
(Rom) Papst Franziskus segnete am Rande der Generalaudienz eine Lebensrechts-Glocke, die den Namen „Stimme des Ungeborenen“ [Kindes] trägt. Sie wurde im Auftrag der polnischen Fundacja Życiu Tak (Stiftung Ja zum Leben) gegossen mit dem Ziel, die Öffentlichkeit gegen Abtreibung und Euthanasie zu sensibilisieren.
Papst Franziskus sagte in seinem Gruß an die polnischen Pilger:
„Auf Bitten der polnischen Stiftung ‚Ja zum Leben’ habe ich heute die Glocken mit dem Namen ‚Voice of the Unborn‘ gesegnet, die nach Ecuador und in die Ukraine gebracht werden. Für diese Nationen und für alle sind sie ein Zeichen des Engagements für den Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod“, sagte Franziskus während der Generalaudienz am Mittwoch in seinem Gruß an die polnischen Pilger.
Bei einer Audienz im Vatikan mit Apothekern Mitte Oktober verteidigte der Papst die „Verweigerung aus Gewissensgründen“, nicht an einer Abtreibung mitzuwirken, und forderte die Apotheker auf, sich nicht zu „Komplizen“ dieser Praxis zu machen, die er erneut als „Mord“ bezeichnete.
„Sie stehen immer im Dienst des menschlichen Lebens. Und das kann in einigen Fällen eine Verweigerung aus Gewissensgründen sein, die keine Untreue, sondern im Gegenteil eine Treue zu Ihrem Beruf ist, wenn sie gerechtfertigt ist.“
Eine Nagelprobe zum Thema Lebensrecht steht Papst Franziskus morgen bevor, wenn er US-Präsident Joe Biden in Audienz empfangen wird.
Die nachkonziliare Glockenweihe ist sehr nüchtern. Im Gegensatz dazu wurden die Glocken früher gesalbt. Die Salbung erfolgte mit Krankenöl und damit verbundenen Gebeten in Anliegen der Not und Gefahr, aber auch der Freude und Trauer. Die Salbung mit Chrisam war mit der göttlichen Antwort von Gnade und Hilfe verknüpft. Die beiden ersten Salbungen erfolgten in Gestalt von sieben Kreuzen auf dem äußeren Glockenmantel, die anderen Salbungen von vier Kreuzen an der inneren Glockenwand.
Die geistliche Dimension der Glocken geht weit darüber hinaus, den Ungeborenen eine Stimme zu verleihen. Es geht um den Hilferuf an Gott um Beistand und Bannung des Bösen, wozu auch die Tötung ungeborener Kinder gehört.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Fundacja Życiu Tak (Screenshot)