Katholische Indoktrination von Katechisten in der Diözese San Luis

Was in der Kirche gefördert und was verfolgt wird


Don Guillermo Micheletti bei seinem Vortrag in der Diözese San Luis
Don Guillermo Micheletti bei seinem Vortrag in der Diözese San Luis

Von Cami­nan­te Wanderer*

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Wir haben bei ande­ren Gele­gen­hei­ten über die Demon­ta­ge der argen­ti­ni­schen Diö­ze­se San Luis gespro­chen, die durch das jahr­zehn­te­lan­ge Pon­ti­fi­kat des unver­geß­li­chen Mon­si­gno­re Rodol­fo Lai­se geseg­net war [s. Bischof Lai­se, der Ver­tei­di­ger der Mund­kom­mu­ni­on, ver­stor­ben] und die durch das Wir­ken von Papst Fran­zis­kus in die Hän­de eines Räu­bers fiel: Msgr. Gabri­el Bar­ba, der inner­halb von zwei Jah­ren zer­stör­te, was so viel Zeit und Mühe geko­stet hat­te, um es aufzubauen.

Wie üblich fand am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de das jähr­li­che Tref­fen der Kate­che­ten statt, jene typi­schen Tref­fen, die aus Grup­pen­dis­kus­sio­nen und Berich­ten bestehen und die nichts ande­res als Zeit- und Geld­ver­schwen­dung sind. Dies­mal hat­te Bischof Bar­ba Don Guil­ler­mo Miche­let­ti, der­zeit Prie­ster in Bra­si­li­en, als Red­ner ein­ge­la­den, des­sen Mis­si­on dar­in bestand, die Grund­la­gen zu zer­stö­ren, auf denen der katho­li­sche Glau­be auf­ge­baut ist und die die Kate­che­ten den Kin­dern ver­mit­teln sollen.

Guil­ler­mo Dani­el Miche­let­ti wur­de in den 1960er Jah­ren in San Luis gebo­ren und stu­dier­te, wie es damals üblich war, am Prie­ster­se­mi­nar in Paraná. Sei­ne Kom­mi­li­to­nen, von denen ich eini­ge per­sön­lich ken­ne, sind sich einig, daß er ein unauf­fäl­li­ger Jun­ge war, nicht beson­ders fort­schritt­lich, aber mit gro­ßen Schwie­rig­kei­ten beim Ler­nen. Aus einem unbe­kann­ten Grund beschloß Bischof Lai­se, ihn nicht zum Prie­ster zu wei­hen, und so wan­der­te er in die Diö­ze­se Aña­tu­ya aus, wo er 1985 von Bischof Got­tau geweiht wur­de. Kurz dar­auf trat er in das Insti­tu­to del Ver­bo Encar­na­do (Insti­tut des Fleisch­ge­wor­de­nen Wortes) ein und wur­de von sei­nen Obe­ren nach Bra­si­li­en ver­setzt. Eini­ge Jah­re spä­ter ver­ließ er die­ses Insti­tut und wur­de in einer bra­si­lia­ni­schen Diö­ze­se inkardiniert.

Der Vor­trag von Don Miche­let­ti auf dem Tref­fen der Kate­che­ten ist aus meh­re­ren Grün­den bemer­kens­wert. Zunächst ein­mal ist eine Per­son, die sich selbst vor­stellt und fünf­zehn Minu­ten lang über ihre intel­lek­tu­el­len Fähig­kei­ten spricht, ein bered­tes Zei­chen für vie­le Din­ge. Alle aka­de­mi­schen Ver­dien­ste von Don Miche­let­ti sind jedoch sehr faden­schei­nig. Es reicht zum Bei­spiel, wenn man hört, wie er sich beharr­lich als Spe­zia­list für Sakra­men­ten­theo­lo­gie und Bibel­ex­ege­se prä­sen­tiert, obwohl sein ein­zi­ger aka­de­mi­scher Abschluß ein Diplom in Erzie­hungs­wis­sen­schaf­ten ist und er noch nie einen Lehr­stuhl an einer Uni­ver­si­tät innehatte.

Das Schlim­me ist jedoch nicht sei­ne törich­te Eitel­keit. Was ernst ist, ist der Scha­den, den die­ser Prie­ster anrich­tet, indem er den katho­li­schen Glau­ben vie­ler Katho­li­ken guten Wil­lens untergräbt.

Einige Höhepunkte von Don Michelettis Vortrag:

  • Die Pro­phe­ten und hei­li­gen Schrei­ber des Alten Testa­ments waren ein­fa­che und arme Noma­den. Wir dür­fen nicht naiv glau­ben, was sie geschrie­ben haben, son­dern müs­sen ihre Tex­te in den Kon­text des ele­men­ta­ren kul­tu­rel­len Milieus stel­len, in dem sie lebten.
  • Die Erb­sün­de gibt es nicht.
  • Men­schen müs­sen nicht getauft wer­den, um Kin­der Got­tes zu sein. Wir wer­den alle als Kin­der Got­tes gebo­ren und sind Kin­der Got­tes.
    Die Exi­stenz der Erb­sün­de und die Not­wen­dig­keit der Tau­fe für die Erlö­sung wer­den geleug­net. Trotz die­ser kla­ren und ein­deu­ti­gen Häre­si­en schwieg der anwe­sen­de Bischof. Ist es nicht die Auf­ga­be des Bischofs, sei­ne Her­de im Glau­ben zu unter­wei­sen? Kann Bischof Bar­ba, der bei einer ande­ren Gele­gen­heit öffent­lich den Got­tes­sohn leug­ne­te, noch Bischof von San Luis sein
  • Augu­sti­nus, der Kir­chen­leh­rer, beging sei­nen ersten Feh­ler (gibt es noch mehr?), als er Adam und Eva eine histo­ri­sche Exi­stenz zusprach.
  • Unse­re ersten Eltern Adam und Eva haben nicht exi­stiert. Sie sind Mythen und Erzäh­lun­gen der noma­di­schen und pri­mi­ti­ven Völ­ker des Nahen Ostens.
  • Es kann nicht sein, daß wir mit einer Theo­lo­gie daste­hen, die die Evo­lu­ti­on der mensch­li­chen Spe­zi­es, die von Teil­hard de Char­din so sehr unter­sucht wur­de, nicht in Betracht zieht.
    Es ist bemer­kens­wert, daß Don Miche­let­ti, der sich selbst als exzel­len­ten Aka­de­mi­ker prä­sen­tiert, sich auf den Jesui­ten Teil­hard de Char­din stützt, von dem Ste­ven Rose schrieb: „… unter den mei­sten Bio­lo­gen wird er als wenig mehr als ein Schar­la­tan ange­se­hen“, und der Nobel­preis­trä­ger Peter Meda­war: „Das mei­ste von ihr [Teil­hards Leh­re] ist, wie ich zei­gen wer­de, Unsinn, ver­blen­det mit einer Viel­zahl meta­phy­si­scher Kon­zep­te, und ihr Autor kann von der Unehr­lich­keit nur unter dem Vor­wand ent­schul­digt wer­den, daß er, bevor er ande­re täuscht, gro­ße Anstren­gun­gen unter­nom­men hat, um sich selbst zu täuschen.“
  • Da die katho­li­sche Theo­lo­gie kei­ne Ant­wort auf den Men­schen von heu­te hat, muß die Theo­lo­gie geän­dert werden.

Wäh­rend Don Guil­ler­mo Miche­let­ti ein­ge­la­den wird, vor den Geist­li­chen und Lai­en Argen­ti­ni­ens zu spre­chen, und von bra­si­lia­ni­schen Bischö­fen ange­feu­ert wird, wer­den die Prie­ster der Sakri­stei der Ven­dée verfolgt.

*Cami­nan­te Wan­de­rer ist ein argen­ti­ni­scher Blogger.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Face­book (Screen­shot)

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