
Ein Gastkommentar von Hubert Hecker
An dem kürzlich verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetz ist besonders umstritten, dass schon Minderjährige ab 14 Jahren per Sprechakt vor dem Standesamt ihren Geschlechtseintrag und Vornamen ändern können. Von links-liberalen Stimmen wird das Gesetz als eine Sternstunde von „Selbstbestimmung und Menschenwürde“ gefeiert – so die ZdK-Vorsitzende Stetter-Karp. Die Fachleute vom Deutschen Ärztetag dagegen kritisieren das Gesetz scharf, insbesondere das viel zu frühe Einstiegsalter bei Geschlechtsänderungen.
Bei Kindern und Jugendlichen kommt es im Rahmen des pubertären geistig-körperlichen Reifungsprozesses gelegentlich zu alterstypischen Geschlechtsrollenkonflikten oder Körperbildstörungen. Insbesondere bei 15- bis 19-jährigen Mädchen hat sich die Zahl derer, bei denen die psychiatrische Diagnose einer „Störung der Geschlechtidentität“ gestellt wurde, in den Jahren von 2013 bis 2022 mehr als verzehnfacht – auf 453 Fälle je 100.000 Sozialversicherten. Das ergibt eine Studie aus den Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung, über die die FAZ am 1.6.2024 berichtete.
Bei mehr als drei Viertel der betroffenen Mädchen waren weitere Diagnosen zu psychiatrischen Erkrankungen gestellt worden wie Angststörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typ etc.
Zu der Studien-Frage nach der zeitlichen Stabilität der Diagnosen stellte sich Folgendes heraus: Im Zeitraum von fünf Jahren blieb nur noch für gut ein Viertel der 19-jährigen Mädchen die Diagnose der Geschlechtsidentitätsstörung bestehen. Diese Aussagen bestätigt auch eine niederländische Studie: „Nur bei einem kleineren Teil der Jugendlichen, die mit ihrem biologischen Geschlecht unzufrieden sind, besteht der Wunsch nach Geschlechtsänderung auch noch im jungen Erwachsenenalter fort“ (FAZ).
Es ist keine neue wissenschaftliche Einsicht, dass in der Pubertäts- und Adoleszenzphase die Unsicherheiten der Jugendlichen mit ihren Geschlechtsrollen vielfach vorübergehend sind. Gleichwohl ist in der Studie die Höhe der Quote überraschend, nach der sich bei 73 Prozent der Mädchen nach zehn Jahren deren frühere Probleme mit ihrer Geschlechtsidentität erledigt hatten.
Wie sind die Ergebnisse zu erklären?
Offensichtlich ist ein wesentlicher Beeinflussungsfaktor für die hohe Zahl von minderjährigen Mädchen mit Zweifeln an ihrer Geschlechtsidentität die „soziale Ansteckung“ durch Vorbilder in den sozialen Medien, der zu einem „Trans-Hype“ geführt hat. Diese von außen an die Pubertierenden herangetragene Perspektive des Transsexualismus erweist sich dann in der weiteren Selbst- und Lebenserfahrung der Adoleszenz als aufgesetzt und fehlgeleitet.
Außerdem spielt dabei die hohe Korrelationsquote von weiteren psychischen Erkrankungen eine Rolle. Wenn die Jugendlichen von Depressionen oder Angststörungen geheilt wurden, war auch ihr früherer Wunsch nach Geschlechtsänderung vergessen – so die Erfahrungen von Medizinern.
Angesichts dieser Ergebnisse und Erfahrungen von außengeleiteter Lenkung von Jugendlichen auf Geschlechtsänderung einerseits und der Problemerledigung für die meisten innerhalb von zehn Jahren andererseits kritisiert der Deutsche Ärztetag das Selbstbestimmungsgesetz.
Dessen Versprechen auf schnellen amtlichen Geschlechtswechsel ist für die meisten Jugendlichen in der pubertären Unsicherheits- und Selbstfindungsphase das völlig falsche Signal. Die Adoleszenten brauchen in dieser Zeit verantwortungsvolle Beratung und keine Heilsversprechen, dass durch standesamtliche Umpolung ihres Geschlechts alle Probleme im Zusammenhang mit Geschlechtsrollen oder Körperbild gelöst wären.
Durch das Selbstbestimmungsgesetz mit amtlicher Geschlechtsänderung werden die Jugendlichen auch zu dem Folgeschritt ermuntert, ihr biologisches Geschlecht mit Pubertätsblockern, Hormontherapien oder Geschlechtsoperationen ändern zu wollen.
In dem von der Bundesregierung beauftragten Entwurf der medizinischen Behandlungsleitlinie für minderjährige Transpatienten wird dieser Ansatz ebenfalls gefördert. Danach sollen die behandelnden Ärzte grundsätzlich trans-affirmativ vorgehen, in dem die Selbstdiagnosen und Wünsche der verunsicherten Kinder und Jugendlichen als Auftrag für die medizinische Behandlung angenommen werden sollen.
Die Bundesärztekammer protestiert gegen diesen ideologisch geleiteten, unkritischen transaffirmativen Behandlungsansatz. Er verstößt gegen wissenschaftliche Einsichten und Studien. Für die geplanten „irreversiblen Eingriffe in den menschlichen Körper bei physiologisch primär gesunden Minderjährigen können angesichts der fehlenden (medizinischen) Evidenz die Jugendlichen kein informiertes Einverständnis geben“ – so der Deutsche Ärztetag im Mai 2024.
Denn Kinder und auch noch Jugendliche „sind nicht in der Lage, noch vor dem Ende der Pubertät und des körperlichen Reifungsprozesses und bevor die alterstypischen Rollenkonflikte oder Körperbildstörungen überwunden sind“ (siehe oben), über die Auswirkungen von geschlechtsverändernden Behandlungen zu entscheiden.
Die Fachmediziner fordern, dass die entsprechenden Eingriffe bei unter 18-Jährigen nur in Ausnahmefällen gestattet werden unter folgenden Bedingungen:
- nach abgeschlossener psychiatrischer Diagnostik und Behandlung eventueller psychischer Störungen,
- unter Hinzuziehung eines multidisziplinären Teams unter Einschluss von Ethikern und
- im Rahmen kontrollierter wissenschaftlicher Studien mit Verfolgung der Langzeitfolgen.
An solchen fachwissenschaftlich fundierten und ethisch verantwortlichen Aussagen sollten sich kirchliche Stellen bei ihren entsprechenden Stellungnahmen zu dem Thema orientieren – statt das ideologisch geleitete, transaffirmative Selbstbestimmungsgesetz der Ampelregierung kritiklos zu beklatschen, wie das die ZdK-Vorsitzende Stetter-Karp macht.
Bild: courthousenews.com (Screenshot)
Dank und volle Zustimmung, Herr Hecker, zu Ihrer Kritik am Selbstbestimmungsgesetz und der ZDK – Präsidentin Stetter-Karp, die sich nicht zum ersten mal außerhalb der kirchlichen Lehre, hier zu einer christlichen Anthropologie, stellt .
(Gemeint sind ihre unsäglichen Forderungen nach flächendeckenden Abtreibungsmöglichkeiten und Aufnahme der Abtreibung als Lehrinhalt, theoretisch und praktisch, in das Curriculum des Medizinstudiums – ein Verstoß gegen Religions- und Gewissensfreiheit und die Freiheit der Berufsausübung.)
Und die dennoch an der Seite von Bischof Bätzing, m.W. unwidersprochen von anderen Bischöfen, weitermachen darf, beim synodalen Weg, den sogenannten synodalen Räten etc.
Betroffen macht mich folgende Aussage:
„Bei mehr als drei Viertel der betroffenen Mädchen waren weitere Diagnosen zu psychiatrischen Erkrankungen gestellt worden wie Angststörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typ etc.“
Der Anteil psychischer Störungen an trans-verwirrten Jugendlichen ist erschreckend !
„Psycho – Somatik“ ist ein geläufiger Begriff, weniger beachtet wird jedoch die Tatsache, daß somatische Imbalancen psychische und psychiatrische beeinflussen, wenn nicht auslösen können.
https://www.spektrum.de/news/wie-der-koerper-die-seele-krank-macht/1621142
Hier möchte ich hinweisen auf Mangelzustände an Vitaminen, Mineralstoffen und besonders Omega-3- Fettsäuren.
Die Mängel können schon in Schwangerschaft und Stillzeit grundgelegt werden, verselbständigen sich infolge Mangel- und/oder Fehlernährung in Kindheit und Jugend (Fast Food, Fertiggerichte, Energy drinks, kein Fisch). Zusätzliche Risiken kommen natürlich durch Drogenkonsum ( Einstieg Cannabis), m.E. häufig bei instabilem Elternhaus, Scheidung, Patchwork, „Alleinerziehende“.
Umgekehrt kann man feststellen, bereiten sich die Eltern einige Monate vor einer geplanten Schwangerschaft, die Mütter während Schwangerschaft und Stillzeit optimal vor, werden die Kinder über das erste Lebensjahr hinaus vor allem mit Vitamin D und Omega 3 Fettsäuren optimal versorgt, wirkt sich das nachweisbar positiv auf die körperliche und Gehirnentwicklung aus, so auf Konzentrations- und Lernfähigkeit und das Sozialverhalten (Ruhe statt Aggressivität).
Leider fehlt es offenbar an diesem Basiswissen der funktionellen Medizin bzw deren Akzeptanz in den übrigen Disziplinen, bei Gynäkologen, Kinderärzten, Kinder- und Jugendpsychiatern, Psychologen.
Es brauchte Aufklärung und Zusammenarbeit, statt daß jeder „vor sich hinwurstelt“.
Vorsorgeuntersuchungen sollten Vitamin-D-Spiegel, B‑Vitamine, Omega-3-Index bei Kindern messen und Mängel standardisiert ausgeglichen werden.
Wenn Zuhause nicht gekocht wird, sollte gesunde Ernährung (und Gesundheitswissen!) Schulfach sein. Stattdessen unter Kostendruck ungünstige Ernährung in vielen Schulmensen.
(Wie übrigens auch sehr oft in Alters- und Pflegeheimen, katastrophal !)
Tatsächlich sind erschreckende Mängel nachgewiesen: als optimal gelten Werte ca 50–70 ng/ml.
Zu Vitamin D zeigten Spiegelmessungen des Robert Koch Instituts:
„In der Altersgruppe von 0 bis 2 Jahren liegt der Mittelwert bei 24,5 ng/ml (Jungen) beziehungsweise 23 ng/ml (Mädchen). Mit zunehmendem Alter nimmt Vitamin D immer weiter ab. 11- bis 13-jährige Mädchen weisen mit einer 25(OH)D Konzentration von 13,7 ng/ml die niedrigsten gemessenen Mittelwerte auf.(10 = Literaturangabe im Artikel).
Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler zeigen, dass der 25(OH)D Wert stark von der Jahreszeit abhängt. Mit 10,6 ng/ml (26,4 nmol/l) wurde im Februar der niedrigste durchschnittliche Vitamin D Spiegel bei Kindern gemessen. Nimmt man Kleinkinder und Säuglinge aus der Statistik heraus, liegt der höchste Durchschnittswert im August bei 24,2 ng/ml (60,4 nmol/l).10″“
Besonders gefährdet sind:
gestillte Säuglinge, die kein zusätzliches Vitamin D3 erhalten
vegan ernährte Kinder
Jugendliche und Kinder, die selten der Sonne ausgesetzt sind
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund..
Beschwerden wie Konzentrationsstörungen, allgemeine Müdigkeit, Leistungsschwäche, Schlafstörungen, Unruhe oder vermehrtes Schwitzen“
https://www.wowtamins.de/blogs/news/vitamin-d-mangel-bei-kindern#
Zu Omega 3 : Untersuchungen zeigen ein ungünstiges Überwiegen der entzündungsfördernden Omega 6 Fettsäuren:
„Im Idealfall soll das Omega6 zu 3 Verhältnis zwischen 2,5 zu ! bis maximal 5 zu 1 liegen.
In Deutschland liegt es heute jedoch in der Regel bei 15:1. Das heißt, dass der Durchschnittsbürger 15-mal mehr Omega‑6 zu sich nimmt, als Omega‑3. Da Jugendliche oft besonders viele Omega-6-haltige Lebensmittel verzehren, liegt ihr Omega‑6/3‑Verhältnis im Durchschnitt zum Teil sogar bei 25:1.“
https://www.norsan.de/wissen/omega-6-fettsaeuren/#:
Ein Mangel an Omega 3 steht im Zusammenhang mit vielfältigen psychischen Störungen, auch ADHS:
„In wissenschaftlichen Studien wurde belegt, dass ein niedriger HS-Omega‑3 Index, d.h. ein Mangel an den Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) gehäuft für kindliche Entwicklungs- und Denkstörungen, wie AD(H)S, Legasthenie und Depressionen verantwortlich ist. Die Zugabe von Omega‑3 Fettsäuren konnte in beeindruckender Deutlichkeit Symptome der Depression verringern, impulsives Verhalten reduzieren, Konzentration verbessern und Stimmung stabilisieren. Das heißt auch AD(H)S Patienten sprechen positiv auf die Zuführung von Omega‑3 Fettsäuren an.
ADHS ist eine besonders eindrucksvolle Form, wie das Gehirn auf einen niedrigen HS-Omega‑3 Index antworten kann. Häufiger zeigt sich der Mangel an EPA und DHA nur an kleineren Zeichen, wie emotionale Labilität, schlechtes Konzentrationsvermögen o.ä. Optimal ist ein HS-Omega‑3 Index zwischen 8 und 11%, weil dann der Hirnaufbau, der vor der Geburt beginnt und bis in die zweite Hälfte des dritten Lebensjahrzehnts dauert, am besten funktioniert. Im späteren Leben braucht das Gehirn weiter eine optimale Versorgung mit EPA und DHA, d.h. einen HS-Omega‑3 Index zwischen 8 und 11% um seine komplexe Funktionen optimal erfüllen zu können.
Ein niedriger Omega‑3 Index (z.B. 4%) kann ein ganzes Leben mit einem erhöhten Risiko für psychiatrische Krankheiten wie ADHS oder Depressionen bestimmen. Bei einem guten HS-Omega‑3 Index, der optimaler Weise zwischen 8% und 11% liegen sollte, ist das Risiko für die genannten Erkrankungen minimal. Therapiestudien und ihre Meta-Analysen haben gezeigt, dass ADHS oder Depressionen durch eine Erhöhung des HS-Omega‑3 Index® durch erhöhte Zufuhr von EPA und DHA gebessert werden.“
Das Wissen ist da – es fehlt der politische Wille, das umzusetzen. Lebertran und Vitamin D sind leider nicht patentierbar..daher hat der „Gesundheitsminister“ hier nicht seinen Interessenschwerpunkt, freundlich gesagt. Man fragt sich, wo die über 400 Milliarden Jahresetat für das deutsche Gesundheitssystem versacken.
Diese Versäumnisse kosten Unsummen, Lehrer genervt, Psychologen, Psychatrien überlastet, für Eltern und Familien unnötiges Leid, für die Kinder eine „Krankheitskarriere“ vorgezeichnet.
Und es könnte so anders sein.
Bleibt nur, selbst Verantwortung zu übernehmen, sich und andere zu informieren.
Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung noch unter Bundeskanzlerin Merkel auf einem „Aufklärungsportal“: Regenbogenportal.de gezielt Kinder und Jugendliche angesprochen hat, sich selbst zu fragen, ob ihr Körper zu ihnen passe, nur sie selbst könnten das entscheiden, wichtig sei, wie sie sich fühlen und das Jetzt sei entscheidend, nicht, wie es ihnen später, in 10 Jahren gehe.
Falls sie sich nicht sicher seien, könnten sie sich mit Pubertätsblockern ein paar Jahre Bedenkzeit verschaffen, die Entwicklung gehe nachher ungestört weiter. Möglicherweise würden ihre Eltern das (noch) nicht verstehen, es gebe aber Beratungsstellen die weiterhelfen.
Das Beratungsportal läuft (nach Protesten) in entschärfter Form weiter, immer noch wird auf das „Gefühl“ des Kindes abgestellt, wird ein Keil zwischen besorgte Eltern und Kinder getrieben und geraten, Akzeptanz bei verständnisvollen Personen, zB Lehrern zu suchen, die bereit sind, den gewählten neuen Namen und das passende Pronomen zu verwenden – und die auch Tipps für Zeitpunkt und Zelebration des „Coming out“ geben könnten.
https://www.regenbogenportal.de/informationen/jung-und-trans
https://www.regenbogenportal.de/informationen/tipps-fuer-trans-schueler-innen
Elon Musk bedauert inzwischen, daß er der Gabe von Pubertätsblockern, der Transition eines seiner Söhne zugestimmt hat:
„Das Woke-Virus hat meinen Sohn getötet“
https://www.welt.de/vermischtes/article252652904/Elon-Musk-Im-Grunde-habe-ich-meinen-Sohn-verloren.html
https://www.dailywire.com/news/elon-musk-says-he-vowed-to-destroy-the-woke-mind-virus-after-he-was-tricked-into-allowing-his-son-to-transition
Vielleicht bewegt sein Zeugnis etwas.
Eine bekannte De-Transitionerin bestätigt den Druck, der auf ihre Familie ausgeübt wurde in einer von vornherein affirmativen Beratung:
„Cole sagte, Musks Erfahrung erinnere sie an die Erfahrungen ihrer Familie mit den Psychologen und Ärzten, die sie damals aufsuchten.
„Sie haben meiner Mutter und meinem Vater wirklich eingebläut, dass ich Selbstmord begehen und nicht mehr leben würde, wenn mir das verweigert würde, wenn ich in meinem jungen Alter – ich war 13, als ich mit dem medizinischen Prozess begann – nicht medizinisch geschlechtsangleichen dürfte“, sagte Cole in einem Video, das auf X, ehemals Twitter, gepostet wurde, das Musk 2022 kaufte.“
https://www.dailywire.com/news/what-i-say-to-my-own-dad-detransitioner-chloe-cole-reacts-to-elon-musk-saying-he-lost-his-son-to-gender-ideology