(Rom) Vom 28. bis 30. Oktober wird die elfte Peregrinatio ad Petri sedem stattfinden. Mit dieser internationalen Wallfahrt der Tradition wollen die Gemeinschaften und Gläubigen, die dem überlieferten Ritus verpflichtet sind, ihre Verbundenheit mit Rom zum Ausdruck bringen – aber Rom auch signalisieren, daß sie sich den Ritus aller Jahrhunderte der Kirchengeschichte nicht nehmen lassen werden.
Die ursprüngliche Idee des organisierenden Coetus Internationalis Summorum Pontificum war, als die Wallfahrt 2012 erstmals stattfand, sich dankbar am Grab des Apostels Petrus um Papst Benedikt XVI. zu scharen. Zudem bestand damals die Hoffnung, daß Benedikt zu diesem Anlaß selbst vielleicht im Petersdom im überlieferten Römischen Ritus zelebrieren könnte. Dazu ist es nicht gekommen. Durch die Wallfahrt wurde der überlieferte Ritus vor zehn Jahren aber erstmals öffentlich und offiziell wieder in den Petersdom zurückgebracht. Seither ist der jährliche Termin ein Fixpunkt im liturgischen Kalender der vatikanischen Patriarchalbasilika, obwohl der überlieferte Ritus für die übrige Zeit des Jahres durch Papst Franziskus in die Vatikanischen Grotten verbannt wurde.
Im Coetus Internationalis Summorum Pontificum haben sich eine Reihe bedeutender Organisationen der Tradition zusammengefunden: die Foederatio Internationalis Una Voce, das Coordinamento Nazionale del Summorum Pontificum, Notre-Dame de Chrétienté, die Latin Mass Society, Pro Missa Tridentina, Orémus – Paix Liturgique, Nuesta Señora de la Cristiandad, die Foederatio Internationalis Juventutem und andere mehr.
In wenigen Tagen werden sich Gläubige aus aller Welt in Rom versammeln und in feierlicher Prozession in den Petersdom ziehen, zum Grab des Petrus, um ihre Liebe zum überlieferten Ritus und ihre Treue zur Römischen Kirche zu zeigen. In der Basilika wird in ihrem Anliegen von Msgr. Marco Agostini, Offizial des Staatssekretariats und Zeremoniär des Papstes, eine feierliche Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebriert werden. Bei der Prozession werden in diesem Jahr 95 Fahnen getragen werden, mit denen jene Hälfte der weltweit existierenden Staaten sichtbar gemacht wird, in der der überlieferte Ritus zelebriert wird. Auf diese Weise soll „der universelle Charakter dieses liturgischen Bandes veranschaulicht“ werden, so die Organisatoren, die heute folgende Mitteilung veröffentlichten:
„Liebe Freunde!
Unsere Wallfahrt begann 2012, um Papst Benedikt XVI. zu danken, der uns mit der Veröffentlichung seines Motu proprio Summorum Pontificum daran erinnert hatte, daß das alte Missale nie abgeschafft worden war und daß er allen lateinischen Priestern, die dies wünschten, dessen freie Zelebration erlaubt hatte.
Heute, mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung von Traditionis Custodes, kehren wir inbrünstig ad Petri Sedem zurück, d. h. zum Stuhl Petri und zum Grab des Apostels, um für die Rückkehr des liturgischen Friedens zu beten.
Erinnern wir uns daran, daß unsere Wallfahrt nicht auf Zahlen beruht, sondern darauf, daß die Pilger die Tausenden von Gruppen von Gläubigen repräsentieren, die, was auch immer geschieht, ihren katholischen Glauben weiterhin im liturgischen Rhythmus des usus antiquior leben werden, Gläubige, die über die fünf Kontinente verstreut sind und die alle mit der Kirche und dem Nachfolger Petri verbunden sind.
Die 95 Fahnen, die bei der Prozession von San Celso zum Petersdom über der Prozession wehen werden, stehen für die 95 Länder, in denen die schöne traditionelle Liturgie heute zelebriert wird, und verdeutlichen so den universellen Charakter dieses liturgischen Bandes.
Auf bald in Rom!“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL