„Mehr Geburten, mehr Kinder“ – Der Wunsch von Papst Franziskus für Italien, für Europa

Ein Wunsch an die Menschen, eine Bitte an Gott


Papst Franziskus nahm heute an der Abschlußmesse des Eucharistischen Kongresses in Italien teil und forderte Bemerkenswertes.
Papst Franziskus nahm heute an der Abschlußmesse des Eucharistischen Kongresses in Italien teil und forderte Bemerkenswertes.

(Rom) Papst Fran­zis­kus kon­ze­le­brier­te heu­te die Abschluß­mes­se des Natio­na­len Eucha­ri­sti­schen Kon­gres­ses in Mate­ra in der Basi­li­ka­ta. Im Anschluß bete­te er den Ange­lus und sag­te dabei einen bemer­kens­wer­ten Satz.

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Vom 22. bis 25. Sep­tem­ber fand in der lukani­schen Stadt Mate­ra der XXVII. Natio­na­le Eucha­ri­sti­sche Kon­greß Ita­li­ens statt. Rund 800 Dele­gier­te aus 166 ita­lie­ni­schen Diö­ze­sen und rund 80 Bischö­fe nah­men dar­an teil. Mate­ra war 2019 euro­päi­sche Kul­tur­haupt­stadt. Dort dreh­te Mel Gib­son 2004 den Film „Die Pas­si­on Chri­sti“.

Zum heu­ti­gen Abschluß rei­ste auch Papst Fran­zis­kus an, der die Pre­digt hielt und die Abschluß­mes­se kon­ze­le­brier­te. Zele­brant war Kar­di­nal Matteo Zup­pi, Erz­bi­schof von Bolo­gna und Vor­sit­zen­der der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz. Fran­zis­kus ließ sich wegen sei­ner Knie­be­schwer­den im Roll­stuhl schieben.

Im Anschluß an die Zele­bra­ti­on bete­te der Papst mit den Anwe­sen­den den Ange­lus. In sei­ner Anspra­che beklag­te er den bewaff­ne­ten Kon­flikt in Myan­mar und in der Ukrai­ne und rief „alle Ver­ant­wort­li­chen“ auf, nach Frie­den zu streben.

„Bevor wir schlie­ßen, wen­den wir uns nun der Jung­frau Maria, der eucha­ri­sti­schen Frau, zu. Ihr ver­trau­en wir den Weg der Kir­che in Ita­li­en an, damit in jeder Gemein­de der Duft Chri­sti, des leben­di­gen Bro­tes, das vom Him­mel her­ab­ge­kom­men ist, spür­bar wird.“

Ita­li­en wählt heu­te ein neu­es Par­la­ment. Ohne den Urnen­gang zu erwäh­nen, sag­te Fran­zis­kus jedoch offen­bar zu die­sem Ent­schei­dungs­tag einen sehr bemer­kens­wer­ten Satz:

„Ich wage heu­te, für Ita­li­en zu bit­ten: um mehr Gebur­ten, mehr Kinder.“

Die päpst­li­che Für­bit­te an die­sem Tag kann auch auf wei­te Tei­le Euro­pas über­tra­gen wer­den, beson­ders auch den deut­schen Sprach­raum: „Ich wage heu­te, für Deutsch­land zu bit­ten: um mehr Gebur­ten, mehr Kin­der.“ „Ich wage heu­te, für…“

Es läßt sich jedes euro­päi­sche Land ein­set­zen, in dem – oft seit Jah­ren und Jahr­zehn­ten – ein Gebur­ten­man­gel herrscht. Im deut­schen Sprach­raum schrumpft das eige­ne Volk seit bald 50 Jah­ren – unbe­merkt, denn durch Mas­sen­zu­wan­de­rung wächst die Bevöl­ke­rung auf dem Papier. Doch die Sta­ti­stik ist ver­zerrt. Sie ver­steckt, daß das ein­hei­mi­sche Volk durch Abtrei­bung und Ver­hü­tung, durch Auf­lö­sung der Fami­lie und Bin­dungs­pro­ble­me einen mas­si­ven Schrump­fungs­pro­zeß erlebt. Ein untrüg­li­ches Zei­chen dafür, daß etwas nicht stimmt, daß Gra­vie­ren­des nicht stimmt.

Die Poli­tik reagier­te durch eine offen­si­ve Zuwan­de­rungs­po­li­tik, indem die feh­len­den Arbeits­kräf­te und Steu­er­zah­ler, die Ehe­gat­ten und Väter und Müt­ter durch ande­re Völ­ker und in ande­ren Län­dern gebo­ren wer­den sol­len. Man impor­tiert sie, wie man Waren impor­tiert. Dafür wur­de in einem lan­gen Umer­zie­hungs­pro­zeß der natür­li­che Selbst­er­hal­tungs­trieb der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung gebro­chen bis hin, die Län­der zu „Ein­wan­de­rungs­län­dern“ zu erklären.

Papst Fran­zis­kus äußer­te heu­te einen Wunsch, und rich­te­te sei­ne Für­bit­te an den Him­mel, für eine klaf­fen­de, wenn auch kaschier­te Wun­de: Ita­li­en, Öster­reich, die Schweiz und ande­re Län­der brau­chen „mehr Gebur­ten, mehr Kinder“.

Es kann nicht sein, daß man die eige­nen Völ­ker ster­ben läßt, um auf Kosten ande­rer Völ­ker die Lücken durch Men­schen-Import zu schlie­ßen. Die Poli­tik schließt vor die­sem exi­sten­ti­el­len Pro­blem ihre Augen. Sie will davon nichts hören, denn sie müß­te eine grund­sätz­li­che Kehrt­wen­de, eine Umkehr ein­läu­ten und anstre­ben, die ohne ein gewoll­tes Bekennt­nis zum Leben, zur Hei­lig­keit des Lebens, und auch zum Eige­nen, nicht funk­tio­niert. Papst Fran­zis­kus fand vor kur­zem im Zusam­men­hang mit der Ukrai­ne bemer­kens­wert grund­le­gen­de Wor­te über die Vater­lands­lie­be und die Ver­tei­di­gung des Eige­nen. Eine Ände­rung der der­zei­ti­gen Lage aber ver­langt, danach zu fra­gen, wie es zu die­ser Fehl­ent­wick­lung kom­men konn­te. Es wür­de einen Kas­sa­sturz erfor­dern, bei dem gan­ze Berei­che der Poli­tik der zurück­lie­gen­den Jahr­zehn­te auf den Prüf­stand gestellt wer­den. Das aber ver­langt ein Ende der Abtrei­bung, ein sofor­ti­ges Ende die­ses grau­sa­men Mas­sa­kers an den eige­nen unge­bo­re­nen Kin­dern. Das ver­langt ein Umden­ken in der Fami­li­en­po­li­tik. Es ver­langt vor allem ein Umden­ken im Lebens­stil, weg von destruk­ti­ven, ja töd­li­chen Lebens­sti­len. Das Gegen­teil ist jedoch der Fall, wie die deut­sche Bun­des­re­gie­rung und die Par­tei­en und Abge­ord­ne­ten, die sie tra­gen, unter Beweis stel­len, die sich dar­in gegen­sei­tig über­trump­fen wol­len mit zer­stö­re­ri­schen gesell­schafts­po­li­ti­schen Experimenten.

So kann man Papst Fran­zis­kus heu­te in Abwand­lung sei­ner Wor­te nur rufen:

„Ich wage heu­te, für Euro­pa zu bit­ten: um mehr Gebur­ten, mehr Kinder.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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