
Von Dario Čehić*
Schwester Simona Brambilla (geb. 1965) empfing am 6. Januar 2025 die Ernennung zum Präfekten des Dikasteriums für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens. Zu ihrem Stellvertreter (Pro-Präfekten) wurde der 65-jährige Kardinal Angel Fernández Artime ernannt.1
Bevor sie Präfekt wurde – eine Ernennung, die bereits sowohl Lob als auch Kritik erhielt –, war sie seit dem Jahr 2019 Sekretärin desselben Dikasteriums. Zuvor leitete sie 13 Jahre lang den Frauenzweig der Consolata-Missionsschwestern („Suore missionarie della Consolata“). Bevor sie sich 1988 dieser Religionsgemeinschaft anschloss, war sie Krankenschwester in einem Krankenhaus in der kleinen Stadt Merate in der Lombardei im Norden Italiens.2
Der Name von Schwester Simona Brambilla wird nicht mit irgendwelchen Skandalen oder irgendwelchen berühmten Errungenschaften in Verbindung gebracht – daher hingen die Reaktionen auf die Ernennung im vergangenen Monat hauptsächlich damit zusammen, dass sie die erste Frau in der Geschichte der Kirche ist, die in eine solche Position berufen wurde: Für einige ist es sehr gut, für andere ist dieser Umstand selbst ein Skandal.
Es wurde bereits über die bedeutende Debatte innerhalb der katholischen Kirche geschrieben, ob Jorge Mario Bergoglio überhaupt der Papst ist: Viele glauben, dass er so hartnäckig verschiedene ketzerische Positionen vertritt, selbst nachdem er öffentlich von vielen Priestern, Bischöfen und Kardinälen davor gewarnt wurde (man wird zum Ketzer, nachdem ein Gläubiger – einschließlich ein Bischof, sogar der Papst – öffentlich vor Häresie gewarnt wurde und er auch danach absichtlich an diesem religiösen Irrtum festhält), und darum nicht mehr Katholik ist – aus diesem Grund kann er (von vielen in Betracht gezogen, wobei sie sich hauptsächlich auf die Autorität des heiligen Kirchenlehrers Robert Bellarmin berufen, der sehr ausführlich über das päpstliche Amt schrieb) nicht Papst sein.
Das Leben in dieser unvollkommenen Welt ist jedoch so gestaltet, dass es auch inakzeptable Dinge gibt; wir sehen zum Beispiel, dass wir in sehr vielen Ländern der Welt bis heute Führer haben, die durch verschiedene Militärputsche oder manipulierte Wahlen an die Macht kamen (oder an der Macht bleiben) – d. h. illegal. Allerdings hören Richter, Polizeibeamte und andere Staatsapparate in diesen Ländern normalerweise auf diese illegalen Behörden, und die internationale Gemeinschaft entscheidet sich in den meisten Fällen dafür, mit ihnen zu kommunizieren, ungeachtet der Tatsache, dass sie illegal sind. In ähnlicher Weise tun Bischöfe auf der ganzen Welt so, als ob Jorge Mario Bergoglio der legitime Papst wäre, und Diözesen akzeptieren bereitwillig die Bischöfe, die er als Ordinarius ernannt hat.
Gibt es dann irgendwas, das fragwürdig ist an der Ernennnug von Simona Brambilla – die jetzt Autorität über den genannten Kardinal, die Mitarbeiter des Dikasteriums und alle Klöster, Orden und verwandte Gemeinschaften in der gesamten katholischen Welt ausübt – abgesehen von der offensichtlichen Tatsache, dass sie die Befugnis mit der Zustimmung und laut Autorität der Person, deren Legitimität auf dem Heiligen Stuhl fraglich ist, ausübt?
Natürlich können Frauen in der Zivilgesellschaft Führungspositionen bekleiden, aber hier geht es nicht um die Frage, ob eine bestimmte Position von einer Frau ausgeübt werden kann, sondern darum, ob diese bestimmte Position, die traditionell immer von Bischöfen (als Personen, die die volle Priesterweihe empfangen haben3) ausgeübt wurde, von einer Person ausgeübt werden kann, die nicht nur kein Bischof ist, sondern überhaupt kein Priester.
Diese konkrete Frau – Simona Brambilla – ist kein Priester und kann auch kein Priester werden. Das wissen wir, weil 1994 der hl. Papst Johannes Paul II. ex cathedra definierte, dass nur Männer zum Priestertum geweiht werden können. Dies ist nicht nur ein seit der Zeit der Apostel bestehender Brauch, sondern Teil des Glaubensguts.4
Selbst die heiligen Frauen, die unter dem Kreuz standen, an dem Jesus selbst gekreuzigt wurde, und die seinen Leichnam wuschen, konnten keineswegs Priester werden. Tatsächlich war nicht einmal die Heilige Jungfrau Maria ein Priester.
Der Codex des Kirchenrechts – das sind die Bestimmungen, die gelegentlich von den Päpsten reformiert werden, aber immer im Einklang mit dem katholischen Glauben und der heiligen Tradition – schreibt im Canon 129 ausdrücklich vor:
§ 1. Zur Übernahme von Leitungsgewalt, die es aufgrund göttlicher Einsetzung in der Kirche gibt und die auch Jurisdiktionsgewalt genannt wird, sind nach Maßgabe der Rechtsvorschriften diejenigen befähigt, die die heilige Weihe empfangen haben.
§ 2. Bei der Ausübung dieser Gewalt können Laien nach Maßgabe des Rechtes mitwirken.
Und nun wissen wir zumindest nach jahrhundertelanger Überlieferung, dass an der Stelle, an der Schwester Brambilla mit der Führungsbefugnis nun ausgestattet wurde, immer Bischöfe ernannt wurden. Obwohl der Canon 129 alles klar darstellt, gibt es im Vatikan seit einigen Jahren eine hitzige Debatte zu diesem Thema. Kardinal Gianfranco Ghirlanda (einer der „Kardinäle des Franziskus“, Jesuit und langjähriger Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana, der 2022 zum Kardinal-Diakon befördert wurde) legte Interpretationen vor, dass auch Laien (und damit auch Frauen) solche Pflichten ausüben könnten. Kardinal Marc Ouellet behauptet im Gegenteil, dass so etwas in keiner Weise zulässig sei – denn die Mitwirkung bei der Machtausübung aus dem 2. Absatz von Canon 129 umfasst Amtspflichten (wie sie zum Beispiel Schwester Brambilla zuvor im selben Dikasterium ausgeübt hat, als eine Sekretärin) und nicht die Aufgaben der Leitung von Dikasterien, die in der Geschichte der Kirche nie von Laien, sondern immer von Priestern ausgeübt wurden.5
Wir werden bald sehen, ob diese Ernennung einer Schwester zum Präfekten (eine Position, die, wie wir uns erinnern, in der Praxis mit der Ehre eines Kardinals verbunden ist) diese Debatte abbrechen wird6 oder sie im Gegenteil vertiefen wird.
Auf jeden Fall können wir daraus schließen, dass die Probleme der katholischen Kirche unter Bergoglios Leitung von Jahr zu Jahr und von Monat zu Monat zunehmen.
*Dario Čehić ist ein kroatischer Rechtsanwalt und Autor zahlreicher Artikel in katholischen Medien.
Bild: VaticanMedia (Screenshot)
1 „Papst ernennt Sr. Simona Brambilla als erste weibliche Präfektin des Vatikans“, „Vatican News“, 6. Januar 2025.
2 „Hier erfahren Sie, was Sie über die erste Präfektin des Vatikans in der Geschichte der katholischen Kirche wissen sollten“, Walter Sánchez Silva/ACI Prensa/CNA, „NC Register“, 8. Januar 2025.
3 KKK 1557
4 Zu einigen Zweifeln über den definitiven Charakter der Lehre von Ordinatio sacerdotalis (29. Mai 2018) 8. Januar 2025.
5 „Ist Franziskus‘ Präfektin die Quadratur des Kreises in Sachen Laienführung?“, Ed Condon, „The Pillar“, 6. Januar 2025.
6 „Laien in Führungspositionen im Vatikan angeblich zentrales Thema beim Treffen des Papstes mit den Kardinälen der Welt“, Christopher White, „NC Reporter“, 30. August 2022.
Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche wird von ihren Anfängen her von heiligen, von Christus berufenen Männern geleitet! Daß nun auch in der römisch-katholischen Kirche die Praxis Einzug hält, Frauen mit (hohen) Leitungsfunktionen zu betrauen, kann nur eines bedeuten: Auch die römisch-katholische Kirche wird – und wurde schon lange – nicht mehr von heiligmäßigen, von Gott berufenen Männern geleitet! …
Jedenfalls ist sie eine komische Funse, dass sie so ein Amt unter diesen Umständen überhaupt annimmt. Sie könnte sich auch anders einbringen.
Letztlich kann man nur kommandiert werden, wenn man sich auch kommandieren lässt. Und hier ist der springende Punkt: Der Papst mag diese (Ordens-)Frau zur Präfektin erheben und meinetwegen zur Co-Päpstin, was ich ihm ohne Weiteres zutraue. Nur: Niemand von uns muss diese Ernennungen respektieren oder sie sogar anerkennen. Auf Wahnsinn kann man kaum anders reagieren, als dass man ihn ignoriert. Und das gilt auch und ganz besonders für diesen päpstlichen Wahnsinn!? Die Welt dreht sich weiter, ganz gleich was Franziskus noch einfällt und wen er zu was auch immer ernennt. Die Rechnung dafür wird er spätestes am Ende selber bezahlen müssen – nicht wir.
Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche wird von ihren Anfängen her von gottesfürchtigen, von Christus berufenen Männern geleitet! Daß nun auch in der römisch-katholischen Kirche die Praxis Einzug hält, Frauen mit (hohen) Leitungsfunktionen zu betrauen, kann nur eines bedeuten: Auch in der römisch-katholischen Kirche haben – und hatten sich schon lange – zu viele Übeltäter und falsche Brüder etc. eingeschlichen und wurden/werden aus falschen Erwägungen heraus geduldet! (vgl. 1.Korinther 5,11–13; s.a. : Judas 1,4; Galater 2,4–5; 2.Petrus 2,1–3,17; etc.!) …