Kopten und Orthodoxe bekräftigen ihre Ablehnung von Fiducia supplicans

Gemeinsames Osterfest 2025


Kopten und Orthodoxe streben der vollen Gemeinschaft zu und bekräftigen ihre Ablehnung homosexueller Beziehungen
Kopten und Orthodoxe streben der vollen Gemeinschaft zu und bekräftigen ihre Ablehnung homosexueller Beziehungen

Ver­tre­ter der kop­ti­schen und der ortho­do­xen Kir­che haben sich im St.-Pischoi-Kloster im Wadi el-Natrun in Ägyp­ten getrof­fen. Grund der Begeg­nung war die Errei­chung der gegen­sei­ti­gen Aner­ken­nung und damit der Ein­heits­fin­dung. Gegen­stand der Gesprä­che war auch die Bekräf­ti­gung der sakra­men­ta­len Ehe zwi­schen einem Mann und einer Frau und die Ableh­nung homo­se­xu­el­ler Verbindungen.

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Zum Tref­fen hat­te Tawa­dros II., der kop­ti­sche Patri­arch von Alex­an­dria, gela­den. Es stand unter dem Mot­to: „Die Lie­be Chri­sti drängt uns“ (2 Korin­ther 5,14). Wie der ortho­do­xe Pres­se­dienst berich­te­te, eröff­ne­te Tawa­dros II. die Begeg­nung mit einem Gebet. Bei die­ser Gele­gen­heit beton­te er die Bedeu­tung der ehe­li­chen Lie­be in Chri­stus, der Ver­tie­fung des gegen­sei­ti­gen Ver­ständ­nis­ses, des bestän­di­gen Gebets und des Dia­logs. Zugleich unter­strich er die Bedeu­tung der christ­li­chen Ein­heit und der gegen­sei­ti­gen Zusam­men­ar­beit, um „das Evan­ge­li­um Chri­sti nicht zu behin­dern“ (1 Korin­ther 8,12).

Die Co-Vor­sit­zen­den der Gemein­sa­men Kom­mis­si­on für den theo­lo­gi­schen Dia­log zwi­schen den ortho­do­xen Kir­chen und den Kop­ten, Metro­po­lit Emma­nu­el von Chal­ce­don und Metro­po­lit Tho­mas von Cho­sia und Mir, stell­ten die bis­he­ri­gen Fort­schrit­te des Dia­logs vor und gaben Emp­feh­lun­gen für künf­ti­ge Maß­nah­men. Sie erin­ner­ten auch an die Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten, die in den frü­he­ren Pha­sen die­ses Dia­logs eine ent­schei­den­de Rol­le gespielt hatten.

„Die Teil­neh­mer bewer­te­ten die kon­kre­ten Schrit­te, die zur Wie­der­her­stel­lung der vol­len Gemein­schaft zwi­schen den Kir­chen erfor­der­lich sind, und berück­sich­tig­ten dabei den 2014 in Athen erstell­ten ‚Fahr­plan‘.“

Zen­tra­les The­ma waren zudem die Fami­li­en­kri­se und die anthro­po­lo­gi­schen Her­aus­for­de­run­gen in der heu­ti­gen Gesell­schaft. Die Ver­tre­ter bei­der Kir­chen bekräf­tig­ten ihren Stand­punkt zur Ehe als Ver­bin­dung zwi­schen einem Mann und einer Frau und lehn­ten die Recht­fer­ti­gung homo­se­xu­el­ler Bezie­hun­gen ab. Bei­de Kir­chen, sowohl Ortho­do­xe als auch Kop­ten, spra­chen sich ent­schie­den gegen das römi­sche Doku­ment Fidu­cia sup­pli­cans aus, mit dem San­ta Mar­ta Homo-Seg­nun­gen grü­nes Licht erteil­te und damit, trotz gegen­tei­li­ger römi­scher Behaup­tun­gen, fak­tisch über­haupt Homo-Ver­bin­dun­gen und der Homo­se­xua­li­tät die Türen öffnete.

Die kop­ti­schen und ortho­do­xen Teil­neh­mer des Tref­fens im St.-Pischoi-Kloster waren sich dar­in einig, daß die bei­den Unter­kom­mis­sio­nen für lit­ur­gi­sche und pasto­ra­le Fra­gen ihre Arbeit fort­set­zen soll­ten und daß eine gemein­sa­me Web­site ein­ge­rich­tet wer­den soll­te, um den Zugang zu den Doku­men­ten des bila­te­ra­len Dia­logs zu erleich­tern. Sie brach­ten auch ihren Wunsch zum Aus­druck, daß im Jahr 2025 alle Chri­sten Ostern in der kano­ni­schen Tra­di­ti­on von Nicäa fei­ern soll­ten, da im kom­men­den Jahr des 1700. Jah­res­ta­ges des ersten öku­me­ni­schen Kon­zils der Kir­che, des Kon­zils von Nicäa, gedacht wird.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Ortho­dox Times (Screen­shot)



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1 Kommentar

  1. „Sie brach­ten auch ihren Wunsch zum Aus­druck, daß im Jahr 2025 alle Chri­sten Ostern in der kano­ni­schen Tra­di­ti­on von Nicäa fei­ern soll­ten, da im kom­men­den Jahr des 1700. Jah­res­ta­ges des ersten öku­me­ni­schen Kon­zils der Kir­che, des Kon­zils von Nicäa, gedacht wird.“

    Im Klar­text: Es läuft auf die Strei­chung des Fili­o­que aus dem latei­ni­schen Glau­bens­be­kennn­tis hinaus.

    Hin­ter­grund: Das Fili­o­que ist ein latei­ni­scher Zusatz zur Erklä­rung des Glau­bens­be­kennt­nis­ses von Niz­äa-Kon­stan­ti­no­pel über den Her­vor­gang des Hei­li­gen Gei­stes, der in der ursprüng­li­chen Fas­sung von 381 nicht ent­hal­ten ist. In der west­li­chen Kir­che wird er jedoch seit dem 5. Jahr­hun­dert in tri­ni­täts­theo­lo­gi­schen For­mu­lie­run­gen ver­wen­det, genießt seit dem 13. Jahr­hun­dert sogar dog­ma­ti­schen Rang (…) Das Fili­o­que ist neben dem Papst­pri­mat der wich­tig­ste theo­lo­gi­sche Streit­punkt, der eine Wie­der­ver­ei­ni­gung der römisch-katho­li­schen Kir­che und der ortho­do­xen Kir­chen nach deren fast tau­send­jäh­ri­gem Schis­ma ver­hin­dert. (Wiki­pe­dia)

    In der päpst­li­chen Erklä­rung Domi­nus Iesus über die Ein­zig­keit und die Heils­uni­ver­sa­li­tät Jesu Chri­sti und der Kir­che vom 6. August 2000 wird das Nicä­no-Kon­stan­ti­no­po­li­ta­num ohne das Fili­o­que rezi­piert [sic!]. Die Fra­ge der theo­lo­gi­schen Rele­vanz des Fili­o­que für die erstreb­te Kir­chen­ein­heit ist gegen­wär­tig Gegen­stand öku­me­ni­scher Gesprä­che. (Wiki­pe­dia)

    Ich per­sön­lich rech­ne hier mit einer Ände­rung des Tex­tes des latei­ni­schen Glau­bens­be­kennt­nis­ses, ähn­lich der Ände­rung des „Und füh­re uns nicht in Ver­su­chung“ im Vaterunser.

    Jedoch wer­de ich wei­ter­hin den bis­he­ri­gen Wort­laut gemäß der latei­ni­schen Vor­la­ge beten.

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