Das lange Treffen zwischen Joe Biden und Kardinal Zuppi

Die Begegnung verlief bildlos


Langes Treffen zwischen US-Präsident Biden und dem päpstlichen Sondergesandten Kardinal Zuppi, der Frieden zwischen Rußland und der Ukraine zu stiften versucht.
Langes Treffen zwischen US-Präsident Biden und dem päpstlichen Sondergesandten Kardinal Zuppi, der Frieden zwischen Rußland und der Ukraine zu stiften versucht.

(Washing­ton) Wie ange­kün­digt, wur­de Kar­di­nal Matteo Zup­pi, der Son­der­ge­sand­te von Papst Fran­zis­kus für den Frie­den in der Ukrai­ne,  gestern vom US-Prä­si­den­ten, dem „prak­ti­zie­ren­den Katho­li­ken“ Joe Biden, emp­fan­gen. Inof­fi­zi­el­len Anga­ben zufol­ge dau­er­te das Tref­fen gan­ze zwei Stunden.

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Das Wei­ße Haus ver­öf­fent­lich­te dazu fol­gen­de Stellungnahme:

„Prä­si­dent Joseph R. Biden Jr. traf heu­te mit Kar­di­nal Matteo Maria Kar­di­nal Zup­pi, Erz­bi­schof von Bolo­gna und Vor­sit­zen­der der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, zusam­men. Prä­si­dent Biden teil­te sei­ne Wün­sche für das wei­te­re Wir­ken und die glo­ba­le Füh­rung von Papst Fran­zis­kus mit und begrüß­te die kürz­lich erfolg­te Ernen­nung eines Erz­bi­schofs aus den Ver­ei­nig­ten Staa­ten zum Kar­di­nal. Sie spra­chen auch über die Bemü­hun­gen des Hei­li­gen Stuhls, huma­ni­tä­re Hil­fe zu lei­sten, um das weit ver­brei­te­te Leid zu lin­dern, das durch die anhal­ten­de Aggres­si­on Ruß­lands in der Ukrai­ne ver­ur­sacht wird, sowie über das Ein­tre­ten des Vati­kans für die Rück­kehr ukrai­ni­scher Kin­der, die zwangs­wei­se depor­tiert wurden.“

Der Hei­li­ge Stuhl ver­öf­fent­lich­te bis­her kei­ne offi­zi­el­le Erklärung.

Kar­di­nal Zup­pi hat­te zuvor bereits den ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten Wolo­dym­yr Selen­skyj in Kiew und den rus­si­schen Prä­si­den­ten Wla­di­mir Putin in Mos­kau besucht.

Von dem gest­ri­gen Tref­fen im Wei­ßen Haus gibt es bis­her weder Fotos noch Film­auf­nah­men. Medi­en­ver­tre­ter waren zu dem Tref­fen weder vor­her noch nach­her zuge­las­sen. Das Feh­len jeder direk­ten Doku­men­ta­ti­on der Begeg­nung ist zumin­dest unge­wöhn­lich, da die inter­na­tio­na­le Diplo­ma­tie nicht zuletzt auch durch Bil­der erfolgt. Wel­che der bei­den Sei­ten will damit signa­li­sie­ren, daß das Tref­fen wich­tig war, aber eben nicht all­zu wich­tig? In offe­nem Kon­trast dazu steht, daß die Begeg­nung gan­ze zwei Stun­den dau­er­te. Immer­hin erfolg­te Zup­pis Unter­re­dung mit der west­li­chen Füh­rungs­macht, ein­schließ­lich der NATO.

Die bei­den vor­aus­ge­gan­ge­nen Tref­fen in Kiew und Mos­kau stan­den unter einem ganz ande­ren Zei­chen. Bei­de unmit­tel­ba­ren Kriegs­par­tei­en zeig­ten Inter­es­se, ihren Stand­punkt zu ver­mit­teln, und lie­fer­ten dafür umfang­rei­ches Text- und Bildmaterial.

Das Gegen­teil erfolg­te nun gera­de in Washing­ton, wo die Medi­en­pro­fis schlecht­hin zu Hau­se sind. Ent­spre­chend beschei­den blieb bis­her das Medi­en­echo auf die gest­ri­ge Begegnung.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons

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