Philantropischer Antinatalismus – ein historisches Urteil

NGOs und die unfreiwilligen Sterilisationen


Zwei NGOs der Abtreibungslobby wurden in Kenia wegen unfreiwilligen Sterilisierungen verurteilt. Ein historisches Urteil
Zwei NGOs der Abtreibungslobby wurden in Kenia wegen unfreiwilligen Sterilisierungen verurteilt. Ein historisches Urteil

(Nai­ro­bi) In Kenia haben vier Frau­en einen Pro­zeß gegen zwei gro­ße Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen gewon­nen, gegen Ärz­te ohne Gren­zen und Marie Sto­pes Inter­na­tio­nal sowie das Kran­ken­haus. Sie waren ohne ihre Zustim­mung einer Ste­ri­li­sa­ti­on unter­zo­gen worden.

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Marie Sto­pes war eine men­schen­feind­li­che Ras­si­stin und die nach ihr benann­te Orga­ni­sa­ti­on ist ein eben­so grau­sa­mer Abtrei­bungs­kon­zern. Die Ärz­te ohne Gren­zen genie­ßen hin­ge­gen einen guten Ruf als Wohl­tä­ter in hilfs­be­dürf­ti­gen Tei­len der Welt. In Wirk­lich­keit sind sie ein Teil der Abtrei­bungs­lob­by, von der sie sich aus Über­zeu­gung und durch Geld ein­kau­fen haben lassen.

In Kenia haben vier Frau­en einen lang­wie­ri­gen Rechts­streit gewon­nen, der 2014 gegen zwei der wich­tig­sten inter­na­tio­na­len Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen im Land, gegen Ärz­te ohne Gren­zen (Msf) und Marie Sto­pes Inter­na­tio­nal, die sich neu­er­dings MSI Repro­duc­ti­ve Choices nennt, sowie gegen das Pum­wa­ni Mater­ni­ty Hos­pi­tal, ein staat­li­ches Kran­ken­haus in der Haupt­stadt Nai­ro­bi, das größ­te des Lan­des, begon­nen hat­te. Der Vor­wurf der vier Frau­en: Sie wur­den ohne ihre Zustim­mung einer bila­te­ra­len Eilei­ter­li­ga­tur unter­zo­gen, einer irrever­si­blen Sterilisation.

Nach neun Jah­ren fäll­ten die Rich­ter des Ober­sten Gerichts­hofs ein rechts­kräf­ti­ges Urteil. Sie stell­ten fest, daß es sich um eine uner­laub­te Ste­ri­li­sa­ti­on han­del­te und damit die Rech­te und die Wür­de der Frau­en auf schwer­wie­gen­de Wei­se ver­letzt wur­den. Die bei­den NGOs und das Kran­ken­haus wur­den dazu ver­ur­teilt, jede der Frau­en mit einem Betrag von 20.000 Dol­lar zu ent­schä­di­gen. Die­se Sum­me mag ange­sichts des irrever­si­blen Scha­dens für euro­päi­sche Ohren gering klin­gen, doch wich­ti­ger als das Schmer­zens­geld ist die histo­ri­sche Bedeu­tung des Urteils. Erst­mals liegt eine bis in die letz­te Instanz aus­ge­foch­te­ne, rechts­kräf­ti­ge Ver­ur­tei­lung wegen Zwangs­ste­ri­li­sie­rung vor. 

Daß sol­che Prak­ti­ken durch lebens­feind­li­che west­li­che Orga­ni­sa­tio­nen betrie­ben wer­den, ist seit lan­gem bekannt. Der Kampf der Neo­mal­thu­sia­ner gegen das Leben ging jedoch wei­ter, die Metho­den wur­den geän­dert, aber das Ziel blieb das­sel­be. Zu ihren Gun­sten spiel­ten die Ohn­macht der betrof­fe­nen Frau­en in der ein­sti­gen Drit­ten Welt und die nicht sel­te­ne Kum­pa­nei der ört­li­chen Ver­ant­wor­tungs­trä­ger eine Rol­le, die sich durch Dol­lars kor­rum­pie­ren lie­ßen, die Anti-Gebur­ten-Pro­gram­me unter­stütz­ten oder vertuschten.

Das kenia­ni­sche Urteil des Ober­sten Gerichts­hofs ist daher ein histo­ri­scher Durch­bruch, der dazu bei­tra­gen soll­te, der men­schen­ver­ach­ten­den Poli­tik der west­li­chen Abtrei­bungs­lob­by, die auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent bereits unzäh­li­ge Opfer for­der­te, ein Ende zu bereiten.

Es gibt zahl­lo­se Fäl­le von afri­ka­ni­schen Frau­en, die ohne ihre Zustim­mung oder unter Erpres­sung einer chir­ur­gi­schen Ste­ri­li­sa­ti­on unter­zo­gen wur­den, ohne dar­über infor­miert wor­den zu sein, was an ihnen gemacht wird.

Eine der Frau­en wur­de Opfer von Marie Sto­pes Inter­na­tio­nal und drei von der Blue Hou­se Cli­nic von Ärz­te ohne Gren­zen. Die vom Gericht fest­ge­stell­ten Schick­sa­le der Frau­en brach­ten ein unglaub­lich kri­mi­nel­les Geflecht west­li­cher NGOs aus Wohl­tä­tig­keit und blan­ker Erpres­sung ans Licht. Einer Mut­ter von Zwil­lin­gen wur­de zuerst drin­gend nahe­ge­legt, für ihre Kin­der nur Milch­pul­ver zu ver­wen­den. Dafür fehl­te der Frau aber das Geld. Kein Pro­blem, hieß es von der­sel­ben emp­feh­len­den Stel­le im Pum­wa­ni Mater­ni­ty Hos­pi­tal, denn sie habe Anrecht auf kosten­lo­se Lebens­mit­tel, aller­dings nur unter der Bedin­gung, daß sie nach­wei­sen kön­ne, „Fami­li­en­pla­nung“ zu betrei­ben. Das ist einer der Tarn­be­grif­fe der Abtrei­bungs­lob­by für ihre gebur­ten­feind­li­che Poli­tik. So wur­de die Frau immer von der­sel­ben Stel­le des Kran­ken­hau­ses an Marie Sto­pes Inter­na­tio­nal ver­wie­sen, der in Kenia größ­ten Orga­ni­sa­ti­on für „repro­duk­ti­ve Gesund­heit“, ein wei­te­rer Tarn­be­griff, um die Geburt von Kin­dern zu ver­hin­dern. Dort leg­te man ihr ein Doku­ment zur Unter­schrift vor, mit dem sie den not­wen­di­gen Nach­weis der „Fami­li­en­pla­nung“ erhal­te, um für ihre Kin­der die Lebens­mit­tel zu bekom­men. Tat­säch­lich unter­schrieb die des Lesens nicht mäch­ti­ge Frau die Ein­wil­li­gung zur Ste­ri­li­sa­ti­on, ohne zu wis­sen, wor­um es sich handelt.

Auch bei den ande­ren Frau­en ver­lief die Sache ähn­lich, jeweils wur­de ihnen zunächst Nah­rungs­mit­tel­hil­fe ver­spro­chen, die­se dann aber an den Nach­weis für eine „Fami­li­en­pla­nung“ gekop­pelt. Was das kon­kret bedeu­tet, wur­de den Frau­en nicht gesagt. Das Gericht erkann­te in die­sem Vor­ge­hen eine schwer­wie­gen­de Form von Erpres­sung und Nötigung.

An einer drit­ten Frau wur­de wegen ihrer HIV-Infek­ti­on ein Kai­ser­schnitt durch­ge­führt. Als sie anschlie­ßend über unge­wöhn­li­che Schmer­zen klag­te, erklär­te man ihr, das lie­ge dar­an, daß zwei Ope­ra­tio­nen zugleich durch­ge­führt wor­den waren, der Kai­ser­schnitt und eine Eilei­ter­li­ga­tur. „Ich war schockiert. Zuerst habe ich mei­nem Mann nichts gesagt, ich hat­te zu viel Angst vor sei­ner Reak­ti­on. Als er es schließ­lich erfuhr, begann er zu trin­ken, betrank sich und starb, als er von einem Auto ange­fah­ren wur­de. Das hat mei­ne Fami­lie ruiniert.“

Das Pum­wa­ni Mater­ni­ty Hos­pi­tal, das als Zulie­fe­rer für die anti­na­ta­li­sti­schen Orga­ni­sa­tio­nen fun­gier­te, wei­gert sich zum Gerichts­ur­teil Stel­lung zu neh­men. Die Ärz­te ohne Gren­zen räum­ten die Ver­ant­wor­tung ein, beton­ten aber, alle Frau­en genau auf­zu­klä­ren. Die Eilei­ter­li­ga­tur sei „nicht die Haupt­me­tho­de“ der „Fami­li­en­pla­nung“, die betrie­ben wer­de. Man habe die Maß­nah­men „ver­schärft“, um sicher­zu­stel­len, daß die Frau­en wirk­lich aus frei­em Wil­len der Ste­ri­li­sa­ti­on zustim­men, so die NGO. An eine Kurs­än­de­rung denkt man offen­sicht­lich nicht.

Marie Sto­pes Inter­na­tio­nal, neben Inter­na­tio­nal Plan­ned Paren­thood der größ­te Abtrei­bungs­kon­zern welt­weit, begnüg­te sich ohne jedes Unrechts­be­wußt­sein mit einer Erklä­rung, in der das „Enga­ge­ment für den Schutz der Frau­en“ bekräf­tigt wurde.

Die­ser Abtrei­bungs­lob­by­ist rühmt sich damit, bereits 183 Mil­lio­nen Frau­en „gehol­fen“ zu haben. „Heu­te und jeden Tag unter­stüt­zen wir die repro­duk­ti­ven Ent­schei­dun­gen von mehr als 80.000 Men­schen auf allen Kon­ti­nen­ten durch den Zugang zu Ver­hü­tungs­mit­teln, Abtrei­bung und lebens­ret­ten­der Nach­sor­ge. Und wir sind unglaub­lich stolz darauf.“

„Stolz dar­auf“, unschul­di­ge unge­bo­re­ne Kin­der zu töten. „Stolz dar­auf“, wehr­lo­se Frau­en durch Erpres­sung und Täu­schung zur Ste­ri­li­sa­ti­on zu trei­ben. Das ist das häß­li­che Gesicht des west­li­chen Phil­an­tro­pen­tums, das maß­geb­lich vom Good Club finan­ziert wird, einem infor­mel­len Zusam­men­schluß einer Grup­pe der reich­sten Men­schen der Welt und ihren Stif­tun­gen wie Gates, Buf­fett, Bloom­berg, Tur­ner, Rocke­fel­ler, Ford, die die Welt nach ihren Vor­stel­lun­gen „bes­ser“ machen wol­len und dabei über Lei­chen gehen.

Wird Kenia die ver­ur­teil­ten NGOs des Lan­des ver­wei­sen? Wahr­schein­lich nicht, denn es geht um viel Geld.

Schwarz­afri­ka ist der ein­zi­ge Erd­teil, in dem es noch ein natür­li­ches Bevöl­ke­rungs­wachs­tum durch Gebur­ten gibt. In der übri­gen Welt gilt dies nur mehr für ver­ein­zel­te Staa­ten. Ins­ge­samt schrumpft die Welt­be­völ­ke­rung bereits durch schnel­le Über­al­te­rung. In Zah­len drückt sich das nur noch nicht aus, weil durch ver­bes­ser­te Lebens­be­din­gun­gen (Hygie­ne, Ernäh­rung, Gesund­heits­ver­sor­gung) die Lebens­er­war­tung in zahl­rei­chen Län­dern noch steigt, aller­dings nicht mehr im Westen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wikicommons/msichoices.org (Screen­shots)

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