Egoistisch, herrisch, verbittert, alter Junggeselle, aristokratisch, neurotisch. Der Priester, laut Papst Franziskus

Papst Franziskus und die Priester


Papst Franziskus bei seiner Ansprache an die Teilnehmer der Tagung über die ständige Priesterweiterbildung am 8. Februar
Papst Franziskus bei seiner Ansprache an die Teilnehmer der Tagung über die ständige Priesterweiterbildung am 8. Februar

(Rom) Im Vati­kan fand vor weni­gen Tagen eine Kon­fe­renz zur „stän­di­gen Wei­ter­bil­dung“ der Prie­ster statt. Dar­um wur­de in kirch­li­chen Medi­en eini­ges Auf­se­hen gemacht. Der Prä­fekt des Kle­rus­dik­aste­ri­ums Laza­rus Kar­di­nal You Heung-sik sin­nier­te dar­über, war­um heu­te so vie­le Prie­ster ihr Prie­ster­tum auf­ge­ben, ohne wirk­lich Ant­wort dar­auf zu geben. Eine Ant­wort könn­te Papst Fran­zis­kus gege­ben haben, indi­rekt und wahr­schein­lich unbewußt. 

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Sei­ne Kri­tik, sein Tadel des Kle­rus, man­che spre­chen sogar von Beschimp­fung, dürf­ten bei man­chen Prie­stern in einer Beru­fungs­kri­se ver­stär­kend wir­ken, bei ande­ren die­se Kri­se viel­leicht erst aus­lö­sen. Wenn dem so sein soll­te, wäre die Ver­ant­wor­tung von Fran­zis­kus enorm. 

Der Stand der Prie­ster ist in beträcht­li­chen Tei­len Euro­pas in einer gott­ab­ge­wand­ten, durch und durch rela­ti­vi­sti­schen und zuneh­mend post­fak­ti­schen Welt alles ande­re als ein Spa­zier­gang. Die Lockun­gen und Angrif­fe von außen sind zahl­reich. In die­ser Situa­ti­on scheint es, als wür­de Fran­zis­kus auch noch von innen den Boden unter den Füßen weg­zie­hen, zumin­dest könn­ten es man­che so erle­ben. Rück­halt und Stär­kung sieht jeden­falls anders aus. 

Der ehe­ma­li­ge Chef­va­ti­ka­nist des ita­lie­ni­schen Staats­fern­se­hens RAI, Aldo Maria Val­li, ver­öf­fent­lich­te eine Zusam­men­stel­lung von nega­ti­ven Beti­telun­gen, mit denen Fran­zis­kus die Prie­ster jüngst bedach­te. Hier sein Text.

Egoistisch, herrisch, verbittert, alter Junggeselle, aristokratisch, neurotisch. Der Priester, laut Papst Franziskus

Von Aldo Maria Valli

Es wäre inter­es­sant zu ver­ste­hen, war­um der Papst immer wie­der har­te Aus­drücke für Prie­ster bereit­hält. In sei­ner Anspra­che an die Teil­neh­mer der inter­na­tio­na­len Kon­fe­renz über die Wei­ter­bil­dung von Prie­stern am 8. Febru­ar ver­wen­de­te Fran­zis­kus erneut har­te Worte.

„Wenn wir Prie­ster fin­den, die die­se Fähig­keit zum Die­nen nicht haben, viel­leicht ego­istisch sind, Prie­ster, die ein wenig den Weg des ‚Unter­neh­mer­tums‘ ein­ge­schla­gen haben, dann haben sie die­se Fähig­keit ver­lo­ren, sich als Jün­ger zu füh­len, sie füh­len sich als Herren.“

„Ein ver­bit­ter­ter Prie­ster, ein Prie­ster, der Bit­ter­keit in sei­nem Her­zen hat, ist wie ein ‚alter ein­ge­fleisch­ter Junggeselle‘!“

„Oder er gehört zum Volk Got­tes, er ist ein Ari­sto­krat, der neu­ro­tisch wird.“

Ego­istisch, her­risch, ver­bit­tert, alter Jung­ge­sel­le, ari­sto­kra­tisch, neu­ro­tisch. Was für ein Profil!

Ent­we­der hat der Papst gro­ßes Pech und kennt nur schlech­te Prie­ster, oder er hat eine zumin­dest ver­zerr­te Vor­stel­lung von Priestern.

Argen­ti­ni­sche Freun­de sagen mir, daß Berg­o­glio, wenn er so spricht, in Wirk­lich­keit von sich selbst spricht. Hm.

Sicher­lich ist sei­ne Sicht­wei­se des Prie­sters selt­sam. Vor allem, wenn man sie mit sei­ner Auf­for­de­rung ver­gleicht, die auch in der Rede von neu­lich ent­hal­ten war, zärt­lich zu sein, „jene Zärt­lich­keit zu kul­ti­vie­ren, die man auch bei Men­schen in Schwie­rig­kei­ten sieht“.

Hier wür­de viel­leicht auch ein wenig Zärt­lich­keit gegen­über Prie­stern nicht scha­den. Oder etwa nicht?

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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3 Kommentare

  1. Ich wür­de dem Papst ein­mal ger­ne ich der glei­chen Deut­lich­keit sagen, was ich von ihm hal­te und dabei eben­so alle Vor­ur­tei­le bedie­nen, wie er das tut. Die­se stän­di­ge Prie­ster-Schel­te ist eine Zumu­tung für jeden von uns und wir müs­sen sie uns schon gar nicht von einem Papst gefal­len las­sen, der per­ma­nent durch schlech­tes Beneh­men und Unge­zo­gen­hei­ten auf­fällt. Eine ari­sto­kra­ti­sche Hal­tung und mehr Nobles­se wür­de ihm am aller­be­sten anste­hen und sie sind auch eine Vor­aus­set­zung, wenn man Nach­fol­ger des Apo­stel­FÜR­STEN sein will! Aber die­se Gabe hat man ent­we­der von Natur aus – wie Bene­dikt XVI. oder Pius XII. – oder man erwirbt sie eben nie. Im Grun­de ist es eine Erzie­hungs­sa­che, wie man mit Men­schen umgeht und sich ein­wand­frei benimmt. Und das scheint bei Fran­zis­kus gründ­lich dane­ben gegan­gen zu sein. Man pöbelt nicht die Leu­te an, Hei­li­ger Vater, auch und erst recht kei­ne Prie­ster! Es nutzt nichts, den Gut­men­schen für Flücht­lin­ge und Arme zu geben und allen ande­ren Men­schen gegen­über der­art aus der Rol­le zu fal­len. Das ist nicht nur unchrist­lich, son­dern unglaub­wür­dig und das wird immer mehr Katho­li­ken bewusst: Der Papst ist nicht für uns alle da und er ist nicht zu allen gütig: Er schlägt gezielt auf die Prie­ster und die tra­di­tio­nel­len Katho­li­ken ein und umgibt sich mit von ihm erschaf­fen, unfä­hi­gen und will­fäh­ri­gen Krea­tu­ren: Hof­schran­zen, könn­te man sie auch nen­nen oder eben „Tuchos“. Die Gren­zen sei­nes Amtes scheint Fran­zis­kus über­haupt nicht mehr zu sehen. Im Grun­de ist es die­ses Pon­ti­fi­kat ein aus der Zeit gefal­le­nes Bei­spiel für den Cae­sa­ren­wahn auf dem Stuh­le Petri. Dass wir das im 21. Jahr­hun­dert vor­ge­führt bekom­men, hat wohl wirk­lich nie­mand erwar­tet und schon des­halb ist es kaum zu ertra­gen. Ernst neh­men kann man die­se päpst­li­chen Äuße­run­gen des­halb wirk­lich nicht mehr und es stellt sich durch­aus die Fra­ge, ob am gei­sti­gen Zustand des Pap­stes (Alter, Krank­heit, begin­nen­der Alters­starr­sinn oder gar Demenz) nicht all­mäh­lich Zwei­fel bestehen müs­sen. Ein nor­ma­les, gesun­des Ver­hal­tens­mu­ster ist in die­ser Obses­si­vi­tät jeden­falls nicht mehr zu erken­nen. Ich bin hier kein Fach­mann, aber ich glau­be nicht, dass das in den näch­sten Jah­ren bes­ser wird, son­dern immer pathologischer.

  2. Die­ser Papst kann so grob und ver­let­zend sein, da feh­len mir wirk­lich die Worte!
    Herr im Himmel,bitte hilf uns, steh uns bei 

  3. Der Mann hat echt nicht mehr alle Tas­sen im Schrank…
    Er ist doch selbst Prie­ster er beschmutzt sich doch selbst.
    Wie kann man sol­che Äuße­run­gen von sich geben ?

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