Corona-Impfung: Stunde der Entscheidung

Zehn Gebote (Überlegungen) für eine freie Entscheidung!


Während die kirchliche Hierarchie schweigt und stillschweigend den Regierungen sekundiert, nimmt ein Pfarrer aus dem Erzbistum Salzburg zur Impf-Entscheidung Stellung.
Während die kirchliche Hierarchie schweigt und stillschweigend den Regierungen sekundiert, nimmt ein Pfarrer aus dem Erzbistum Salzburg zur Impf-Entscheidung Stellung.

Die Men­schen wer­den der­zeit mit viel Pro­pa­gan­da, Halb­wahr­hei­ten und zuneh­men­dem Zwang zu den Coro­na-Imp­fun­gen getrie­ben. Die Nöti­gung ist schon dadurch gege­ben, daß den Men­schen zuerst von der Regie­rung Grund- und Frei­heits­rech­te geraubt wur­den, um ihnen nun deren Rück­erstat­tung in Aus­sicht zu stel­len, falls sie sich imp­fen las­sen. Obwohl seit zwei­ein­halb Mona­ten geimpft wird, hat die Regie­rung aber noch kei­nem der Geimpf­ten, obwohl sie alle angeb­lich „vol­len Impf­schutz“ genie­ßen, irgend­wel­che Rech­te zurück­ge­ge­ben. Genau so wer­den seit drei­zehn Mona­ten die Mil­lio­nen von Men­schen, die mit Coro­na in Berüh­rung kamen und auf natür­li­che Wei­se immun gewor­den sind, von der Regie­rung bis­her mit kei­nem Wort erwähnt oder berücksichtigt. 

Anzei­ge

Wenn es wirk­lich um die Gesund­heit und das Wohl der Men­schen geht, müß­te das ganz anders aussehen. 

Nie­mand hat also eine Garan­tie, daß er durch die Imp­fung wirk­lich geschützt ist (oder schwe­re Neben­wir­kun­gen erlei­det) und auch nicht, daß er sei­ne Grund- und Frei­heits­rech­te zurück­er­hält und wie­der ein nor­ma­les Leben füh­ren kann. Viel­mehr steht das Gespenst des Gre­at Reset im Raum und die Sor­ge, daß die gan­ze Coro­na-Pan­de­mie vor allem ein Vor­wand ist, hin­ter dem bestimm­te Cli­quen ganz ande­re Zie­le ver­fol­gen. Eine Grup­pe von Kar­di­nä­len, dar­un­ter Ger­hard Kar­di­nal Mül­ler, der bis 2017 Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on war, warn­ten bereits im Mai 2020 vor bestimm­ten Grup­pen, die das Coro­na-Virus miß­brau­chen wol­len, um nach der Herr­schaft zu streben.

Der Zwang zur Imp­fung wird hin­ge­gen immer mas­si­ver. Eine ech­te Auf­klä­rung und Infor­ma­ti­on zu den Impf­stof­fen und ihren Risi­ken wird nicht gebo­ten. Es gibt nur Pro­pa­gan­da und Schön­re­den. Es ist in hohem Gra­de zwei­fel­haft, ob der­zeit in vie­len Fäl­len eine wirk­li­che freie Ent­schei­dung für die Imp­fung vor­liegt. Vie­le möch­ten nur end­lich wie­der Ruhe haben, ande­re sind einem sozia­len Druck in Fami­lie und am Arbeits­platz aus­ge­setzt. Man­che lau­fen Gefahr, Opfer einer ein­sei­ti­gen Infor­ma­ti­ons­po­li­tik der Main­stream-Medi­en zu wer­den, die seit drei­zehn Mona­ten nicht mehr unab­hän­gi­ge Infor­ma­ti­on, son­dern ein­sei­ti­ge Regie­rungs­pro­pa­gan­da ver­brei­ten. Wie­der ande­re wer­den erst gar nicht gefragt, wie es in zahl­rei­chen Alten- und Pfle­ge­hei­men der­zeit der Fall ist. 

Hin­zu kommt, daß kei­ne der von der Regie­rung seit Mona­ten als rele­vant ver­brei­te­ten Zah­len einer Über­prü­fung stand­hält. Die Zahl der Coro­na-Toten ist weit gerin­ger, als die offi­zi­el­len Zah­len vor­täu­schen. Die Zahl der Coro­na-Posi­ti­ven ist irrele­vant, der Inzi­denz­wert will­kür­lich und die Gesamt­zah­len der seit Pan­de­mie­be­ginn Hos­pi­ta­li­sier­ten und Inten­siv­pa­ti­en­ten wer­den geheim­ge­hal­ten. Wel­che Regie­rung tut so etwas? War­um? Wozu? Was für eine Pan­de­mie ist das, in der die Inten­siv­bet­ten mas­siv redu­ziert werden?

Und auch die Kir­che schweigt, schaut weg, so als gin­gen sie die vie­len offe­nen Fra­gen nichts an. Viel­mehr kopiert die Kir­che durch eige­ne Maß­nah­men die staat­li­chen Vor­ga­ben. Wer das Kom­man­do hat, wird damit klar gesagt. Und die kirch­li­che Obrig­keit fügt sich. Papst Fran­zis­kus will es so. Wer sich im Kle­rus nicht fügt, wird gefü­gig gemacht.

Vie­le Gläu­bi­ge füh­len sich im Stich gelas­sen. Vie­le laue Katho­li­ken haben der Kir­che in der „neu­en Nor­ma­li­tät“ den Rücken gekehrt. Ein Pfar­rer im Erz­bis­tum Salz­burg aber hat Stel­lung bezo­gen. Es han­delt sich um den pro­mo­vier­ten Theo­lo­gen Ignaz Stein­wen­der, der seit 2001 Pfar­rer von Zell am Zil­ler ist. Zeit­gleich war er in die­ser Zeit auch Mili­tär­seel­sor­ger und Dozent für Kir­chen­ge­schich­te an der Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­schen Hoch­schu­le Sankt Pöl­ten. Am Mon­tag ver­öf­fent­lich­te er auf der Inter­net­sei­te sei­ner Pfar­rei wider den Zwang Zehn Über­le­gun­gen für eine freie Ent­schei­dung. Weil es nur weni­ge muti­ge Stim­men gibt und wegen ihrer Bedeu­tung wer­den die­se Über­le­gun­gen voll­in­halt­lich von der Pfarr­sei­te übernommen.

Stunde der Entscheidung

Lie­be Gläu­bi­ge! Lie­be Leser der Pfarr­home­page! Lie­be frei­heits­lie­ben­de Bürger!

In der letz­ten Zeit habe ich sehr vie­le Gesprä­che geführt, auch eini­ge mit Poli­ti­kern, die mei­sten aber mit ein­fa­chen Leu­ten, Kurz­ge­sprä­che erga­ben sich bei Erst­kom­mu­ni­on- und Fir­m­an­mel­dun­gen usw. Und immer wie­der kam das The­ma Coro­na, und ins­be­son­de­re das The­ma Imp­fen, und natür­lich die Fra­ge nach der „all­ge­mei­nen Imp­fung bzw. dem „For­schungs­pro­jekt Imp­fung“ im Bezirk Schwaz. Man­che mei­nen: Das Imp­fen an sich ist eine rein gesund­heit­li­che Fra­ge, das geplan­te For­schungs­pro­jekt eine poli­ti­sche Ent­schei­dung, da soll sich der Pfar­rer nicht einmischen.

Ande­rer­seits wird aber gera­de in die­sem Zusam­men­hang sehr viel mora­li­siert bzw. mora­li­scher Druck aus­ge­übt, nicht sel­ten im Namen der Näch­sten­lie­be. Und man könn­te auch die Fra­ge stel­len: Ist es nur eine poli­ti­sche Fra­ge? Ist nicht mehr dahin­ter? Gibt es in die­sem Zusam­men­hang mora­li­sche Fra­gen, die zu bewer­ten sind? Wird unzu­läs­sig mora­li­siert und der Begriff Näch­sten­lie­be instru­men­ta­li­siert? Ich habe fest­ge­stellt, dass in die­sem Zusam­men­hang vie­le Men­schen star­ke Gewis­sens­zwei­fel haben, es gibt gro­ße Nöte dies­be­züg­lich. Die Men­schen wer­den zu einer (uner­war­tet schnel­len) Ent­schei­dung genö­tigt, sie wol­len eine gute Ent­schei­dung tref­fen, sie wol­len eine rich­ti­ge Ent­schei­dung tref­fen, die hilft, eine gute Zukunft zu haben, aber es fällt ihnen sehr schwer. Auf ihnen lastet eine Unge­wiss­heit, vie­le füh­len sich unter Druck gesetzt oder gar wie jemand, der erpresst wird, da bereits jetzt im Raum steht, dass es man­che Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten in Zukunft mög­li­cher­wei­se nur noch mit Imp­fung gibt. Ich habe wei­ters beob­ach­tet, dass es eine sehr gro­ße Spal­tung gibt, die bis in die Fami­li­en hin­ein­reicht und wirk­lich tief geht. Kann ich also als Prie­ster, als Hir­te einer Pfar­re oder als Dekan im „Impf­be­zirk Schwaz“ zu die­sem The­ma schweigen?

Die Pasto­ra­le Kon­sti­tu­ti­on über die Kir­che in der Welt von heu­te des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils (1962 – 1965) beginnt mit den Wor­ten: „Freu­de und Hoff­nung, Trau­er und Angst der Men­schen von heu­te, beson­ders der Armen und Bedräng­ten aller Art, sind auch Freu­de und Hoff­nung, Trau­er und Angst der Jün­ger Chri­sti. Und es gibt nichts wahr­haft Mensch­li­ches, das nicht in ihren Her­zen sei­nen Wider­hall fände.“

In die­sem Sin­ne ist es klar: Eure Hoff­nun­gen, Eure Sor­gen, Eure Äng­ste, Eure Fra­gen, Eure Gewis­sens­nö­te sind auch mei­ne Sor­gen, ich tei­le sie mit Euch, ich bete für Euch und füh­le mich daher auch ver­pflich­tet, eini­ge Gedan­ken mit­zu­tei­len, die dem einen oder ande­ren eine gute Ent­schei­dung erleich­tern könnten.

Dabei möch­te ich zu Beginn eini­ges grund­sätz­lich klar­stel­len. Ich beur­tei­le nie­man­den von Euch – und das gilt für mich gene­rell und immer – nach der Mei­nung, die ihr habt, auch nicht nach der Ent­schei­dung, die ihr getrof­fen habt oder tref­fen wer­det, son­dern ich den­ke als Seel­sor­ger. Zuerst kommt die Per­son. Als Seel­sor­ger ist für mich das Heil eines jeden wich­tig. Im katho­li­schen Kate­chis­mus ste­hen die Wer­ke der leib­li­chen und gei­sti­gen Barm­her­zig­keit. Zu den gei­sti­gen Wer­ken der Barm­her­zig­keit gehört es auch, „den Zwei­feln­den zu raten“. Ich schrei­be die­se Zei­len, obwohl ich weiß, dass mir dies Unan­nehm­lich­kei­ten und Nach­tei­le ein­brin­gen könn­te. Wenn ihr es ganz genau wis­sen wollt: Ich schrei­be die­se Zei­len, weil es mir mein Gewis­sen gebie­tet. Ich füh­le mich vor Gott dafür ver­ant­wort­lich, was ich Euch sage oder auch was ich Euch nicht sage!

Ich wer­de aber nie­man­dem von Euch sagen: Tu dies oder das, denn ich kann (und darf und will!!!) euch die­se per­sön­li­che Ent­schei­dung nicht abneh­men.  Je frei­er eine Ent­schei­dung getrof­fen wird, desto bes­ser kann man dann damit umge­hen. Des­halb habe ich die Über­schrift gewählt. Zehn Gebo­te für eine freie Entscheidung.

Also hier zehn Gedan­ken bzw. Fragen:

Erstens

Mir ist zunächst ein­mal die Fra­ge gekom­men: War­um wer­den aus­ge­rech­net wir im Bezirk Schwaz ange­hal­ten, uns kol­lek­tiv, also mög­lichst vie­le oder wenn es gin­ge, alle, imp­fen zu las­sen? Haben die Schwa­zer oder Ver­tre­ter des Bezir­kes dar­um gebe­ten? Ich habe jeden­falls nichts davon wahr­ge­nom­men. War­um gab es über ein Pro­jekt von sol­cher Trag­wei­te kei­ne poli­ti­sche Wil­lens­bil­dung z. B. bei den Gemein­de­rä­ten etc. Plötz­lich und wie über Nacht wur­de vom Bun­des­kanz­ler und dem Lan­des­haupt­mann mit­ge­teilt, dass der Bezirk Schwaz geimpft wer­den soll. Man­che haben das so dar­ge­stellt, als ob dies gera­de­zu eine beson­de­re Erwäh­lung der Schwa­zer durch die EU wäre. Der Gip­fel bil­de­te die eupho­ri­sche Aus­sa­ge, die Imp­fung sei eine vor­ver­leg­tes Ostergeschenk.

Zweitens

Eine wei­te­re Fra­ge, die mich beschäf­tigt ist die, war­um muss das alles so schnell gehen. Es wird ange­kün­digt, in weni­gen Tagen lan­det in fast allen Haus­hal­ten die Ein­la­dung mit einer sehr kur­zen Anmel­de­frist. Wenn es sich um eine wich­ti­ge Ent­schei­dung han­delt, war­um berei­tet man die­se nicht in Ruhe und daher gewis­sen­haft vor. Zuerst eine Wil­lens­bil­dung, dann eine aus­führ­li­che und gründ­li­che Infor­ma­ti­on, die sorg­fäl­ti­ge Abwä­gung aller Beden­ken und Gegen­ar­gu­men­te, eine Nach­denk­pha­se etc. Ein Mit­bru­der sag­te mir jüngst: Mei­ne Oma hat ein­mal gesagt, wenn etwas sehr schnell gehen muss (z. B. eine schnel­le Unter­schrift), dann sollst du gut auf­pas­sen. Vie­le hät­ten viel­leicht lie­ber noch etwas län­ger zuge­war­tet, so wie es vie­le um uns her­um tun.  Vie­le Län­der war­ten dar­auf, wie das in Schwaz aus­ge­hen wird. Dann wer­den sie erst ent­schei­den. Wenn es gut aus­geht, sind wir „Vor­rei­ter“ gewe­sen, wenn es schlecht aus­geht, haben wir eben Pech gehabt.

Drittens

Mir stellt sich die Fra­ge: Wie gründ­lich ist die Infor­ma­ti­on? Zu die­sem The­ma gibt es vie­le wis­sen­schaft­li­che und medi­zi­ni­sche Fra­gen, die man bei einer Ent­schei­dung berück­sich­ti­gen soll­te. Nur bei einer gewis­sen­haf­ten Auf­klä­rung über Wir­kungs­wei­se und mög­li­che Neben­wir­kun­gen ist eine Kosten-Nut­zen-Abwä­gung über­haupt mög­lich. Nun ist es mit Sicher­heit so, dass es unter Ärz­ten und Wis­sen­schaft­lern ganz kon­trä­re Mei­nun­gen gibt. Man soll­te sich als Laie ent­schei­den, wenn selbst Ärz­te und Wis­sen­schaft­ler völ­lig unter­schied­li­cher Auf­fas­sung sind.  So befürch­ten Fach­leu­te ungün­sti­ge Kreuz­wir­kun­gen, sehen die erhöh­te Gefahr einer ande­ren vira­len Infek­ti­on, das mög­li­che Auf­tre­ten uner­wünsch­ter Immun­re­ak­tio­nen, wel­che Ent­zün­dun­gen und Auto­im­m­un­re­ak­tio­nen inklu­die­ren könn­ten. Erhöh­tes Krebs­ri­si­ko ist nicht aus­ge­schlos­sen. Ein hohes Risi­ko besteht dar­in, dass Schä­den oder Ver­än­de­run­gen in unse­rem Zell­kern ver­ur­sacht wer­den könn­ten, die spä­ter zu Krank­heits­zu­stän­den füh­ren. Bis­her unum­strit­ten­e­ne, alt­be­kann­te Grund­re­geln der Impf­for­schung, wie zum Bei­spiel die Wich­tig­keit von Lang­zeit­be­ob­ach­tun­gen für die Impf­stoff­si­cher­heit und den Nach­weis der Wirk­sam­keit, gel­ten plötz­lich nicht mehr. Jüngst sag­te mir jemand: In den öffent­li­chen Medi­en ist man dafür, in sozia­len Medi­en sind alle dage­gen? In den öffent­li­chen Medi­en kom­men nur jene zu Wort, die dafür sind. Es gibt eine regel­rech­te und laut­star­ke Pro­pa­gan­da. Hier könn­te man an den Phi­lo­so­phen Nietz­sche den­ken, der ein­mal sag­te: „Ihre redet so laut, als ob ihr Unrecht hättet!“

Viertens

Damit hängt die wei­te­re Fra­ge zusam­men: Ist das Gan­ze nicht ein Ver­such? In der Ein­la­dung einer Gemein­de zum Imp­fen heißt es: „Bei der Anmel­dung als mög­li­chen Impfort „Öffent­li­che Impf­sta­ti­on“ wäh­len und „Bezirk Schwaz – Wis­sen­schaft­li­che Stu­die“ ange­ben. Das heißt eigent­lich, dass der Zweck der Imp­fung eine Stu­die ist. Man stu­diert an uns, wie sich ein Impf­stoff aus­wirkt etc. Es wird ein Ver­such gemacht. Wenn man aus­rei­chend Bescheid wüss­te, dann bräuch­te man ja kei­nen Ver­such machen. Wir sind also Versuchsobjekte!!!

Fünftens

Eine wei­te­re Fra­ge, die sich mir stellt, ist der man­geln­de Dia­log und der Umgang mit Geg­nern: Gegen­wär­tig kann man in der Bevöl­ke­rung fest­stel­len, dass es zwei Lager gibt, Befür­wor­ter und Geg­ner der Imp­fung. Die einen haben den ande­ren nichts mehr zu sagen. Man will die Argu­men­te des Ande­ren nicht mehr hören. Das erschwert eine ver­nünf­ti­ge Ent­schei­dung. Wenn Men­schen, die eine Gegen­mei­nung haben, nie­der­ge­macht wer­den, in eine Ecke gestellt wer­den oder in Ein­zel­fäl­len ihren Job ver­lie­ren, dann ist größ­te Vor­sicht ange­bracht. Wenn jemand mit sol­chen Metho­den arbei­tet, dann darf man mit Recht an der Red­lich­keit der Absich­ten zweifeln.

Sechstens

Wenn du nicht tust, was ich will, dann … Vie­le Leu­te hof­fen, dass wir end­lich zur „Nor­ma­li­tät“ zurück­keh­ren kön­nen, ehr­lich gesagt, ich auch. Nun sagen vie­le: Wenn wir alle brav sind und uns imp­fen las­sen, dann wird alles wie­der gut. Man­che glau­ben zwar nicht wirk­lich dar­an, aber sie sind von Ein­schrän­kun­gen bzw. Schi­ka­nen so zer­mürbt, dass der Wunsch zum Vater des Gedan­kens wird. Dazu könn­ten man ein­wen­den: Ich bin der Mei­nung, dass vie­le Zwangs­maß­nah­men, die jetzt prak­ti­ziert wer­den, ein schwe­res Unrecht sind und unver­züg­lich, auch ohne gene­rel­le Imp­fun­gen auf­ge­ho­ben wer­den könn­ten und drin­gend auf­ge­ho­ben wer­den müss­ten, weil sie unver­hält­nis­mä­ßig sind. Der Lock­down ist so ein Unrecht, die stren­gen Besuchs­re­geln in den Hei­men der Alten sind men­schen­un­wür­dig und die über­trie­be­nen Beein­träch­ti­gun­gen in den Schu­len sowie die stren­gen Kon­takt­be­schrän­kun­gen ver­let­zen in sehr vie­len Fäl­len das Kin­des­wohl. Des­we­gen sind die­se Äuße­run­gen ganz ein­fach Erpres­sungs­ver­su­che. Wenn man Erpres­sern nach­gibt, ern­tet man nicht Frei­heit, son­dern man darf eher erwar­ten, dass die Schrau­ben nach­her enger gezo­gen werden.

Siebtens

Muss ich mich nicht aus Näch­sten­lie­be imp­fen las­sen, es geht doch um die Volks­ge­sund­heit? Die­se Fra­ge könn­te man dann beja­hen, wenn sicher belegt wäre, dass durch die Imp­fung man selbst vor Ansteckung und die ande­ren vor Wei­ter­ga­be der Krank­heit durch geimpf­te Per­so­nen geschützt wären, jedoch mit dem Vor­be­halt, dass nie­mand ver­lan­gen kann, dass man selbst einen gesund­heit­li­chen Nach­teil in Kauf neh­men muss, um ande­re zu schüt­zen. Dazu muss man zunächst ein­schrän­kend sagen: Die Imp­fung schützt nicht 100-pro­zen­tig, son­dern zwi­schen 50 und 95 Pro­zent. Wenn man geimpft ist, kann man trotz­dem ange­steckt wer­den und das Virus über­tra­gen (wie man zB auf der Sei­te der Euro­päi­schen Medi­ka­men­ten­agen­tur bei allen zuge­las­se­nen Impf­stof­fen nach­le­sen kann) und es ändert sich vor­aus­sicht­lich auch nichts an der Mas­ken­pflicht. Nun gibt es aber auch schon vie­le Erfah­run­gen, dass Leu­te in unmit­tel­ba­rem Zusam­men­hang mit der Imp­fung krank wur­den bis hin zu Todes­fäl­len. Noch viel dra­sti­scher sind jedoch Befürch­tun­gen über ande­re Schä­den lang­fri­sti­ger Art, wie sie oben schon unter Punkt drei ange­führt wur­den. Wenn man z. B. als Vater oder Mut­ter gesund­heit­li­che Risi­ken in Kauf nimmt, ist das dann nicht auch ein Ver­stoß gegen die Nächstenliebe? 

Achtens

Wer haf­tet für all­fäl­li­ge Schä­den? Wenn sich jemand imp­fen las­sen will, dann muss er sich die Fra­ge stel­len, wer haf­tet für ev. gesund­heit­li­che Schä­den? Bei der gegen­wär­ti­gen gesetz­li­chen Lage ist es sehr frag­lich, ob ein Geschä­dig­ter nicht leer ausgeht. 

Neuntens

Wem soll ich glau­ben? Jetzt noch ein­mal die Fra­ge, wem soll, darf oder kann man glau­ben? Man­che haben das Glück, einen guten seriö­sen Arzt zu ken­nen, der sich neben sei­nen viel­fäl­ti­gen täg­li­chen Auf­ga­ben auch noch die Mühe macht, sich aus erster Hand über die neu­en Imfp­stof­fe zu infor­mie­ren. Was aber ist, wenn ich meh­re­re gute Ärz­te ken­ne und die ver­schie­de­ner Ansicht sind. Viel­leicht kann man eine gewis­se Aus­le­se vor­neh­men. Wenn ein Arzt für sei­nen Stand­punkt Nach­tei­le ein­stecken muss, wenn er z. B. dif­fa­miert wird, von der Ärz­te­kam­mer oder Behör­den gemaß­re­gelt und trotz offen­sicht­li­cher Nach­tei­le sei­nen Stand­punkt ver­tritt, dann ist das sicher ein Grund, ihm eher zu ver­trau­en. Wenn jemand mit Coro­na, Tests oder Imp­fun­gen ein gro­ßes Geschäft macht, dann muss man ihm nicht auto­ma­tisch miss­trau­en, aber blin­des Ver­trau­en ist dann weni­ger ange­bracht. Bei Poli­ti­kern soll man ähn­lich den­ken und sich eher auf jene stüt­zen, die von den Main­stream­m­e­di­en schlecht behan­delt werden.

Zehntens

Dar­an den­ken, wie es aus­ge­hen könn­te. Zum Abschluss, den­ke ich, ist es wich­tig, sich Gedan­ken zu machen, wie es aus­ge­hen könn­te und wie man mit even­tu­el­len Fol­gen umge­hen kann. Ein Christ hat laut kirch­li­cher Leh­re die Pflicht, sein Gewis­sen zu bil­den. Nun ist es so: Wenn jemand nach bestem Wis­sen, und Gewis­sen, d. h. nach opti­ma­ler Prü­fung aller Mei­nun­gen, frei von Druck, frei von Zwang ent­schei­det und so wirk­lich nach sei­nem Gewis­sen han­delt, dann kann er nach­her sicher gut damit umge­hen. Wenn er nach­her fest­stellt, dass er trotz bestem Bemü­hen um die rich­ti­ge Erkennt­nis sich geirrt hät­te und z. B. nun einen schwe­ren Scha­den erlei­den wür­de, dann kann er das trotz­dem in Frei­heit anneh­men, braucht kei­ne Schuld­ge­füh­le zu haben und kann die Fol­gen eben tra­gen, so gut es geht. Umge­kehrt kann es sehr bit­ter und gera­de­zu ein Jam­mer wer­den, wenn man nach­her erkennt, dass man sich über­rum­peln ließ, dass man nur aus einem Affekt oder einer kon­kre­ten Angst gehan­delt hat. Wenn ein Mensch geist­lich wach­sen will, dann ist es immer wich­tig, Ent­schei­dun­gen im Nach­hin­ein zu über­den­ken, auch in Bezug auf den Ablauf.

Ich erin­ne­re mich z. B. an eine Fehl­ent­schei­dung. Ich war unter Druck und ich muss­te ent­schei­den. Dann kam der Punkt, wo ich plötz­lich ent­schied, obwohl ich inner­lich spür­te, dass es nicht rich­tig ist. Eine Angst, ein momen­ta­ner Nach­teil, der Druck „lie­ber“, gut­mei­nen­der Freun­de waren so stark, dass ich nach­gab. In die­sem Moment war ich nicht mehr bereit, ande­re Argu­men­te zu hören, ich woll­te nicht mehr lang­fri­stig den­ken, ich war auch nicht bereit, in die Stil­le zu gehen. In die­sem Moment habe ich mei­ne Gewis­sens­frei­heit irgend­wie auf­ge­ge­ben und mei­ne inne­re Stim­me zum Schwei­gen gebracht. Und ich bin jenen eher aus dem Weg gegan­gen, die mich an die­se inne­re Stim­me erin­nert hät­ten. Umso bit­te­rer war dann die Erkennt­nis der Fehlentscheidung.

Damit möch­te ich nun schlie­ßen. Es gäbe natür­lich noch manch wei­te­re Über­le­gun­gen zu die­sem The­ma. Mein letz­ter Bei­trag über Sicher­heit und Frei­heit könn­te auch eine Ent­schei­dungs­hil­fe sein. Ich hof­fe, dass ich dem einen oder ande­ren von Euch eine Ent­schei­dungs­hil­fe geben konn­te. Abschlie­ßend möch­te ich Euch noch um etwas bitten.

Wenn euch irgend­wel­che Gedan­ken irrig vor­kom­men oder falsch, dann bin ich für jeden Hin­weis oder jede Kor­rek­tur sehr dank­bar und wer­de sie ger­ne vor­neh­men. Wenn jemand ein Gespräch möch­te, bin ich ger­ne immer dazu bereit, bit­te ein­fach anru­fen und kommen.

Euer  Seel­sor­ger
Ignaz Stein­wen­der

Ein­lei­tung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: pfar​re​.zell​.at (Screen­shot)

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