Zweites Dikasterium erhält neue Führungsspitze

Das Dikasterium mit dem sperrigen Namen

Die neue Führungsspitze des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen: (v. l.) Kardinalpräfekt Czerny SJ, Sekretärin Sr. Smerilli FMA, Untersekretär P. Baggio CS
Die neue Führungsspitze des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen: (v. l.) Kardinalpräfekt Czerny SJ, Sekretärin Sr. Smerilli FMA, Untersekretär P. Baggio CS

(Rom) Papst Fran­zis­kus bau­te heu­te die Spit­zen von gleich zwei Dik­aste­ri­en der Römi­schen Kurie um: der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on und des Dik­aste­ri­ums für den Dienst zugun­sten der ganz­heit­li­chen Ent­wick­lung des Men­schen.

Für das von Fran­zis­kus im Som­mer 2016 errich­te­te Dik­aste­ri­um für die ganz­heit­li­che Ent­wick­lung des Men­schen, so die immer noch lan­ge Kurz­fas­sung der Bezeich­nung die­ser Kuri­en­be­hör­de mit dem sper­ri­gen Namen, ernann­te das Kir­chen­ober­haupt einen neu­en Prä­fek­ten, einen neu­en Sekre­tär und auch einen neu­en Untersekretär.

Zum neu­en Prä­fek­ten berief Fran­zis­kus Kar­di­nal Micha­el Czer­ny SJ, der seit der Errich­tung des Dik­aste­ri­ums Unter­se­kre­tär war und mit Jah­res­be­ginn 2022 zum Prä­fek­ten ad inte­rim beru­fen wur­de. Mit Ende 2021 war Kar­di­nal Peter Turk­son, der erste Prä­fekt des Dik­aste­ri­ums, nicht mehr im Amt bestä­tigt worden.

Sr. Ales­san­dra Sme­ril­li FMA, bis­her Sekre­tä­rin ad inte­rim des Dik­aste­ri­ums, wur­de heu­te offi­zi­ell zur Sekre­tä­rin ernannt. Die Don-Bos­co-Schwe­ster war im April 2021 von Papst Fran­zis­kus als Unter­se­kre­tä­rin an die­se Kuri­en­be­hör­de beru­fen wor­den. Im August schick­te Fran­zis­kus den dama­li­gen Sekre­tär Bru­no Marie Duf­fé und den bei­geord­ne­ten Sekre­tär Augu­sto Zam­pi­ni-Davies in ihre jewei­li­gen Hei­mat­diö­ze­sen zurück und ersetz­te sie durch Sr. Smerilli.

Zugleich ernann­te Fran­zis­kus heu­te Pater Fabio Bag­gio CS zum Unter­se­kre­tär des Dik­aste­ri­ums und zugleich Lei­ter der Sek­ti­on Migran­ten und Flücht­lin­ge und für Son­der­pro­jek­te. Der Sca­la­b­ri­nia­ner­pa­ter war zuvor bereits Unter­se­kre­tär für die Sek­ti­on Migran­ten und Flüchtlinge. 

P. Bag­gio und Kar­di­nal Czer­ny gehö­ren seit der Errich­tung des Dik­aste­ri­ums der Füh­rungs­spit­ze an. Sie haben am 1. Janu­ar 2017 den Dienst in der neu­en Behör­de auf­ge­nom­men. Seit­her wur­den ein Prä­fekt, ein Sekre­tär, zwei dele­gier­te Sekre­tä­re, ein bei­geord­ne­ter Sekre­tär und drei Unter­se­kre­tä­re aus­ge­tauscht bzw. vor­zei­tig aus ihren Ämtern ent­fernt. Nur Kar­di­nal Turk­son blieb, auf­grund sei­nes Ran­ges, ein vol­les Man­dat im Amt. 

Der Jesu­it Czer­ny und der Sca­la­b­ri­nia­ner Bag­gio waren ursprüng­lich als Sekre­tär und Unter­se­kre­tär der Sek­ti­on Migran­ten und Flücht­lin­ge tätig. Das ist die wich­tig­ste Sek­ti­on und das bedeu­tend­ste Betä­ti­gungs­feld die­ses Dik­aste­ri­ums. Sie gilt als Son­der­sek­ti­on und wird nomi­nell von Papst Fran­zis­kus selbst gelei­tet. Damit unter­streicht das Kir­chen­ober­haupt die Rele­vanz der Migra­ti­ons­fra­ge für sein Pontifikat.

Auf die­se Sek­ti­on geht im Sep­tem­ber 2019 die Errich­tung der Bron­ze­s­kul­tur „Angels Una­wa­res“ des kana­di­schen Künst­lers Timo­thy Schmalz auf dem Peters­platz zurück. Die Skulp­tur zeigt 140 lebens­gro­ße Figu­ren von Flücht­lin­gen und Migran­ten, dar­un­ter auch Kar­di­nal Czer­ny, sei­ne Eltern und sei­nen Bru­der, die nach dem Zwei­ten Welt­krieg aus Brünn in der Tsche­cho­slo­wa­kei nach Kana­da aus­ge­wan­dert sind.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Twit­ter (Screen­shots)

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