
Von Wolfram Schrems*
Nun hat nach der verdienstvollen Gebetsinitiative Storm Heaven von Kardinal Raymond Burke auch Weihbischof Athanasius Schneider eine Gebetskampagne, nämlich die Bruderschaft Unserer Lieben Frau von Fatima, gestartet. Deren Anliegen ist es, dem Papst die Gnade der Durchführung der längst überfälligen Weihe Rußlands an das Unbefleckte Herz Mariens zu erbeten.
Das ist nun äußerst bemerkenswert. Denn damit wird nun auch von einem Hierarchen der Kirche klar geäußert, daß – entgegen der vatikanoffiziellen Linie – diese Weihe niemals auftragsgemäß durchgeführt worden ist, auch nicht von Pius XII. und Johannes Paul II.
Weihbischof Schneider hatte sich bereits in seinem profunden Interviewbuch Christus vincit – Der Triumph Christi über die Finsternis dieser Zeit (2019) in diesem Sinne geäußert.
Über diese Initiative
Hier eine kurze Vorstellung gemäß den Eigenangaben der Bruderschaft (eine deutsche Übersetzung der Netzseite ist bereits im Entstehen):
Die Bruderschaft Unserer Lieben Frau von Fatima ist eine weltweite Familie von Katholiken, die sich der möglichst raschen Herbeiführung des Triumphes des Unbefleckten Herzens Mariens geweiht haben. Sie sind entschlossen, für den Rest ihres Lebens den Aufruf Unserer Lieben Frau von Fatima umzusetzen, indem sie für die armen Sünder Ihrem Unbefleckten Herzen Genugtuung leisten.
Die Initiative wurde von Christopher P. Wendt, der internationaler Direktor ist, und Dr. Michael Sirilla, Professor für Dogmatik und Systematische Theologie an der Franziskaneruniversität Steubenville (Franciscan University of Steubenville), gegründet und von Seiner Exzellenz Weihbischof Athanasius Schneider am 26. Juli 2020 approbiert.
Die Bruderschaft verbreitet sich wie ein Lauffeuer über die ganze Welt. Sie ist eine Antwort auf unsere Zeit, in der sich die Irrtümer Rußlands verbreiten.
Der Triumph: für alle sichtbar – vatikanische Verlautbarungen ins Unrecht gesetzt
Die Initiatoren rufen in Erinnerung, was allen, die sich mit der Fatimabotschaft beschäftigen, bekannt ist, nämlich, daß die Muttergottes in der Botschaft vom 13. Juli 1917 (nicht erst am 13. Juni 1929 in Tuy, wie auf der Zeitleiste irrtümlich angegeben) sagte:
„Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. Der Heilige Vater wird Mir Rußland weihen, es wird sich bekehren und der Welt wird eine Periode des Friedens geschenkt werden.“
Sie schreiben dann auf der Zeitleiste:
„Der Triumph Unserer Lieben Frau wird ein weltweiter Sieg sein und die gesamte Kultur betreffen, in der Ihr Unbeflecktes Herz regieren und das öffentliche Leben ganz und gar katholisch sein wird. Der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort nannte es ‚das Reich Mariens‘.“
Weihbischof Schneider und die Bruderschaft unterstützen damit die wohlbegründete Ansicht derer, die unter dem Triumph Mariens eine weltweite und sichtbare Veränderung zum Guten und eine ausdrücklich katholische Erneuerung verstehen, auch in bezug auf Rußland.
Zu lange haben auch die Hierarchen der Kirche und die offiziellen Fatima-Apostolate die Wende in der Sowjetunion von 1989 als Eintreten dieses Triumphes verstanden. Manche meinten auch, daß dieser Triumph ein längerer Prozeß sein würde. Nach über dreißig Jahren des Ausbleibens einer Bekehrung Rußlands, die selbstverständlich auch die Überwindung des Schismas der getrennten Ostkirche einschließen müßte, und eines immer schnelleren Niedergangs der Kirche und der Welt bei auffälligem Ausbleiben der Friedensperiode fragt man sich schon lange, wie lange dieser Prozeß denn noch dauern soll.
Die Antwort kann nur sein, und die Aussagen auf der Netzseite der Bruderschaft legen das auch nahe: Von einem „längeren Prozeß“ war in Fatima nie die Rede. Die Weihe Rußlands an das Unbefleckte Herz Mariens durch den Papst in aller Öffentlichkeit und Ausdrücklichkeit wird zu einem für alle sichtbaren, zeitnahen Triumph führen. Der ursächliche Zusammenhang dieses Triumphes mit der Weihe wird für alle erkennbar sein. Dieser Triumph bleibt aber bis jetzt aus, weil diese Weihe eben nie ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Johannes Paul II. schien das auch selbst zu wissen, Benedikt XVI. weiß es wohl auch.
Das Ausbleiben der Weihe ist übrigens auch die Position der Fatima-Experten P. Gérard R. Mura und P. Martin A. Huber von der Priesterbruderschaft St. Pius X. in ihrem bereits hier schon vorgestellten Buch Fatima Rom Moskau. Sie schrieben damals:
„[Die Weihe] steht im Gegensatz zur modernen Religionsfreiheit und stützt die traditionelle katholische Lehre vom sozialen Christkönigtum. Man beachte, dass nicht die Russen geweiht werden, sondern Russland. Das beinhaltet aber den Wunsch und die Bitte an den Himmel, dass das Land selber offiziell christlich werden möge. Eine solche Bitte ist mit der Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanums nicht vereinbar“.
Ganz offensichtlich ist also das Zweite Vatikanische Konzil eines der gegenwärtigen Hindernisse auf dem Weg zum Triumph Mariens.
Grignion von Montfort: Reich Mariens
Überdies unterstützt Weihbischof Schneider auch die Prophetie vom Reich Mariens nach Grignion de Montfort („prophetisches Flammengebet“). Die Rede von einem Regnum Mariae wird bei vielen Katholiken höchstwahrscheinlich Befremden auslösen. Da aber Grignion ein anerkannter Heiliger der Kirche ist, wird die zuständige Autorität auch seine Schriften geprüft haben und somit auch gegen diese Prophetie nichts einzuwenden gehabt haben. Überdies ist die Prophetie von Fatima mit der Ankündigung eines Triumphes Marias evidenterweise eine mehr oder weniger ausdrückliche Unterstützung der Prophetie des französischen Heiligen.
Weihbischof Schneider betont in seiner eigenen Empfehlung der Bruderschaft explizit den öffentlichen und sichtbaren Charakter des Triumphes Mariens:
„[Der Triumph des Unbefleckten Herzens Mariens] wird eine Zeit eines wahren Frühlings der Kirche sein, in dem die Gnade überfließen, mehr Seelen gerettet und Gott im Königlichen und Eucharistischen Herzen Jesu mehr verherrlicht werden wird.“
Anforderungen der Mitgliedschaft
Die Bruderschaft Unserer Lieben Frau von Fatima stellt an alle, die sich einschreiben lassen wollen, folgende, moderate Anforderungen:
- Monatliche Beichte
- Täglicher Rosenkranz (fünf Gesätzchen)
- Verrichtung einer einfachen täglichen Bußübung
- Tragen des Braunen Skapuliers
- Tägliche Verrichtung des angegebenen Gebets für den Heiligen Vater um die Gnade, Rußland zu weihen
Diejenigen, die die Sühnesamstage zu ihrer monatlichen Praxis gemacht haben, erfüllen somit ohnehin einen Großteil der Bedingungen.
Resümee
Exzellenz Athanasius Schneider und den Herren Christopher P. Wendt und Michael Sirilla ist für diese wertvolle Initiative Dank und Anerkennung auszusprechen. Die Initiative wird zweifelsfrei ihre übernatürlichen Wirkungen zeitigen. Sie ist auch ein gewisser Trost für Katholiken in diesen dunklen Zeiten. Die schlimmen Umstände unserer Zeit sind eben auch auf das Wirken und Unterlassen der Päpste der letzten hundert Jahre zurückzuführen. Das ist schwer begreiflich, aber es ist so.
In diesem Sinne wird somit hier zur Einschreibung in der Bruderschaft und zur Umsetzung der Anforderungen aufgerufen. Möge es AMDG allen nützen und den verheißenen Triumph rasch herbeiführen.
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro Lifer, beschäftigt sich seit 2011 eingehend mit Fatima, 2015 Wallfahrt nach Fatima im Rahmen eines Kongresses von Human Life International, Entsetzen über die Monstrosität der neuen Wallfahrtskirche (im Stil von Stonehenge) und über die Kruzifixe außerhalb und innerhalb der Kirche.
Bild: livefatima.io (Screenshot)
„Ganz offensichtlich ist also das Zweite Vatikanische Konzil eines der gegenwärtigen Hindernisse auf dem Weg zum Triumph Mariens.“
Ja das unterschreibe ich sofort. Wenn sie vor dem Konzil die gesamte Wahrheit der Mutter Gottes von Fatima gebracht hätten dann wäre dieses Konzil Papst Johannes XXIII. mitsamt seiner Eröffnungsrede um die Ohren geflogen.
„„[Die Weihe] steht im Gegensatz zur modernen Religionsfreiheit und stützt die traditionelle katholische Lehre vom sozialen Christkönigtum. Man beachte, dass nicht die Russen geweiht werden, sondern Russland. Das beinhaltet aber den Wunsch und die Bitte an den Himmel, dass das Land selber offiziell christlich werden möge. Eine solche Bitte ist mit der Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanums nicht vereinbar“.“
Ja die Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanums führt zb. zur Verherrlichung der Göttin Pachamama und am Ende werden sie den Satanismus als eine dialogbereite Religion anerkennen und öffentlich bedauern das sie Luzifer seit über 2000 Jahren diskriminiert haben und um Verzeihung bitten über das viele Unrecht was sie ihm angetan haben.
Per Mariam ad Christum,
Herzlichen Dank an Bischof Athanasius Schneider für seine unterstützungswerte Initiative. Ich möchte hier Malachi Martin zitieren, der sehr nahe am Geschehen war und die Reaktion von Johannes XXIII. auf die Eröffnung der Briefes der Luzia miterlebte. Malachi Martin schrieb:
Weil Johannes Paul II. einen Fehler gemacht hat, den gleichen Fehler wie Johannes XXIII. Und Paul VI. Ich wurde immer wieder gefragt: „Warum haben diese drei Päpste diesen Fehler gemacht?“ Der Fehler war, dass diese Päpste dem Auftrag der Himmelskönigin nicht gehorchten. Sie (die Mutter Gottes) sagte, dass alle Bischöfe gemeinsam Russland weihen sollten. Und Russland würde werden. Wenn diese Einweihung stattgefunden hätte, wäre Russland katholisch geworden, der Marxismus wäre beendet und es würde keine Bestrafung geben. Sie sagte aber auch, dass sein Sohn uns bestrafen würde, wenn die Weihe nicht durchgeführt würde. Johannes XXIII., Paul VI. Und Johannes Paul II. missachteten diese Anordnung und Warnung. Johannes XXIII sagte: „Die Kinder wussten nicht, was sie sagten. Sie dachten, Russland sei eine Prostituierte in den Straßen von Lissabon. Ich spreche mit Nikita Chruschtschow, und er wird es Beobachtern erlauben, zu meinem Rat zu kommen, wenn ich den Kommunismus nicht verurteile. “ Deshalb erlaubte Johannes XXIII. den Ratsvätern nicht, den Kommunismus zu verurteilen. Er sagte: “ Wir werden diesen Brief niemals veröffentlichen. Es wird niemals veröffentlicht. Und ich werde Russland nicht weihen, denn Nikita Chruschtschow würde dies für einen Kriegsakt halten. Wenn alle Bischöfe, 2700, an einem Ort zusammenkamen und den Kommunismus verurteilten, würden die Sowjets dies als Kriegsakt betrachten. Dann würde es sicherlich Verfolgung geben. „Das war die Begründung von Johannes XXIII. Paul VI. Fürchtete einfach seinen eigenen Schatten und glaubte auch nicht wirklich an Fatima. Johannes Paul II. Glaubte irgendwie an Fatima, aber er glaubte nicht an die ganze Botschaft. Er entschied, dass er die Weihe nicht machen konnte, weil er nicht der Papst von 1960 war.
Nach Malachi Martin (in Der letzte Papst)war Kardinal Bea bei der Eröffnung des Briefes der einzige Anwesende , der vor einer Missachtung der Botschaft der Gottesmutter gewarnt hat. Wir sollten feststellen, dass zeitlich mit der Missachtung der Botschaft der Einfluss der Freimaurer auf die Kirche erschreckend zugenommen hat.