![Die verstorbene Cominia (keine Diakonisse und natürlich erst recht keine Diakonin, die es in der Kirche nie gab), Darstellung in den Katakomben des heiligen Januarius in Neapel Die verstorbene Cominia (keine Diakonisse und natürlich erst recht keine Diakonin, die es in der Kirche nie gab), Darstellung in den Katakomben des heiligen Januarius in Neapel](https://katholisches.info/tawato/uploads/2024/03/Die-verstorbene-Kominia-Katakomen-des-hl.-Januarius-in-Neapel-972x438.jpg)
Von Eugenio Fazia*
Eines der Themen, das auf der Synodalitätssynode auf Drängen einiger Synodalen diskutiert wird, ist der Zugang von Frauen zum Weihesakrament als ständige Diakone. Abgesehen von den vielen stichhaltigen Gründen, mit denen würdige Theologen und bedeutende Kardinäle die Forderung nach Zulassung von Frauen zum ständigen Diakonat und nach Aufhebung des priesterlichen Zölibats zurückgewiesen haben, möchte ich eine persönliche Bemerkung anfügen, die nicht polemisch sein soll, sondern vielmehr einen Moment des Nachdenkens über den gegenwärtigen Zustand des ständigen Diakonats bieten möchte.
Seit bald 25 Jahren bin ich geweihter ständiger Diakon, Absolvent der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Lateranuniversität und jetzt, im Alter von 74 Jahren, denke ich vermehrt nicht nur über mein Privatleben, sondern auch über meinen diakonischen Dienst nach.
Was den Dienst als Diakon betrifft, so muß ich sagen, daß ich, abgesehen von einigen liturgischen Diensten, das Amt nie ausgeübt habe.
Das Diakonat wurde, wie allgemein bekannt, auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu überdacht, und zwar in Lumen Gentium 29, mit dem Titel: „Erneuter Gebrauch der Diakone und ihrer Ämter“, und dort heißt es zum Amt des Diakons: „… Weil diese für die Kirche in höchstem Maße lebensnotwendigen Ämter bei der gegenwärtig geltenden Disziplin der lateinischen Kirche in zahlreichen Gebieten nur schwer ausgeübt werden können, kann in Zukunft das Diakonat als eigene und beständige hierarchische Stufe wiederhergestellt werden.“
Die Konzilsväter überließen es also den Bischöfen, zu entscheiden, ob sie ständige Diakone weihen und welche Rolle diese in der Seelsorge spielen sollen, obwohl im Evangelium (Apostelgeschichte, 6) ganz klar gesagt wird, in welchem Bereich die ständigen Diakone ihr Amt ausüben sollen.
Die Bischöfe haben ständige Diakone geweiht, aber bis heute nicht entschieden, in welchen Bereichen sie eingesetzt werden sollen.
In den ersten Tagen nach meiner Weihe, als ich keinen Auftrag zur Ausübung meines Dienstes erhielt, dachte ich, daß ich wahrscheinlich als ungeeignet für ein Amt angesehen wurde.
Mit der Zeit wurde mir jedoch klar, daß meine Situation viel weiter verbreitet, ja allgemein war. In fast allen Diözesen und auch in meiner eigenen Diözese wird der Dienst des ständigen Diakons auf den eines weiterentwickelten Sakristans (!) reduziert, anstatt ihn in die für den Dienst des Diakons relevanten Ämter des pastoralen Lebens einzubeziehen, wie z. B. das Amt des Ökonoms und der Verwaltung, des Kirchenbaus, der Familienpastoral, der Pastoral der Nächstenliebe, Ämter, die im Organisationsplan der Diözesen existieren.
Offensichtlich betrachten die Bischöfe den Diakonatsrang nur als ein Amt ehrenhalber oder als Belohnung für die fleißige Teilnahme an Gottesdiensten und Gemeindeaktivitäten.
Warum also führte man ständige Diakone ein? Und dann frage ich mich, „rebus sic stantibus“, welchen Sinn hat es aber dann, auch noch Frauen den heiligen Rang des ständigen Diakonats zu spenden? Für den liturgischen Dienst? Und vielleicht, was noch schlimmer wäre, als Priesterersatz, weil es an Priesterberufungen mangelt? Der heilige Johannes Paul II. schrieb nämlich:
„Ein Priester kann nur durch einen anderen Priester ersetzt werden“.
Der ständige Diakon kann und darf nicht die Lösung für den Priestermangel sein.
Im übrigen scheint mir die Behauptung, daß die Präsenz von Frauen in den kirchlichen Institutionen einen „frischen Wind“ in der Kirche begünstigen würde, ziemlich fadenscheinig.
Wenn manche glauben, daß die Kirche chauvinistisch und veraltet ist und daß es deshalb heute wichtig sei, den Beitrag der Frauen zu fördern, dann vergessen sie vielleicht, daß Frauen in der Geschichte der Kirche schon immer eine wichtige Rolle gespielt haben und immer noch spielen, und zwar dort, wo es wirklich wichtig ist. Ich nenne nur einige wenige, denn die vollständige Liste wäre in der Tat sehr lang, die einen bemerkenswerten Beitrag für die Kirche, das Seelenheil und oft auch für die Zivilgesellschaft geleistet haben: die hl. Agnes, die hl. Klara, die hl. Teresa von Avila, die hl. Rita von Cascia, die hl. Katharina, die hl. Johanna von Orléans, die hl. Teresa von Lisieux, die hl. Hildegard von Bingen und viele andere, die entweder durch ihr geordnetes Leben oder durch ihr Martyrium den Institutionen der Kirche durch ihr Zeugnis für das Evangelium wirklichen Auftrieb gegeben haben.
Schlußfolgerung: Ich glaube nicht, daß die Synodalen, die die Weihe von Frauen zu Diakoninnen und die Abschaffung des priesterlichen Zölibats befürworten, die Realitäten unseres ständigen Diakonats nicht kennen, geschweige denn, daß sie die tatsächliche Präsenz von Frauen in der Geschichte des Alten Testaments und der Kirche in wirklich wichtigen Rollen nicht kennen.
Doch wenn ich es mir recht überlege, gelange ich nur zu einem Schluß, dem, daß diese Synodalen in Wirklichkeit nur ein Ziel haben, nämlich Verwirrung und Spaltung in der Kirche zu stiften. Diese Ziele der Entsakralisierung sind offensichtlich die ersten Schritte für ein großes Endziel, die Leugnung der Realpräsenz unseres Herrn Jesus in der Eucharistie.
Auf diese Weise wird es leichter sein, den Weg für die Schaffung einer neuen Weltreligion zu ebnen, die alle Weltreligionen vereinen soll, einschließlich der Freimaurerei, die sich trotz der immer noch geltenden Exkommunikation heute mit neuem Nachdruck um einen Dialog mit hohen Prälaten bemüht, um Gemeinsamkeiten zu suchen und mit ihnen zu teilen, wie einige Logenmeister kürzlich am Ende eines vertraulichen Treffens (hinter verschlossenen Türen) mit dem Erzbischof von Mailand und einem Kardinal erklärten.
Gemeinsamkeiten können natürlich nur gefunden werden, wenn man die Realpräsenz unseres Herrn Jesus Christus in der Eucharistie leugnet.
*Eugenio Fazia, ständiger Diakon, Autor mehrerer Bücher, darunter: „Erzählung der letzten Lebensmonate der heiligen Therese von Lisieux“ und „Gedanken und Gebete des heiligen Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter und der heiligen Therese von Lisieux“.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Zu Apg 6,1–7 schreibt Prof. Dr. Josef Kürzinger in seiner Übersetzung des NT (Imprimatur November 1962):
„Die von der Gemeinde unter Leitung der Apostel gewählten und von diesen unter Gebet und Handauflegung bestellten Mitarbeiter, denen neben karitativen Aufgaben auch Predigt und Taufspendung übertragen wurden, stellen wohl die ersten Amtsträger dar im Rang der später (11,30, 14,23, 15,2 u. ö.) neben den Aposteln genannten ‚Presbyter‘. Sie scheinen also mehr darzustellen als die in Phil 1,1; 1 Tim 3,8–13 bezeugten ‚Diakone‘.“
Presbyter (von altgriechisch πρεσβύτερος presbýteros, deutsch ‚Älterer‘) ist die Bezeichnung eines Leitungsamtes der frühen Christengemeinden. Aus diesem Amt entwickelte sich in den vorreformatorischen Kirchen das Amt des Priesters als zweite Stufe des dreistufigen Weihesakraments. (Wikipedia)
Im Gegensatz zu den Prebytern werden auch ‚diaconos‘ (Diakone) genannt und beschrieben (z. B. 1 Tim 3,8–13). David Harold Stern bezeichnet sie in seinem Jüdischen Neuen Testament als ‚Schammaschin‘ (im Singular Schammasch, hebräisch für Gemeindediener, Gemeindehelfer, ‚Diakon‘). In 1 Tim 3,11 werden auch Frauen und ihre erforderliche Eignung erwähnt „Frauen ebenso …“. Die Textstelle ist im Griechischen doppeldeutig. Mit „Frauen ebenso“ können die Ehefrauen der Diakone gemeint sein und/oder Frauen, welche aufgrund ihrer Eignung ebenso als Diakone tätig sind, wie beispielsweise die in Röm 16,1 namentlich genannte Gemeindeschwester Phoebe: „Ich empfehle euch unsere Schwester Phoebe, Schammasch (διάκονον) der Gemeinde in Kenchreä…“.
Daneben werden noch weitere Frauen in unterschiedlichen Funktionen erwähnt:
Priska ist in 1. Korinther 16, Römer 16 und Timotheus 4 zu finden.
Lydia wird in Apostelgeschichte 16 eingehend vorgestellt.
Junia wird in Römer 16,7 erwähnt. (Wie ich an anderer Stelle nachgewiesen habe, hatten weder sie noch Andronicus ein Weiheamt inne, da Paulus sich nicht zu ihrer Gruppe dazuzählt, obwohl er sich selbst am Anfang des Briefs ausdrücklich zu denen zählt, die von Christus aus Gnade das Apostelamt empfangen haben. „sie sind ausgezeichnet/angesehen unter den Aposteln ist exklusiv zu verstehen.)
Chloë ist in 1. Korinther 1,11 erwähnt.
Tabita hat ihren eigenen Abschnitt ab Apostelgeschichte 9,36.
Die Töchter des Philippus treten in einem Nebensatz in Apostelgeschichte 21,9 in Erscheinung.
Welche Bedeutung die Frauen in den urchristlichen Gemeinden hatten, das zeigen auch außerbiblische, historische Quellen. So berichtet Plinius der Jüngere seinem Kaiser Trajan, wie er als Statthalter in Kleinasien dem Phänomen dieser neuen Religion auf den Grund ging: „Umso nötiger fand ich es deshalb, von zwei Sklavinnen, welche ‚Diakonissen‘ genannt wurden, mit Hilfe der Folter zu erfahren, was an der Sache wahr sei.“ (Zitiert aus: Das Amt: Im Zentrum der Gemeinde, https://nac.today/de/a/1139815)
Mit Frauen als „diaconos“ sind im NT also Diakonissen gemeint, die nicht kraft Weihe, sondern kraft Ernennung dieses Amt ausüben.
In der lateinischen Tradition haben sich meiner Ansicht nach daraus die Stände der Klosterschwestern oder Nonnen herausgebildet (Stichwort Alten- und Krankenpflege).
Daher kann ich diese andauernden Diskussionen und Spekulationen über Frauen in Weiheämtern und über eine „Entmännlichung“ der Römisch Katholischen Kirche nicht nachvollziehen.
In der alten Kirche und heute noch in den syrischen Kirchen gab bzw. gibt es Diakonissen, die aber kein Aequivalent der männlichen Diakone sind, also keine höhere Weihe empfingen bzw. empfangen.
Die Sinnhaftigkeit, so etwas der Römischen Kirche aufzupfropfen, darf bezweifelt werden.
Der Papst behauptet ja immer gern, Frauen wären die besseren Menschen und würden vieles besser machen als wir Männer. Sowas kann man aber wirklich nur sagen, wenn man nie mit Frauen zusammengearbeitet und von der Thematik überhaupt keine Ahnung hat, sondern alles durch eine rosa Brille betrachtet.
Ein Beispiel: Ich habe 20 Jahre im Schuldienst verbracht – mit 80 Prozent Kolleginnen. Neid, Eifersucht, Intrigen und Mobbing waren an der Tagesordnung, Karrierismus sowieso. Frauen als bessere Menschen habe ich wirklich nicht erlebt. Und wenn ich an die kirchlichen „Damen“ vom Kaliber Irme Stetter-Karp denke, dann kann ich mir das sogar noch weniger vorstellen. Diesen „Damen“ geht es nur um Macht und darum, sich in der Kirche durchzusetzen. Ihre Zahl ist wahrlich „Legion“ – und diese Formulierung wähle ich hier sehr bewusst.
Nein, Frauen sind nicht besser als Männer. Es gibt nur gute Menschen und schlechte und das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.
Mit der Frauenfrage in der Kirche verhält es sich im Grunde wie mit der Homo-Häresie: Die bisherige Doktrin wird umgekrempelt, um nur ja gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, die Homosexualität positiv zu bewerten – und um Frauen zu Diakoninnen und Priestern zu weihen. Nur darum geht es und nur dies ist das Ziel des Papstes und der zwielichtigen Gestalten in seinem Umfeld (Fernandez etc). Mit Theologie kommt man hier nicht mehr weiter. Hier geht es um ideologische Grabenkämpfe und der Papst wird so lange nicht ruhen, bis Frauen endlich geweiht werden. Dass er beständig behauptet, er wolle sie nicht klerikalisieren, ist nichts als eine Nebelkerze. Nur: Auch der Papst hat keine Macht aus sich selber und aus diesem Grund kann er Frauen nicht zu den Weihen zulassen. Dass er es versuchen wird, denke ich aber schon. Ohne Frage: ein Desaster!
Es bedarf keiner tiefgründigen Analyse, um das Ziel der Einführung der Weihe von Frauen zu Diakonin zu erkennen: daß eine Frau Päpstin wird und am besten eine lesbische, verheiratet mit einer Frau. Die Zwischenschritte dazu: Priesterin und Bischöfin. Ein gravierendes Problem ergibt sich dabei aber: Es dürfte doch in der Kirche gar keine Hierarchie existieren, denn die Kirche müsse ja rein geschwisterlich sein, so die neuesten Erkenntnisse im linksliberalen Katholizismus. Als Ausweg böte sich an, daß die erste Päpstin dann per Amtsgewalt erklärt: Die Hierarchie ist abgeschafft, es gälte nun auch in der Kirche: „Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit“