Am 16. November wurde an der Fakultät für Sozial- und Geisteswissenschaften der Universidade Nova de Lisboa (Neue Universität Lissabon) die Gründung des sogenannten „Consórcio – Netzwerk von Investigativjournalisten“ bekanntgegeben. Wie viele andere ähnliche Organisationen des „unabhängigen Journalismus“ ist auch das „erste portugiesische Konsortium für investigativen Journalismus“ formal ein gemeinnütziger Verein und natürlich eine Nichtregierungsorganisation (NGO), obwohl die Gründung des Consórcio auf der Internetseite des portugiesischen Kulturministeriums bekanntgemacht wurde.
Die erste journalistische Untersuchung des Consórcio befaßte sich mit angeblichen „Haßreden“ bei Polizei und Militär. Das Thema ist im deutschen Sprachraum nicht unbekannt, wo auch seit einiger Zeit Polizei und Bundeswehr von vermeintlich unabhängigen Aufdeckern ins Visier genommen werden. Nicht bekannt dürfte sein, daß es sich dabei nicht um ein deutsches Thema handelt, sondern um eine internationale gelenkte Kampagne. In der portugiesischen „Untersuchung“ ging es vor allem um die Beziehung zwischen „Haßreden“ und der 2019 gegründeten EU-kritischen, nationalkonservativen Partei Chega („Es reicht“). Auch diesbezüglich kommen einem Parallelen in den Sinn. Der 2019 gegründeten Chega, die sich gegen Kulturmarxismus, Abtreibung und Gender-Ideologie positionierte, gelang im vergangenen Januar auf Anhieb der Einzug in das portugiesische Parlament als drittstärkster Kraft.
Der Zweck der „investigativen“ Kampagne? Chega wird mit breiter medialer Unterstützung an den Pranger gestellt und soll dadurch in die Defensive gedrängt, isoliert und geächtet werden.
Und wer ist Mitglied im Konsortium des „unabhängigen“ Journalismus? Es sind: Pedro Coelho, Journalist des Fernsehsenders SIC (Sociedad Independiente de Comunicación) und Lehrbeauftragter an der Neuen Universität Lissabon; Paulo Pena, Journalist von Investigate Europe; Quatro Filipe Teles und Ricardo Cabral Fernandes, Journalisten der Online-Zeitung Setenta e Quatro; die unabhängigen Journalisten Cláudia Marques Santos und Tiago Carrasco; Pedro Miguel Santos und Ricardo Esteves Ribeiro, Journalisten von Fumaça – Podcast des investigativen Journalismus; der Rechtsanwalt Ricardo Correia Afonso und die Lehrbeauftragten an der Neuen Universität Lissabon Carla Baptista, Dora Santos Silva, Marisa Torres da Silva sowie João Figueira von der Universität Coimbra und José Ricardo Carvalheiro von der Universität Beira Interior.
Die Mitglieder, angeführt von Pedro Coelho, sind der breiten Öffentlichkeit zum größten Teil unbekannt. Was sie vereint, ist eine lange Geschichte des politischen Aktivismus mit besonderer Nähe zur radikalen Linken. Und: Sie werden von George Soros gesponsert. Offiziell ist das kein Thema. Falls doch jemand hinter die Kulissen schaut, heißt es, Soros sei ein Spender. Der Sache näher kommt, daß es viele solcher und ähnlicher Zusammenschlüsse nur wegen des finanzkräftigen Anstoßes durch Soros und Co. gibt.
Soros spendet für eine „offene Gesellschaft“, die genau den „Idealen“ entspricht, die von der politischen Linken vertreten werden: Abtreibung, Homosexualität, Gender-Ideologie, offene Grenzen, Auflösung der Nationalstaaten, Übertragung der Souveränität auf übernationale Institutionen wie die EU, Klima-Narrativ usw.
Paulo Pena beispielsweise ist nicht nur Mitglied des neuen „investigativen“ Konsortiums in Portugal, sondern auch Teil eines internationalen Journalistenkonsortiums namens Investigate Europe, einer anderen Soros-gesponserten Organisation. Investigate Europe erhielt allein von der Barcelona Open Society Initiative im Jahr 2019 153.000 Euro und 2020 124.000 Euro. Bei näherer Betrachtung lassen sich auch Querfinanzierungen aus dem Soros-Kartell finden.
Die Journalisten Filipe Teles und Ricardo Cabral Fernandes arbeiten für die Onlinezeitung Setenta e Quatro, die sich als „digitales Informationsprojekt“ präsentiert, das „demokratische und fortschrittliche Werte garantiert“ und von Ana Gomes, der Kandidatin der regierenden Sozialistischen Partei (PS) für die Präsidentschaftswahlen, aus ihrem Wahlkampfbudget gesponsert wurde. Ihre Wahlkampfkassa, so Gomes, habe aus Spenden bestanden. Ein Schelm, wer vermutet, unter den großzügigsten Spendern finde sich auch das Soros-Imperium. Das Onlineformat Fumaça, zu dem die Journalisten Pedro Miguel Santos und Ricardo Esteves Ribeiro gehören, die ebenfalls Mitglieder des Consórcio sind, hat seit 2018 von den Open Society Foundations 509.000 Euro „zur Förderung des Journalismus“ erhalten.
George Soros und die Open Society Foundations, das Flaggschiff des Soros-Imperiums, sind neben Organisationen, die mit der radikalen Linken und der portugiesischen Regierung verbunden sind und sich ihrerseits teils auf der Spendenliste von Soros finden, die Hauptakteure bei der Finanzierung der verschiedenen Medien, die das „Konsortium“ bilden. Soros mischt also gleich auf mehreren Ebenen mit.
Das Verhalten der „unabhängigen“ Journalisten des Consórcio in den sozialen Netzwerken läßt keinen Zweifel an ihrer politischen Gesinnung. Der Journalist Pedro Coelho, der mit dem Hinweis, Lehrbeauftragter an der Neuen Universität Lissabon zu sein, die „Untersuchung“ über Haßreden bei den portugiesischen Sicherheits- und Streitkräften durchgeführt hat, kennt wenig Hemmungen, wenn es darum geht, Chega anzugreifen, wobei er die Partei systematisch als „rechtsextrem“ bezeichnet, was sich im linken Universum vielfach fortpflanzt bis hin zum deutschen Wikipedia-Eintrag zur Partei. Auch zwischen der Neuen Universität Lissabon und der Open Society gibt es eine Vielzahl von Querverbindungen.
Kurz vor den Parlamentswahlen im Januar 2022 schrieb Coelho über Chega auf Twitter: „Als Journalist kann ich in der Woche vor den Parlamentswahlen öffentlich nicht viel schreiben. Nur so viel: Im November 2020 und April 2021 sendete SIC fünf große Berichte über die extreme Rechte in Europa, einschließlich Portugal. Rechtsextrem. Das ist ‚alles‘, was sie ist.“
Ricardo Cabral Fernandes von Setenta e Quatro, der Name des Mediums bezieht sich auf die Revolution von 1974, twitterte am 30. Januar zu den Ergebnissen der Parlamentswahlen: „Wir ahnten, daß es nur eine Frage der Zeit war, und heute ist es passiert: Die extreme Rechte hat ihre Position im Parlament gefestigt. Die Normalisierung des Hasses wird sich beschleunigen. Wir sollten uns darauf vorbereiten.“
Wie in vielen anderen Fällen hat das sogenannte Consórcio – Netzwerk investigativer Journalisten nichts mit „unabhängigem Journalismus“ zu tun. Es ist vielmehr eine Ansammlung radikaler linker Politaktivisten, deren Journalismus den Interessen globalistischer Organisationen wie den Open Society Foundations dient, die sie großzügig finanzieren.
Unparteilichkeit und Fairness, Eigenschaften, die die Arbeit, die sie zu leisten vorgeben, prägen sollten, gehören gerade nicht zu den Werten der Open Society und ihrem kaum mehr überschaubaren Netzwerk abhängiger Helfershelfer und Handlanger. Am neuen Konsortium in Portugal, mit dem Einfluß auf die öffentliche Meinung genommen werden soll, wirken linke Organisationen, Portugals Regierung und Open Society mit, wobei letztere auf verschiedene Weise erstere sponsert. Die Verschränkung von Hochfinanz, Staat und privaten Organisationen schafft das Netzwerk, mit dem ein Land und seine öffentliche Meinung kontrolliert werden soll.
Da trifft es sich, daß Portugals Kulturministerin Graça Fonseca von der Sozialistischen Partei bekennende Homosexuelle ist. Für ihr „Outing“ wurde sie vom internationalen Homo-Lobbyisten ILGA mit dem Rainbow Award ausgezeichnet. ILGA wiederum wird von den Open Society Foundations von Soros gesponsert. Damit wären wir bei der Rekrutierung des politischen Personals, aber das ist ein anderes großes Thema im gleichen Spiel…
Die Konsistenz der organisierten Einflußnahme, wie sie durch sogenannte Zusammenschlüsse „investigativer“ Journalisten erfolgt, zeigte sich bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien. Die globalistische Lenkung sichert, daß Propagandainstrumente von ganz neuer Qualität geschaffen werden, die zeitgleich in einer ganzen Reihe von wichtigen Ländern im gleichen Sinn aktiv werden können, um beispielsweise Kandidaten zu diskreditieren, wie es im Falle von Jair Bolsonaro der Fall war.
Text: Andreas Becker
Bild: Wikicommons