Vatikanischer Botschafter bei der EU stirbt an Corona trotz doppelter Impfung

Papst Franziskus und die "Ironie des Schicksals"


Msgr. Aldo Giordano, Apostolischer Nuntius bei der EU, ist gestern trotz doppelter Impfung gegen Corona verstorben.
Msgr. Aldo Giordano, Apostolischer Nuntius bei der EU, ist gestern trotz doppelter Impfung gegen Corona verstorben.

(Cara­cas) Im Jahr 2013 löste er den dama­li­gen Erz­bi­schof Pie­tro Paro­lin als Nun­ti­us in Vene­zue­la ab und blieb dort mehr als sie­ben Jah­re lang, bis er im Mai 2021 zum Nun­ti­us bei der Euro­päi­schen Uni­on in Brüs­sel ernannt wur­de. Im Alter von 67 Jah­ren ist Msgr. Aldo Giord­a­no gestern in der Uni­ver­si­täts­kli­nik Löwen an Kom­pli­ka­tio­nen durch Covid-19 gestor­ben. Erz­bi­schof Giord­a­no war dop­pelt geimpft.

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Die Pres­se­agen­tur SIR der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz schrieb gestern abend:

„Giord­a­no war im Sep­tem­ber an Covid erkrankt. Seit Okto­ber lag er auf der Inten­siv­sta­ti­on und wur­de bis zuletzt von Ange­hö­ri­gen betreut. Sein Gesund­heits­zu­stand hat­te sich zuneh­mend verschlechtert.“

Da er ver­hält­nis­mä­ßig lan­ge Zeit in Vene­zue­la war und erst vor weni­gen Mona­ten von dort abrei­ste, ist er dort in guter Erin­ne­rung geblie­ben. Die Vene­zo­la­ni­sche Bischofs­kon­fe­renz, ins­be­son­de­re Kar­di­nal Bal­ta­zar Por­ras selbst, und sogar der dik­ta­to­risch regie­ren­de, sozia­li­sti­sche Staats­prä­si­dent Nico­las Madu­ro haben sich zu sei­nem Tod geäu­ßert.

Msgr. Giord­a­no stamm­te aus dem Pie­mont. Der Bischof sei­ner Hei­mat­diö­ze­se Cuneo, Msgr. Pie­ro Del­bo­s­co, erklär­te sich bereit, sei­ne Bei­set­zung in der Kathe­dra­le statt­fin­den zu las­sen. Ein Ter­min steht noch nicht fest.

Msgr. Del­bo­s­co sag­te der Lokal­zei­tung La Gui­da:

Msgr. Aldo Giord­a­no (1954–2021)

„Ich habe mit sei­nem Bru­der Ange­lo gespro­chen, der bei Msgr. Aldo war, und ich habe mei­ne vol­le Bereit­schaft für die Fei­er in der Kathe­dra­le zuge­sagt, sobald die bel­gi­schen Behör­den die erfor­der­li­che Frei­ga­be aus­stel­len. Es wird noch ein paar Tage dau­ern. Ich habe auch zuge­stimmt, ihn in der Bischofs­gruft in der Kryp­ta der Kathe­dra­le zu bestat­ten, aber es scheint, daß Aldo bereits den Wunsch geäu­ßert hat­te, in der Prie­ster­gruft auf dem Fried­hof sei­nes Hei­mat­or­tes San Benig­no bei­gesetzt zu werden.“

Am 15. Sep­tem­ber, kurz bevor Msgr. Giord­a­no an Covid-19 erkrank­te, spöt­tel­te Papst Fran­zis­kus bei einer flie­gen­den Pres­se­kon­fe­renz dar­über, daß Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke an Covid-19 erkrankt war. Fran­zis­kus mein­te dif­fa­mie­rend, „sogar im Kar­di­nals­kol­le­gi­um“ gebe es „Coro­na­leug­ner“. Wenn die­se dann an Coro­na erkran­ken, so der Papst her­ab­las­send, müs­se das wohl „Iro­nie des Schick­sals“ sein.

Kar­di­nal Bur­ke ist aller­dings kein „Coro­na­leug­ner“, son­dern lehnt aus ethi­schen Grün­den die Coro­na-Imp­fung ab. Bereits im Janu­ar 2021 und erneut im Juli bezich­tig­te Fran­zis­kus jene, die sich nicht das gen­ma­ni­pu­lie­ren­de Coro­na-Prä­pa­rat sprit­zen las­sen, der „selbst­mör­de­ri­schen Leugnung“.

Nun­ti­us Giord­a­no war sicher kein „selbst­mör­de­ri­scher Coro­na­leug­ner“, son­dern dop­pelt geimpft. Viel­leicht soll­te jemand Papst Fran­zis­kus dar­über infor­mie­ren, daß sich auch Geimpf­te mit Coro­na anstecken, dar­an erkran­ken und sogar ster­ben kön­nen. Die soge­nann­ten Coro­na-Impf­stof­fe hal­ten näm­lich nicht, was Regie­run­gen ver­spre­chen: Sie sind weder „sicher“ noch „schüt­zen“ sie, und schon gar nicht ist man durch sie „voll­im­mu­ni­siert“. Msgr. Giord­a­no ist der trau­ri­ge Beweis dafür.

Laut Infor­ma­tio­nen aus Brüs­sel ging Msgr. Giord­a­no selbst davon aus, sich am 15. Sep­tem­ber im slo­wa­ki­schen Natio­nal­hei­lig­tum Maria Schloß­berg in Šaštín ange­steckt zu haben, als er Papst Fran­zis­kus bei des­sen Besuch in der Slo­wa­kei beglei­tet hat­te. Das wäre just an jenem Tag gewe­sen, an dem sich Fran­zis­kus eini­ge Stun­den spä­ter auf dem Rück­flug nach Rom über die Erkran­kung von Kar­di­nal Bur­ke lustig mach­te. Ob Fran­zis­kus das auch für eine „Iro­nie des Schick­sals“ hält?

Der Tod des vati­ka­ni­schen Bot­schaf­ters paßt nicht ins Coro­na-Nar­ra­tiv. Die mei­sten ver­schwei­gen sei­nen Impf­sta­tus. Eine argen­ti­ni­sche Tages­zei­tung berich­te­te bereits ent­schul­di­gend, Msgr. Giord­a­no habe die Rei­se in die Slo­wa­kei ange­tre­ten, obwohl er noch nicht voll­stän­dig geimpft gewe­sen sei. Infor­ma­tio­nen aus Brüs­sel bestä­ti­gen die­se Dar­stel­lung nicht. Der Apo­sto­li­sche Nun­ti­us war nicht nur ein­mal, son­dern bereits dop­pelt geimpft. Sei­ne zwei­te Imp­fung erfolg­te zeit­na­he zur Erkran­kung, sodaß er mög­li­cher­wei­se kein Coro­na­op­fer, son­dern ein Imp­f­op­fer ist. Das wür­de zum Gesamt­bild eines ins­ge­samt gesun­den Men­schen pas­sen, als wel­cher der 2013 zum Nun­ti­us (Bot­schaf­ter) ernann­te Diplo­mat beschrie­ben wird.

Am 30. April hat­te der Nun­ti­us, kurz vor sei­ner Ver­set­zung nach Brüs­sel, im Auf­trag von Papst Fran­zis­kus in Cara­cas José Gre­go­rio Hernán­dez selig­ge­spro­chen und die­sen dabei als Für­spre­cher ange­ru­fen, damit allen „der Zugang zum Impf­stoff“ ermög­licht wird.

Ob Fran­zis­kus sei­ne Hal­tung über­den­ken und von sei­ner Rol­le als Impf­pro­pa­gan­dist Abstand neh­men wird?

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/​Wikicommons

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