haben auch scho­nungs­los ans Licht gebracht, wie ero­diert der Glau­be an die rea­le Prä­senz unse­res Herrn Jesus Chri­stus im Aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment bei vie­len inzwi­schen ist. Selbst vie­le Geist­li­che hät­ten die Kate­che­se nötig, die die Gläu­bi­gen seit Jahr­zehn­ten nicht bekom­men. Nicht nur die Kom­mu­ni­on als Tüt­chen­fut­ter für Münch­ner Stu­den­ten oder Wohn­zim­mer­wand­lun­gen von Brot und Wein vor dem Bild­schirm zeu­gen davon.

Die Ver­dun­stung des Glau­bens ist nicht per se der Hit­ze des gesell­schaft­li­chen Kli­ma­wan­dels geschul­det. Zu vie­le Hir­ten leh­ren nicht mehr die unver­fälsch­te Wahr­heit des Herrn, son­dern bie­dern sich der Welt und dem Zeit­geist an, der als Pest­hauch die Auf­lö­sung aller sitt­li­chen Wer­te vor­an­treibt. Doch der Zeit­geist wird die Kin­der fres­sen, die er gebiert, und sie der Ver­damm­nis anheim­fal­len las­sen, wenn sie nicht umkeh­ren und bereuen.

Der sog. syn­oda­le Weg in Deutsch­land macht den Weg des Unter­gangs vor aller Welt sicht­bar. Es ist ein Dra­ma, daß nach Luther in Deutsch­land wie­der von Spal­tung und Schis­ma die Rede sein muß, auf das sich Lai­en, Prie­ster und Bischö­fe zube­we­gen – weg von Lehr­amt und Tra­di­ti­on. Doch es sind die Gei­ster, die man rief! Und die Kir­che, an der sie bau­en, wird auf Sand gebaut sein, nicht auf Fels.

Es gibt kein „Tu es Petra“, mögen die Damen von und um Maria 2.0 und ihre geist­li­chen Hel­fers­hel­fer auch noch so vehe­ment und nicht min­der pein­lich ihre pink­far­be­nen Kreu­ze schwin­gen und die „Geist­kraft“ anru­fen, sie möge ihnen zum Prie­ste­rin­nen­amt ver­hel­fen. Das sakra­men­ta­le Prie­ster­tum des Man­nes ist nicht zu tren­nen vom Opfer unse­res Herrn und vom Sakra­ment der Eucha­ri­stie, in der Er in der vom Prie­ster gewan­del­ten Hostie wahr­haft gegen­wär­tig ist. Alles gehört zusam­men, die Mut­ter­schaft einer Frau, der all­zeit jung­fräu­li­chen Got­tes­mut­ter Maria, die Mensch­wer­dung Chri­sti als Mann, das Prie­ster­tum, die Kir­che als Braut, der Zöli­bat, die Ehe, Keusch­heit und Treue, die katho­li­sche Sexualmoral.

Doch an die­sen Grund­fe­sten rüt­telt man syn­odal „bewegt“, um die ande­ren da abzu­ho­len, wo man selbst offen­sicht­lich auch steht. Was nicht mehr geglaubt wird, kön­ne man auch nicht ver­kün­den, und das Evan­ge­li­um habe sich gefäl­ligst der neu­en gesell­schaft­li­chen Wirk­lich­keit anzu­pas­sen. Evan­ge­li­sie­rung 2.0. Doch so stellt sich das offen­sicht­lich noch nicht ein­mal Papst Fran­zis­kus vor, wie das aktu­el­le Respon­sum der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on mit dem kla­ren Nein zur Seg­nung von Ver­bin­dun­gen von Per­so­nen glei­chen Geschlechts hof­fen läßt. Es wur­de in osten­ta­ti­vem Unge­hor­sam von etli­chen Prie­stern bewußt über­tre­ten, für die die katho­li­sche Sexu­al­mo­ral schon längst auf dem Prüf­stand der Moder­ne steht. Denn dar­um geht es. Und ums Image einer sich noch katho­lisch nen­nen­den „Fir­ma“, die sich aber der katho­li­schen Kir­che längst ent­frem­det und der Welt ange­gli­chen hat. Um sich in die­ser zu behaup­ten, bedarf es einer Cor­po­ra­te iden­ti­ty, wie sie die­se Welt bie­tet und honoriert.

Also bekennt man Far­be. Gelb und Weiß sind es nicht. Es ist die Regen­bo­gen­flag­ge der LBGT Pri­de. End­lich raus aus dem Nega­tiv­image der Kin­der­schän­der, die sexu­el­le Min­der­hei­ten dis­kri­mi­nie­ren, die eige­nen Gläu­bi­gen mit einer über­hol­ten Sexu­al­mo­ral knech­ten und Frau­en unter­drücken. Image­wer­bung vom Fein­sten. Wie beim Welt­kon­zern LEGO, der zum Pri­de Monat Juni ein ent­spre­chend far­bi­ges Figu­ren­set LGBTQIA+ (Les­bi­an, Gay, Bise­xu­al, Trans­gen­der, Que­er, Inter­sex und Ase­xu­ell) auf den Markt bringt, um laut Pres­se­er­klä­rung ein „posi­ti­ves State­ment für Lie­be und Inklu­si­on zu machen – und allen, die es brau­chen, etwas LEGO® Love zu schicken“. Pri­de-Mar­ke­ting garan­tiert schließ­lich Milliardenumsätze.

Mit Gott und Noah hat das alles nichts zu tun. Mit Lie­be auch nicht.

„Die­sen Bund schlie­ße ich mit euch und allen Bewoh­nern der Erde, immer und ewig will ich dazu ste­hen. Der Regen­bo­gen soll ein Zei­chen für die­ses Ver­spre­chen sein“ (1 Mose 12–13).

Gott hält Wort. Der Mensch hält sich an nichts. Den Regen­bo­gen hat er längst vom Him­mel geholt. Als Zei­chen für sexu­ell befrei­te Homo­se­xua­li­tät und geschlecht­li­che Viel­falt hängt er als Flag­ge inzwi­schen auch an katho­li­schen Kir­chen in Deutsch­land. Daß der Pri­de-Regen­bo­gen eine Far­be weni­ger hat, macht die Sache nicht bes­ser. Er lag auf Altar­stu­fen und geweih­ten Altä­ren, vor denen Prie­ster die Ver­bin­dung gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re segneten.

Der Regen­bo­gen hat sich ver­selb­stän­digt, es ist „in“ und auf jeden Fall poli­tisch kor­rekt, sich farb­lich zu „outen“ als Akti­vist für die „Com­mu­ni­ty“ und gegen Dis­kri­mi­nie­rung sexu­el­ler Min­der­hei­ten. Man* (???) trägt Regen­bo­gen­schal, Regen­bo­gen­schir­me machen sich auch gut. Man ist inklu­siv. Homo­phob sind die ande­ren, die ewig Gest­ri­gen, die Sexu­al­mo­ral­apo­stel, die Brem­ser, die Retrokatholiken.

Nein, Lie­be ist kei­ne Sün­de. Gott ist die Lie­be. Mann und Frau sind geschaf­fen als sein Eben­bild. Gott hat sie ein­an­der ver­bun­den, damit sie in Lie­be ein Fleisch wer­den und in Kin­dern Früch­te tra­gen. Die sakra­men­ta­le Ehe ist hei­lig, unauf­lös­lich. Ehe­bruch ist Sün­de. Gleich­ge­schlecht­lich aus­ge­leb­te Lie­be ist Sün­de. Außer­ehe­li­che kör­per­li­che Lie­be ist aber auch Sün­de. Das zu ver­wäs­sern ist das Gegen­teil von pasto­ra­ler Für­sor­ge. Aber wer fragt heu­te noch nach dem Seelenheil…

Der Apo­stel Pau­lus tat es und ermahn­te die Korin­ther, das Altar­sa­kra­ment nicht unwür­dig in Sün­de zu empfangen:

„Wer also unwür­dig von dem Brot ißt und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schul­dig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prü­fen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trin­ken.
Denn wer davon ißt und trinkt, ohne den Leib zu unter­schei­den, der zieht sich das Gericht zu, indem er ißt und trinkt.“ (1 Kor 11,27–29a)

Heu­te dage­gen ermu­ti­gen nicht weni­ge Hir­ten die Gläu­bi­gen gera­de­zu, die Kom­mu­ni­on sakri­le­gisch zu emp­fan­gen, indem sie die Sün­de seg­nen und Irr­tü­mer ver­brei­ten. Und selbst wer nicht katho­lisch ist, kann die Kom­mu­ni­on in eige­ner Ver­ant­wor­tung emp­fan­gen. Sagen sie. Vom Gericht spre­chen sie nicht. Die prak­ti­zier­te Inter­kom­mu­ni­on beim Öku­me­ni­schen Kir­chen­tag spricht aller­dings Bände.

Cor­pus Chri­sti. Unbe­irrt katho­lisch. Ver­tei­di­gen wir öffent­lich die hei­li­ge Eucha­ri­stie, nahen wir uns tief­ge­beugt dem Herrn, um ihn anbe­tend zu verehren.

Cor­pus Domi­ni nostri Jesu Chri­sti cus­to­di­at ani­mam tuam in vitam aeter­nam.
Der Leib unse­res Herrn Jesus Chri­stus bewah­re dei­ne See­le zum ewi­gen Leben.

Bild: MiL

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