Sekretär der Glaubenskongregation aus Rom „wegbefördert“

Franziskus baut die Glaubenskongregation um


Msgr. Giacomo Morandi, seit viereinhalb Jahren Sekretär der Glaubenkongregation, wurde von Papst Franziskus zum Bischof von Reggio Emilia ernannt.
Msgr. Giacomo Morandi, seit viereinhalb Jahren Sekretär der Glaubenkongregation, wurde von Papst Franziskus zum Bischof von Reggio Emilia ernannt.

(Rom) Papst Fran­zis­kus berei­tet den erneu­ten Umbau der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on vor. Der bis­he­ri­ge Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on, Kuri­en­erz­bi­schof Gia­co­mo Moran­di, wird von Fran­zis­kus als Bischof von Reg­gio Emi­lia und Gua­stal­la aus der Römi­schen Kurie weg­be­för­dert. Die ent­spre­chen­de Ernen­nung wur­de heu­te bekanntgegeben.

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Kar­di­nal Luis Lada­ria SJ, der im Juni 2017 mit der Ent­las­sung von Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler in das Amt des Glau­bens­prä­fek­ten auf­rück­te, steht bereits weit im 78. Lebens­jahr. Zudem wird sein fünf­jäh­ri­ges Man­dat im kom­men­den Juni enden. Es wird daher mit sei­ner Erset­zung in der Zeit bis Juni gerechnet.

Unter­des­sen ent­fern­te Fran­zis­kus bereits die Num­mer zwei der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, indem er heu­te Erz­bi­schof Gia­co­mo Moran­di zum neu­en Bischof von Reg­gio Emi­lia und Gua­stal­la ernann­te. Die Ernen­nung wur­de heu­te mit­tag vom nun­mehr eme­ri­tier­ten Bischof von Reg­gio Emi­lia in der Kathe­dra­le sei­nes Bis­tums bekannt­ge­ge­ben und kurz dar­auf durch das Tages­bul­le­tin des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes bestätigt.

Moran­di war 2015 zum Unter­se­kre­tär der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ernannt wor­den und 2017, im Zuge der Ent­las­sung von Kar­di­nal Mül­ler, zum Sekre­tär auf­ge­rückt.

Erz­bi­schof Moran­di wird mit der Erläu­tern­den Note vom ver­gan­ge­nen 15. März zur Homo­se­xua­li­tät in Ver­bin­dung gebracht, von der sich Papst Fran­zis­kus nach­träg­lich distan­zier­te, obwohl sie von ihm appro­biert wor­den war.

Kurz dar­auf, im Mai 2021, begann sich bereits Moran­dis Weg­be­för­de­rung abzu­zeich­nen. Sie war sogar für 2021 erwar­tet wor­den, ver­zö­ger­te sich schließ­lich aber um eini­ge Wochen.

Grund für die „Beförderungs“-Gerüchte war, daß Msgr. Moran­di in San­ta Mar­ta als „unzu­rei­chend pro­gres­siv“ ein­ge­stuft wur­de. Glei­ches gilt auch für Kar­di­nal Lada­ria. Offen­bar will Fran­zis­kus den näch­sten Schritt set­zen und sich auf neue Fel­der wagen.

Msgr. Mas­si­mo Camin­sas­ca, den Msgr. Moran­di ablö­sen wird, war noch von Papst Bene­dikt XVI. zum Bischof von Reg­gio Emi­lia und Gua­stal­la ernannt wor­den. Er hat­te vor weni­gen Wochen sein 75. Lebens­jahr voll­endet. Bischof Camin­sas­ca war 2015 ins Visier der Homo-Lob­by gera­ten, weil er die Kon­ver­si­ons­the­ra­pie unter­stütz­te und einer ent­spre­chen­den Grup­pe, die Homo­se­xu­el­len beim Aus­stieg hilft, in sei­ner Diö­ze­se die Nie­der­las­sung erlaubte.

Msgr. Moran­di wird Bischof der Diö­ze­se Reg­gio Emi­lia und Gua­stal­la, bleibt aber wei­ter­hin Erz­bi­schof ad per­so­nam. Das Titu­lar­bis­tum Cae­re (Cer­ve­te­ri), das ihm Fran­zis­kus 2017 mit der Erhe­bung in den Bischofs­rang ver­lie­hen hat­te, ist damit wie­der vakant.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/​Youtube (Screen­shot)

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