
Prof. Bernardino Montejano berichtet über die jüngsten repressiven Aktionen, die Papst Franziskus gegen den 1984 in Argentinien gegründeten, formal neurituellen, faktisch aber birituellen Orden des Instituto del Verbo Encarnado (Institut des fleischgewordenen Wortes, IVE), unternimmt. Die Verfolgung trifft nun vor allem den 1988 gegründeten weiblichen Ordenszweig der Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará (SSVM, auch Matará-Schwestern). Was zeichnet diese Ordensfamilie aus? Sie bemüht sich – horribile dictu – katholisch zu sein und kann deshalb zahlreiche Berufungen anziehen. Genau das scheint für die aktuelle Kirchenleitung in Santa Marta ein Übel zu sein, das es zu bekämpfen gilt. Der Wechsel an der Spitze des Ordensdikasteriums bedeutet keine Verbesserung.
Schlechte Nachrichten
Von Bernardino Montejano*
Wir haben erfahren, daß die Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará unter kommissarische Aufsicht gestellt wurden und drei Jahre lang keine neuen Postulantinnen mehr aufnehmen dürfen. Und da wir nicht verrückt werden wollen, müssen wir, um einen einigermaßen klaren Kopf zu behalten, die schlechten Nachrichten kommentieren.
Sogar Kardinal Blase Cupich (Chicago) beklagt sich über den Mangel an Berufungen, aber sein Mentor und Chef setzt mit einer willkürlichen Maßnahme für drei Jahre die Aufnahme in den weiblichen Zweig des Instituts des Fleischgewordenen Wortes aus, also genau dort, wo sie sich vervielfachen, d. h. er macht unmöglich, was seine Lakaien wünschen.
Aber wir fragen uns: Was zieht neue Berufungen an und erweckt sie? Das Vorbild der anderen Schwestern, ihr ernsthaftes religiöses Leben, ihre Armut und Entbehrung, ihre Anwesenheit an den schwierigsten und gefährlichsten Orten, Gaza, Aleppo, Ukraine, und gleichzeitig ihre gesunde Freude, ihr Lächeln, ihr Glück, auch irdisch, weil sie eine Richtung und einen Ort gefunden haben, um in gerader Linie zum ewigen Leben zu gehen.

Ich habe viele Erinnerungen an die Dienerinnen, die alle sehr schön sind. Ich erinnere mich an einen Tag in San Rafael, an einen Vorfall in einem vom Orden geführten Haus, das für ältere und manchmal gewalttätige Frauen bestimmt ist, die nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind. Eine Insassin hatte eine andere ältere Frau angegriffen, und es war schwierig, sie zu bändigen. Als ich am nächsten Tag davon erfuhr, fragte ich die für das Heim zuständige Mutter Oberin, wie die Nacht verlaufen sei. Mit einem engelsgleichen Lächeln antwortete sie mir mit einem freundlich gesagten Wort: „Movida“, „bewegt“.
Eines Tages waren wir in Rom, und im Generalhaus der Dienerinnen lud mich die Oberin, eine Niederländerin, ein, am Nachmittag einen Vortrag zu halten. Schließlich lud sie mich für den nächsten Tag auch zur Messe ein: „Kommen Sie mit dem Kaplan und frühstücken Sie nach der Messe mit uns, danach bringen wir sie hin, wo immer sie wollen“, waren ihre Worte.
Natürlich nahm ich das Geschenk an, und nach einem guten Frühstück erinnerte ich sie an ihr Versprechen, indem sie mich vor ihrer eigenen Unvorsichtigkeit warnte und sagte: „Er wird ja nicht erwarten, daß wir ihn nach Neapel mitnehmen“. „Machen Sie sich keine Sorgen, Mutter“, antwortete ich, „ich möchte nur nach Bolsena fahren, das ist weniger weniger weit entfernt, aber nahe genug, um an das eucharistische Wunder zu erinnern“. Und so fuhren wir mit zwei Ordensfrauen dorthin und verbrachten einen außergewöhnlichen Tag, zu dem auch ein Besuch in Assisi gehörte, einer Stadt der Rechten, wie mein Freund Claudio Finzi1 zu sagen pflegte, wo die einzigen Linken die Ordensmänner waren.
In den letzten Jahren haben drei Ordensfrauen der Dienerinnen, von denen eine aus einer anderen Kongregation gewechselt kam, am Institut für praktische Philosophie promoviert, eine aus La Plata über die Demut, eine andere über ihre Erfahrungen in Aleppo, Syrien, und die dritte mit einer großartigen Arbeit über die heilige Johanna von Orleans.
Später sah und sprach ich mit einigen Ordensfrauen in Buenos Aires, im Karmel von Amenábar, in der Kirche des Militärordinariats Unserer Lieben Frau von Luján und in der Benediktinerkapelle des Heiligen Christus, wie immer in ihrem tadellosen Habit gekleidet und mit dem schönen Kreuz, das sie tragen und das wir auf unserem Schreibtisch stehen haben.2
In diesem Rückblick können wir nicht umhin, unsere Dankbarkeit gegenüber Mutter Maria von Pfingsten zum Ausdruck zu bringen, deren Hilfe uns in sehr schwierigen Zeiten unterstützt hat. Ich erinnere mich daran, daß ich anläßlich ihrer Gelübde in San Rafael war, und da es keine Fahrkarten mehr für die Touristenklasse gab, reiste ich zum einzigen Mal in meinem Leben in der ersten Klasse, was meine liebe Frau, um zu verdeutlichen, was ich meine, zum Kommentar veranlaßte: „Du mußt diese Ordensfrau sehr lieben, um in der Lage zu sein, in der ersten Klasse zu reisen, bei dem, was es kostet“.
Heute ist diese Ordensfrau immer noch in Island und erträgt die Kälte, aber ich bin sicher, daß sie dort mit Freude dient. Dank der Fortschritte in den Kommunikationsmitteln wird sie also heute wissen, daß unsere Zuneigung und Dankbarkeit ungebrochen sind. Island ist weit entfernt von San Serapio de Azul, von der Estancia von San Joaquín, wo ich lebe, aber sie verbindet uns, um es mit den Worten von Saint-Exupéry auszudrücken: „Gemeinsam in dieselbe Richtung blicken“.
Die Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará und die Brüder des Instituts des fleischgewordenen Wortes sind heute über die ganze Welt verstreut, auch an den gefährlichsten Orten, und Papst Franziskus ist ein Zeuge dieser Realität, die er auf seinen vielen Reisen mit eigenen Augen gesehen hat.

Sie haben ihn bei seinen Besuchen ohne den geringsten Groll oder Ressentiments als Stellvertreter Christi empfangen. Sie erinnerten sich weder an das Aufenthaltsverbot in Buenos Aires, das er gegen sie verhängt hatte, als er Erzbischof war, noch an die Verfolgung ihres Gründers, Pater Carlos Miguel Buela, noch an die kommissarische Aufsicht des Instituts, für die als Chef dieser Maschinerie der Blockade und der Behinderung Kardinal Santos y Abril y Castelló zuständig ist, der mit seinen fast 90 Jahren nervt und sich nicht in den Ruhestand zurückziehen will.
Sie haben ihm die Jungfrau von Luján gezeigt, die sie in die Orte gebracht haben, in denen sie leben, und die Ausdruck der Anwesenheit des gemeinsamen argentinischen Heimatlandes ist, das er aber seit Beginn seines Pontifikats nicht mehr besucht hat.
Jetzt erhalten sie dafür im Gegenzug eine Strafe. Aber Gott, der alles sieht und richtet und der keine Rücksicht auf die Person nimmt, wird jedem vergelten, was ihm zusteht.
Pater Carlos Buela hat bereits erhalten, was ihm zusteht, der als Lösegeld für seine Sünden und sein Elend dieses wunderbare Werk vor Gott gebracht hat, das das Institut des fleischgewordenen Wortes (IVE) und die Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará mit ihren kontemplativen Zweigen sind, die jeden Tag für uns alle arbeiten und beten, ganz im Geiste des heiligen Benedikt.
Diese wunderbare Arbeit, wir wiederholen es, gehört nicht dem IVE, einer ausgezeichneten inoffiziellen argentinischen Botschaft in vielen Ländern der Welt, die neben der Jungfrau von Luján und unserer Flagge die Gestalt und das Werk von Don Julio Meinvielle bekanntgemacht hat, der sich stets vom Peronismus ferngehalten hatte und dessen Tod im argentinischen Katholizismus eine bis heute nicht gefüllte kulturelle Lücke hinterlassen hat.
Dies ist der Moment, in dem wir Laien angesichts des Schweigens des Klerus und der Bischöfe, angesichts der vielen „stummen Hunde“ (hl. Teresa von Avila) die Pflicht haben, unsere Stimme zu erheben und gegen die Ungerechtigkeiten zu protestieren, die sich in unserer Kirche wiederholen.
Möge Gott uns helfen, das Institut des fleischgewordenen Wortes segnen und die Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará in dieser neuen Prüfung stärken.
*Bernardino Montejano, Professor der Rechtsphilosophie an der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien, ist einer der bedeutendsten Vertreter des klassischen Naturrechts in der hispanischen Welt.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)
1 Claudio Finzi, emeritierter Professor der politischen Ideengeschichte an der Universität Perugia mit Gastprofessuren an den Universitäten Turku (Finnland), Barcelona (Spanien), München (Bundesrepublik Deutschland) und Buenos Aires (Argentinien).
2 Das Brustkreuz ist ein Abbild des Kreuzes von Matará. Dieses wurde von einem Mitglied des nordargentinischen Stammes der Matará im Jahr 1594 in Holz geschnitzt und enthält in Abbildung die Geheimnisse des Lebens Christi: seine Geburt, die Eucharistie, sein Leiden und Tod. Es ist das älteste bekannte, christliche Zeugnis Argentiniens und hat viel zur Evangelisierung der neuen Welt beigetragen. „Wir tragen es mit großer Verehrung, als Symbol der Evangelisierung der Kulturen und der vollkommenen Hingabe an Christus, den Gekreuzigten“, so der Orden.
Einmal mehr wird die Fsspx ihrer Aufgabe nicht gerecht werden. Man stelle sich vor, die Fsspx hätte all den vom Vatikan verfolgten traditionellen Gemeinschaften ein Dach geboten. Der Vatikan, die Kirche sähe anders aus. Der Auftrag, die Tradition zu bewahren, ganz im Sinne ihres Gründers, würde tatsächlich viele viele Schritte weiter sein. So aber bettelt man vergeblich lieber um einen Bischof, der nie und nimmer von der rettungslos verlorenen Bergoglio-Kirche kommen wird. Fast möchte ich schreiben: Ach Himmel, es ist verspielt!
Papst Franziskus verfolgt mit tiefem und unbändigen Hass alles, was richtig katholisch ist und die Schönheit und Fruchtbarkeit des Glaubens zeigt.
Das ist psychiatrisch hochpathologisch. Sehr raffiniert, teils theatralisch für die Öffentlichkeit, teils verdeckt mit krummen Winkelzügen.
Das ist toxisch. Die braven gehorsamen Ordensschwestern und ‑brüder kommen dabei unter die Räder.
In dem betreffenden Fall empfiehlt es sich für den Orden sich der Jurisdiktion des Papstes/des Kirchenrechts zu entziehen und autonom zu agieren.
Die FSSPX und die mit der Tradition verbundenen Orden und Gemeinschaften haben es vorgelebt und gezeigt.
Porta patet, magis cor.