
Die Messe zelebrierte Leo XIV. am ersten Sonntag seines Pontifikats in den Vatikanischen Grotten, wo er die Gräber der dort beigesetzten Päpste besuchte und an diesen betete.
Am Vormittag begab sich Leo XIV. unterhalb des Petersdoms in die sogenannten Vatikanischen Grotten. Dieses befinden sich auf der Ebene der Confessio, wo unter dem Papstaltar die Reliquien des Apostelfürsten Petrus aufbewahrt werden und wo im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Päpste ihre letzte Ruhestätte nahe dem Petrusgrab gefunden haben.
Begleitet wurde Leo XIV. vom Generalprior des Augustinerordens Pater Alejandro Moral Antón. Der Spanier Moral war 2013 dem damaligen Pater Robert Francis Prevost, dem heutigen Papst Leo XIV., im Amt als Generalprior nachgefolgt. Moral ist der 97. Generalprior seit der Gründung des Ordens im Jahr 1244. Dieser war auf Wunsch von Papst Innozenz IV. aus verschiedenen Eremiten-Gemeinschaften entstanden. Der damalige Papst hatte diese lose bestehenden Gemeinschaften aufgefordert, sich in einem Orden mit einer gemeinsamen Regel zusammenzuschließen.
In seiner Homilie sagte Leo XIV.:
„Das Evangelium, das wir gerade an diesem Sonntag vom Guten Hirten gehört haben: ‚Meine Schafe hören auf meine Stimme, ich kenne sie und sie folgen mir‘.
Ich denke über den Guten Hirten nach, besonders an diesem Sonntag, der in der Osterzeit so wichtig ist. Während wir den Beginn dieser neuen Mission des Dienstes feiern, zu dem mich die Kirche berufen hat, gibt es kein besseres Beispiel als Jesus Christus selbst, dem wir unser Leben anvertrauen und von dem wir abhängig sind. Jesus Christus, dem wir folgen, ist der Gute Hirte, der uns das Leben schenkt: den Weg, die Wahrheit und das Leben. Deshalb feiern wir diesen Tag mit Freude und schätzen Ihre Anwesenheit hier sehr.
Heute ist der Muttertag. Ich glaube, es ist nur eine Mutter anwesend: Alles Gute zum Muttertag! Eine der wunderbarsten Ausdrucksformen der Liebe Gottes ist die Liebe, die Mütter vor allem an ihre Kinder und Enkelkinder verschenken.
Dieser Sonntag ist bekanntlich aus verschiedenen Gründen etwas Besonderes: Einer der ersten, den ich erwähnen möchte, sind die Berufungen. Während der jüngsten Arbeit der Kardinäle, vor und nach der Wahl des neuen Papstes, haben wir viel über Berufungen in der Kirche gesprochen und darüber, wie wichtig es ist, daß wir alle gemeinsam danach suchen. In erster Linie, indem wir in unserem Leben ein gutes Beispiel geben, mit Freude, indem wir die Freude des Evangeliums leben, indem wir andere nicht entmutigen, sondern nach Wegen suchen, um junge Menschen zu ermutigen, die Stimme des Herrn zu hören und ihr zu folgen und in der Kirche zu dienen.“
Den ersten Teil sprach der Papst auf Englisch, den zweiten Teil auf Italienisch. Da eine offizielle deutsche Übersetzung fehlt, wurde sie von Katholisches.info vorgenommen.
Nachdem Leo XIV. am Altar nahe dem Petrusgrab die Messe zelebriert hatte, betete er an den Gräbern seiner Vorgänger und in der Confessio am Apostelgrab. VaticanMedia veröffentlichte mehrere Fotos von diesem Ereignis. Anschließend begab sich Leo XIV. zum Regina Caeli auf die Segensloggia des Petersdoms.



Text/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshots)