Der Sklavenstaat – Überlegungen für unsere Zeit


Hilaire Bellocs Buch "Der Sklavenstaat" ist bereits 1912 erschienen, dennoch hat der Autor auch uns in unserer Zeit etwas zu sagen.
Hilaire Bellocs Buch "Der Sklavenstaat" ist bereits 1912 erschienen, dennoch hat der Autor auch uns in unserer Zeit etwas zu sagen.

Von Wolf­ram Schrems*

Anzei­ge

Da Hilai­re Bel­locs Wie­der­her­stel­lung des Eigen­tums, das am 8. Jän­ner auf die­ser Sei­te vor­ge­stellt wur­de, auf Inter­es­se stieß, soll auch der ande­re, älte­re Trak­tat Bel­locs zum The­ma Sozi­al- und Wirt­schafts­ord­nung kurz prä­sen­tiert wer­den. Der Skla­ven­staat (The Ser­vi­le Sta­te) erschien bereits 1912, also 24 Jah­re vor der Wie­der­her­stel­lung des Eigen­tums. Er ent­hält wich­ti­ge Gedan­ken für unse­re eige­ne Zeit.1

Vor­aus­zu­schicken ist: Bel­locs Ana­ly­sen sind nicht voll­stän­dig und per­fekt, sei­ne Vor­schlä­ge kei­ne Dog­men. Auf dem Gebiet sozia­ler und öko­no­mi­scher Fra­gen sind Katho­li­ken und katho­li­sche Staa­ten (die es heu­te, 2022, auf­grund der kata­stro­pha­len Wei­chen­stel­lun­gen des II. Vati­can­ums und sei­ner Erklä­rung Dignita­tis hum­a­nae nicht mehr gibt) frei, inner­halb gewis­ser ethi­scher Grenz­mar­ken aus den mög­li­chen, mora­lisch ver­tret­ba­ren Wirt­schafts­sy­ste­men auszuwählen.

So und anders sind Bel­locs Aus­füh­run­gen jeden­falls pro­fund und beher­zi­gens­wert. Sein Auf­ruf zur Wie­der­her­stel­lung des breit gestreu­ten Pri­vat­ei­gen­tums an Land und Pro­duk­ti­ons­mit­teln soll­te in Zei­ten einer gera­de­zu dämo­ni­schen Alli­anz von Hoch­fi­nanz und Kom­mu­nis­mus gehört wer­den.2

Das lesens­wer­te Vor­wort von Dr. Robert Hick­son weist dar­auf hin, daß Bel­loc selbst zurück­hal­tend und weder Fana­ti­ker noch Uto­pist war:

„[Bel­loc zwei­fel­te dar­an], dass die Bür­ger heut­zu­ta­ge (Stand: 1913) gewillt wären, die mit pri­va­tem (Klein-‍)Eigentum ver­bun­de­nen Ver­ant­wor­tun­gen und Bela­stun­gen zu tra­gen. Für Bel­loc stand die Fra­ge im Raum, inwie­weit Män­ner und deren Fami­li­en noch dar­an inter­es­siert sind, Pri­vat­land zu besit­zen, das für die Agrar­pro­duk­ti­on taugt und bewirt­schaf­tungs­fä­hig ist. Daher erwar­te­te er durch­aus nach­voll­zieh­bar, dass – zumin­dest in Eng­land – die moder­ne Zivi­li­sa­ti­on und die Mas­se der Gesell­schaft wei­ter­hin in die Knecht­schaft abdrif­ten wür­de, nament­lich in den dau­er­haf­ten und alles durch­drin­gen­den Skla­ven­staat“ (16).

Damit zu den Haupt­aus­sa­gen des Traktats:

Der Katho­li­zis­mus und das Ver­schwin­den der Sklaverei

Bel­loc stellt fest, was auf der Hand liegt: Obwohl die Schrif­ten des Neu­en Testa­ments die Skla­ve­rei nicht ver­ur­tei­len, führ­te die Aus­brei­tung der katho­li­schen Zivi­li­sa­ti­on nach dem sae­cu­lum obscurum, also ab etwa dem 12. Jahr­hun­dert, über die Zwi­schen­stu­fe der Leib­ei­gen­schaft hin zum frei­en Bau­ern und zur Abschaf­fung der Skla­ve­rei. (Nicht­christ­li­che Gesell­schaf­ten bedie­nen sich dage­gen bis heu­te zwangs­läu­fig der Skla­ven, in den post­christ­li­chen fängt es damit wie­der an.)

Über die­se histo­ri­sche Ent­wick­lung und deren Been­di­gung durch die pro­te­stan­ti­sche Revo­lu­ti­on schreibt Bel­loc im Vor­wort zur zwei­ten Auflage:

„So z. B. ist mei­ne Behaup­tung, die Skla­ve­rei habe sich nur lang­sam umge­bil­det und der alte heid­ni­sche Skla­ven­staat habe sich unter dem Ein­fluß der katho­li­schen Kir­che lang­sam in einen Staat mit gleich­mä­ßi­ger Eigen­tums­ver­tei­lung ver­wan­delt, nicht ein Ergeb­nis mei­nes eige­nen Par­tei­stand­punk­tes (…). Ganz gleich, ob das Insti­tut der Skla­ve­rei etwas Gutes oder Schlim­mes war, tat­säch­lich ver­schwand sie lang­sam in dem Maße, als die christ­li­che Kul­tur sich ent­wickel­te, und es ist wei­ter eine Tat­sa­che, daß sie lang­sam dort wie­der­kehrt, wo die katho­li­sche Kul­tur zurück­geht. Ich habe auch nicht behaup­tet, daß das Ziel eines voll­kom­men frei­en Staa­tes mit gleich­mä­ßi­ger Ver­tei­lung der Pro­duk­ti­ons­mit­tel, der voll­kom­men freie »dis­tri­bu­ti­ve Staat«, jemals erreicht wor­den ist. Ich habe nur gesagt, daß ein sol­cher Staat in Bil­dung begrif­fen war, als das Aus­ein­an­der­bre­chen unse­rer euro­päi­schen Ein­heits­kul­tur im 16. Jahr­hun­dert die­se Ent­wick­lung stör­te, und daß dadurch, ins­be­son­de­re in Eng­land, das Saat­korn des Kapi­ta­lis­mus gelegt wur­de“ (39).3

Der Kapi­ta­lis­mus führt zwangs­läu­fig in einen Skla­ven­staat mit Arbeitszwang

Bel­loc sieht eine unauf­halt­ba­re Ent­wick­lung zum „Skla­ven­staat“ im kapi­ta­li­sti­schen System:

„Die The­se, die ich in die­sem Buche auf­stel­le und bewei­sen will, lau­tet: Unse­re freie moder­ne Gesell­schaft, in der eini­ge weni­ge das Eigen­tum an den Pro­duk­ti­ons­mit­teln haben, befin­det sich not­wen­dig im labi­len Gleich­ge­wicht und hat die Ten­denz, eine sta­bi­le Gleich­ge­wichts­la­ge dadurch zu errei­chen, daß den Pro­duk­ti­ons­mit­tel­be­sit­zern ein voll­gül­ti­ger Rechts­an­spruch auf gesetz­li­che Arbeits­pflicht der Schich­ten, die kei­ne Pro­duk­ti­ons­mit­tel besit­zen, erteilt wird“ (43).

Er defi­niert den Zustand, der dem Buch den Titel gibt, so:

»Eine Gesell­schafts­ord­nung, bei der eine so gro­ße Anzahl der Fami­li­en und Ein­zel­per­so­nen durch posi­ti­ves Recht zur Arbeit zugun­sten ande­rer Fami­li­en und Ein­zel­per­so­nen gezwun­gen ist, daß das gan­ze Gemein­we­sen von sol­cher Art Arbeit das cha­rak­te­ri­sti­sche Geprä­ge erhält, nen­nen wir den Skla­ven­staat.« (51)

Gegen ein Mißverständnis: Die Industrielle Revolution ist Folge, nicht Ursache des Kapitalismus

Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, daß die Erfin­dun­gen wie die Dampf­ma­schi­ne und über­haupt das, was man als „Indu­stri­el­le Revo­lu­ti­on“ bezeich­net, nicht von sich aus zu Aus­beu­tung und Ver­ar­mung des voll­stän­dig abhän­gi­gen Pro­le­ta­ri­ats füh­ren muß­te. Wie immer ist es die Gesin­nung der Herr­schen­den (und der Beherrsch­ten), die zu uner­freu­li­chen Ent­wick­lun­gen führt, nicht eine tech­ni­sche Ent­wick­lung als sol­che. Man kann das gar nicht oft genug betonen:

„Die Ant­wort auf die­se Grund­fra­ge unse­rer Geschich­te, die man am häu­fig­sten hört und die am bereit­wil­lig­sten geglaubt wird, lau­tet, daß die­ses Unglück durch einen mate­ri­el­len Pro­zeß, durch die soge­nann­te indu­stri­el­le Revo­lu­ti­on ent­stan­den sei. Durch die Ver­wen­dung kost­spie­li­ger Maschi­nen, durch die ört­li­che Ver­ei­ni­gung der Indu­strie und ihrer Appa­ra­te, sei, so stellt man sich vor, gewis­ser­ma­ßen blind­wü­tend und sinn­los die Tätig­keit der eng­li­schen Men­schen ver­sklavt wor­den. Die­se Erklä­rung ist von Grund auf falsch. (…) Es war bewuß­tes Han­deln von Men­schen, böser Wil­le bei den weni­gen und Gleich­gül­tig­keit bei den Mas­sen, was eine Kata­stro­phe her­bei­führ­te, die so mensch­lich war in ihren Ursa­chen und Anfän­gen wie ent­setz­lich in ihren Wir­kun­gen. (…) Das Indu­strie­sy­stem war eine Fol­ge­er­schei­nung, eine Wir­kung des Kapi­ta­lis­mus, aber nicht des­sen Ursa­che. Kapi­ta­lis­mus hat es in Eng­land schon gege­ben, als das Indu­strie­sy­stem noch nicht exi­stier­te … (Der) Kapi­ta­lis­mus – d. h. die Aneig­nung der Lebens­quel­len durch eini­ge weni­ge – war eben schon längst vor den gro­ßen Erfin­dun­gen da. (…) Nicht durch die Maschi­nen haben wir unse­re Frei­heit ver­lo­ren; wir hat­ten die Frei­heit des Gei­stes ein­ge­büßt“ (79).

Innere Beschaffenheit des Kapitalismus und dessen Kippen in den Kollektivismus

Der Kapi­ta­lis­mus baut auf ideo­lo­gi­scher Unsi­cher­heit auf: Im Kapi­ta­lis­mus ist erlaubt, was durch die tra­di­tio­nel­le Moral ver­bo­ten ist, z. B. Täu­schung in der Wer­bung, bra­chia­le Ver­kaufs­me­tho­den u. a. Das führt zur inne­ren Labi­li­tät des Systems. Dazu kommt die mate­ri­el­le Unsi­cher­heit, übri­gens auch für die Besit­zen­den. Die­se schüt­zen sich gegen den töd­li­chen Kon­kur­renz­ter­ror durch Abspra­chen („gehei­me Ver­schwö­run­gen“, 105ff) zu Lasten der Schwä­che­ren. Damit sind Mono­po­le und Trusts prak­tisch unver­meid­lich. Die­se füh­ren aber nach Bel­loc zu Kol­lek­ti­vis­mus und einer Art „Sozia­lis­mus“.4

Bel­loc stellt aber auch fest, daß pri­va­te Unter­neh­mun­gen nicht auto­ma­tisch effi­zi­en­ter sind als etwa kom­mu­na­le. Er schreibt etwa von „den durch­weg erfolg­rei­chen städ­ti­schen Unter­neh­mun­gen vie­ler moder­ner Städ­te“ (173).5

Bellocs Schlußfolgerung

Bel­loc meint, daß die Mas­se mit einer (modern adap­tier­ten) Skla­ve­rei und poli­ti­schen Unfrei­heit durch­aus zufrie­den sein könn­te, weil die Frei­heit, auch die öko­no­mi­sche, ihnen ohne­hin zu schwer ist.

Bel­loc sieht aber die klein­tei­li­ge Wirt­schaft als besten Garant der Frei­heit. Der Staat hat dar­in selbst­ver­ständ­lich eine wich­ti­ge Funk­ti­on, aber auch des­sen Funk­tio­nä­re ste­hen unter dem Sit­ten­ge­setz. Der Staat ten­diert näm­lich zur Kon­fis­ka­ti­on durch Besteue­rung und Ver­schleu­de­rung der so lukrier­ten Einnahmen:

„Der Staat kon­fis­ziert frei­lich, d. h. er besteu­ert in vie­len Fäl­len so, daß er zwar den Steu­er­zah­ler ärmer macht und sein Kapi­tal klei­ner, ohne ihn jedoch sei­nes Ein­kom­mens zu berau­ben. Aber die Erträ­ge ver­wan­deln sich nicht in Pro­duk­ti­ons­mit­tel. Er ver­wen­det die Steu­er­erträ­ge ent­we­der zum unmit­tel­ba­ren Bedarf in der Form von neu­en Beam­ten­ge­häl­tern, oder er ver­schleu­dert sie an eine ande­re Grup­pe von Kapi­ta­li­sten“ (149).

Bel­loc daher über die Zukunft der Wirt­schafts- und Sozialordnung:

„Es soll­te aber eben­so all­ge­mein bekannt sein, daß es nur eine sehr gerin­ge Zahl mög­li­cher Lösun­gen gibt. Ich für mei­nen Teil glau­be, daß es deren nicht mehr als zwei gibt: ent­we­der die Rück­kehr zur gleich­mä­ßi­gen Ver­tei­lung des Eigen­tums oder die Wie­der­her­stel­lung der Skla­ve­rei. (…) [Mei­ne] Über­zeu­gung, daß die Wie­der­her­stel­lung der Skla­ve­rei in unse­rer Wirt­schafts­ge­sell­schaft unmit­tel­bar bevor­steht, ver­lei­tet mich nicht dazu, irgend­ei­ne dürf­ti­ge und mecha­ni­sche Pro­phe­zei­ung über die zukünf­ti­ge Gestalt Euro­pas anzu­stel­len. (…) Es gibt einen wir­ren Knäu­el von Kräf­ten, in den jede einst christ­li­che Nati­on ver­strickt ist; die alten Feu­er glim­men noch“ (175).

Resümee

Wie schon ein Rezen­sent fest­stell­te, ist die­ses Buch nicht ein­fach zu lesen und hät­te illu­strie­ren­der Bei­spie­le durch den Autor selbst bedurft.

Für mehr Hin­ter­grund­er­läu­te­run­gen durch den deut­schen Über­set­zer bzw. Her­aus­ge­ber wäre der Leser daher dank­bar gewe­sen. Eine Erklä­rung wäre sicher gut gewe­sen, daß „Kapi­ta­lis­mus“ gemäß Bel­loc auf kei­nen Fall mit einem System pro­duk­ti­ver Arbeit, unter­neh­me­ri­scher Initia­ti­ve und einer ver­nünf­ti­gen Markt­wirt­schaft gleich­zu­set­zen ist. Auch der Kom­mu­nis­mus kennt den Kapi­ta­lis­mus: Karl Marx gei­ßel­te die Unter­neh­mer als Aus­beu­ter, schon­te aber mit sei­ner Kri­tik die Hoch­fi­nanz. Vor eini­gen Jah­ren pla­ka­tier­ten jun­ge kom­mu­ni­sti­sche Dumm­köp­fe in Wien die For­de­rung nach der Ein­füh­rung des „STAMOKAP“, also des „Staats­mo­no­pol­ka­pi­ta­lis­mus“. Die­ser ist im kom­mu­ni­sti­schen Chi­na poli­ti­sche Realität. –

Man­che Pro­gno­sen Bel­locs waren unzu­tref­fend. Man­ches ist beim schnel­len Lesen wohl miß­ver­ständ­lich: Bel­loc selbst sah sich daher gezwun­gen, ein Vor­wort mit Selbst­er­klä­run­gen der 2. Auf­la­ge voranzustellen.

Ob Bel­loc im Detail immer rich­tig lag, ist eine legi­ti­me Fra­ge. Ist eine ver­pflich­ten­de Sozi­al­ver­si­che­rung schon ein Schritt zum „Skla­ven­staat“? Sehr sub­til, aber doch? Schwer zu sagen.

Oder die Ein­füh­rung eines Min­dest­lohns? Wenn die­ser mit Arbeits­zwang ver­bun­den ist, bestimmt.6

Rich­tig lag er zwei­fels­frei mit sei­ner Grund­aus­sa­ge: Wo der christ­li­che, und zwar der katho­li­sche Glau­be als gesell­schafts­prä­gen­de Kraft ver­schwin­det, kommt es zwangs­läu­fig zur Wie­der­errich­tung skla­ven­ähn­li­cher Verhältnisse.

Klaus Schwab und sei­ne chi­ne­si­schen Freun­de arbei­ten schon daran.

Im Licht der Bot­schaft von Fati­ma, die fünf Jah­re nach Erschei­nen des Buches gege­ben wur­de, wird man sagen kön­nen, daß Ruß­land sei­ne Irr­tü­mer tat­säch­lich über die gan­ze Welt ver­brei­tet hat.

Hilai­re Bel­loc, Der Skla­ven­staat. Aus dem Eng­li­schen über­tra­gen von Arthur Salz. Mit einem Vor­wort von Dr. Robert Hick­son. Reno­va­men-Ver­lag, Bad Schmie­de­berg ²2020, 176 S. (Ori­gi­nal: The Ser­vi­le Sta­te, 1912)

*Wolf­ram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Kate­chist, Pro­li­fer, Inter­es­se an sozi­al­ethi­schen und öko­no­mi­schen Fragen


1 Ein unter­halt­sa­mer Vor­trag über Bel­loc, der beson­ders des­sen Bio­gra­phie und des­sen lyri­sches Werk, lei­der aber kaum des­sen katho­li­sche Iden­ti­tät behan­delt, fin­det sich hier (Vor­trag von Chris Hare). Wer Bel­loc selbst hören will, fin­det hier eine Gesangs­dar­bie­tung unse­res Autors. Auf Deutsch gibt es die­sen kurz­wei­li­gen Vor­trag von Rai­ner Laabs, gehal­ten am Insti­tut Phil­ipp Neri, Ber­lin. (Laabs gibt über die Fami­lie Bel­locs zum Vor­trag von Hare wider­sprüch­li­che Informationen.)

2 Sinn­bild­lich für die­se – schon auf das 19. Jahr­hun­dert zurück­ge­hen­de – Alli­anz ist die demon­stra­tiv zele­brier­te Freund­schaft von Klaus Schwab und Xi Jing­ping, hier z. B. anläß­lich einer Ehrung des „Kapi­ta­li­sten“ durch den „Kom­mu­ni­sten“. Im übri­gen wir­ken beim Coro­na-Ter­ror die pri­vat­wirt­schaft­li­che Phar­ma­lob­by mit den Zwangs­mit­teln der Staa­ten per­fekt zusammen.

3 Die Her­vor­he­bun­gen in Fett­druck stam­men vom Rezen­sen­ten, die in Kur­siv­schrift vom Autor.

4 „Auf der ande­ren Sei­te fügt sich das kol­lek­ti­vi­sti­sche Expe­ri­ment (schein­bar wenig­stens) ganz gut in die kapi­ta­li­sti­sche Gesell­schaft, als deren Ersatz es die­nen soll, ein. (…) Das trifft so sehr zu, daß einem gewis­sen nai­ven Kol­lek­ti­vis­mus die »kapi­ta­li­sti­sche Pha­se« der Gesell­schaft als not­wen­di­ge Vor­be­din­gung der »kol­lek­ti­vi­sti­schen Pha­se« erscheint. Ein Trust oder Mono­pol wer­den ger­ne gese­hen, weil sie eine »Art des Über­gangs aus dem pri­va­ten zum öffent­li­chen Eigen­tum bedeu­ten«“ (119).

5 Als Öster­rei­cher denkt man natür­lich an den erfolg­rei­chen Aus­bau Wiens mit öffent­li­chem Ver­kehr, mit Wasser‑, Gas- und Strom­ver­sor­gung und sozia­len Ein­rich­tun­gen durch Bür­ger­mei­ster Karl Lue­ger (1844 – 1910), einen frü­hen Zeit­ge­nos­sen Bellocs.

6 „Soviel also über das Prin­zip des Min­dest­loh­nes. Er ist schon ein Bestand­teil des eng­li­schen Rechts; er wird sich zwei­fel­los noch wei­ter durch­set­zen. Aber inwie­fern bedeu­tet die Ein­füh­rung eines Mini­mums einen Fort­schritt zum Skla­ven­staat? Ich habe gesagt, daß das Prin­zip des Min­dest­loh­nes als Kehr­sei­te das Prin­zip des Arbeits­zwan­ges oder der Arbeits­pflicht for­dert. In der Tat liegt die haupt­säch­li­che Bedeu­tung des Prin­zips eines Mini­mal­loh­nes für unse­re Unter­su­chung in die­ser not­wen­di­gen Kehr­sei­te, näm­lich im Arbeits­zwang oder in der Arbeits­pflicht, die damit gefor­dert wird“ (165).

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