
(Panama-Stadt) Am 30. Januar war Kardinal José Luis Lacunza Maestrojuán, Bischof von David in Panama, verschwunden. Am 1. Februar wurde er aufgefunden. Anfangs gab es die Befürchtung, er könnte entführt worden sein (siehe: Das Verschwinden und Wiederauftauchen eines Kardinals). Ein Nachtrag zum Vorfall.
Die Bischöfe Panamas hatten anfangs sehr besorgt reagiert und in einer gemeinsamen Erklärung mit ihren persönlichen Unterschriften das Verschwinden des Kardinals bekanntgegeben. Sein Wiederauftauchen drei Tage später wurde nur mehr mit einer sehr knappen Erklärung eines Pressebeauftragten mitgeteilt.
Der Kardinal saß, als er von der Polizei angetroffen wurde, auch nicht am Beifahrersitz eines Autos, wie es zunächst hieß, sondern am Lenkrad seines eigenen Autos. So war er an einem Kontrollpunkt von der Polizei, die nach ihm suchte, „gesund“, aber „verwirrt“ angehalten worden. Der spanische Angehörige des Augustiner-Rekollektenordens wird am kommenden 24. Februar sein 80. Lebensjahr vollenden und damit sein Wahlrecht im Konklave verlieren.
Am Ende einer Messe in seiner Bischofskirche nahm Kardinal Lacunza am 4. Februar zu seinem mysteriösen Verschwinden und Wiederauftauchen Stellung. Wörtlich sagte er:
„Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Manche haben in den vergangenen Tagen Tränen vergossen. Ich verdiene sie nicht, das sage ich ganz ehrlich, aber ich weiß sie zu schätzen und danke Ihnen für alle Gebete. Es war ein dummer Streich, den ich nicht gemacht habe, als ich 15 Jahre alt war, und den ich jetzt gemacht habe, da ich bald 80 werde. Wie schrecklich: Je älter ich werde, desto dümmer werde ich! Ich bitte Sie um Verzeihung und danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Anteilnahme.“
In Rom waren im Zusammenhang mit dem „dummen Streich“ Stimmen der Erleichterung zu hören, daß Kardinal Lacunza bereits in wenigen Tagen altersbedingt als Papstwähler ausscheiden wird.
Wie nun bekannt wurde, drangen kurz nach dem Wiederauftauchen Diebe in die Residenz des Kardinals ein. Der Vorfall sorgte erneut für Aufsehen. Die panamaische Polizei konnte einen 25jährigen Mann festnehmen, der einen Computer, ein Tablet und Ringe gestohlen haben soll. Laut Polizei handelt es sich um einen „ortsbekannten Kleinkriminellen“. Er wird sich wegen Raubes verantworten müssen. Die Residenz ist mit Stacheldraht geschützt, was den Täter aber nicht abhalten konnte. Er schlug die Scheiben eines Fensters ein und drang so in die Residenz ein. Die Polizei geht derzeit von einem Einzeltäter aus. Ob sich der Kardinal zum Zeitpunkt des Eindringens in der Residenz aufhielt, ist nicht bekannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshots)
Mit den Worten des verschwundenen und wieder aufgetauchten Kardinals Lacunza, Zitat:
„Es war ein dummer Streich, den ich nicht gemacht habe, als ich 15 Jahre alt war, und den ich jetzt gemacht habe, da ich bald 80 werde. Wie schrecklich: Je älter ich werde, desto dümmer werde ich!“ und dem Einbruch in die Residenz des Kardinals wird diese Sache immer mysteriöser.
Wer weiß, welcher „Ungeist“ sich dahinter verbirgt, der den Noch-Gläubigen in der Kirche schaden will?