(Rom) 24. August: Pressekonferenz von Nicola Zingaretti, Gouverneur der Region Latium und Parteivorsitzender der Linksdemokraten (und als solcher Anwärter auf den Posten des italienischen Ministerpräsidenten), am Sitz des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten Lazzaro Spallanzani in Rom. Zingaretti stellte triumphierend den italienischen Impfstoff gegen Covid-19 vor, der an diesem Forschungszentrum entwickelt wurde. Impfstoffe werden derzeit synchron von verschiedenen Seiten vorgestellt, wie insgesamt alles in dieser Coronakrise auffallend synchron zu verlaufen scheint. Die Russen haben ihn, den Wunderimpfstoff, die Engländer, die Chinesen, da können auch die Italiener in dem großen Wettrennen, das von Bill Gates mit bereitwilliger Hilfe von Angela Merkel und Ursula von der Leyen eröffnet wurde, nicht zurückbleiben. Ein Wettrennen, das sogar vom Papst befeuert wird, der offenbar den Vatikan nicht mehr verlassen will, solange es keinen Impfstoff gibt. Doch ein Detail blieb an jenem Tag unbeachtet.
Nachdem Zingaretti „staatsmännisch” die Aufmerksamkeit der Medien genossen und anschließend die Bühne wieder verlassen hatte, trat, wie vorgesehen, der medizinische Direktor des Instituts, Prof. Francesco Vaia, ans Mikrophon. Das ganze Medieninteresse hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch mit Zingaretti, dem Star des Tages, schon das Feld geräumt. Dabei hatte Prof. Vaia eine Sensation zu verkünden.
„In Italien – unabhängig von dem, was gesagt wird – gibt es keine Katastrophe. Wir haben alle diese Patienten und Kranken.”
Nicht einmal so viele, um das Testverfahren für den Impfstoff durchzuführen. Dieser brauche, so Prof. Vaia, weitere Experimente an lebenden Menschen. Doch das sei das „große Problem”:
„Es gibt keine Kranken, an denen wir ihn testen können.”
Prof. Vaia bestätigte damit jene Kollegen, die an Zahl immer mehr werden, und die fast schon verzweifelt einer Medienöffentlichkeit, die nicht zuhören will, begreiflich machen wollen, daß die Coronaepidemie längst zu Ende ist. Im Gegensatz zum Politiker, der vor ihm sprach, zeichnete sich die Wortmeldung des Experten durch Ehrlichkeit und intellektuelle Redlichkeit aus. Vaia sagte mit entwaffnender Direktheit, daß in Ermangelung von Erkrankten der Impfstoff im Ausland, „wahrscheinlich in Lateinamerika“, getestet werden wird, wo man dann noch Kranke zu finden hoffe.
Konkret sagte er, daß mit dem 24. August die erste Testphase begonnen wurde, die sechs Monate dauern wird. Dann werden die zweite und die dritte Testphase folgen. Diese werden „in einem anderen Land” erfolgen, wahrscheinlich in Lateinamerika, weil es in Italien nicht ausreichend Corona-Kranke für diese Experimente gibt.
Mit den Worten, „ unabhängig von dem, was gesagt wird”, konnte Prof. Vaia, ohne es zu sagen, nur die Regierung und die Medien meinen, die seit Monaten die Menschen mit Corona-Schreckensmeldungen terrorisieren, um Regierungsmaßnahmen zu rechtfertigen. Soweit jener denkwürdige Moment im Spallanzani.
Die Zunahme der „Fälle“
Was hat es dann aber mit der Zunahme der „Fälle” auf sich, die täglich berichtet wird?
Die Erhöhung der Fallzahlen seit Ende Juli wurde erreicht durch die Erhöhung der Tests. Werden die Tests von 25.000 am Tag auf 100.000 erhöht, wie in Italien geschehen (und um dieselbe Zeit wundersam synchron auch in anderen Staaten), erhöht sich automatisch die Zahl der (falschen) Positiven, die von Fachleuten mit 1–2 Prozent angegeben werden. Damit ist bereits die Zunahme der „Fälle” erklärt, die Regierung und Medien seit Ende Juli kommunizieren. Die Entscheidung, die Zahl der Tests zu erhören, ist keine epidemiologische, sondern eine politische. Es ist also die Regierung, die am Regler dreht. Auf diese Weise läßt sich aber je nach Bedarf jede Zunahme oder Abnahme der „Fälle” erzielen, die man will. Kritiker sprechen deshalb von einer „Gaukelei”, um es freundlich auszudrücken.
In Schweden wurde dieser Tage der Fall von 3.700 falschen Positiven bekannt, mit allen Folgen für die Betroffenen und ihr Umfeld. Die schwedische Gesundheitsbehörde macht dafür den fehleranfälligen chinesischen Test verantwortlich und erhebt Vorwürfe gegen das Unternehmen BGI Genomics, das ihn liefert. Das Unternehmen befindet sich übrigens auf einer Schwarzen Liste der USA wegen Beteiligung an Menschenrechtsverletzungen. Die WHO hingegen stellte BGI Genomics die Genehmigung aus, weltweit Corona-Tests liefern zu können.
Die Zweifel an der Zuverlässigkeit der Tests sind nicht neu, doch die Politik scheint nicht interessiert daran. Weil sie erhält, was sie will?
Entscheidender ist die Botschaft von Prof. Vaia, der wie andere Experten auf seine Weise bestätigte, daß es die Coronaepidemie nicht mehr gibt.
Gar nicht zu reden von dem Bill-Gates-Wettrennen um einen Impfstoff, für dessen Erreichen alle ethischen Bedenken zu fallen scheinen, so daß in England (Oxford) an abgetriebenen Kindern und in Italien an südamerikanischen Versuchspersonen experimentiert wird. Von den Bedenken zahlreicher Wissenschafter ganz zu schweigen, die vor einem zu schnell hergestellten Impfstoff warnen, der nicht ausreichend getestet wurde und dessen Nebenwirkungen unbekannt sind.
Doch dazu wie zu den anderen aufgeworfenen Punkten herrscht von offizieller Seite großes Schweigen.
Die Stellungnahme von Prof. Vaia im Gespräch mit einigen Journalisten:
Text: Andreas Becker/Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)
„Es gibt keine Kranken, an denen wir ihn testen können“
Seit wann wird der Impfstoff an Kranken getestet? Die 3 Testphasen werden normalerweise immer an Gesunden durchgeführt, siehe:
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/coronavirus/wie-impfstoffe-gegen-covid-19-erprobt-werden
Die Aussage von Prof. Vaia wurde wörtlich wiedergegeben, wie anhand des Videos überprüft werden kann. Am 24. August wurde der Impfstoff dem ersten Probanden gereicht, eine Woche später zwei weiteren. Die Aussage bezieht sich offensichtlich auf die nur mehr so geringe Verbreitung des Virus in der Umwelt, daß eine sinnvolle Testung der Impfstoffwirksamkeit erschwert bzw. in Italien offenbar nicht mehr sinnvoll ist. Woraus sich die Aussage im Artikel ergibt, daß offenbar der Impfstoff selbst überflüssig geworden ist. Die Frage ist vielmehr, in welchem Umfeld andere Länder und Unternehmen ihre Impfstoffe testen, zumal die Virulenz des Virus inzwischen überall gleich (gering) zu sein scheint.